Die Verfolgung geht nach Schließung der Arbeitslager unvermindert weiter – Teil II

(Minghui.org)

Teil 1: http://de.minghui.org/artikel/77748.html

Das System der Arbeitslager in China, welches hunderttausende Falun Gong-Praktizierende eingesperrt hatte, scheint im Jahr 2013 geschlossen worden zu sein. Aber die hauptsächliche Kraft, die die Verfolgung von Falun Gong antreibt, nämlich das Büro 610, wurde nicht geschlossen.

Viele Vorfälle von Entführung, Erpressung, Inhaftierung und Folter, die das Büro 610 überall in China vorantreibt, werden uns weiterhin berichtet. Sie führen eine bereits lang anhaltende Praktik weiter, indem sie die Familien, darunter die Kinder, gegen Praktizierende aufhetzen und diese als ein weiteres Werkzeug benutzen, um Praktizierende zu verfolgen.

Teil 1 ist ein Überblick, wie Gehirnwäscheeinrichtungen nun das übernehmen und fortsetzen, womit die Arbeitslager aufhörten. Teil 2 konzentriert sich auf die furchtbare Auswirkung des Büros 610, welches im Jahr 2013 durch Gemeindevorsteher, Gehirnwäscheeinrichtungen, Ausbildungssysteme und andere Regierungsbehörden ihre Taten ausführen lässt und diesen übergeordnet ist.

Hass bei Kindern von Praktizierenden schüren

Das Büro 610 ist bekannt für seine Propaganda und dafür, dass es Hass gegen Falun Gong schürt. Sein Ziel sind oftmals kleine Kinder.

Am 21. Oktober 2013 erhielten viele Schüler und ihre Eltern in mehreren Schulen in der Stadt Guiyang, Provinz Guizhou, Briefe, die Falun Gong verleumdeten und die diese Menschen aufforderten, Falun Gong-Praktizierende der lokalen Polizei zu melden. Der Brief der Schule des Bezirks Guihusan zeigt, dass das provinzielle Büro 610 diesen Brief entworfen hatte und ihn an alle Schüler in der ganzen Provinz schickte.

Ein ähnlicher Brief wurde im Oktober 2013 vom Büro 610 in Zhengzhou, Provinz Henan, an 120.000 Schüler geschickt. In Xuanhan, Provinz Sichuan und der Stadt Weifang, Provinz Shandong, wurden Eltern und Schüler in ähnlichen Briefen aufgefordert, einen Schwur gegen Falun Gong zu unterzeichnen.

Nachbarn und Arbeitskollegen nötigen, an der Verfolgung teilzunehmen

Mitglieder des Büros 610 nötigen oft Nachbarn und Arbeitskollegen, damit sie Komplizen in der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden werden. Nachfolgend sind einige Beispiele aufgeführt:

• Im Landkreis Xupu, Provinz Hunan, versuchte das örtliche Büro 610 Frau Yang Lanying, eine Grundschullehrerin, in eine Gehirnwäscheeinrichtung zu bringen, doch es gelang ihnen nicht. Am 16. Juli 2013 rief der Schulrektor Frau Yang in sein Büro unter dem Vorwand, ihr Gehalt und den Bonus mit ihr besprechen zu wollen. Jedoch warteten dort bereits sechs Beamte des Büros 610 auf sie. Sie wurde in eine Gehirnwäscheeinrichtung in der Stadt Huaihua gebracht und dort einen Monat lang eingesperrt.

• Am 16. November 2013 klopften Agenten des Büros 610 sowie Polizisten der Stadt Huadian, Provinz Jilin, um 04:00 Uhr morgens an die Haustür von Frau Wang Guilan und forderten sie auf, zur Polizeistation mitzukommen. Frau Wang, 70 Jahre, weigerte sich, die Tür aufzumachen. Die Polizisten befahlen dann einer jungen Frau, sie solle an die Tür klopfen und vortäuschen, eine Nachbarin zu sein, die für Gemeindeangelegenheiten verantwortlich sei. Frau Wang öffnete die Tür und die Polizisten drängten hinein.

Als sie die junge Frau fragte, warum sie sie getäuscht habe, erwiderte diese: „Ich hatte keine Wahl, die Agenten des Büros 610 zwangen mich dazu. Sie hatten Ihr Haus umringt, wo hätten Sie denn eigentlich hinrennen können?“ Die Polizisten schleppten Frau Wang in ein Auto und brachten sie in die Gehirnwäscheeinrichtung der Stadt Jilin.

Die beiden Söhne von Frau Wang sind wegen ihres Glaubens an Falun Gong im Gefängnis. Als sie aus der Gehirnwäscheeinrichtung freigelassen wurde, verlor sie ihren Arbeitsplatz.

