Ein Bericht über die Misshandlung, die Frau Tan Shaowei aus Guangzhou erlitten hat (Teil 1)
(Minghui.de) Mein Name ist Tan Shaowei und ich wurde, seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihre Verfolgung von Falun Gong am 20. Juli 1999 begann, auf verschiedene Weise rechtswidrig festgenommen, eingesperrt, gefoltert und verfolgt. Ich wurde im Chatou Zwangsarbeitslager, der sogenannten „Rechtssystem-Fachschule“, die eigentlich eine Gehirnwäsche-Einrichtung ist, dem Hongshan Suchtbehandlungszentrum in Huangpu und dem Rechtssystemzentrum der Stadt Sanshui, Provinz Guangdong, eingesperrt.
1. In einem Untersuchungsgefängnis eingesperrt
Ich begann im Jahr 1998 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Im Oktober 1999 ging ich nach Peking, um für das Recht, Falun Gong praktizieren zu dürfen, zu appellieren und wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens festgenommen. Ich wurde zehn Tage lang im Untersuchungsgefängnis der westlichen Eisenbahnstation in Peking eingesperrt. Dort verhörten und schlugen sie mich und legten mir in einer schmerzhaften Position Handschellen an (einen Arm über meine Schulter und den anderen hinter meinem Rücken). Jeden Tag wurde ich beschimpft.
Ich nahm im Juni 2000 meinen Sohn mit nach Peking, um Spruchbänder über die wahren Umstände von Falun Gong und die Verfolgung aufzustellen. Die Polizei des Dorfes Puhui, Stadt Guangzhou, hörte davon und kam, um mich zu Hause festzunehmen. Später zwangen sie mich, aus meiner Mietwohnung auszuziehen und sagten mir, dass mein Sohn nicht in einen Kindergarten gehen dürfe, weil ich Falun Gong praktizieren würde. Einige Tage, nachdem ich ausgezogen war, begannen die Polizei und Beamte des „Büro 610“, mich rund um die Uhr zu überwachen, sogar wenn ich zum Supermarkt ging. Mir wurde gesagt, ich solle mich jeden Tag im Polizeiamt melden. Ich war unter so viel Druck und Stress, dass ich mein Heim verließ, um weiterer Verfolgung zu entgehen.
Als ich an einem frühen Morgen im Juli 2000 in einem Hotel in Peking eincheckte, wurde ich festgenommen. Ich hatte beabsichtigt, an diesem Nachmittag zum Platz des Himmlischen Friedens zu gehen, aber jemand zeigte mich bei den Behörden an. Ich wurde über zehn Tage lang im Untersuchungsgefängnis Fengtai eingesperrt. Dann brachten mich Mitarbeiter vom Fengcun „Büro 610“, dem Polizeiamt, dem Straßenbüro und dem Einwohnerkomitee ins Fengcun Untersuchungsgefängnis der Stadt Guangzhou.
Neue Häftlinge durften die Dinge ihres täglichen Bedarfs nicht kaufen, sondern mussten die ausrangierten Dinge anderer benutzen, wie z.B. Zahnbürsten, Waschlappen und Seife. Wegen dieser Regel bekamen manche Häftlinge ansteckende Krankheiten. Zusätzlich mussten wir immer in die Hocke gehen, wenn wir in das Untersuchungsgefängnis hinein gingen und herauskamen. Wenn jemand nicht in die Hocke ging, wurde er von den Wärtern getreten. Meine Beine schwollen an, nachdem die Wärter mich brutal getreten hatten, nur weil ich nicht in die Hocke ging. Die Häftlinge wurden gezwungen, schwere Arbeit durchzuführen und mussten Handarbeiten für den Export machen. Ich wurde einen Monat später zum Chatou Zwangsarbeitslager überführt, weil ich das Praktizieren von Falun Gong nicht aufgab. Dort war ich fast zwei Jahre lang eingesperrt.
2. Im Chatou Zwangsarbeitslager misshandelt
Als ich im September 2000 im Zwangsarbeitslager ankam, wurde ich in der Zweiten Brigade eingesperrt und später in die Dritte Brigade überführt. Am Tag des Wechsels wurden über zehn Praktizierende und ich in einem Fahrzeug mit zwei kleinen Fenstern transportiert. Als einer der Praktizierenden einige Worte zur Unterstützung von Falun Gong rief, spritzten die Wärter Pfeffer ins Fahrzeug. Folglich hatten wir Schwierigkeiten beim Atmen und unsere Augen waren irritiert und schmerzten. Ein oder zwei Tage später litten wir die ganze Nacht unter Durchfall und Erbrechen. Wir wurden erst ins Krankenhaus gebracht, als am nächsten Morgen ein Sicherheitswärter zum Dienst kam.
