Die Falun Gong-Praktizierende Frau Lin Qiongfang berichtet über ihre zehn leidvollen Jahren der Verfolgung
(Minghui.de) Mein Name ist Lin Qiongfang, ich bin 55 Jahre alt und komme aus einem Dorf in der Provinz Sichuang. Früher litt ich an chronischer Schlaflosigkeit und anderen Erkrankungen. Ich war schwach und launenhaft. Ich begann mit dem Praktizieren von Falun Gong im Jahr 1997 und seither hat sich mein Gesundheitszustand verbessert. Alle meine Krankheiten verschwanden und ich hatte mehr Energie. Ich folgte den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” und wurde zu einem wahrhaft guten Menschen.
Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) begann die Verfolgung von Falun Gong am 20. Juli 1999. Ich wurde wegen meines Glaubens mehrere Male verhaftet und kam zweimal ins Gefängnis. Nachfolgend meine Erlebnisse.
Wegen meiner Einsätze für die Gerechtigkeit wurde ich mehrere Male verhaftet und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt
Am 26. Dezember 2000 ging ich zum ersten Mal nach Peking, um mich für die Gerechtigkeit von Falun Gong einzusetzen. Aber das Petitionsbüro hatte uns nicht empfangen. Am Abend des 31. Dezember 2000 ging ich mit anderen Praktizierenden zum Tiananmen Platz, um mit den Menschen über Falun Gong zu sprechen. Die Polizisten waren überall und brachten die ganze Zeit Falun Gong-Praktizierende weg. Wir trugen nur dünne Kleidung und man konnte sehen, dass wir aus der südlichen Region kamen. Sobald uns die Beamten erblickten, rasten sie auf uns zu. Ich wurde zur Polizeistation Peking gebracht und länger als drei Wochen gefangen gehalten. Danach kam ich in das Provinzbüro Sichuan in Peking und wurde dort weitere 8 Tage festgehalten. Von örtlichen Regierungsbeamten wurden wir in Handschellen in unsere Heimatstadt zurückgebracht. Hier wurde ich weitere 15 Tage inhaftiert. Ich wurde geschlagen, einer Gehirnwäsche unterzogen und bekam eine Geldstrafe.
Im Dezember 2001 ging ich zum zweiten Mal nach Peking. Ich war mit anderen Praktizierenden in einem Appartement im Bezirk Yanjiao, etwa 45 km außerhalb von Peking. Die Polizei versuchte, die Praktizierenden davon abzuhalten, nach Peking zu gehen und postierte viele Zivilpolizisten an den Bahnhöfen und Kais. Um in einen Bus oder ein Schiff zu kommen, mussten die Reisenden Falun Gong abschwören. Auf diese Weise konnte die Polizei Praktizierende von Nichtpraktizierenden unterscheiden. Ich ging am nächsten Tag mit zwei weiteren Praktizierenden zum Tiananmen-Platz. Ich wurde verhaftet. Es gab aber zu viele Praktizierende, die verhaftet worden waren und in den Gefängnissen war kein Platz mehr. Sie brachten uns weit weg von Peking und im Bezirk Yanji traten sie uns einfach aus dem Bus. Am nächsten Tag ging ich mit zwei weiteren Praktizierenden wieder Richtung Tiananmen-Platz und wurde erneut verhaftet und zur Polizeistation Chaoyang gebracht.
Die Polizeistation Chaoyang ist das größte Untersuchungsgefängnis der Gegend und kann mehr als 1000 Menschen aufnehmen. Hier war auch eine junge unverheiratete Praktizierende aus der Provinz Henan eingesperrt. Die Aufseher brachten sie in ein Büro und zogen sie splitternackt aus. Eine Aufseherin schrie: „Wenn du nicht redest, werfen wir dich so wie du bist in die Männerzelle”! Ein anderer Praktizierender wurde neunmal verhört und siebenmal verprügelt. Die Aufseher schlugen ihn nicht nur mit Schlagstöcken, sie schlugen ihn auch gegen die Wand und er trug überall Verletzungen davon. Ein anderer Praktizierender trat in den Hungerstreik und die Aufseher wiesen andere Gefangene an, ihn mit Zwang zu ernähren. Die Aufseher ermutigten andere Gefangene uns zu foltern und beobachteten es auf den Überwachungsmonitoren.
