China Fahui | Ein Stift in göttlicher Hand

(Minghui.org) In den letzten 16 Jahren der Unterdrückung von Falun Gong habe ich viel Zeit aufgewendet, um Artikel zu schreiben, die die Verfolgung aufdecken. Ich konnte die ganze Zeit spüren, dass mir der Meister dabei hilft. Ich fühlte mich wie ein Stift in göttlicher Hand. Nach Hinweisen vom Meister konnte ich Artikel schreiben, um unzählige bösartige Elemente aufzulösen und Menschen in großem Ausmaß zu erretten.

In der Haft mit dem Schreiben beginnen

Im Frühjahr 2003 war ich in einem Arbeitslager eingesperrt. Der Eiter und die Krätze waren verheilt, doch meine Hände waren noch angeschwollen. Es fiel mir schwer zu sitzen und zu stehen. Als ich im Bett lag und über alles nachdachte, erkannte ich, dass wir nicht mehr einfach passiv bleiben konnten – wir mussten die bösartige Verfolgung, die in diesen Arbeitslagern stattfand, ans Tageslicht bringen. Da uns der Meister aufgetragen hatte, das zu tun, würde es auch funktionieren.

Ich sprach mit anderen Praktizierenden in der gleichen Zelle über diesen Plan und sie fanden ihn gut. Einige sendeten aufrichtige Gedanken aus, andere beobachteten die Wärter, während einige detailliert ausarbeiteten, wie wir die Artikel aus den Mauern des Arbeitslagers hinausbringen könnten. In relativ kurzer Zeit stellte ich einen Entwurf zusammen. Ich gab ihn einer anderen Praktizierenden, die auch gut schreiben konnte und erwartete anerkennende Worte. Stattdessen sagte diese Praktizierende, ohne mich auch nur anzuschauen: „Einen solchen Artikel? Das ist all der Mühen nicht wert.“

Mir wurde schwer ums Herz. Nachdem ich so viele Schwierigkeiten überwunden hatte und unter ungeheurem Druck diesen Entwurf geschrieben hatte, war schließlich nichts dabei herausgekommen. In den nächsten Tagen war ich so enttäuscht, dass ich überhaupt nichts schrieb.

Die Praktizierende kam auf mich zu und scherzte: „Hey! Es scheint, dass du faul bist. Hast du vor, aufzuhören?“ Das war mir peinlich. Ganz gleich, was geschah, ich sollte nicht das aufgeben, was der Meister von uns erledigt haben möchte. Ich musste zugeben, dass mein Entwurf nicht genug Einzelheiten über die Zustände im Arbeitslager enthielt, auch nicht über den Druck und die Schwere der Folterungen, die stattfanden. Es schien, dass ich zu eigensinnig auf meine eigenen Ideen und meine eigenen Anstrengungen gewesen war. Ich fühlte mich schuldig, so als ob der Meister vor mir stünde und meine Eigensinne betrachtete.

Die Praktizierende entschuldigte sich bei mir und machte einige konstruktive Vorschläge. Wir schauten beide nach innen, um menschliche Anschauungen aufzulösen. Dann fingen wir noch einmal mit der Arbeit an und dieses Mal klappte es reibungslos.

Wir beendeten den Artikel rasch. Ich übertrug die Endversion auf ein Bettlaken und eine Praktizierende nähte es in den Mantel eines anderen Praktizierenden, der kurz vor seiner Entlassung stand. Wir arbeiteten zusammen noch ein paar Artikel aus. Weil die meisten von uns eine gute Schulbildung hatten, mussten die Texte vor der Einreichung nur minimal überarbeitet werden. Schon kurze Zeit später wurden sie auf Minghui veröffentlicht.

Das Böse aufdecken, solange die Verfolgung im Gange ist

Als ich Ende 2003 nach Hause zurückkehrte, erfuhr ich, dass ein Paar aus meiner Gegend nacheinander jahrelang schwerwiegend verfolgt worden war. Tatsächlich war es so, dass sich die beiden in den letzten Jahren fast nie gesehen hatten, weil immer einer von ihnen inhaftiert gewesen war.

