Veranstaltung von Shen Yun – Reflexionen über meine Arbeit als Hauptkoordinator
Präsentiert auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch 2011 in Australien
(Minghui.de)
Grüße an den Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!
Ich hatte nicht die Absicht, zu dieser Fa-Konferenz einen Artikel zum Erfahrungsaustausch zu schreiben, weil ich gerade einen Artikel für die Fa-Konferenz im Januar geschrieben hatte. Aber ich beschloss, diesen Artikel doch zu schreiben, nachdem einige Gedanken durch einen aktuellen Gruppenaustausch ausgelöst wurden. Dies ist ein Rückblick auf meine Teilnahme an der Ausrichtung der diesjährigen Veranstaltung von Shen Yun Performing Arts.
Ein paar Wochen nach dem Ende der Shen Yun-Aufführungen in Sydney gab ich in der Zeit des Fa-Lernens der Gruppe zweimal kurz gefasste Berichte, basierend auf den Rückmeldungen und Zusammenfassungen der Praktizierenden. Später hörte ich, dass viele Praktizierende meine Zusammenfassungen nicht mochten. Sie waren der Meinung, ich sei listig, verantwortungslos, würde meine Verantwortung auf andere schieben und hätte Ausreden für meine Verantwortung gefunden. Ich war beleidigt. Es gab sieben Koordinatoren, wieso beschwerte man sich andauernd über mich? Ich meinte schon, Verantwortung zu übernehmen und sie nicht auf andere abzuwälzen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich mich über andere Schüler beschwert hätte, sie würden nicht mit mir kooperieren. Warum waren die anderen Praktizierenden nicht zufrieden?
Weil mein Herz bewegt war und ich nicht ruhig bleiben konnte, wollte ich einige Zeit mit Fa-Lernen verbringen. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken, um mich zu beruhigen und um daran zu arbeiten, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Ich entschloss mich also, meinen Kultivierungszustand zu berichtigen und meine Gewohnheit, spät zu Bett zu gehen und spät aufzustehen zu ändern und zu versuchen, die Übungen wieder im Freien auszuführen, weil ich es eine lange Zeit versäumt hatte, das zu tun. Der Meister hatte diese Wünsche arrangiert. Nachdem ich mit den Übungen im Freien begonnen hatte, bekam ich sofort das Gefühl von „Kultivieren wie am Anfang …“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07. Juni 2009) Ich konnte die Ermutigung und das Mitgefühl des Meisters fühlen. Obwohl der Übungsplatz entlang einer kleinen ruhigen Straße unweit meiner Wohnung liegt, kam gleich am ersten Tag eine vorherbestimmte Person, um die Übungen zu lernen. Am zweiten Tag erkannte ich plötzlich während der Meditation, warum so viele Praktizierende mit dem Finger auf mich zeigten. Dies war, um mir zu helfen, bestimmte Eigensinne zu entfernen und um eine Menge Ressentiments aufzulösen. Am dritten Tag traf ich eine Praktizierende, die in einem benachbarten Vorort lebte. Wir kannten uns nicht gut. Als sie mich sah, war sie sehr glücklich und ermutigte mich, einen Gruppen-Übungsplatz in dem kleinen Vorort einzurichten, um sich jeden Morgen zu treffen. Durch die Beschäftigung mit dem Shen Yun-Projekt, war meine tägliche Gewohnheit für das Rezitieren des Fa unterbrochen worden, aber nun war ich wieder auf dem richtigen Weg. Erneut spreche ich dem Meister meine Dankbarkeit aus, dass er uns lehrt:
„Für einen Lernenden gibt es bei der Kultivierung keine Abkürzung, bei den neuen Lernenden ist es genau so. Man kultiviert sich eben auf solide Weise und macht die drei Dinge, die die Dafa-Jünger machen sollen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA, 26.02.2005)
Nach einer Zeit des beständigen Fa-Lernens und Kultivierens konnte ich mich beruhigen und ich dachte über meinen Kultivierungszustand während der Ausrichtung von Shen Yun nach. Ich begann zu sehen, wie meine vielen Eigensinne und Mängel sich in der Rückmeldung und Kritik der Mitpraktizierenden widerspiegelten.
