Schwerwiegende Misshandlung und Gehirnwäsche im Frauengefängnis Anhui
(Minghui.org) Ich bin 59 Jahre alt und war früher Beamtin im Kreisbildungsausschuss Guangde. 1995 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Am 18. April 2014 wurde ich zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, nur weil ich an meinem Glauben an die Werte von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ festhielt.
Im Frauengefängnis Anhui musste ich an intensiven Gehirnwäsche-Sitzungen teilnehmen und wurde bis an den Rand des Todes gefoltert. Am Ende schrieb ich eine Garantieerklärung, dass ich meinem Glauben abschwören würde. Ich war zum Äußersten entschlossen, dort lebend herauszukommen. Hinterher bedauerte ich dieses Schreiben und verfasste eine feierliche Erklärung, dass ich die Garantieerklärung zurückziehen würde und mich entschlossen hätte, weiter zu praktizieren.
Um die Verfolgung aufzudecken, schreibe ich einen Bericht über die Misshandlungen, die ich im Gefängnis drei Jahre lang durchlitten hatte.
Strafrechtlich behandelt
Nachdem das Urteil verkündet worden war, wurde ich ins Gefängnis gebracht und dort wie eine Straftäterin behandelt.
Zunächst wurde ich angewiesen, alle meine Kleider auszuziehen, damit die Wärter eine Leibesvisitation durchführen konnten. Sie wollten sichergehen, dass ich keine Schriften von Falun Gong bei mir trug. Dann wurde ich in die Zelle gebracht und man schnitt mir meine Haare ab. Ich musste eine Gefängnisuniform und eine Seriennummer tragen.
Die Wärter versuchten, mir einzubläuen, dass ich eine Kriminelle sei, indem sie mich die Gefängnisregeln lehrten. Sie wiesen mich darauf hin, dass es nicht erlaubt sei, die Übungen zu machen oder mit anderen über das Praktizieren zu sprechen.
Ich weigerte mich, ihren Forderungen nachzukommen. Außerdem weigerte ich mich, die Gefängnislieder zu singen. Weil ich es ablehnte, Zwangsarbeit zu verrichten, musste ich mit dem Gesicht zur Wand stehen. Toilettenbesuche waren eingeschränkt. Ich durfte mich weder bewegen noch mit anderen sprechen. Während die anderen Häftlinge ihre Arbeit beendet hatten, musste ich noch bis Mitternacht vor der Wand stehen. Erst dann durfte ich schlafen gehen.
Diese Langzeit-Folter forderte ihren Tribut von meiner körperlichen und seelischen Gesundheit.
Intensive Gehirnwäsche-Sitzungen
Die Falun Gong-Praktizierenden wurden in verschiedene Gefängnisse gebracht und dort streng überwacht. Keiner durfte mit anderen sprechen und alle mussten Arbeiten verrichten. Jede Praktizierende musste bei den Wärtern sogenannte „Gedankenberichte“ abgeben.
Die Praktizierenden, die zur Teilnahme an Gehirnwäsche-Sitzungen eingeteilt werden, bekommen einen Wärter zugewiesen, der sie zur Gehirnwäsche-Einrichtung und danach wieder zurückbrachte.
Nicht lange nach meiner Ankunft im Gefängnis wurde ich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, wo sich auch Häftlinge aus drei anderen Gefängnissen befanden.
Die Aufgabe der Wärter in der Gehirnwäsche-Einrichtung war es, die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Während der Sitzungen wurde ich beschimpft und musste zur Strafe stehen, wenn ich ihren Lügen widersprach. Der Aufenthalt in der Gehirnwäsche-Einrichtung dauerte einen Monat. Am Ende sagte ein Wärter zu mir, dass sie noch niemanden wie mich gesehen hätten, der nicht „umerzogen“ werden konnte.
