Internationaler Transplantationsexperte ruft auf, Chinas Zwangsorganentnahmen zu beenden (Fotos)

(Minghui.de) Chinas erzwungene Organentnahmen unterstünden unvermeidlich der Verantwortung der globalen Transplantationsgemeinschaft, einschließlich der Transplantationspatienten, verkündete am 1. Mai ein Experte in Philadelphia. Parallel zum amerikanischen Transplantationskongress 2011 fand eine Podiumsdiskussion mit dem Thema Globale Transplantationsgemeinschaft an einer medizinischen Wegscheide statt, die mit einem Ballsaal eines Hotels voller Teilnehmer Anklang fand, wobei einige Teilnehmer sogar an der Tür standen.

Veranstaltet von der NGO Ärzte gegen Organentnahme (DAFOH) erhob die Diskussion die Frage, wie die Transplantationsgemeinschaft im Westen auf Chinas Verwendung von Organen, die exekutierten Gefangenen und unidentifizierten Quellen entnommen werden, antworten soll - eine inakzeptable Praxis laut internationalem medizinisch-ethnischen Standard.

Ein Gremium von Experten in der Diskussion, von links nach rechts: Sprecher von Ärzte gegen Zwangsorganentnahme, Dr. Damon Noto; Dr. Gabriel Danovitch, Dr. Erping Zhang, Dr. Arthur Caplan, Dr. Eric Goldberg und Anwalt David Matas
Diskussionsort. Viele Teilnehmer des amerikanischen Transplantationskongresses 2011 besuchten die Podiumsdiskussion
Dr. Arthur Caplan, Emanuel und Robert Hart Professor der Bioethik und Philosophie, Direktor, Center für Bioethik, und Vorsitzender, Abteilung für medizinische Ethik, Universität von Pennsylvania
Dr. Gabriel Danovitch, medizinischer Direktor für Nieren & Pankreas und Professor an der Universität von Kalifornien in Los Angeles
Dr. Eric Goldberg, vorsitzender medizinischer Direktor von ICON, einer globalen klinischen Forschungsfirma
Menschenrechtsanwalt David Matas, der gemeinsam mit David Kilgour das Buch „Blutige Ernte: Organraub an Falun Gong Praktizierenden in China" herausgebracht hat
Dr. Erping Zhang, Sprecher für Falun Gong, auf der Podiumsdiskussion, die am 1. Mai in Philadelphia beim amerikanischen Transplantationskongress abgehalten wurde

Pharmazeutische Firmen

Laut den Sprechern der Podiumsdiskussion spielen internationale pharmazeutische Firmen aufgrund der Arzneimitteltests in China eine Hauptrolle darin, dass die unethische Praxis der Organentnahmen weiter besteht.

Dr. Eric Goldberg, vorsitzender Direktor von ICON, einer globalen klinischen Forschungsfirma, wies darauf hin, dass die niedrigen Preise in der Entwicklung klinischer Tests in China – kaum 15 % von denen in den Vereinigten Staaten – einen großen Reiz für die pharmazeutischen Betriebe darstellen würden, die mit einem begrenzten Budget in einer rezessiven wirtschaftlichen Umgebung versuchen, Medikamente zu entwickeln, noch dazu wo China den Firmen auch den zusätzlichen Vorteil der Beschleunigung des Prozesses der Medikamentenentwicklung anbiete, da sie eine große Anzahl an Patienten und weniger Vorschriften haben.

„Die Angelegenheiten, mit denen sich die FDA, die EMA und Health Canada beschäftigen, existieren in China nicht. Dort gibt es viel weniger Kontrolle“, erklärte Dr. Goldberg.

Während viele internationale pharmazeutische Firmen Forschungen in China durchgeführt haben, sind nur die Wenigsten bereit, ihre Rolle in den Angelegenheiten von Chinas unethischer Organentnahme anzuerkennen, meinten die Sprecher.

Der bekannte Menschenrechtsanwalt David Matas, der mit David Kilgour das Buch „Blutige Ernte: Organentnahme an Falun Gong Praktizierenden in China“ geschrieben hat, hob die Schweizer Firma Roche als Beispiel hervor.

Laut den Untersuchungen von Matas und Kilgour in den Jahren 2002-2006 gab es 41.500 Transplantationen, für die das chinesische Regime keine Quelle nennen konnte. Sie glauben, dass inhaftierte Falun Gong-Praktizierende die üblichste Quelle dieser Organe seien.

Auf die Frage nach den unidentifizierten Organquellen in Relation zu den Transplantationspatienten in China war Roches Antwort, wie Matas auf seinen Folien während der Podiumsdiskussion am Sonntag zeigte: „Roche ist nicht verantwortlich für die Versorgung mit Organen ... Roche ist nicht berechtigt, Kenntnis über die Quelle der Organe zu haben.“

Roches ehemaliger CEO und derzeitiger Vorsitzender des Direktoriums sagte: „In China gibt es keine ethnischen oder kulturellen Hemmnisse für Transplantationsmedizin“. Matas merkte hierzu an, dass das Statement eine Anerkennung Roches wissentlicher Durchführung klinischer Tests in China sei, während sie keine Bedenken für die unethische Praxis dahinter zeigen würden.