Zunächst einmal wurde mir klar, dass ich, obwohl es sieben Koordinatoren für das Ausrichten von Shen Yun in Sydney gab, 99 % der Verantwortung für alles, was nicht gut ablief, auf meine Schultern nehmen musste. Als Hauptkoordinator des Falun Dafa-Vereins gab ich keine 100 Prozent und legte auf viele Details nicht mein volles Augenmerk. Eine Menge Dinge waren nur oberflächlich ausgeführt worden. Ich habe mich mit den anderen Koordinatoren auch nicht offen ausgetauscht, um die Lücken zwischen uns zu beseitigen. Wenn ich bei den von uns vorgeschlagenen Förderstrategien gewisse Abweichungen erkannte und es wurden mangelhafte Entscheidungen gefällt, machte ich nicht rechtzeitig darauf aufmerksam oder half, sie zu korrigieren. Stattdessen versuchte ich möglichst zu vermeiden, Entscheidungen zu treffen und nahm eine passive „hilflose“ Haltung ein, die die Verantwortung für die Entscheidungen den anderen Koordinatoren zuschob. An der Oberfläche war meine Absicht, den einen Körper durch Nicht-Beharren auf meinen persönlichen Ansichten zu harmonisieren. Ich habe versucht, unter den Praktizierenden Konflikte und Hindernisse zu vermeiden. Wenn ich allerdings tiefer sah, so erkannte ich, dass ich mich selbstsüchtig schützen wollte; ich hatte Angst davor, von anderen verletzt zu werden, wollte keine Verantwortung für das Fa und für die Verpflichtung, Lebewesen zu erretten, übernehmen.
Die Altvorderen sagten: „Benutze keine Menschen, an denen du zweifelst, und zweifle an keinen Menschen, die du benutzt.” Meine Meinung, wie mit Gruppentickets und Wohltätigkeitsvereinen umzugehen sei, unterschied sich sehr von der Meinung einiger langjähriger Praktizierender, die auch Koordinatoren waren. Obwohl ich es nicht beanstandete oder eine negative Meinung über das hatte, was sie taten, stellte sich heraus, dass diese teilnahmslosen Gedanken als Versuch, den einen Körper zu harmonisieren, getarnt waren. Ich habe mich auch nicht wie ein echter Kultivierender verhalten, weil ich nicht versuchte, mit den anderen Koordinatoren offen zu kommunizieren, um die Lücken zwischen uns aufzulösen. Stattdessen vermied ich passiv das Problem. Obwohl wir miteinander harmonisch auszukommen schienen, befanden sich Lücken in unseren Herzen. Welch ein enormes Hindernis wurde in anderen Dimensionen für unser gemeinsames Ziel, Lebewesen zu erretten, erschaffen!?
Wenn ich bestimmte Werbemaßnahmen scheitern sah, die nicht Teil unseres ursprünglichen Plans waren, half ich nicht, die Situation zu korrigieren, und das war gegenüber dem Fa verantwortungslos. Zum Beispiel ging eine ziemlich große Anzahl von Praktizierenden ein paar Monate lang von Tür zu Tür zu mehr als tausend Unternehmen, um für Shen Yun zu werben. Nach über einem Monat gab es weder feste Ergebnisse noch eine zeitliche Folgeaktion. Ich bekam schlechte Laune über die Anwendung dieser Methode und bildete negative Gedanken über die Praktizierenden, die dabei halfen, von Tür zu Tür Reklame zu machen. Ich hatte das Gefühl, sie würden an ihrem „Ego“ hängen und seien nicht daran interessiert, die Standpunkte der anderen Praktizierenden zu hören. Doch ich hatte weder mein eigenes „Ego“ und meine eigenen persönlichen Vorstellungen losgelassen, noch kommunizierte ich aktiv mit den Koordinatoren, um mich mit ihnen auszutauschen oder ihnen zu helfen, die Situation zu verbessern. Ich vermied die Situation und war verärgert, und ich war nicht bereit, mich mit den beteiligten Praktizierenden zu verständigen.