Familienangehörige zwingen, sich gegen Praktizierende zu richten

Das Büro 610 erweitert regelmäßig die Verfolgung auf Familienangehörige der Praktizierenden und benutzt diese, um Praktizierende unter Druck zu setzen.

• Im Dezember 2013 wurden die beiden Praktizierenden, Frau Wen Cuijuan und Wang Xiujuan aus der Stadt Qian'an, Provinz Hebei, vom Büro 610 in einer örtlichen Gehirnwäscheeinrichtung eingesperrt. Die Familienangehörigen von Frau Wen versuchten, sie dort zu besuchen, doch ihnen wurde zweimal der Zutritt verweigert. Das zweite Mal beschimpften die Agenten des Büros 610 ihre Familie und versuchten sie anzugreifen. Diese Agenten erlaubten ihrer Familie auch nicht, ihr Winterkleidung zu schicken. Einer der Agenten sagte: „Solange ich hier bin, wird keiner von euch sie sehen. Auch wenn sie hier stirbt, ist das nicht mein Problem“.

• Am 14. August 2013 wurde das Zwangsarbeitslager Judong in der Provinz Jiangsu geschlossen. Herr Dou Wenqiang, ein Falun Gong-Praktizierender, wurde an dem Tag seiner Freilassung in eine Gehirnwäscheeinrichtung gebracht. In der Einrichtung weigerte er sich, eine Garantieerklärung zu unterzeichnen, in der er erklären sollte, Falun Gong aufzugeben.

Als sie Herrn Dou nicht zwingen konnten, Falun Gong aufzugeben, zwangen drei Agenten des Büros 610, Zhang, Chen und Wei, seine Eltern, in die Gehirnwäscheeinrichtung zu kommen.

Die Mutter und die Schwester von Herrn Dou wollten dem Büro 610 helfen, nachdem ihnen gedroht und sie getäuscht worden waren. Seine Mutter schlug auf ihn ein, um ihn dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben. Später schrieb sie eine Garantieerklärung und fälschte seine Unterschrift. Das Büro 610 gab dann öffentlich bekannt, dass Herr Dou Falun Gong aufgegeben hätte.

• Im Juli 2013 brachten Agenten des Büros 610 in Huaihua, Provinz Hunan, Frau Yu Fen in eine Gehirnwäscheeinrichtung. Sie zwangen ihre Schwiegermutter, sie zu überwachen und sie zu zwingen, Videos anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten. Auch sollte sie sie dazu bringen, eine Garantieerklärung zu unterzeichnen, in der sie erklärte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.

Andere Behörden übergehen, um die Verfolgung auszuführen

Das Büro 610 hat die Macht, Vollzugsbehörden zu übergehen, um die Verfolgung durchzusetzen. Hier einige Beispiele:

• He Weijin, Leiter des lokalen Büros 610 im Bezirk Longquan, Chengdu, Provinz Sichuan, gab Broschüren und Flugblätter heraus, die Falun Gong angriffen. Er befahl der Schulbehörde des Bezirks, dass alle Schüler der Grund- und der weiterführenden Schulen einen Brief gegen Falun Gong unterzeichnen müssten. Er ging auch in Gefängnisse und Arbeitslager und wies die Wärter dort an, Falun Gong-Praktizierende zu foltern.

Im Jahr 2013 hielt er vor Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) einen Vortrag, in dem er ausdrücklich sagte, dass Falun Gong-Praktizierende kein Recht hätten, zu appellieren und forderte dazu auf, Polizeigewalt gegen Praktizierende anzuwenden. „Es ist OK, auch wenn man sie totschlägt“, behauptete er.

• Chen Zhenggao, ehemaliger Chef des provinziellen Büros 610 und derzeitiger Gouverneur der Provinz Liaoning, beaufsichtigt und plant die Verfolgung von Falun Gong in seinem Bezirk. Er befahl den örtlichen Regierungsbeamten, alle Falun Gong-Praktizierenden in der Stadt Dandong zu registrieren. Jeder Praktizierende wird von Schlägertypen, die von den lokalen Behörden bezahlt werden, beobachtet.

• Im August 2013 ging Guo, Chef des lokalen Büros 610 in der Stadt Linfen, Provinz Shanxi, in den Landkreis Fenxi und sorgte dafür, dass die Regierung dort eine Gehirnwäscheeinrichtung gründete, um Falun Gong-Praktizierende einzusperren. Um diesem Befehl nachzukommen, bezahlten die lokalen Regierungsbeamten Menschen, damit sie sich in der Gehirnwäscheeinrichtung registrierten und so taten, als ob sie ihren nicht existierenden Glauben an Falun Gong aufgeben würden.