Ich bat mehrere Praktizierende um Einzelheiten dieses Falles und befragte den Ehemann. Ich rief auch frühere Berichte auf Minghui auf und fing an zu schreiben. Für mich war es das erste Mal, dass ich einen so langen Artikel mit Informationen aus verschiedenen Quellen und verschiedenen Blickwinkeln zusammenstellte. Ich brauchte dafür ungefähr eine Woche und konnte die Störung durch das Böse wahrnehmen. Ich fühlte mich körperlich erschöpft und verlor sogar das Bewusstsein. Trotzdem brachte ich den Artikel zu Ende, korrigierte ihn entsprechend den Hinweisen des Ehemannes und reichte ihn dann bei Minghui ein.

Der Ehemann wurde im Jahr 2005 erneut festgenommen und zu Gefängnis verurteilt. Damals waren die Eheleute zur gleichen Zeit inhaftiert. Ich sammelte weitere Informationen über das Paar und schrieb einen Folgebericht. Ich weiß, dass wir das Böse weiterhin aufdecken müssen, solange die Verfolgung im Gange ist.

Ein reines Herz

Während ich an diesen Artikeln arbeitete, erkannte ich, dass es wichtig war, über einige größere Verfolgungsfälle aus meiner Region vollständige Berichte zu schreiben. Das würde den alltäglichen Menschen helfen, sich ein besseres und tieferschürfendes Bild machen zu können und die Brutalität zu verstehen.

Ein solcher Fall hatte sich ereignet, bald nachdem die Verfolgung im Juli angefangen hatte und tausende Praktizierende zur Stadtverwaltung gegangen waren, um dort zu appellieren. Viele Ortsbewohner hatten davon gehört, wussten jedoch keine Einzelheiten darüber, wie diese unschuldigen Praktizierenden misshandelt worden waren. Ich sprach über diese Idee mit anderen Praktizierenden und sie stimmten meinem Vorhaben zu. Einige versorgten mich mit zusätzlichen Informationen über den Vorfall und ich interviewte weitere Praktizierende, die damals appelliert hatten. Dann fing ich mit Hilfe eines anderen Praktizierenden zu schreiben an.

Im Verlauf des Schreibens dachte ich, dass den Lesern eine Einführung helfen könnte, um zu verstehen, dass Falun Dafa wunderbar ist und die Praktizierenden trotz der schweren Verfolgung standhaft an ihrem friedlichen Glauben festhalten. Ich wusste jedoch nicht, wie ich das machen sollte. Im Herzen bat ich den Meister um Hilfe. Dann stellte ich fest, dass sich mein Herz öffnete und ich reiner wurde. Der Text kam ganz natürlich aus mir heraus. Nachdem dieser Artikel veröffentlicht worden war, sagte ein Praktizierender, dass er einen Artikel aus unserer Gegend auf Minghui gelesen habe und „die Einführung sehr gut geschrieben, sehr rein“ gewesen sei. Ich freute mich und wusste, dass die Weisheit vom Meister gekommen war.

Vor einigen Jahren gab es einen größeren Verfolgungsfall in einem Arbeitslager in meiner Gegend, der breite Beachtung fand. Bei dieser Tragödie verloren mehrere Praktizierende ihr Leben, viele trugen körperliche Behinderungen davon und hunderte wurden gefoltert. Um einen umfassenderen Bericht veröffentlichen zu können, interviewten wir einige Praktizierende, die diese Verfolgung miterlebt hatten. Dabei sammelten wir wertvolle Informationen. Anhand dieses Falles wollten wir den gesamten Verfolgungsprozess aufzeigen und berichten, wie die Funktionäre in dieser Einrichtung von Beginn an systematisch die Praktizierenden folterten.

Als ich an diesem Artikel arbeitete, wurde ich wieder verhaftet und ins Arbeitslager gebracht. Das war im Jahr 2006.

Kochbuch-Notizen

Die Wärter in diesem Arbeitslager behandelten die Praktizierenden sehr schlecht. Wir litten unter enormen körperlichen Schmerzen und psychischem Stress. Viele Praktizierende wurden schwer gefoltert und bei einigen entwickelten sich durch die intensiven Gehirnwäsche-Sitzungen Geistesstörungen. Ich wollte diese Tragödien dokumentieren und das möglichst in der Art eines Tagebuchs. Doch wie konnte ich das zustande bringen?

