Keinen Eigensinn hegen, sondern alles leicht nehmen
(Minghui.de) Durch die negative Färbung der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen beeinflusst hält man leicht die falschen Grundsätze, ein falsches „Ich“ und materielle Interessen für wichtig und wird leicht davon mitgerissen. Als Kultivierende, die sich auf hoher Ebene kultivieren, müssen wir all dieses leicht nehmen, bis dahin, es loszulassen. Im Folgenden schildere ich, was ich auf der Grundlage des Fa erkannt habe, um mich mit euch darüber auszutauschen.
Der Meister sagte:
„So achtet er immer mehr auf das Bisschen realer Vorteile, und in seinem Herzen wird er immer kleinkarierter, die materiellen Interessen der gewöhnlichen Menschen hält er immer mehr für etwas, das er nicht loslassen kann; er glaubt, dass er auf die Realität achtet und nicht den Kürzeren zieht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Erleuchtung, S. 300)
Als ich diesen Abschnitt lernte, erkannte ich, dass ich zu eigensinnig am Alltagsleben festhielt. Ich konnte weder die Schwächen anderer tolerieren noch Konflikte überwinden. Das war die Verkörperung davon, mich zu wichtig zu nehmen. Die Ursache lag darin, zu realitätsbezogen zu sein und die Fehler anderer zu schwer zu nehmen, so dass mein Herz oft mitgerissen wurde. Weil ich mich zu tief mit den Konflikten auseinandersetzte, konnte ich sie nicht lösen. Weil ich zu viel Gewicht auf die von mir selbst erkannten Grundsätze legte und nur sie für richtig hielt, kam ich dazu, „nur mich selbst für richtig zu halten“.
Was tun?
Der Meister sagte:
„Natürlich sind wir nicht wirklich dumm, nur nehmen wir persönliche Vorteile leicht, in anderer Hinsicht sind wir jedoch sehr geschickt und fähig.“
„Gerade bei so ein paar persönlichen Vorteilen und bei den zwischenmenschlichen Konflikten nehmen wir es leicht.“
(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Erleuchtung, Seite 324)
Ich erkannte, dass ich die Pseudogrundsätze, die falschen Erscheinungen, das falsche „Ich“, das der ursprünglichen Natur nicht mehr entsprach, immer leichter nehmen musste, bis ich es ganz loslassen konnte. Manchmal, wenn ich gewisse Verhaltensweisen mancher Leute einfach nicht verstehen konnte, dann nahm ich sie leicht. Sobald ich so dachte, war nichts mehr wichtig und mein Herz wurde auch nicht mehr mitgerissen. Wenn Konflikte auftauchen, können sie wirklich eingeschränkt werden, wenn wir uns daran halten, sie leicht zu nehmen.
Der Meister sagte:
„… in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1: Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht, Seite 24)
Eigentlich sind die Grundsätze in der Menschenwelt umgekehrt, die Phänomene in der Menschenwelt sind auch nur Trugbilder. Es wäre wirklich nicht notwendig, eigensinnig darauf zu beharren, im Gegenteil: Wir sollen sie tatsächlich leicht nehmen.
Jetzt möchte ich mein Verständnis über „sich selbst für richtig halten“ darlegen. Einfach gesagt, bedeutet das, Wert auf die von einem selbst erkannten Grundsätze zu legen, sich mit anderen zu messen und Anforderungen an andere zu stellen. Manchmal zeigt es sich auch dadurch, dass man die Meinung anderer nicht hören kann. Letztendlich betont man sich selbst und seine eigene Meinung. Das könnte auch noch dazu führen, sich für großartig und wichtig zu halten. Ich fasse die Gefährlichkeit und Schädlichkeit zu folgenden drei Punkten zusammen: 1. Sich selbst nicht klar erkennen und sich nicht richtig positionieren können. Man weiß nicht, wie hoch der Himmel und wie breit die Erde ist. 2. Im Alltagsleben ruft dieser Eigensinn leicht die Abneigung anderer Menschen hervor. 3. Es führt leicht dazu, dass Dämonen aus dem eigenen Herzen entstehen.