Als ich merkte, hier sind dieses Jahr Probleme mit der Koordination, nahm ich eine passive Haltung ein. Ich fühlte, dass diese Fragen in den Zuständigkeitsbereich der anderen Koordinatoren fielen. Genau wie in der Geschichte: „Ein Mönch wird zwei Eimer Wasser schultern, zwei Mönche werden sich die Last teilen, aber füge einen dritten hinzu und niemand wird Wasser holen wollen." Es schien, dass niemand wirklich verantwortlich war. Das Team für die Gruppenticketförderung wurde aufgeteilt, und jede Gruppe hatte verschiedene Ansichten, wie der entsprechenden Richtung und Strategie zu folgen war. Unabhängige Gruppen wurden gebildet und ihnen allen fehlten Kommunikation und Kooperation. Sie wetteiferten sogar miteinander um menschliche Möglichkeiten. Ich erkannte die Probleme, fühlte mich aber machtlos, die Situation zu ändern. Ich konnte weder wirklich verantwortungsbewusst mit dem Fa umgehen noch konnte ich die Initiative ergreifen und mich mit den beteiligten Praktizierenden verständigen, um einen starken einheitlichen Körper zu koordinieren.
Eine Reihe von Koordinatoren sagte, dass sie die Verantwortung für das schlechte Abschneiden in diesem Jahr auf ihre Schultern nehmen würden, aber sie seien nicht bereit, im nächsten Jahr wieder eine leitende Rolle zu übernehmen. Ich begann auch ernsthaft zu prüfen, ob ich den Mut hatte, die Verantwortung für dieses Jahr auf mich zu nehmen. Vielleicht sollte ich auf die Position des Hauptkoordinators verzichten und Praktizierenden mit besseren Fähigkeiten diesen Job überlassen; denn in Sydney gibt es viele fähige und auch viele langjährige Praktizierende. Ich war bereits seit einigen Jahren der Koordinator für die Ausrichtung von Shen Yun, und ich hatte nie einen guten Job abgeliefert. War ich versessen darauf, ein Koordinator zu sein? Eines Tages fiel mir plötzlich während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken ein, dass Koordinator zu sein, kein Eigensinn ist, noch ist es wegen der Macht; es ist ein Gelübde, das ein Dafa-Schüler vor einer langen Zeit abgegeben hat. Würde ich nicht ein Gelübde brechen, wenn ich mich dieser Verantwortung entziehen würde? Kann ein Dafa-Schüler nicht sein Gelübde erfüllen? Angesichts des Drucks durch Misserfolg und Vorwurf, wäre es viel einfacher, aufzugeben und allem aus dem Weg zu gehen, aber würde dann mein Kultivierungszustand verbessert werden? Imstande zu sein, den eigenen Mängeln sowie Kritik von anderen gegenüberzustehen und Pflichten und Verantwortung zu übernehmen, während man weiter vorankommt; ist es nicht gerade das, was bei der Kultivierung benötigt wird?