Die Wasserrohre, die das Zwangsarbeitslager mit dem Zhujiang-Fluss der Stadt Guangzhou verbinden, gingen im März 2001 kaputt und ungefähr 800 Menschen im Arbeitslager hatten kein sauberes Wasser zum Trinken oder Duschen, was viele Hautkrankheiten verursachte.
Um standhafte Praktizierende zu foltern, zwangen die Wärter sie, gegen 14:00 Uhr, zur heißesten Zeit des Tages, draußen eine Trainingsübung auszuführen, während die Wärter in ihren Räumen mit Klimaanlagen blieben.
Nach den Familienbesuchszeiten und als eine Form der Demütigung befahlen die Wärter den kriminellen Häftlingen eine Zeit lang, die Praktizierenden nackt auszuziehen. Dann zwangen sie sie, sich zu beugen und durchsuchten ihre Körper nach „verbotenen Dingen“, die sie eventuell an ihrem Körper versteckt haben könnten. Ich wurde zwei Mal auf diese Weise durchsucht.
Eines Morgens im Jahr 2002, als die Wärter versuchten, mehrere Praktizierende dazu zu zwingen, sich untersuchen zu lassen, riefen drei Praktizierende und ich ermutigende Worte, um sie zu unterstützen. Daraufhin kamen Wärter zusammen mit mehreren kriminellen Häftlingen später an diesem Abend zu unseren Zellen, legten uns vier in Handschellen – Guo Yafeng, Deng Shaoxia, Wang Huimin und mich – und brachten uns zu verschiedenen Gegenden. Mein Mund wurde mit Klebeband zugeklebt und meine Hände und Füße wurden ungefähr eine Stunde lang zusammen gefesselt, bevor sie mich in einen anderen Raum trugen. Dort spreizten sie meine Beine so weit es nur ging auseinander und ketteten mich mit Handschellen an die Fensterbank bis ungefähr 19:00 Uhr, als sie bemerkten, dass ich das Bewusstsein verloren hatte. Ich war über zehn Stunden in Handschellen gewesen.
Von diesem Abend an durften wir uns 15 Tage lang nicht duschen. Wir bekamen jeden Tag nur 250-300 Milliliter Trinkwasser, das wir für alles benutzen mussten. Wir schrieben zusammen einen Beschwerdebrief an die öffentliche Staatsanwaltschaft und beschrieben die Misshandlungen im Zwangsarbeitslager, aber wir wissen nicht, ob er jemals abgeschickt wurde. Diese Art Verfolgung widerfuhr auch anderen Praktizierenden.
Andere Arten der Misshandlung, die Praktizierende im Zwangsarbeitslager ertragen mussten, waren unter anderem: Zwangsarbeit; über zehn Stunden Schlafentzug pro Tag; gezwungen werden, in die Hocke zu gehen, wenn sie mit Wärtern sprachen; gezwungen werden, einen wöchentlichen „Gedankenbericht“ zu schreiben; einen Überblick schreiben, nachdem sie Programme angeschaut hatten, die Dafa verleumdeten; nur zehn Minuten Erlaubnis zum Duschen oder Wäsche waschen. Ältere Praktizierende wurden oft angeschrien, weil sie zu langsam waren; es war ihnen verboten, die Toilette zu benutzen oder andere Praktizierende anzuschauen und ihre Zellen wurden häufig durchsucht.
Einige Praktizierende wurden in Handschellen gelegt und ihre Hände und Beine auseinander gebreitet und an die Bettposten gebunden, da sie sich weigerten, Zwangsarbeit zu verrichten. Sie durften nicht die Toilette benutzten und mussten Stuhl und Wasser in ihre Hosen entleeren, was dazu führte, dass das Gesäß mehrerer Praktizierender wund und entzündet war. Die Haare einer Praktizierenden wurden alle grau, nachdem sie einen ganzen Monat lang an einem Bett angekettet war. Als ihr Vater sie besuchte, färbten die Wärter ihre Haare schwarz, um ihr Verbrechen zu verdecken. Die Praktizierenden Zhou Jieli und Song Zun wurden so lange misshandelt, bis sie einen seelischen Zusammenbruch erlitten. Ihre Familienangehörigen konnten diejenigen, die dafür verantwortlich waren, nicht ihrer gerechten Strafe zuführen.
