Mein Geschäftsleiter verfolgt meine Frau und mich nicht mehr
(Minghui.de) Im Frühjahr 2002 wollte ich eines Tages gerade nach Hause gehen, als der Abteilungsleiter zu mir kam, um mir mitzuteilen, dass ich noch am selben Abend um 19:30 Uhr zu einem Meeting in sein Büro kommen solle – mit meiner Frau, die auch eine Praktizierende ist.
Als wir am Büro des Geschäftsleiters ankamen, bemerkten wir, dass sowohl eine weitere Praktizierende, die in dem Betrieb arbeitete, als auch das gesamte Führungsteam anwesend waren. Der Geschäftsleiter gab bekannt, dass sich im Betrieb die lokale Abteilung des Büros 610 geformt habe, dass er die Leitung inne habe und alle anderen Mitglieder des Führungsteams seine Stellvertreter seien. Er teilte mit, dass sie vorhätten, uns drei innerhalb eines Monats das Praktizieren von Falun Gong abzugewöhnen und dass sie uns in ein Gehirnwäschezentrum der Provinz schicken würden, wenn wir bis dahin nicht aufgehört hätten. In dieser Nacht wollten sie uns das Programm „Focus“ von CCTV zeigen.
Das Programm handelte von dem einjährigen Jubiläum der Selbstverbrennung auf dem Tiananmen-Platz. Nach dem Film fragte uns der Geschäftsleiter nach unseren Gedanken bezüglich des Filminhaltes. Die Mitpraktizierende antwortete, dass die Selbstverbrennung inszeniert gewesen sei. Der Geschäftsleiter explodierte vor Wut, schrie sie an und schickte sie aus dem Raum. Die Atmosphäre verdichtete sich. Die stellvertretenden Leiter versuchten uns davon zu überzeugen, mit dem Praktizieren von Falun Gong aufzuhören. Gegen 21:00 Uhr beschloss der Geschäftsleiter, dass es für diesen Abend genug sei. Am nächsten Tag sollten wir noch mehr Filme sehen.
Nach Beendigung des „Focus-Programms“ am nächsten Tag, sagten wir drei Praktizierende, dass das Programm von CCTV falsch sei und zudem mit der Absicht produziert worden sei, um Falun Gong zu diffamieren. Die Mitpraktizierende wurde sofort wieder vom Geschäftsleiter hinaus geschickt. Sie verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Er beauftragte einen der stellvertretenden Leiter, ihr mitzuteilen, dass sie sofort gehen könne, wenn sie ihren Job nicht mehr wolle.
Alle gingen um 21:00 Uhr nach Hause – außer dem Geschäftsleiter, meiner Frau und mir. Auf dem Weg zur Toilette fiel mir ein, dass ich aufrichtige Gedanken aussenden konnte. Danach fühlte ich mich ruhig.
Sobald ich auf dem Rückweg zum Büro war, tat ich dies. Daraufhin erklärten meine Frau und ich dem Geschäftsleiter die tatsächliche Lage in Bezug auf Falun Gong. Während des Gesprächs stellte sich heraus, dass seine Eltern als Intellektuelle und Wohlhabende abgestempelt worden waren und unter der Kritik der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) hatten leiden müssen. Wir sprachen mit ihm über all das Schlechte, das die KPCh den Menschen in China angetan hatte – von der Landreform über die Kulturrevolution bis zur Unterdrückung der Demokratiebewegung 1989. Ich erzählte ihm, dass Falun Gong überall auf der Welt praktiziert wird, dass es der Wille des Himmels sei und dass er nicht dagegen sein sollte, denn viele Menschen, die an der Verfolgung teilgenommen hatten, hätten inzwischen Karmavergeltung erlitten.
Der Geschäftsleiter schien langsam zu verstehen, um was es ging, denn er nickte zustimmend mit dem Kopf. Sein Gesichtsausdruck hatte sich stark verändert. Er sah glücklicher und entspannter aus. Wir fuhren fort, ihm zu erklären, wie Falun Gong uns geholfen hatte, unsere körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern und dass wir versuchen, bessere Menschen zu werden. Wir sprachen mit ihm ebenfalls über die konträren Informationen, die in dem Bericht von CCTV über die Selbstverbrennung auftauchen.
Gegen Mitternacht sagte ich dem Geschäftsleiter, dass wir für diesen Tag aufhören sollten – ansonsten würde er nicht genug Schlaf abbekommen. Daraufhin fragte er mich: „Wenn die Inspektoren nächsten Monat kommen, um zu schauen, ob wir es geschafft haben, euch vom Praktizieren des Falun Gong abzubringen, könntet ihr dann kooperieren und sagen, ihr würdet nicht mehr praktizieren? Wenn sie wieder weg sind, könnt ihr weiter praktizieren.“ Ich antwortete, dass das erste Prinzip der Kultivierung die Wahrheit sei. Wir würden niemals lügen. Ich sagte ihm, er solle sich keine Sorgen machen und fragte, ob wir am nächsten Abend wieder kommen sollten. Er antwortete schnell: „Nein. Ich habe verstanden.“
Einen Monat später kam kein Inspektor, um zu sehen, wie ihr Auftrag inzwischen umgesetzt worden war.
Wir sprachen weiterhin mit ihm über Falun Gong – inzwischen ist er aus der KPCh ausgetreten.
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