Als ich diesen Gedanken hatte, bekam ich einen Hinweis vom Meister. Die Lagerangestellten führten täglich Gehirnwäscheprozeduren ab, weil sie die Praktizierenden dadurch zur Aufgabe ihres Glaubens bringen wollten. Daher bekamen wir von ihnen viel Papier und Stifte, um entsprechende Aufzeichnungen zu machen. Außerdem durften wir Bücher und Magazine lesen.

Einige Häftlinge fingen an, medizinische Bücher zu lesen und andere lasen Bücher über Ernährung. Ich tat so, als ob ich am Kochen interessiert sei und kaufte mir ein Notizbuch, um Kochverfahren aufzuschreiben. Zunächst sammelte ich die Namen, die Titel und die polizeilichen Identifikationsnummern der Polizisten und schrieb sie verschlüsselt als Name von Gerichten oder Zutaten nieder. Dann hielt ich Einzelheiten von Foltermethoden in den Kochrezepten fest, so beispielsweise Zeit, Ort und wer daran beteiligt war. Ich befragte andere Leute über Fälle, die schon früher im Arbeitslager passiert waren. Auch diese schrieb ich in mein Kochbuch.

Die Wärter standen mehrmals neben mir und schauten zu, wie ich einige Kochverfahren niederschrieb. Sie wussten jedoch nicht, was ich wirklich machte. Ein Jahr lang war ich eingesperrt und sammelte Informationen über die Verfolgung von insgesamt zwei Jahren. Als ich meine Haftzeit beendete, verließ ich das Arbeitslager mit diesem Notizbuch.

Gegen die Verfolgung

Als ich wieder zuhause war und mich eingewöhnt hatte, fing ich an, meine Kochrezepte zu entschlüsseln und aus meiner Erinnerung zu schreiben. In meinem Herzen nagte jedoch die Angst: was war, wenn ich diesen Artikel fertigbrachte, hatte ich dann genügend aufrichtige Gedanken, um ihn einzureichen? Trotz dieser menschlichen Anschauungen entschloss ich mich zunächst einmal den Artikel zu beenden, bevor meine Erinnerung verblassen würde. Ich brauchte ungefähr einen Monat, um die Informationen aufzubereiten. Unter Zuhilfenahme der früheren Artikel, die auf Minghui über dieses Arbeitslager veröffentlicht worden waren, brachte ich einen umfassenden Bericht darüber zustande, wie brutal die Praktizierenden in dieser Einrichtung misshandelt wurden.

Ich war dem Meister für alle Hilfe dankbar, die er mir damals gab. Meine Angst stieg jedoch erneut auf: Bei so vielen Einzelheiten in Form eines Tagebuchs könnten die Lagerfunktionäre vielleicht auf die Idee kommen, wer den Bericht geschrieben hatte. Würde ich dann nicht erneut in Gefahr geraten? Daher behielt ich diesen Artikel eine Zeitlang bei mir und reichte ihn nicht ein.

Ich beruhigte mich, um das Fa zu lernen und die Übungen zu machen. Ich gelangte zu dem Verständnis, dass wir nicht verfolgt werden sollen und auch keine Verfolgung erleiden sollen. Tatsächlich sind wir hier, um uns gegen die Unterdrückung zu stellen, sie zu beenden und Menschen zu erretten. Der Meister hatte uns aufgetragen, die Gräueltaten voll und ganz offenzulegen. Das ist der Prozess, das Böse aufzulösen und die Unterdrückung zu beenden. Warum folgte ich nicht der Lehre des Meisters und warum war ich so um meine eigene Sicherheit besorgt?

Ich konnte die Arrangements der alten Mächte klarer erkennen. Wir Dafa-Jünger sind heute hier, um das Fa zu bestätigen und Lebewesen zu erretten. Wir werden jeden, der Praktizierende misshandelt, bekannt machen und die Tragödien zum Ende bringen. Ich reichte den Artikel bei Minghui ein und er wurde bald darauf veröffentlicht.

Positive Energie und Hoffnung

Ich setzte die Arbeit an dem Artikel über das Arbeitslager fort, den ich nicht beendet hatte, weil ich festgenommen worden war. Wegen der großen Menge an Information, die ich gesammelt hatte, und der dauernden Störungen brauchte ich ungefähr ein Jahr, um ihn zu Ende zu bringen. Ich hatte das Gefühl, dass etwas in dem Bericht fehlte und konnte nicht weitermachen.

