Der Eigensinn der Angst, missverstanden zu werden
(Minghui.de) Vor ein paar Jahren gab mir eine Mitpraktizierende zwei Sparbücher, auf dem sich Geld von Praktizierenden befand. Ich hob die gesamte Summe des einen Sparbuches ab und gab es einem Praktizierenden zur Herstellung von Materialien über die Verfolgung. Das andere Sparbuch gab ich einem Koordinator. Nachdem dieser Praktizierende verhaftet wurde, wurde auch das Sparbuch konfisziert. Vor kurzem fragte mich die Mitpraktizierende, wo das zweite Sparbuch geblieben sei. Ich wollte nicht ins Detail gehen und konnte mich auch nicht an die genaue Summe in dem Sparbuch erinnern. So sagte ich nur zu ihr, dass ich mich nicht erinnern könne. Sie hatte einen skeptischen Blick, aber ich wollte nicht nach innen schauen, um darüber nachzudenken.
Vor ein paar Tagen hatte ich mit dieser Praktizierenden eine Besprechung über die Hilfe und den Besuch von Familien inhaftierter oder obdachloser Mitpraktizierender. Sie sagte nicht viel dazu und gab mir nur sehr wenig Geld, um den Familien zu helfen. Ihrer finanziellen Situation nach zu urteilen und dem, was sie früher normalerweise gegeben hatte, war ich sehr überrascht. Gleichzeitig sah ich den selben skeptischen Blick bei ihr. Ich war beschämt und wusste nicht, was ich sagen sollte, als sie mir das Geld gab. Danach war ich mehr und mehr gekränkt und entschied, den Kontakt mit ihr abzubrechen, weil sie mir nicht vertraute und meine Rechtschaffenheit in Frage stellte. Am nächsten Tag gab ich ihr Geld zurück und sagte zu ihr: „Dein Geld brauchen wir nicht. Wir haben schon genug.“ Ich wollte eigentlich darüber diskutieren, tat es aber nicht, aus Angst vor der Peinlichkeit, die entstehen könnte.
Egal, was sie über mich dachte, es verursachte in mir starke Gefühle und brachte mich dazu, wieder und wieder über diese Situation nachzudenken. Ich dachte, dass ich die Eigensinne, die ich erkennen konnte, beseitigt hätte. Also warum war ich so wütend? Ich rezitierte „Buddha-Natur“ aus dem Zhuan Falun Band II“ (Li Hongzhi, 2008) und „Der Vollendung entgegen“ (Li Hongzhi, 16.06.2000) aus Essentielles für weitere Fortschritte II. Ich erkannte, dass ich viele meiner menschlichen Gesinnungen noch nicht losgelassen hatte: überzogenes Selbstbewusstsein, überzogene Eitelkeit und das Streben nach Ruhm und Reichtum – alles grundlegende Eigensinne.
Ich erkannte, dass ich, bevor ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, reizbar gewesen war; das Verlangen hatte, andere zu übertreffen und keine Niederlage zuließ. Ich hatte Ruhm und Auszeichnungen erhalten und wuchs innerhalb der Partei-Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auf. Ich wollte keinerlei negative Kommentare über mich hören oder unangenehmes Aussehen anderer akzeptieren. Ich schaute auf jene herab, die kein Selbstwertgefühl hatten und die nicht hart arbeiten konnten oder wollten. Ich trachtete nach Gerechtigkeit und wollte anderen helfen und sie vor Ungerechtigkeit beschützen. Ich hielt mich selbst für großartig, mit Charakter und guter moralischer Einstellung. Ich sah das Böse in der Welt, konnte aber keinen Weg finden, Gerechtigkeit zu erlangen und musste meine eigenen Grenzen erkennen. Sobald ich anfing, Falun Gong zu verstehen, merkte ich, dass meine Lebensanschauung und meine Weltanschauung in einer Linie mit der Lehre waren; ich sah die edle Haltung des Meisters und seinen außerordentlichen Sinn für Moral und Rechtschaffenheit. Als ich mit Falun Gong begann, praktizierte ich mit all diesen Anschauungen.
Der Lehrer sagt:
„Nachdem eine Anschauung gebildet worden ist, kontrolliert sie dich das ganze Leben lang und lenkt dein Denken und sogar deine Freude, Ärger, Trauer und Fröhlichkeit. Das wird nach der Geburt gebildet. Wenn dieses Ding lange da ist, wird es sich in das Denken des Menschen hinein auflösen, in das wahre eigene Gehirn hinein auflösen, es wird zum Naturell des Menschen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun Band II, Buddha-Natur, 2008)
Ich hatte das Gefühl, diese Worte zum ersten Mal zu lesen, was mich schockierte. Ich erkannte, dass ich von meinen menschlichen Anschauungen und grundlegenden Eigensinnen geleitet und bei meiner Kultivierung behindert worden war. Manchmal kontrollierte mich auch das Gedankenkarma.
Der Lehrer sagt:
„Ob nach einiger Zeit des Kultivierens die anfängliche Denkweise noch da ist, ob dieses Menschenherz dich hier hält? Wenn das der Fall ist, kannst du nicht als mein Schüler gelten. Das heißt, der grundlegende Eigensinn wurde nicht beseitigt und du erkennst das Fa nicht mit dem Fa.“ (Li Hongzhi, Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte Band II)
Ich dachte, dass ich meine Eigensinne bezüglich Geld, Ruhm und Gefühlen abgelegt hätte, aber die letzten Ereignisse legten meine Eigensinne offen. Ich erkannte die Ernsthaftigkeit der Kultivierung. Zur gleichen Zeit zeigte mir diese Erfahrung, dass der Prozess der Kultivierung ein Prozess ist, bei dem alle meine Eigensinne in Konflikten und Ereignissen offenbart werden und korrigiert werden müssen. Wenn diese Konflikte nicht aufgetaucht wären, hätte ich mein Problem nicht erkannt und mich nicht erhöhen können. Natürlich wollen wir keine Probleme und Konflikte entstehen lassen, also versuchen wir, sie zu vermeiden. Dies ist tatsächlich so, als ob wir vermeiden wollen, Fortschritte bei der Kultivierung zu machen.
Dies ist mein persönliches Verständnis. Bitte zeigt mir Unangemessenes auf.
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