„Sich selbst für richtig halten“ zeigt sich dadurch, dass man eigene Erkenntnisse für absolut richtig hält, deswegen widerspricht das dem kosmischen Fa.
Zurzeit habe ich keine Arbeit und suche eine neue Stelle. Im Herzen dachte ich, zusätzlich zur Arbeitszeit am liebsten noch genug Zeit für meine eigene Kultivierung bzw. für die Arbeit zur Bestätigung des Fa haben zu wollen - die Stelle sollte sich in der Nähe meines Zuhauses befinden, gut bezahlt werden usw. Ich wollte einfach dieses und jenes haben. Als ich zu meiner Fa-Lerngruppe ging, fragte mich eine Mitpraktizierende: „Kannst du das selbst bestimmen?“ Genau, ich habe schon einige Monate nach einer Arbeitsstelle gesucht und doch keine gefunden, obwohl ich das Arrangement der alten Mächte schon verneint hatte. Das heißt, ich bekomme nicht unbedingt das, was ich mir wünsche. Jetzt erst habe ich erkannt, dass dieser Eigensinn, „sich selbst für wichtig halten“, bei mir ziemlich stark war und dass ich das nicht einmal gemerkt hatte. Zum Glück arrangierte der Meister, dass die Mitpraktizierende mich darauf hinwies, so dass ich endlich aufwachen konnte. Sie sagte, ihre ehemalige Arbeit sei auch sehr anstrengend gewesen und sie habe immer gedacht, wie schön es wäre, wenn sie eine flexible Arbeit finden würde, um mehr Zeit für die Arbeit für Dafa zu haben. Wie gewünscht, so erfüllt! Am nächsten Tag erhielt sie von ihrem Arbeitgeber eine andere Stelle, wo sie nur einige Tage pro Monat zu arbeiten hatte. Diese Mitpraktizierende zitierte den Vers eines Gedichtes des Meisters:
Alles ohne Eigensinn
Wege unter den Füßen, von alleine frei
(Li Hongzhi, Ohne Hindernisse, 16.04.2001, in: Hong Yin II)
Daran erkannte ich, dass ich auf keinen Fall auf die von mir selbst erkannten Grundsätze eigensinnig sein sollte, ansonsten würde ich leicht in Selbstzufriedenheit geraten. Dieses Herz könnte auch noch leicht verstärkt werden. Dann würde ich immer mehr darauf beharren und eigene Erkenntnisse für absolut richtig halten, so dass ich die Meinungen anderer nicht mehr akzeptieren könnte. Das wäre eigentlich traurig. Ich sollte andere Menschen nicht mit den von mir erkannten Grundsätzen messen, geschweige denn sie anderen aufzwingen.
Ich erkannte, dass es auf verschiedenen Ebenen verschiedene Erkenntnisse gibt. Auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen kann man eben nur die Grundsätze der gewöhnlichen Menschen erkennen. Als mir das klar wurde, schätzte ich andere nicht mehr gering, denn auf ihrer Ebene konnten sie eben nur so weit erkennen. Ich forderte von anderen auch nicht mehr, die von mir erkannten Grundsätze anzunehmen. Wie ist dieses Gift von „sich selbst für wichtig und richtig halten“ zu beseitigen? Nur, indem wir unser Ich leicht nehmen, bis dahin, es ganz loszulassen. Wenn wir die Probleme völlig aus Sicht der anderen Menschen betrachten und eigene Meinungen zurückstellen, können wir tatsächlich das Ego loslassen und an andere denken.
Nur wenn wir die umgekehrten Grundsätze innerhalb der Drei-Weltkreise leicht nehmen und alle Eigensinne der menschlichen Welt loslassen, können wir erst unserer Mission würdig sein, dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und mit dem Meister heimkehren!
Dank an den Meister, Dank an die Mitpraktizierenden. Ich bitte um barmherzige Korrektur!
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