Mutter und Tochter - im Gefängnis, weil sie Falun Gong praktizieren (Fotos) (Peking)

(Minghui.org) Im Oktober 2013 wurde die 21-jährige Li Ying aus Peking gemeldet und verhaftet, als sie sich mit den Behörden im Gefängnis Nr. 2 von Peking traf. Aktuell befindet die junge Frau sich in der Haftanstalt des Bezirks Chaoyang.

Was hatte Li Ying bewogen, sich ausgerechnet mit Gefängnisbehörden zu treffen?

Es war wegen ihrer Mutter, Frau Chen Shulan. Frau Chen ist seit Ende 2012 in der Haftanstalt Nr. 2 in Peking eingesperrt. Im August 2013 waren bei ihr als Folge der Folter mehrere Wirbel gebrochen. Sie wurde in das Polizeikrankenhaus Peking gebracht. Doch das Krankenhaus konnte sich nicht richtig behandeln und sie war mehr als 90 Tage bettlägerig.

Beamte weigern sich, Verantwortung zu übernehmen

Frau Chens Tochter, Frau Li Ying, befragte den Präsidenten und weitere Beamte des Bezirksgerichts Changping. Die Beamten schoben die Verantwortung von sich. Die Tochter fragte nach einer Invaliden-Bewertung und einer Überprüfung des medizinischen Berichts und des Behandlungsplans; doch sie erhielt keine Antwort. Die Behörden erlaubten ihr nicht einmal, ihre Mutter zu sehen.

Das Gefängnis Nr. 2 verweigerte auch Frau Chens Anwalt den Besuch bei seiner Klientin. Die Tochter und der Anwalt beschwerten sich daraufhin bei der Stadtregierung und den Behörden, die dem Polizeiamt Peking übergeordnet sind.

Am 31. Oktober 2013 arrangierte das Gefängnis ein Treffen mit der Tochter, um die Einzelheiten der Besuche ihrer Mutter zu besprechen. Mitarbeiter zeichneten das Treffen auf. Shi, ein Gefängnisbeamter, fragte Frau Li nach ihrer Familie. Frau Li erzählte ihm wahrheitsgemäß, dass fünf Mitglieder ihrer Familie bereits als Folge der Verfolgung gestorben waren und nur noch sie und ihre Mutter übrig wären. Shi sagte dann, dass Frau Li vor ihm für Falun Gong Werbung gemacht hätte und meldete sie.

Frau Li Ying verhaftet, Anwälte unter Druck gesetzt

Frau Li wurde verhaftet und auf die Polizeistation Dougezhuang im Bezirk Chaoyang gebracht und verhört. Das war am 31. Oktober 2013. Man klagte sie nach § 300 des chinesischen StGB an, wegen „Unterminierung des Gesetzesvollzugs durch eine Kultorganisation“. Dann brachte man sie in die Haftanstalt Chaoyang.

Zwei Frauen – Mutter und Tochter – im Gefängnis, weil sie Falun Gong praktizieren.

Frau Lis beiden Anwälte kamen am 6. November 2013 in die Haftanstalt Chaoyang. Die Behörden der Anstalt verweigerten den Anwälten jedoch den Besuch ihrer Klientin. Später wurden die Anwälte von der Polizei zu einem Treffen geholt und unter Druck gesetzt, Frau Li nicht zu vertreten.

Rückblick: Chen Shulan verbrachte siebeneinhalb Jahre im Gefängnis

Frau Chen Shulan war im Jahr 2002 zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, als ihre Tochter, Li Ying, gerade erst zehn Jahre alt war. Nachdem Frau Chen 2010 freigelassen worden war, musste sie viele Schwierigkeiten bewältigen, um ihre Tochter wieder zu finden, von der sie fast acht Jahre getrennt gewesen war.

Frau Chen Shulan (Aufnahme vermutlich in den 1990er Jahren)

Erneut verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

Frau Chen wurde erneut am 16. Dezember 2012 von Beamten der Polizeistation Songyuan des Bezirks Changping verhaftet, weil sie die wahren Umstände der Verfolgung erklärte. Am 23. Mai und 1. August 2013 gab es vor dem Bezirksgericht Changping eine Verhandlung, die mit dem Urteil ´vier Jahre Gefängnis` endete.

Das Gericht verkündete das Urteil am 2. August 2013. Mit Fußfesseln und die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt, musste Chen Shulan im Gerichtssaal ausharren. Sie konnte sich nicht bewegen. Auf dem Weg zurück in die Haftanstalt fuhr der Gerichtsdiener zu schnell und machte absichtlich eine Vollbremsung, so dass Frau Chen nach vorne geschleudert wurde. Sie schrie: „Mein Rücken tut weh! Mein Rücken ist gebrochen!“ Sie bat den Fahrer, langsamer zu fahren und ihr zu helfen, sich aufzusetzen. Doch er ignorierte sie und fuhr weiter zu schnell.

Frau Chen wurde in das Krankenhaus Nankou und das Bezirkskrankenhaus Changping gebracht. Dort diagnostizierten die Ärzte bei ihr mehrere gebrochene Wirbel. Noch am selben Nachmittag kam sie in das Polizeikrankenhaus Peking. Die Behandlung dort half jedoch nichts. Frau Chen ist nun gelähmt und bettlägerig.

Am 19. August gelang es dem Anwalt endlich, Frau Chen zu treffen. Er fand heraus, dass sich niemand um sie kümmerte und sie auch keine notwendige medizinische Versorgung erhielt. Sie bekam nur täglich eine Kalzium-Tablette.

Die ganze Familie verfolgt

Frau Chens Eltern hatten vier Kinder, alle praktizierten sie Falun Gong. Fünf Familienmitglieder, nämlich Frau Chens Eltern, ihre beiden Brüder und ihre Schwester, starben an den Folgen der Folter. Das Leid ihrer Familie wurde vor dem U.N. Menschenrechtsrat als typischer Fall der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh vorgebracht.

(Aufnahme vermutlich in den 1990er Jahren) Die ganze Familie: Vater Chen Yunchuan, Mutter Wang Lianying mit vier Kindern: Chen Shulan, Chen Aizhong, Chen Aili, Chen Hongping

Verfolgung durch:
Haftanstalt Chaoyang in Peking: +86-10-65484804, +86-10-65484780
Beamter, der Frau Li verhört hat: Xu Yong, Beamter der Abteilung für vorläufige Anhörungen des Polizeiamtes Peking

Früherer Bericht über Chen Shulan

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