Einmal wurde ich von acht Personen verhört. Sie teilten sich in zwei Vierergruppen auf und wechselten sich ab. Sie folterten mich und ich durfte nicht schlafen. Vor Übermüdung sagte ich ihnen, wo ich herkomme. Zwei Tage später kamen zwei Regierungsbeamte aus meiner Stadt, legten mir Handschellen an und brachten mich in meine Heimatstadt zurück. Ich kam in das örtliche Untersuchungsgefängnis.
Im Untersuchungsgefängnis sah ich, wie die Aufseher auf Frau Zhen Jing einschlugen. Sie musste mit schweren Ketten an den Füßen im Hof herumlaufen. Wenn sie stehen blieb, wurde sie getreten und geschlagen. Sie wurde den ganzen Tag lang gefoltert. Eine andere Praktizierende, Frau Su Qunhua, wurde im Hof an eine Säule gefesselt. Eine Wache brachte einen Hund an und gab ihm das Kommando sie anzugreifen. Frau Su sagte zu dem Hund: „Du tust mir nichts!”. Der Hund ließ sie in Ruhe und biss stattdessen den Strick durch. Bevor ich entlassen wurde sind die Beamten in meine Wohnung eingebrochen und haben alles verwüstet.
Mehrere Monate später wurde ich mit über 30 weiteren Praktizierenden, darunter mehrere über 70 jährige, ins Gartenviertel zu einer öffentlichen Verhandlung gebracht. Im Mai 2002 wurde ich zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Nanmusi im Bezirk Zizhong gebracht.Die Aufseher wollten von den Praktizierenden, dass sie sich „umerziehen” lassen, drei Erklärungen schreiben und harte Arbeit verrichten. Meine Haftzeit wurde ohne Grund um weitere sechs Monate verlängert. Als meine Zeit um war, schickte die Stadtverwaltung jemanden, der von mir 500 Yuan für Gas verlangte. Ich sagte: „Ich habe nichts verbrochen, aber ich wurde eingesperrt und musste schwere Arbeit tun. Nun kommen Sie und wollen auch noch Geld von mir! Was für ein Gesetz ist das?” Sie drohten mir: „Wenn wir kein Geld bekommen, bleibst Du eben noch länger hier.” Ich fragte: „Wofür?” Letztendlich erpressten sie 200 Yuan von meiner Mutter.
Als ich zu Hause war, hörte die Polizei nicht auf, mich zu belästigen. Sie kamen oft mitten in der Nacht. Ich weigerte mich, die Tür zu öffnen und sagte: „Ja, ja ich bin zu Hause. Könnt ihr mich nicht hören?” Sie brachen ein und durchwühlten alles. Sie suchten nach Beweisen. Ich wurde mit vier weiteren Praktizierenden gezwungen, an einem ihrer Treffen vor dem chinesischen Neujahr 2003 teilzunehmen. Jeder von uns musste 100 Yuan dafür bezahlen.
Wegen des Verteilens von Informationsmaterialien über Falun Gong zu sechs Jahren Haft verurteilt
Im Februar 2003 ging ich mit einem anderen Praktizierenden hinaus, um Informationsmaterial zu verteilen. Wir wurden von mehreren Polizisten aufgegriffen und zur örtlichen Polizeistation gebracht. Dort angekommen, nahm ein Polizist ein feuchtes Handtuch und steckte es durch den Spalt meiner angelegten Handschellen. Dann drehte er das Handtuch mehrere Male herum und dabei drehte er meine Arme mit. Dann drückte er mich auf den Boden und die Handschellen schnitten in meine Haut. Die Polizei behielt mich sieben Tage zum Verhör und brachte mich anschließend in das örtliche Gefängnis. Einige Tage später wurde ich zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Drei Monate später kam ich in das Frauengefängnis Longquanyi in Chengdu. In diesem Gefängnis werden Falun Gong-Praktizierende schwer gefoltert, 70% der Gefangenen sind Praktizierende. Wenn sie sich weigerten, die Gefängniskleidung zu tragen, wiesen die Aufseher die Gefangenen an, den Praktizierenden die Kleidung wegzunehmen oder zu verstecken. Sie ließen nur die Gefängniskleidung zurück. Sie steckten mich und eine Überwachungsperson in eine Spezialzelle zur „strengen Überwachung”. Diejenigen, die nicht den Gefängnisregeln folgten, wurden oft sehr hart bestraft. Man musste mit dem Gesicht zur Wand stehen, beide Arme ausgestreckt mit den Händen zur Wand und das Gesicht musste die Wand berühren. Man wurde in der Öffentlichkeit geschlagen, als Warnung für die anderen.