Gleich nachdem ein Praktizierender ins Zwangsarbeitslager eingeliefert wird, wird diese Person rund um die Uhr überwacht. Die Insassen, die zum Überwachen der Praktizierenden ausgewählt werden, werden als die qualifiziertesten „Rohlinge“ betrachtet und schreiben alles auf, was die Praktizierenden sagen und tun, einschließlich irgendwelchen emotionalen Veränderungen der Praktizierenden. Sie berichten all diese Dinge den Wärtern. Die Praktizierende Frau Gu Wanmei trat in einen Hungerstreik, um gegen ihre grausame Misshandlung zu protestieren. Als sie von den Folterungen körperlich und geistig schwach war, nutzten Insassen, die sie überwachten, dies aus und sie unterschrieb die drei Erklärungen.
Ich hätte nur ein Jahr in dem Zwangsarbeitslager eingesperrt werden sollen, aber meine Haftstrafe wurde um weitere 11 Monate verlängert, da ich mich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Ich hätte am 7. Juni 2002 freigelassen werden sollen, aber ohne mein Wissen wurde ich stattdessen in die Chatou „Rechtssystem-Fachschule“ gebracht. Dort wurde ich lange Zeit auf einen Stuhl gebunden. Einen Monat später überführten sie mich zu einem noch grausameren Ort, dem Huangpu Hongshan Suchtbehandlungszentrum (eigentlich eine Gehirnwäsche-Einrichtung), in dem ich mich wie in der Hölle fühlte.
3. Das Hongshan Suchtbehandlungszentrum
Die Praktizierende Frau Peng und ich wurden festgenommen und im Juli 2002 ins Hongshan Suchtbehandlungszentrum gebracht. Während sie uns den Behörden im Zentrum übergaben, versuchte ich davonzulaufen, da ich Angst davor hatte, dort erneut misshandelt zu werden. Ich kam nicht weit, als mich die Polizei einholte und mir von hinten auf den Hals schlug. Ich verlor das Bewusstsein und wurde in den fünften Stock getragen, in dem sich die Gehirnwäsche-Einrichtung befand. Zwei Jahre später bereiten mir die Wunden an meiner Hand und meinem Hals, die mir an diesem Tag zugefügt wurden, immer noch Beschwerden und ich bekomme oft Kopfschmerzen.
Als ich in der Gehirnwäsche-Einrichtung ankam, bedrohten mich mehrere Angestellte und sagten: „Wenn du immer noch an deinem Glauben festhältst, wollen wir dir sagen, was du erleiden wirst. Wir holen einen Psychiater, der bestätigen wird, dass du krank bist und du wirst dann in eine Nervenklinik gebracht, wo du mit elektrischen Schlägen behandelt wirst. Deinem Mann wird befohlen, sich von dir scheiden zu lassen. Wir werden sagen, du hättest Selbstmord begangen, wenn wir dich aus dem Fenster werfen. Wir hängen dich auch an der Decke auf.“
Eines Morgens betrat Qiu Chaohua, der sogenannte Kapitän, wütend die Zelle, in der ich eingesperrt war und schlug auf mich ein. Er hörte erst dann auf, als er zu müde war fortzufahren. Ich wurde so sehr geschlagen, dass ich beinahe mein Bewusstsein verlor. Die darauffolgenden Tage schienen so, als ob ich bei dem Teufel selbst wäre.
Praktizierende, die in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt waren und nicht die drei Erklärungen geschrieben hatten, lebten in einem Terrorzustand. Sie wurden bis zur Verzweiflung gefoltert.
Als ich ins Hongshan Suchtbehandlungszentrum gebracht wurde, waren bereits über 200 Praktizierende dort eingesperrt und litten unter verschiedenen Foltermethoden. Die Foltermethoden, die benutzt wurden, hinterließen nur ganz wenige Narben an unseren Körpern, aber es war so schlimm, dass du dir wünschtest zu sterben. An äußerst heißen und feuchten Tagen mussten wir langärmelige Hemden und dicke Hosen tragen, um unsere Wunden zu bedecken, wenn wir die Zellen verließen. Nach Mitternacht wurden wir so grausam gefoltert, dass unsere schmerzerfüllten Schreie von jedem gehört werden konnten.
(Fortsetzung folgt)
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