In den Jahren, in denen ich die Artikel über die Unterdrückung geschrieben hatte, hatte ich immer versucht, eine emotionsfreie Sprache zu verwenden. Gleichzeitig hatte ich mich bemüht, mich selbst beständig entsprechend dem Fa zu korrigieren und zu reinigen. Was geschah dann in dieser Zeit?

Eines Tages erkannte ich auf dem Heimweg, dass ich kaum darüber nachgedacht hatte, was alltägliche Menschen von diesem Artikel halten würden oder ob sie errettet werden konnten. Ich nahm mir meinen Entwurf noch einmal vor. Ich hatte eine große Zahl an brutalen Fällen eingefügt. Wenn jedoch alltägliche Menschen dies lasen, könnten sie zwar zu der Meinung kommen, dass die Verfolgung zu schwerwiegend und das kommunistische Regime zu grausam ist, aber sie könnten auch denken, dass das mit ihnen überhaupt nichts zu tun hat. Es könnte sein, dass sie dieses Thema lieber meiden, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Anders ausgedrückt könnten sie die Kraft eines aufrichtigen Glaubens nicht erfassen und daher keine Hoffnung erkennen.

Ich ging meine früheren Artikel durch und stellte fest, dass ihnen einige wichtige Elemente fehlten: das Wunderbare an Dafa, die Friedfertigkeit und die Ausdauer der Praktizierenden, die Energie eines aufrichtigen Glaubens und am wichtigsten: warum dies alles mit den alltäglichen Menschen zu tun hatte. Als ich weiter darüber nachdachte, erkannte ich, dass meine Artikel alles hatten, ihnen aber die spirituelle Ebene, also die Seele fehlte. Nur wenn ein Artikel diese geistige Anleitung bei allen Komponenten hat, kann er mit der Kraft erfüllt sein, das Böse aufzulösen und Lebewesen zu erretten. Ich beendete den Text und reichte ihn ein.

Sehr oft fühle ich mich beim Schreiben von Artikeln wie ein Bildhauer, der ein Wesen erschafft, um das Böse zu unterdrücken und Menschen zu erretten. Es fängt mit einer allgemeinen Idee an, dann kommt ein Entwurf, gefolgt von ständiger Schnitz- und Formarbeit bis zur Verfeinerung. Am Ende verwandelt sich meine Arbeit in etwas, das Geist und Potenzial hat.

Mich selbst loslassen

Im Jahr 2012 wollten wir den Verlauf der Verfolgungsfälle innerhalb der damals 13-jährigen Verfolgung in unserer Gegend zusammenstellen. Wir hatten jedoch keine gute Idee, wie wir das machen könnten. Daher hörten wir damit auf. Zwei Jahre später kam der Praktizierende B zu mir, um mit mir über einen zusammenfassenden Bericht über unsere Gegend zu sprechen. Ich teilte mit ihm die Informationen, die ich zuvor gesammelt hatte und wir machten uns zusammen an die Arbeit.

Im Gegensatz zu früheren Artikeln, wo ich immer für das Schreiben zuständig gewesen war, wollte ich dieses Mal der Führung des anderen Praktizierenden folgen und mit ihm kooperieren. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich daran gewöhnen konnte. Ich habe nämlich immer Ideen in Bezug auf das Thema und die Struktur und oft meine ich, dass sie sehr gut sind. Ich teilte dem Praktizierende B meine Gedanken mit. Wenn es jedoch ans Schreiben ging, verfolgte er seine eigenen Methoden und entfernte einige Teile, die mir sehr gefallen hatten.

Das deprimierte mich ein wenig. Als ich mich jedoch beruhigte und vorurteilslos las, was er geschrieben hatte, stellte ich fest, dass dieser Artikel reiner war und fähig war, dass die Leser näher an das Thema herangebracht würden.

Da der Sinn unseres Schreibens darin liegt, die Menschen die wahren Zusammenhänge wissen zu lassen und sie zu erretten, warum sollte ich dann an meinen eigenen Ideen festhalten? Das Entscheidende ist, herauszufinden, was die Menschen brauchen, was sie mögen und was sie verwirrt. So lange wir ihnen helfen können, die Wahrheit anzunehmen, wird alles gut laufen.