Nach innen schauen und Störungen beim Fa-Lernen überwinden
(Minghui.de) Wenn wir unsere Erfahrungen austauschen und miteinander diskutieren, höre ich von Praktizierenden oft die Klage, dass sie während des Fa-Lernens keinen ruhigen Geisteszustand aufrechterhalten können und dass sie sich schläfrig fühlen und sich nicht konzentrieren können, wenn sie abends versuchen, das Fa zu lernen. Sie machen sich große Sorgen über ihren Zustand, aber gleichzeitig fühlen sie sich irgendwie hoffnungslos und passiv angesichts dieser Situation. Ich möchte mein Verständnis mitteilen und was ich bezüglich dieses Themas gelernt habe.
Der Meister sagte:
"Ihr sollt auch verstehen, dass `Selbstverständlichkeit´ nicht existiert und es Gründe für `Notwendigkeit´ gibt." (Li Hongzhi, Fa erläutern, 05.07.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Wenn der Zustand, in dem man seine Gedanken nicht ruhig halten kann oder in dem man beim Fa-Lernen schläfrig ist, lange Zeit andauert, dann ist dies ein unrichtiger Zustand. Man muss dann im Innern suchen und herausfinden, warum es so ist. Meiner Erfahrung nach gibt es dafür die folgenden möglichen Gründe:
1. Wenn man sich selbst weniger strenge Anforderungen setzt, die Xinxing nicht kultiviert und nicht nach innen schaut...
In so einem Zustand ist es während des Fa-Lernens schwer, seine Gedanken ruhig zu halten und auch leicht, sich schläfrig zu fühlen. Ich verstehe aufgrund meiner eigenen Erfahrungen diesen Punkt tiefgehend. Ich weiß, dass Mitpraktizierende das Folgende erfahren haben: Wenn man für gewisse Zeit zu beschäftigt ist mit gewöhnlichen Dingen und in der Kultivierung nachlässt oder wenn man die drei Dinge nicht gut macht, ist man überhaupt nicht in der Lage, einen ruhigen Geisteszustand während des Fa-Lernens zu erreichen. Man wird schläfrig, sobald man mit dem Lesen beginnt. Sobald man in der Kultivierung nachlässt, stören einen die Elemente der gewöhnlichen Menschen und machen einen unfähig, das Fa zu lernen und einen ruhigen Zustand zu erreichen. Wenn man aber die drei Dinge gut macht und alles gemäß den Grundsätzen und Anforderungen des Fa erledigt, dann fühlt es sich immer angenehmer an, je mehr man liest. Je mehr man das Fa liest, desto schwerer fällt es einem, das Buch beiseite zu legen. Je mehr man liest, desto klarer wird der eigene Zustand. Wenn ich den ganzen Abend das Fa gelesen habe und erst um Mitternacht aufhöre, um aufrichtige Gedanken auszusenden, möchte ich vielleicht manchmal sogar aufbleiben, um noch länger das Fa zu lernen.
2. Wenn man von den Eigensinnen gestört wird…
Bei mehreren Gelegenheiten erreichte ich einen Punkt, wo ich meine Xinxing erhöhen oder mich darauf konzentrieren sollte, einen bestimmten Eigensinn zu beseitigen. Weil jedoch mein Eigensinn zu stark und zu schwierig loszulassen war, wurde ich von diesem Eigensinn gestört. Das Ergebnis war, dass ich nicht in der Lage war, einen ruhigen Zustand beim Lesen des Fa zu erreichen und dass ich schläfrig wurde. Die materielle Substanz, die von diesem Eigensinn herrührte, störte mein Gehirn, kämpfte mit meinen Gedanken und brachte mich dahin, nicht ruhig lesen zu können. Für eine Zeit lang konnte ich nicht von dem Gedanken an persönlichem Gewinn ablassen. Sobald ich das Fa lernte, tauchten plötzlich damit in Verbindung stehende Gedanken bei mir auf. Jedes Mal, wenn dies geschah, sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um solche Gedanken abzustoßen, aber sie kamen immer wieder und ich konnte sie nicht loswerden. Weil ich meinen Eigensinn nicht loslassen konnte, konnte ich beim Lernen des Fa keinen ruhigen Zustand erreichen. Dieser schlechte Zustand dauerte mehrere Tage an. Es hörte erst auf, als der Meister mir beim Fa-Lernen einen deutlichen Hinweis gab. Mir wurde gesagt: „Lass dich nicht von deinem Eigensinn stören!” Da bemerkte ich, dass der Grund war, dass ich nach persönlichem Gewinn strebte. Sobald ich meinen Eigensinn losließ und meine Xinxing verbesserte, störte er mich beim Fa-Lernen nicht mehr und es war mir ganz selbstverständlich möglich, zur Ruhe zu kommen.
