FDI: Pensionierte Mitarbeiterin der Regierung in einem nordostchinesischen Gefängnis erschlagen
55-jährige Frau wurde nach 23 Tagen im Arbeitslager getötet
New York / Berlin (FDI) – Pressemitteilung 5. Januar 2012 – Eine pensionierte Mitarbeiterin der Chinesischen Umweltschutzbehörde wurde in einem Gefängnis in Nordostchina am 7. Oktober 2011 totgeschlagen, nachdem sie dort knapp einen Monat inhaftiert war, weil sie Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt hatte.
Frau Zhao Yanxia (赵艳霞), 55 Jahre alt, aus der Stadt Siping, wurde von der Polizei am 31. Mai 2011 entführt, während sie Informationsmaterial über Falun Gong und die Menschenrechtsverbrechen an den Falun Gong-Praktizierenden verteilte. Im September wurde sie nach einem Schauprozess zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde dann ins Frauengefängnis der Provinz Jilin verlegt (吉林省女子监狱) ohne dass ihre Familie informiert wurde. Dreieinhalb Wochen später war sie tot.
Frau Zhaos Familie setzte mit der Hilfe eines Anwalts bei den Behörden durch, ihren Leichnam sehen zu dürfen. Sie fanden deutliche Zeichen von Misshandlung vor: Der Körper war voller Blutergüsse, die Augen waren blauschwarz verfärbt.
Vor ihrer letzten Festnahme war Frau Zhao bereits zweimal wegen Praktizierens von Falun Gong zu Umerziehung im Arbeitslager verurteilt worden - zuerst für ein Jahr, und dann für drei Jahre.
Die Anzahl der seit Januar 2011 dokumentierten Todesfälle infolge Folter erhöht sich dadurch auf 60 (Liste). Insgesamt wurden seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 durch die Kommunistische Partei 3449 Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden aufgrund von Misshandlung in Haft dokumentiert. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer liegt vermutlich um ein Vielfaches höher.
Die Provinz Jilin, in der die Stadt Changchun liegt – die erste Stadt in der Falun Gong in China der Öffentlichkeit vorgestellt wurde – wurde seit Beginn der Verfolgungskampagne für besonders viele Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden bekannt. Das Falun Dafa-Informationszentrum fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Leitung des Frauengefängnisses der Provinz Jilin und die politisch Verantwortlichen für den Tod von Frau Zhao zur Verantwortung zu ziehen.
Es folgen weitere Falleinzelheiten.
Frau Zhao Yanxia, 55, Provinz Jilin
Name: Zhao Yanxia (赵艳霞)
Geschlecht: Weiblich
Alter: 55
Beruf: pensionierte Mitarbeiterin der Umweltschutzbehörde
Datum der jüngsten Inhaftierung: 31. Mai 2011
Datum der jüngsten Freilassung: In der Haft verstorben
Zuletzt inhaftiert in: Frauengefängnis der Provinz Jilin (吉林省女子监狱)
Verstorben am: 7. Oktober 2011
Provinz: Jilin
Stadt: Siping
Addresse: Residential Area of Lishu Town Normal School, Lishu County, Stadt Siping
Frau Zhao Yanxia wurde am 31. Mai 2011 beim Verteilen von Infomaterial entführt. Im September wurde sie nach einem Schauprozess zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Weniger als vier Wochen, nachdem sie ins Frauengefängnis der Provinz Jilin (auch Heizuizi Gefängnis genannt) kam, wurde sie zu Tode geprügelt.
Nachdem die Polizei Frau Zhao von der Straße weg entführt hatte, nahmen sie ihren Hausschlüssel und durchsuchten ihre Wohnung, wobei sie den Computer und das Handy ihres Sohnes entwendeten. Ein Beamter drohte Frau Zhaos Bruder als er diesem die Schlüssel zurückgab: „Im Heizuizi-Gefängnis gibt es niemanden, der nicht umerzogen wurde."
Frau Zhao war schon fast vier Monate im Gefängnis, bevor sie zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Am 10. September hat ihre Familie sie Berichten zufolge im Siping-Gefängnis besucht. Sie war trotz der Schikanen und Gehirnwäsche-Sitzungen bei guter Gesundheit und guter Laune.
Am 14. September wurde Frau Zhao in das Jilin Frauengefängnis (Heizuizi-Gefängnis) verlegt, ohne dass ihre Familie darüber informiert wurde. 23 Tage später, am 7. Oktober, war Frau Zhao tot. Ihre Familie wurde gegen Mitternacht benachrichtigt, fünf Stunden nach dem angegebenen Todeszeitpunkt.
Als Frau Zhaos Angehörige im Gefängnis ankamen, machten die Polizisten widersprüchliche Angaben zur Todesursache. Nach zwei Erklärungen sei hoher Blutdruck dafür verantwortlich, der während des Schlafes zum Tod geführt habe, einer anderen Erklärung zufolge hätte sie versucht Selbstmord zu begehen. Beides sind typische falsche Erklärungen, die die Behörden gegenüber Familienangehörigen üblicherweise äußern, wenn ein Falun Gong-Praktizierender in Polizeigewahrsam getötet wurde. Mit Hilfe eines Anwaltes konnte die Familie von Frau Zhao ihren Leichnam sehen. Sie fanden deutliche Zeichen von Misshandlung vor: Der Körper war voller Blutergüsse und Prellungen, die Augen waren blauschwarz verfärbt.
Mithilfe des Anwalts gelang es den Angehörigen auch die Behörden unter Druck zu setzen, um eine Autopsie von einem Fachmann durchführen lassen zu können. Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen noch nicht vor.
Vor ihrer letzten Festnahme war Frau Zhao bereits zweimal zu Umerziehung im Arbeitslager verurteilt worden – das erste Mal für ein Jahr, und das zweite Mal für drei Jahre.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de
Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.
Seit 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.449 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Quelle: http://www.falungong.de/artikel/pressemitteilungen/1325794007.html
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