• Am 18. Juli 2013 setzte das Büro 610 in Peking Polizeibeamte in fünf Bezirken ein. Sie nahmen 24 Falun Gong-Praktizierende fest und sperrten sie alle in Haftanstalten.

• Im September 2013 organisierte das provinzielle Büro 610 in Gansu eine Konferenz für Vollzugsbeamte, bei der Pläne diskutiert wurden, um Falun Gong zu verfolgen. Der stellvertretende Gouverneur der Provinz und stellvertretende Chef des Büros 610, Wang Xiyu, waren Veranstalter der Konferenz. Ein weiterer stellvertretender Chef des Büros 610, Ji Ping, sagte dem lokalen Büro 610, sie sollten Dokumente für jeden Praktizierenden entwickeln, die Überwachung verstärken und mehr Gehirnwäscheeinrichtungen gründen.

Festnahmen planen und koordinieren

Am 17. und 18. Oktober 2013 planten Bai Yan, der Chef des Büros 610 und andere Regierungsbeamte in der Stadt Jilin, Provinz Jilin, eine groß angelegte Razzia. Polizisten der ganzen Stadt verhafteten 34 Falun Gong-Praktizierende, darunter waren Minderjährige. Zhu Yujin, ein örtlicher Restaurantbesitzer und Praktizierender, seine Frau und ihre fünfjährige Tochter wurden festgenommen, sowie Praktizierende, die im Restaurant arbeiteten.

Bai Yan befahl zuerst eine umfangreiche Überwachung der Praktizierenden, um eine Zielliste zusammenzustellen. Danach mobilisierte er Polizisten in der ganzen Stadt, um innerhalb von zwei Tagen Festnahmen durchzuführen.

Am 25. Mai 2013 brachen Mitglieder des Büros 610 aus der Provinz Sichuan und lokale Polizisten im Landkreis Jingzhou, Provinz Hunan, in das Haus von Herrn Yang Xiaoping in der Stadt Huaihua, Hunan ein. Ohne einen Haftbefehl vorzuweisen, brachten sie Herrn Yang in eine Haftanstalt in Fushun, Provinz Sichuan, die rund 380 Kilometer entfernt lag. Im Oktober 2013 wurde er verurteilt und in das Gefängnis Wumaping in Leshan, Sichuan, gebracht. Seine Familie war über keinen der Vorfälle informiert worden.

Am 31. Juli 2013 brachen mehr als 20 lokale Agenten des Büros 610 im Landkreis Chenxi, Provinz Hunan, in die Wohnung von Frau Yao Aizhen ein und nahmen sie fest, während sie auf ihre dreijährige Enkelin aufpasste. Die Agenten stahlen auch einen Computer, MP4 Player, Bücher von Falun Gong und andere Wertsachen. Sie brachten Frau Yao in die Gehirnwäscheeinrichtung der Stadt Huaihua. Ihrer Tochter, Yao Lingyan, wurde gesagt, sie solle zur Gehirnwäscheeinrichtung kommen und sie unter Druck setzen, damit sie Falun Gong aufgäbe.

Das rechtliche Verfahren stören

Frau Mo Huiping, Praktizierende in der Stadt Wuzhong, Ningxia, wurde im Februar 2013 festgenommen und zweimal vor Gericht gestellt. Ihre Familie engagierte einen Rechtsanwalt für beide Verhandlungen. Die Agenten des Büros 610 störten jedoch die Verhandlungen. Sie machten Videoaufnahmen von der Familie von Frau Mo, um sie einzuschüchtern und hatten fast 40 Menschen organisiert, die alle Sitzplätze im Gerichtssaal belegten, damit ihre Familie nicht hereinkommen konnte. Nach der ersten Verhandlung riefen Agenten des Büros 610 und lokale Polizisten ihre Familie an und drohten ihr.

Frau Mo wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Als ihre Familie den Richter Du Weijun fragte, warum er wiederholt den Anwalt von Frau Mo daran hinderte zu sprechen, wies er darauf hin, dass er keine andere Wahl hatte, weil die Urteile bereits vom Büro 610 vorher festgelegt worden waren.

Frau Chen Kaiyu, Praktizierende aus Huaihua, Provinz Hunan hatte ein ähnliches Erlebnis. Im April 2013 wurde sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Sie legte im September Berufung ein. Während ihrer zweiten Verhandlung sorgte das Büro 610 in der Stadt Huaihua dafür, dass niemand von ihrer Familie oder ihren Freunden an der Verhandlung teilnehmen konnte. Das Gericht führte eine heimliche Verhandlung durch und lehnte die Berufung ab. Frau Chen ist nun im Frauengefängnis in Changsha, Provinz Hunan eingesperrt.

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