Das ließ mich noch klarer die Worte des Meisters verstehen:
"Nur wenn du deine Xinxing erhöhst, kann dein Herz rein und tatenlos werden" (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9, Das reine Herz, S. 317).
Deshalb achte ich beim Fa-Lernen sehr genau darauf, welcher Eigensinn sich hinter der materiellen Substanz verbirgt, die es mir nicht erlaubt, in einen ruhigen Zustand zu kommen. Wenn ich ihn gefunden habe, kann ich ihn schnell wegkultivieren.
3. Wenn man seine schlechten Gedanken nicht rechtzeitig beseitigt…
Es gab eine Phase von zwei bis drei Tagen, in denen ich beim Fa-Lernen nicht zur Ruhe kommen konnte. Es schien so, als wenn irgendetwas mein Herz bedrückte, und ich fühlte mich sehr unwohl. Warum war ich in solch einem Zustand? Selbst wenn manche schlechten Gedanken vor kurzem zurückgekehrt waren, merkte ich, dass sie dem Fa nicht entsprachen und nicht von meinem wirklichen Selbst kamen. Aber wenn ich das Fa lernte, konnte ich immer noch nicht zur Ruhe kommen. Das Fa konnte meinen Verstand nicht erreichen. Anscheinend blockierte mich irgendetwas. Eines Tages begann ich, die neuen Jingwen des Meisters zu lesen. Ich las die Passagen, wo der Meister über die Gedanken der Dafa-Schüler sprach, die sehr stark seien; je höher die Ebene sei, desto stärker würden die Gedanken und umso länger würden sie existieren. Erst da begriff ich, dass ich die schlechten Gedanken nicht sofort vernichtet hatte, obwohl ich gemerkt hatte, dass sie nicht gut waren. Jene Gedanken formten daher ein Feld negativer Energie. Das Böse war in der Lage, die Lücke auszunutzen und meine Gedanken und mich beim Fa-Lernen zu stören. Als ich das erkannte, richtete ich sofort meine Hand auf, um aufrichtige Gedanken auszusenden und die schlechten Gedanken, das negative Energiefeld und auch die unaufrichtigen bösartigen Elemente in dem Feld zu beseitigen. Sobald ich das tat, spürte ich, wie das Ding, das mein Herz bedrückt hatte, verschwand; und sofort bekam ich einen klaren Kopf. Als ich das Buch aufschlug, um zu lesen, war ich in der Lage, in einen Zustand der Ruhe einzutreten.
4. Wenn man beim Fa-Lernen nicht die richtige Haltung hat…
Wir müssen unseren Respekt gegenüber dem Meister und dem Fa in allem, was wir tun, bewahren, auch wenn wir das Fa lernen. Was das anbetrifft, hatte ich es nicht gut gemacht. Ich wollte nicht im doppelten Lotussitz sitzen oder meinen Rücken gerade halten, während ich las. Wenn ich müde war, lehnte ich mich gerne gegen die Wand, stützte meinen Rücken gegen Decken oder lehnte mich im Sofa an. Manchmal legte ich das Buch sogar auf meinen Beinen ab und las mit gebeugtem Kopf. Der Meister gab mir einmal einen Hinweis, dass ich auf meine Haltung beim Sitzen achten sollte und dass meine Haltung beim Fa-Lernen unangemessen war. In den ersten Tagen, nachdem ich diesen Punkt bemerkt hatte, konnte ich die richtige Haltung beim Fa-Lernen beibehalten. Aber weil ich nicht nach innen schaute und meine Faulheit nicht sofort korrigierte, kam ich nach ein paar Tagen wieder in mein altes Fahrwasser. Sobald meine Beine im Lotussitz zu schmerzen begannen, streckte ich sie aus. Eines Tages begann ich zu lesen und saß dabei im einfachen Lotussitz. Mein Knöchel begann weh zu tun. Auch da kam mir keine Erleuchtung, was los war, und ich blieb so sitzen. Die nächsten acht bis neun Tage hatte ich Schmerzen. Eines Abends lernte ich wieder das Fa und saß im einfachen Lotussitz. Als ich so las, wurde ich schläfrig und nickte ständig ein. Ich fühlte mich am ganzen Körper erschöpft und wollte schlafen. Aber ich wusste, dass ich eigentlich weiter lesen sollte. Aber ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Der Gedanke, schlafen zu gehen, tauchte immer wieder auf. An dieser Stelle fühlte ich mich etwas alarmiert und dachte bei mir: "Irgendetwas stimmt hier nicht. Habe ich irgendetwas nicht gut gemacht und dem Bösen erlaubt, meine Lücken auszunutzen?" Ich dachte immer wieder darüber nach. Weil der Gedanke, nach innen zu schauen, mir in den Kopf kam, half meine wissende Seite mir. Unbewusst legte ich mein linkes Bein über mein rechtes, richtete meinen Rücken gerade auf und hielt mein Buch respektvoll mit beiden Händen. In dem Moment, als ich dies tat, fühlte ich eine unmittelbare Entspannung vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Mein Körper fühlte sich sehr leicht an, ich war weder schläfrig noch müde.
