Der Falun Gong-Kultivierungsweg einer Praktizierenden aus dem Westen (Foto)
(Minghui.de) Valerie Avore ist Mitte 60 und lebt in Detroit, Michigan. Die Frau mit dem sanften Lächeln hat ein ausgeglichenes Temperament und strahlt Herzlichkeit aus. Wie kommt eine Dame aus dem Westen dazu, sich mit der uralten, östlichen Kultivierungspraxis Falun Dafa zu beschäftigen?
Valerie Avore |
Herr Avore, Valeries Mann, war früher Psychiater, der sich auf Jugendkriminalität spezialisiert hatte. Vor seinem Ruhestand war er oft als Sachverständiger bei Gericht tätig. Mit einem kleinen Seufzer erinnerte er sich an die Zeit vor zehn Jahren und sagte lächelnd: “Mitte 50 bemerkte ich, dass ich alt werde. Zwei Kinder waren um die zehn Jahre alt und eines 18 Jahre. Kinder in diesem Alter sind völlig anders, als wir früher waren und ihre Erziehung stellte für uns auf jeden Fall eine Herausforderung dar. Mit zunehmendem Alter wurde die Situation noch schwieriger und ich fühlte mich nur noch nervös und gestresst. Ich suchte nach verschiedenen Methoden, um mich zu entspannen, nahm Vitamine oder beteiligte mich an Aktivitäten, die mir Freude bereiteten. Anfangs war alles mehr oder weniger wirkungsvoll, aber nach einer gewissen Zeit verloren all diese Methoden ihre Effektivität.”
Auf die Frage, wie Valerie Avore mit Falun Gong in Kontakt kam, erzählt sie uns: “Eine Freundin von mir sah die Vorführung der Meditationsübung auf einer Gesundheitsmesse und erzählte mir davon. Sie sagte: `Das ist doch so etwas, nachdem du suchst.´ Wir fanden dann auch jemanden, der uns die Übungen kostenlos zeigte und gingen zum Üben in den Park. Das war im September 2000.
“Obwohl wir üblicherweise nicht gewohnt waren, so früh aufzustehen, machten wir die Übungen zusammen mit den Praktizierenden im Park. Nach den Übungen fühlten wir uns wunderbar. Es war so ungewöhnlich wohltuend, dass ich mir dachte, das sei etwas, womit ich mich näher beschäftigten müsse. In der darauf folgenden Woche erfuhr ich dann, dass man bei der Kultivierung im Falun Dafa das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) studieren sollte. Ich schloss mich einer Fa-Lerngruppe an und begann nach und nach, die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht zu verstehen. In dem Buch fiel mir anfangs immer ein Wort besonders auf: “Kultivierung“ - und das kam mir sehr rätselhaft vor. Gleich zu Beginn wusste ich aber, dass es sich bei dem Gelesenen um die Wahrheit handelte, aber es war mir nicht klar, wie ich diese Richtlinien im alltäglichen Leben umsetzen sollte. Ich las gerne im Zhuan Falun, doch die meiste Zeit betrachtete ich es als ein theoretisches Werk und nicht als Anleitung für alle meine Handlungen. Erst nach einer ziemlich langen Zeit konzentrierte ich mich wirklich selbst auf das Fa und mein Geist klärte sich.”
Vieles in Valeries Leben veränderte sich damit. Sie sagte uns: “Während ich das Fa beständig lernte, verstand ich mehr über die Bedeutung der Kultivierung. Nach meinem Verständnis lädt man seinen Geist bei der Kultivierung mit guten Dingen auf, die auf Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht basieren. Mit der Zeit meidet man ganz automatisch – soweit es möglich ist - alle schlechten Dinge. Man verliert das Interesse an manchen Dingen, an denen man vorher Gefallen fand; man spürt, dass sie nicht wirklich auf gutem Verhalten basieren. Wenn man gute Dinge aufnimmt, verändert man sich wirklich automatisch. Die Gedanken, das Verhalten, die Art, wie man Menschen und Dingen begegnet und sie betrachtet, verändert sich ins Positive. Zu dieser Zeit beginnt man auch, die Bedeutung von Nachsicht zu verstehen.”