Psychische Folter
Die körperliche Folter war hart genug, aber die mentale Folter war noch viel schlimmer. Normalerweise gingen sie folgendermaßen vor:
- Verhör und Folter
Verhör und Folter gehören zusammen. Das kann jederzeit geschehen. Mehrere Aufseher wechseln sich ab und man wird sehr lange einem äußerst starken Druck ausgesetzt. Eine Praktizierende wurde während des Verhörs geschlagen. Danach durfte sie zehn Tage lang nicht schlafen.
- Gehirnwäsche
Die Gehirnwäsche ist die eigentliche Methode, um Praktizierende „umzuerziehen”, oder mit anderen Worten, sie dazu zu zwingen, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Sie erfinden alle möglichen Lügen, um Praktizierende zu täuschen. Sie lesen Bücher vor, die man nicht hören will. Sie haben sogar Leute, die auf einem „unheilvollen” Weg zur Erleuchtung gekommen sind und über ungute Theorien sprechen.
- Ein Gespräch von „Herz zu Herz”
Manchmal führen sie ein Gespräch von „Herz zu Herz”. Sie erwähnen hierbei nicht, ob du Recht hast oder nicht. Sie beginnen mit Smalltalk, ganz soft. Ihre wahre Absicht ist es, die Praktizierenden dabei „umzuerziehen”.
- Augenzeugin bei der Verfolgung von anderen
Während des großen Erdbebens am 12. Mai 2008 wackelte das ganze Gebäude. Frau He Yemei schrie: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind gut” Die Aufseher brachten sie in einen geschlossenen Raum und schlugen auf sie ein. Sie stopften ihr Socken in den Mund, um sie zur Ruhe zu bringen. Nachdem sie sie gründlich verprügelt hatten, legten sie eine Decke über sie und trugen sie in eine Isolationszelle.
Die Praktizierende Frau He Tianxiu rief ebenfalls: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind gut” Eine Gefangene meldete dies bei den Aufsehern und so durfte sie Frau He schlagen. Ich sagte zu ihr: „Hör auf, sie zu schlagen, für schlimme Dinge bekommt man schlimme Vergeltung!” Nach nicht einmal zwei Minuten fiel die Gefangene hin und musste in die Klinik gebracht werden.
Eine Praktizierende kam aus der Stadt Leshan. Sie erlitt durch Stromstöße eine Fehlgeburt. Durch die schweren Schläge wurde sie behindert. Ihr Mann, ein Praktizierender, wurde zu Tode gefoltert.
Die Falun Gong-Praktizierende Zhang Fengqun hielt ein Plakat hoch, welches die „Selbstverbrennung auf dem Tiananmen Platz” aufzeigte, die von der KPCh inszeniert worden war. Die Aufseher hängten sie daraufhin auf und ließen sie wieder zu Boden fallen. Aus Protest trat sie in einen Hungerstreik. Die Wachen schlugen ihr während der Zwangsernährung die Vorderzähne aus.
Diese vielen schlimmen Dinge habe ich während meiner Haftzeit persönlich erlebt. Meine Haftzeit war am 18. März 2009 vorbei. Obwohl ich entlassen wurde, werde ich noch immer von der KPCh überwacht.
7. Oktober 2010
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