Als Dafa-Praktizierende müssen wir dem Fa entsprechen in allem, was wir tun. Es zeugt von einem Mangel an Respekt, wenn wir beim Fa-Lernen nicht die richtige Haltung einnehmen - das ist dann ein Xinxing-Problem. Wenn dieses Problem noch durch Faulheit verschlimmert wird, ist es für das Böse ein Leichtes, dies auszunützen. Es lässt uns am Abend schläfrig werden. Viele Praktizierende denken, dass es normal ist, wenn man abends beim Fa-Lernen müde wird. Aber das dürfte überhaupt nicht der Fall sein. Gestern Abend nutzte das Böse meine Lücke aus, weil ich beim Fa-Lernen keine korrekte Haltung angenommen hatte. Es war schon 23:40 Uhr, bald Zeit zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Ich sagte mir, ich könne eine Pause machen und mich dann fertig machen zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken. So legte ich das Buch auf das Kissen und beugte meinen Rücken zum Lesen, wobei ich im Doppellotussitz saß. Ich merkte nicht, wann ich einschlief. Als ich aufwachte, war es 00:20 Uhr und ich hatte die aufrichtigen Gedanken versäumt. Ich hatte große Gewissensbisse. Als ich den folgenden Absatz des Meisters las, empfand ich die Ernsthaftigkeit der Kultivierung umso dringlicher.
Der Meister sagte:
"Was euren Weg betrifft, ich glaube, ihr habt es auch schon gesehen, er ist in Wirklichkeit sehr schmal. Wenn du dich ein bisschen vom Weg abbringen lässt, dann entsprichst du schon nicht mehr dem Maßstab eines Dafa-Jüngers. Es gibt nur einen sehr aufrichtigen Weg, den wir gehen dürfen, auch wenn man sich ein bisschen davon abbringen lässt, geht es nicht. Denn das ist das, was die Geschichte fordert; das ist das, was die Lebewesen des zukünftigen Kosmos fordern." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung und Fa-Erläuterung auf der Fa-Konferenz im Großraum New York, 20.04.2003)
Nach mehreren schmerzvollen Lektionen begann ich, diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Während des Fa-Lernens behielt ich den Doppellotussitz bei, auch wenn meine Beine schmerzten. Und ich hielt meinen Rücken gerade, auch wenn ich müde war. Vielleicht klingt es wie ein Wunder, aber obwohl meine Beine schmerzten, wenn ich eine lange Zeit im Doppellotussitz gesessen hatte, so war ich doch in der Lage, beim Lesen in einen ruhigen Zustand zu gelangen. Ich versuche, ein Kapitel im Zhuan Falun (Li Hongzhi) zu lesen und dabei im Doppellotussitz zu sitzen. Ich habe nicht mehr den Gedanken, meine Beine herunter zu nehmen, während ich das Fa lese. Manchmal schaffe ich es, mehr als zwei Stunden so zu sitzen und trotzdem kein Bedürfnis zu empfinden, meine Beine herunter zu nehmen. Wenn ich jetzt das Fa lerne, streckt sich automatisch der Rücken gerade, sobald ich in den Doppellotussitz gehe und mein ganzer Körper ist umgeben von sehr starker Energie. Das ist ein sehr schönes Gefühl.
