Einige Überlegungen hinsichtlich des Fa-Lernens

(Minghui.de) Lange Zeit betrachtete ich das Fa-Lernen als eine Pflicht und ich konnte das Fa nicht wirklich in mein Herz aufnehmen. Das Fa-Lernen in der Gruppe war für mich mehr eine Formalität und meine Gedanken schweiften immer wieder ab, wenn ich anderen Praktizierenden beim Lesen des Fa zuhörte. Wenn das Fa-Lernen beendet war, hatte ich nicht das Gefühl, irgendetwas daraus gelernt zu haben. Ich war verunsichert. Vor einigen Tagen lernte eine ältere, nicht so gebildete Praktizierende mit uns das Fa. Ich fand heraus, dass ich viele Eigensinne habe, bei denen ich vorher nicht einmal erkannt hatte, dass sie vorhanden waren. Diese Praktizierende las eine Menge. Ehrlich gesagt, war es schwierig für sie zu lesen und im Grunde genommen sprach sie mit offensichtlichen Schwierigkeiten ein Schriftzeichen nach dem anderen aus. Ich wusste jedoch nicht, warum ich alles in mein Herz aufnahm, während ich ihr beim Lesen zuhörte. Obwohl andere Praktizierende ganz fließend lesen, fühlte ich mich bei ihrem Vorlesen nicht so wohl, als wenn ich dieser älteren Praktizierenden zuhörte. Warum war das so?

Diese Praktizierende legte ihr ganzes Herz in das Lesen des Fa hinein und sie erfüllte die Anforderung des Respektes gegenüber dem Meister und dem Fa. Nachdem ich meine menschlichen Geisteshaltungen abgelegt und mich auf das Lesen von zwei Absätzen konzentriert hatte, fühlte ich mich sofort energiegeladen und war überhaupt nicht mehr schläfrig. Später schaute ich erneut nach innen und entdeckte, dass ich den Eigensinn hatte, mir wegen der Zeit, in der ich das Fa lernte, Sorgen zu machen und mich daher ruhelos fühlte. Immer wollte ich die Pflicht innerhalb eines geplanten Zeitrahmens hinter mich bringen. Ich hatte die Mentalität zu prahlen, da ich mich als gut gebildet betrachtete. Ich lernte das Fa gut, ich las gut und ich wollte mich selbst bestätigen. Ich behandelte Dafa nur wie Theorien der normalen Menschen. Ich dachte: „Ich habe es gut gelernt», und ich betrachtete mich selbst als „besser» als andere. Ich war auch vom Arbeiten in der Gesellschaft in Beschlag genommen und wenn ich das Fa lernte, war mein Verstand nicht klar, da ich fortwährend über belanglose Dinge des alltäglichen Lebens nachdachte. Alle möglichen Gedanken tauchten in meinem Kopf auf. Es war schwierig für mich, ruhig zu werden. Nachdem ich diese Mentalitäten ablegte und das Fa in einem Zustand von „Körper und Geist in einem vereinigen” gelernt hatte, begann ich, die Wunder des Fa-Lernens zu empfinden.

Außerdem waren einige Praktizierende sehr darauf bedacht, das „Gesicht zu wahren”. Sie denken, dass sie nicht gut lesen können und befürchten immer, die Worte falsch zu lesen. Sie achten nur darauf, fließend zu lesen, versäumen dabei aber wegen ihrer Nervosität, das Gelesene aufzunehmen. Eigentlich ist das auch eine Manifestation von Geltungsbedürfnis. Während der Kultivierung müssen wir selbstlos werden, genau wie der Meister es uns im "Zhuan Falun" [Hauptwerk von Falun Gong] sagte:

„Beim Rezitieren des Namens des Buddhas soll kein einziger anderer Gedanke dabei sein, im Herzen an nichts anderes denken, wobei andere Teile des Gehirns durchs Rezitieren betäubt sind und von nichts mehr wissen, ein Gedanke ersetzt zehntausend Gedanken, jedes Schriftzeichen des Namens "Buddha Amitabha" kann vor den Augen erscheinen.” (Li Hongzhi, Lektion 9, „Das reine Herz”)

Ich hoffe, meine Erfahrungen können für Praktizierende hilfreich sein, die dasselbe Problem haben.