Einmal, als Praktizierende sich mit einigen anderen austauschten, beklagten sie sich über die Tatsache, dass in Sydney die Koordinatoren für die Betreuung von Shen Yun jedes Jahr wechseln würden und dadurch den an dem Projekt arbeitenden Praktizierenden nicht die Möglichkeit gegeben werde, zu wachsen und zu reifen. Wenn eine Managementstruktur vorgeschlagen wurde und wenn es Zeit war, Mitarbeiter anzuwerben, wurden viele Praktizierende gefragt, ob sie bereit seien, die Aufgabe eines Geschäftsführers oder einer anderen Position zu übernehmen. Niemand war bereit, die Koordination der Arbeit zu übernehmen. Jemand sagte: „Ihr braucht mich überhaupt nicht zu fragen“, und andere sagten, sie seien zu müde und brauchten eine Pause oder dass sie nur spezielle Aufgaben übernehmen würden. Ich weiß, es ist sehr schwierig, Koordinator in Sydney zu sein. Dass die Personen jedes Jahr wechseln, hat auch gezeigt, dass ich es als Hauptkoordinator des Falun Dafa- Vereins von Sydney versäumt hatte, die geeigneten Praktizierenden zu mobilisieren und zu organisieren, damit sie als Team für die Förderung von Shen Yun oder für andere Projekte zur Fa-Berichtigung gut funktionieren. Ich kann verstehen, warum Praktizierende keine Koordinatorenrollen übernehmen wollten. Sie hatten Angst, Mitpraktizierende zu enttäuschen, und es ist eine enorme Verantwortung zu tragen, wenn die Dinge nicht gut laufen. Die Position erfordert eine Person, die das Kaliber auf einen Job hat, wo große Geldsummen im Spiel sind. Nicht nur, dass die Arbeit pro bono ist, es entsteht auch die psychische Belastung einer großen finanziellen Haftung. Es waren auch noch andere Opfer bezüglich Zeit, Arbeit und Familie zu leisten. Ich verstehe ebenfalls, dass in Sydney alle Angst davor haben, Koordinator zu werden. Angesichts so vieler fähiger Menschen gibt es diesbezüglich viele Herausforderungen, warum sie es nicht gut machen. Oder wenn du es gut machen würdest, würden sie sich wundern, warum du es nicht besser machen könntest. Es gibt auch Menschen, die zu denken scheinen, nicht auf halbem Wege aufzuhören. Wenn sie allerdings bereit waren, die Arbeit niederzulegen, sollte es andere fähige Leute geben, die sie übernehmen. Doch in Wirklichkeit gibt es so viele schwierige Aufgaben, die niemand ausführen möchte. Nach meiner Erfahrung ist das Aufstehen nach einem Sturz und weiterhin Verantwortung zu übernehmen, viel härter als die Vermeidung der Verantwortung, nachdem ein Sturz bereits stattgefunden hat. Ist das nicht Kultivierung, gerade weil es schwer ist? Bin ich angesichts all dieses Drucks und der Missverständnisse immer noch bereit, Verantwortung zu übernehmen, ohne einen Groll zu hegen oder zu klagen? Bin ich willens, etwas von mir zu geben und gebe ich mich selbst voll hin? Wenn sich sonst niemand in diesem Bereich kultivieren würde und ich der einzige Dafa-Jünger wäre, würde ich mich noch kultivieren? Würde ich weiterhin den Mut haben, mich für die Fa-Berichtigung einzusetzen und Lebewesen zu erretten?
Ich schrieb diesen Austausch als eine Reflexion und Zusammenfassung dessen, was ich über mich selbst und meinen Kultivierungszustand während des diesjährigen Shen Yun-Projekts gelernt habe. Bitte erlaubt mir das folgende Zitat zu meinem Austausch mit den Mitpraktizierenden:
„Ihr wisst alle, dass es bei der Kultivierung sehr schwer ist, Bitternis zu ertragen. In Wirklichkeit ist das Ertragen von Bitternis nicht das Schwierigste. Leiden, wie bitter es auch sein mag, im Nachhinein wird man sich im Klaren sein. Aber wenn einer sich in einer hoffnungslosen Einsamkeit kultiviert und keine Hoffnung sehen kann, ist es am schwierigsten. Bei jeder Kultivierungsform wird man auf so eine Prüfung stoßen, wird man so einen Weg gehen müssen. Wenn man standhaft bleiben kann und stetige Fortschritte macht, so ist dies erst wirklich fleißiges Vorankommen. Es ist leicht darüber zu reden, aber das zu praktizieren, ist wirklich sehr schwer. Deswegen sagt man: Kultivieren wie am Anfang, richtige Frucht mit Sicherheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa- Konferenz des Großraums New York 2009, 07. Juni 2009)
Danke, Meister!
Danke, Mitpraktizierende!
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