5. Wenn man seine Gedanken nicht stabil halten kann…
Der Meister sagte:
"Man darf das Fa nicht mit dem eigensinnigen Herzen lesen, ein Problem lösen zu wollen. Wenn du es einfach in aller Ruhe liest, werden die dadurch erzielten Effekte sicherlich sehr gut sein. Deshalb sollt ihr beim Fa-Lernen nicht so viel Wert auf die Form legen. Aber ihr müsst beim Lesen andere Gedanken beiseite legen und richtig lernen. Die Gedanken sollen nicht abgelenkt werden. Sobald die Gedanken abgelenkt sind, hast du umsonst gelernt. Aus einem anderen Blickwinkel gesehen, wenn die Gedanken beim Fa-Lernen nicht beim Fa bleiben, dann handelt es sich nicht nur um eine äußerliche Form. In Wirklichkeit bedeutet es, dass der Lernende das Fa auch nicht respektiert. Wird sich das Fa denn noch zeigen? Von diesem Aspekt her gesehen, denke ich, dass ihr alle anderen Gedanken beim Fa-Lernen loslassen sollt. Achtet darauf, dass ihr beim Fa-Lernen, während ihr beschäftigt seid, eure Gedanken ruhig haltet." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Florida in den USA, 29.12.2001)
In der Vergangenheit hatte ich eine schlechte Gewohnheit. Wenn ich Jingwen des Meisters las, konnte ich meine Gedanken ruhig halten. Aber wenn ich das Zhuan Falun las und da ich es schon so oft gelesen hatte, fand ich es leicht, meinen Gedanken zu erlauben, abzuschweifen und sich zu entspannen.Als ich einmal das Buch las, war meine Konzentration zu Beginn sehr hoch. Aber später schweiften meine Gedanken ab. Ich las einfach weiter und schenkte dem keine Aufmerksamkeit. Bald danach begann ich wegzunicken und unschöne Gedanken kamen mir ebenfalls in den Kopf. Da ich ähnliche Erfahrungen schon gemacht hatte, begann ich, nach innen zu schauen: „Sonst habe ich es doch ganz gut gemacht. Warum passierte das jetzt beim Fa-Lesen? War das, weil ich eine Lücke hatte, während ich das Fa las?“ Sofort bemerkte ich, dass ich es nicht geschafft hatte, meine Gedanken während des Fa-Lernens ruhig zu halten und mich nicht sofort zurückhielt und die auftauchenden Eigensinne beseitigte. Sie störten mein Fa-Lernen. Als ich das bemerkte, verschwanden die unschönen Elemente, bevor ich noch die Chance hatte, aufrichtige Gedanken auszusenden, und ich fühlte mich nicht mehr schläfrig.
Ich habe viele Erfahrungen in dieser Angelegenheit gemacht. Nach all den Jahren bin ich in der Lage, während des Fa-Lernens einen ruhigen und wachen Zustand zu erreichen, weil ich aufmerksam nach innen schaue. (Manchmal gab es bei diesem Gefühl Unterbrechungen, das lag an meinem Kultivierungszustand.) Das Gefühl der Ruhe und Wachheit ist unbeschreiblich. Ich fühlte mich einfach, als wenn das Feld rein und mein Körper durchsichtig und mein Geist und Körper eins wären. Mein Herz, mein ganzer Körper und alles ringsherum waren umgeben von der barmherzigen Energie des Fa. Wenn ich das Fa las, wurde mein Gesicht unbewusst sanft und freundlich. Ich begann zu lächeln; meine Stimme wurde beim Lesen immer weicher und mein Körper und Geist waren im Fa verschmolzen. Als ich in solch einen Zustand eintrat, las ich das Fa, wobei mir Tränen das Gesicht herunterrannen. Manchmal strich ein warmer Strom durch mein Herz, bevor ich das Buch öffnete.
Wenn Praktizierende nicht in einen ruhigen Zustand gelangen können oder sich zu schläfrig fühlen, um weiter zu lesen, kommt das wahrscheinlich daher, dass sie diesem Aspekt keine Aufmerksamkeit geschenkt haben oder im Innern nicht nach Problemen gesucht haben bzw. sie nicht beseitigt haben. Auch weil sie an Faulheit und Bequemlichkeit festhalten, kontrollieren sie sich nicht selbst, sondern geben einfach auf und gehen schlafen, wenn ihnen danach zumute ist. Deshalb kann das Böse ihre Lücken ausnutzen und den Schlafdämon benutzen, um sie beim Fa-Lernen zu stören. Wenn sie sich weiterhin so verhalten und nicht im Inneren suchen und sich kultivieren, werden sie Barrieren für ihre Kultivierung errichten.
Wenn es irgendetwas Unangemessenes gibt, bitte ich meine Mitpraktizierenden, es mir freundlich aufzuzeigen.
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