Ignoranz auf Seiten der Firmen über die Quelle der transplantierten Organe sei in den Augen der Sprecher kein akzeptabler Grund.

„Sie können nicht sagen, dass Sie nicht wissen, woher die Organe kommen. Sie können nicht sagen, dass Sie sich nicht darum kümmern, woher die Organe stammen“, meinte Dr. Caplan, Professor für Bioethik an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia, einer der Sprecher und auch Hauptredner des amerikanischen Transplantationskongresses 2011.

Roche gewann 2010 zwei beschämende Preise: den Public Eye Swiss Award und den Publik Eye People Award für „verantwortungsloses Unternehmensverhalten“. Die holländische Investment Bank Triodos zog im September 2010 Anlagen von Roche zurück.

Herr Matas berichtete von einer Watch List von multinationalen pharmazeutischen Firmen, die klinische Tests für anti-abstoßende Medikamente für Organtransplantationen in China durchgeführt hätten, wie Wyeth (nun Teil von Pfizer), Novartis, Roche und Astella. Diese Versuche seien an Patienten durchgeführt worden, die Organe erhalten hätten, die in China entnommen worden seien.

Letzten Monat versuchte The Epoch Times in der Angelegenheit von Chinas unethischen Organentnahmen, Kommentare von einer Anzahl von pharmazeutischen Firmen zu erhalten, wovon vier Firmen auf der Watch list von Matas stehen. Sowohl Isotechnika, eine biopharmazeutische Firma in Alberta, Kanada als auch Norvatis, eine pharmazeutische Firma in Basel, antworteten.

 Verantwortung der Fachkreise

Die Sprecher der Diskussion stimmten einstimmig überein, dass es höchste Zeit für die globale Transplantationsgemeinschaft sei, das Bemühen für ein Ende der unethischen Organentnahmen in China zu verstärken.

Das Fehlen von Kontrolle in China befreie medizinische Fachkräfte für Transplantationen nicht von ihrer Verantwortung, die internationalen Standards für medizinische Ethik aufrecht zu erhalten.

Ein weiterer Sprecher, Dr. Gabriel Danovitch, medizinischer Direktor für das Nieren & Pankreas Transplantationsprogramm in der Abteilung für Medizin der UCLA, sagte, dass die globale Transplantationsgemeinschaft die Macht, eine positive Veränderung in der chinesischen Regierung zu erwirken, habe. „Wir haben keine Marschflugkörper oder Panzer. Doch wir haben einiges an Kraft durch die Wirkung von beruflicher Akzeptanz.“

Er zeigte sich tief besorgt über den Mangel an kritischen Augen auf China in der Transplantationsgemeinschaft. Redaktionsteams von führenden medizinischen Journalen akzeptieren weiterhin Forschungspapiere aus China über Organtransplantationen.

Ein Beispiel, das Dr. Danovitch in seinen Folien benutzte, war ein Artikel, veröffentlicht vom American Journal of Transplantation vom letzten Jahr, der einen Satz beinhaltete, der keine kritische Untersuchung der dubiosen Praxis der Organentnahme in China liefert.

„Die chinesische Prozedur hat auch den Vorteil, im Vergleich zu westlichen Zentren sehr erschwinglich und relativ günstig zu sein. ... Es ist auch möglich, ein Organ in relativ kurzer Zeit zu erwerben“, so Dr. Danovitch.

Er ermutigte die westliche Transplantationsgesellschaft, ihre Macht einzusetzen, um eine positive Veränderung in China zu erzielen. „Wenn wir sie nicht einsetzen, werden wir sie vergeuden“, betonte er.

Dr. Goldberg gab ein persönliches Zeugnis, wie er seine berufliche Macht ausübt. Nachdem er von der Organentnahme Situation in China erfahren hatte, ging er und überzeugte seine Firma, China nicht in ihre klinischen Tests einzubeziehen.

„Glücklicherweise für mich persönlich und glücklicherweise für die Welt erhielt ich die Unterstützung, die ich brauchte“, erklärte Dr. Goldberg, der sehr glücklich für seine Firma ICON war und auch sehr stolz.

„Es gibt hier geschäftliche Konsequenzen einer weltbekannten Multibillion Dollar Firma, die das Richtige tut, deshalb bin ich sehr stolz auf sie“, ergänzte er.

Dr. Erping Zhang, Sprecher von Falun Gong und einer der Sprecher bei der Diskussion, betonte die Wichtigkeit für Transplantationsexperten, die volle Verantwortung für diese Angelegenheit zu übernehmen.

„Die Geschichte wird nicht nur darüber urteilen was wir getan haben, sondern auch was wir nicht getan haben, aber tun hätten können“, meinte Dr. Zhang.