FDIZ: Persönliche Geschichten hinter der Shanghai Expo Razzia
NEW YORK - Über 127 Falun Gong-Praktizierende wurden seit Februar 2009 verschleppt. Dies steht im Zusammenhang mit der Weltausstellung Shanghai, die letzte Woche begann. Wie bei den Olympischen Spielen in Peking 2008, benutzt die Kommunistische Partei Chinas dieses Ereignis als Vorwand für willkürliche Verhaftungen, Inhaftierungen und sogar Folterungen an Falun Gong-Praktizierende, die sich weigern, ihren spirituellen Glauben aufzugeben.
Das Folgende ist eine kleine Auswahl an Fällen, die dem Falun Dafa Informationszentrum berichtet worden waren:
Xu Fengao und Lu Gentao: Als Teil des harten Vorgehens der kommunistischen Partei gegen Falun Gong-Praktizierende in Shanghai, haben mindestens zwei der städtischen Zentralgebiete Bürgern monetäre Anreize geboten, wenn diese Falun Gong-Praktizierende melden. Unter denen, die von Sicherheitskräften verhaftet worden waren, befand sich die 60-jährige Xu Fengao aus dem Pudong Distrikt. Am 17. März 2010 verteilte Frau Xu in einem Park Informationen über die Verfolgung von Falun Gong. Ein Passant meldete sie, wodurch sie in Haft kam. Frau Xu war bereits zweimal eingesperrt worden, aufgrund der Unterdrückung von Falun Gong durch die kommunistische Partei; sie verbrachte sechs der letzten elf Jahre in Arbeitslagern.
Frau Xus Gatte Lu Gentao wurde ebenfalls von Sicherheitskräften entführt, aufgrund der kürzlichen Kampagne der Stadt gegen Falun Gong. Am 23. Juli 2009 erzwangen sich Sicherheitskräfte Zugang zur Wohnung des Ehepaares im Pudong Distrikt und nahmen Herrn Lu fest. Er wurde willkürlich zu einem Jahr Zwangsarbeitslager verurteilt, weil er eine Mitteilung über Falun Gong online gesendet hatte.
Li Wenjuan: Frau Li Wenjuan ist Rentnerin aus dem Putuo Distrikt in Shanghai. Am 5. Juni 2009 besuchte sie eine andere ältere Falun Gong-Praktizierende in ihrer Wohnung, als Sicherheitskräfte ankamen und beide in Gewahrsam nahmen. Am folgenden Tag wurden Frau Lis Gatte und ihr Schwiegersohn Hou Yagang aus deren Wohnung verschleppt und in das Putuo Distrikt-Inhaftierungszentrum gebracht. Die Verhaftung dreier Familienmitglieder verursachte bei der schwangeren Tochter eine Fehlgeburt. Am 6. November 2009 wurde Frau Li in einem Schauprozess zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie an Falun Gong glaubt.
Guo Xiaojun: Herr Guo Xiaojun war Lektor an der Shanghai Jiaotong Universität und wurde im Dezember 2009 aufgrund des Drucks der kommunistischen Partei entlassen. Keinen Monat später, am 8. Januar 2010 wurde er außerhalb seiner Wohnung von auf ihn wartenden Sicherheitskräften entführt. Sicherheitsagenten erzwangen sich danach Zutritt zur Wohnung und nahmen Computer, Elektronikzubehör und Falun Dafa Bücher mit. Herr Guo verbrachte bereits fünf Jahre wegen seines Glaubens an Falun Gong im Tilanqiao Gefängnis. Er wird im Baoshan Distrikt-Inhaftierungszentrum festgehalten und seine Familie darf ihn nicht sehen. Herrn Guos Eltern reisten aus der Henan Provinz nach Shanghai, um seine Freilassung zu fordern, und wurden dadurch selbst bedroht und unter Überwachung gestellt. Die Familie hat den Pekinger Anwalt Liang Xiaojun beauftragt, Herrn Guo zu vertreten.
Li Yaohua und Zhang Yibo: Unter den Verurteilten befanden sich auch die Hongkonger Bürgerinnen Li Yaohua, 64, und ihre Tochter Zhang Yibo, 30. Frau Zhang arbeitete als Finanzmanager eines Geschäftszweiges von Siemens in Shanghai, als sie und ihre Mutter zusammen mit drei anderen Falun Gong-Praktizierenden am 4. Juni 2009 verhaftet worden waren. Sie wurden zehn Monate lang im Xuhui Distrikt-Inhaftierungszentrum festgehalten, wo ihnen der Schlaf entzogen wurde und sie körperliche Misshandlungen erlitten. Am 18. März 2010 wurde eine fingierte Verhandlung abgehalten und Frau Li und Frau Zhang zu jeweils dreieinhalb bzw. eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Gong praktizieren. Frau Lis Sohn Zhang Yiyuan ist Professor für Zahnmedizin an der Universität von Kalifornien in Los Angeles und steht auf Anfrage für weitere Erklärungen zur Verfügung.
Jiang Yong: Herr Jiang Yong, 42, wurde am 30. Dezember 2009 entführt; weniger als ein Jahr nach seiner achtjährigen Haftzeit im Tilanqiao Gefängnis in Shanghai. Während seiner Haft in Tilanqiao wurde er nackt ausgezogen, mitten im Winter im Freien mit kaltem Wasser übergossen und gleichzeitig mit sechs elektrischen Schlagstöcken geschockt. Er wurde im Januar 2009 entlassen, doch war seine Qual nicht vorbei. Am 12 Juni 2009 wurde er von Sicherheitskräften der Tianlin Polizeistation im Xuhui Distrikt entführt. Er wurde bald entlassen, doch am 30. Dezember erneut eingesperrt. Gegenwärtig befindet er sich im Xuhui Distrikt-Inhaftierungszentrum.
Hintergrund
Gegründet im Jahre 1999, ist das Falun Dafa Informationszentrum eine in New York ansässige Organisation, welche die Rechtsverletzungen an Anhängern von Falun Gong (auch Falun Dafa) in der Volksrepublik China dokumentiert. Im Juli 1999 begann Chinas autokratische kommunistische Partei die ungesetzliche Kampagne von Verhaftungen, Misshandlungen und Propaganda, mit der Absicht diese unpolitische Praktik „auszulöschen”. Es wird angenommen, dass bestimmte Führer den Einfluss von über 100 Millionen Anhängern fürchteten. Die Kampagne hat seitdem an Gewalt und Umfang zugenommen, wodurch Millionen eingesperrt oder in Zwangsarbeitslager gebracht worden sind. Das Zentrum hat über 3.000 Tote und über 63.000 Fälle in Haft verifiziert. Falun Gong ist eine traditionelle buddhistische „Qi Gong” Praktik, deren Wurzeln im chinesischen Erbe der Kultivierung von Geist und Körper für Gesundheit und spirituellem Wachstum liegen.
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