Valerie schildert uns dazu ein Beispiel: “Meine Tochter, damals 16 Jahre, fragte mich bei ihren Problemen ständig um Hilfe. Aus meiner mütterlichen Fürsorge heraus meinte ich, ich müsse ihre Probleme lösen. Manches Mal schimpfte ich dann auf die Menschen, mit denen sie die Probleme hatte oder die ihr wehtaten. Mein Mutterinstinkt hatte das starke Bedürfnis, sie zu beschützen. Doch nachdem ich eine Praktizierende geworden war, erkannte ich, dass sie ihr eigenes Leben führen musste und ihre eigenen karmischen Wechselbeziehungen hatte. Was ich wirklich tun konnte, war sie zu lehren, wie man die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht lebt und sie in das tägliche Leben integriert. Dies stellte für sie eine praktische Anleitung dar, ihre Reibereien mit anderen zu lösen.”
Ihre Tochter brauchte einige Zeit, um ihr verändertes Verhalten zu verstehen. Sie war ja gewohnt, dass ihre Mutter immer und sofort eingriff.
“Mit der Zeit änderte sich auch der Inhalt unserer Gespräche. Anfangs wollte sie meine Worte nicht gerne annehmen und dachte, ich würde sie nicht mehr lieben, weil ich ihre Interessen nicht in jedem Punkt beschützte. Eines Tages weinte sie einmal in der Küche und schluchzte: 'Du liebst mich nicht mehr, weder hilfst du mir noch unterstützt du mich.' Ich konnte ihre Beschwerde nicht richtig verstehen und war zuerst etwas irritiert. Nachdem ich nochmal darüber nachgedacht hatte, sagte ich ihr, dass das, was ich täte, unsere Beziehung stärken würde, sie werde es in Zukunft selbst erkennen.”
Frau Aviore schilderte uns, dass es sich nach einiger Zeit wirklich so entwickelte, wie sie es angekündigt hatte. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelte sich freier und belastbarer. Sie wusste, dass sie frei mit mir reden konnte, ohne befürchten zu müssen, dass ich zu voreiligen Schlussfolgerungen kam oder ihr die Entscheidung abnahm.”
Auf die Frage, wie ihre anderen beiden Kinder ihre Kultivierung in Falun Dafa betrachten würden, meinte Frau Avore: “Ja, was dachten meine anderen Kinder? Als ich mit der Kultivierung von Falun Dafa begann, war mein Sohn bereits ausgezogen. Etwa zwei Jahre später sagte er mir einmal in einem Gespräch: 'Mam, durch die Kultivierung hast du wirklich gelernt zuzuhören.' Und meine ältere Tochter - sie war schon immer sehr offen und wir führten viele gute Gespräche. Vor kurzem erzählte sie mir, dass sie nun auch Falun Gong lerne.”
Und wie stellte sich ihr Mann zu ihrer Kultivierungspraktik? „Bei ihm war es ein ständiges Hin und Her. Anfangs war er sehr neugierig, dann war er wieder dagegen, dass ich praktiziere. Jetzt ist er sehr unterstützend und sogar aktiv dabei, sich gegen die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas einzusetzen und ihre sofortige Beendigung zu fordern. Er erzählte allen seinen Freunden von Falun Gong und empfahl ihnen auch die künstlerische Darbietung von Shen Yun Performing Arts. Mit dem Praktizieren hat er nicht begonnen, da er ein [praktizierender] Katholik ist. Aber er respektiert die Prinzipien von Falun Dafa und lernt, wie man sich kultiviert, z.B. dass man nach innen sieht, wenn man einem Problem begegnet. In diesem Punkt bemerkte ich bei ihm auch eine wesentliche Veränderung, weil er [früher] bei Problemen immer anderen die Schuld gab.”
Was hat ihren Mann dazu gebracht, seine Meinung zu ändern? “Ich denke, der Grund für seine Veränderung kommt daher, weil ich mich selbst durch die Kultivierung im Dafa verändert habe. Nicht nur, dass ich ihn nicht mehr kritisiere, sondern ich zeige ihm auch mehr Respekt und kümmere mich besser um ihn. Ich sehe seine Einstellung nicht als ein Hindernis bei meiner Kultivierung, sondern als Teil meiner Kultivierung. Wenn ich etwas mit der Familie mache, dann mache ich es nicht oberflächlich, sondern von ganzem Herzen. Als ich mich veränderte, änderte sich auch seine Einstellung. Ich denke, er spürt auch meine Barmherzigkeit.”
“Ich mag die Kultivierung sehr gerne. Früher fühlte ich mich, als treibe ich in der Strömung, nicht wissend, wie ich die Dinge im Leben bewerten sollte. Jetzt lasse ich mich von den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht anleiten und weiß, wie ich meine inneren und äußeren Werte bemessen kann.”
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