Im August 2015 wurde ich in eine andere Gehirnwäsche-Einrichtung überführt, wo ich sechs Monate bleiben musste. Um meinen Schwachpunkt herauszufinden, fuhren die Wärter in meine Heimatstadt und sprachen mit meinen Verwandten, Freunden und ehemaligen Kollegen. Jeder sagte jedoch, dass ich immer ein guter Mensch gewesen sei.
Eine Wärterin namens Wei Cai war für meine „Umerziehung“ zuständig. Da mich nichts in der Gehirnwäsche-Einrichtung beugen konnte, versuchte sie, mich wie eine Geisteskranke zu behandeln. Sie wies mich an, in einer Sitzung 500 Prüfungsfragen zu meiner geistigen Gesundheit zu beantworten. Das Ergebnis zeigte, dass ich geistig vollkommen gesund war.
Daraufhin drohte sie mir, dass das Gefängnis mein beständiges Zuhause bleiben würde, wenn ich mich nicht „umformen“ ließ. meinen Glauben könnte ich im Gefängnis dann auch nicht praktizieren.
Als sie sah, dass ich mich weiterhin weigerte, die Garantieerklärung zu schreiben, packte sie meine Hand und fing an, damit ein paar Worte zu schreiben, während mich andere Wärter festhielten. Ich bekam überall Blutergüsse und mein Arm war angeschwollen. Dennoch weigerte ich mich nachzugeben.
Misshandlung und Folter
Dann wurde ich von Häftlingen und Wärtern misshandelt und gefoltert. Die Häftlinge wurden von den Wärtern angestiftet, verschiedene Mittel einzusetzen, um mich „umzuerziehen“. Sie würden dann eine Haftzeitverkürzung bekommen.
In meiner ersten Nacht im Gefängnis befahlen die Wärter Häftlingen, mich rund um die Uhr zu überwachen. Die Häftlinge ärgerten sich und beschimpften mich, weil sie von der Arbeit tagsüber müde waren und mich nun nachts überwachen mussten. Ich bat die Wärter eindringlich darum, die Häftlinge von dieser Aufgabe zu entbinden. Die Wärter jedoch antworteten mir nur, dass ich mich dann umerziehen lassen solle.
Als ich den Häftlingen sagte, dass sie den Wärter suchen sollten, der meine Rund-um-die-Uhr-Überwachung angewiesen hatte, antworteten sie: „Die Wärter haben gesagt, dass wir keine Nachtschicht einlegen müssen, wenn du dich umerziehen lässt. Wir fordern dich inständig auf, das jetzt zu machen.“ Das stimmte mich traurig, doch ich erklärte ihnen den Grund, warum ich meinen Glauben nicht aufgab.
Einmal wurde ein Häftling, der lange Zeit zu meiner Überwachung eingeteilt gewesen war, wütend und drohte mir: „Du sollst wissen, dass es in diesem Raum keine Überwachungskamera gibt. Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“
Weil ich die Umerziehung verweigerte, durfte ich mir kein Essen kaufen. So hielt ich mich ans Wassertrinken. Doch wenn man mehr Wasser trinkt, muss man öfter die Toilette aufsuchen. Da ich jedes Mal, wenn ich irgendwo hinging, von einem Häftling begleitet wurde, die Häftlinge jedoch viele Aufgaben erfüllen mussten, beklagten sie sich bei den Wärtern, dass sie keine Zeit hätten, mich zur Toilette zu begleiten. So schränkten die Wärter meine Toilettenbenutzung auf drei Mal täglich ein und sagten zu mir, ich solle weniger Wasser trinken.
Eines Tages nach dem Frühstück wurde ich von der Wärterin Wei in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Sie befahl mir, zu stehen und mich nicht gegen den Tisch zu lehnen. Während des Mittagessens schob sie mir meine Mahlzeit weg und verbot mir das Essen. Das Gleiche geschah während des Abendessens.
Ich hatte Hunger und trank wieder mehr Wasser. Doch Wei verbot mir, die Toilette aufzusuchen. Ich musste bis Mitternacht stehen. Wei instruierte die Gefängniswärter, mir nichts zu essen zu geben.
Das ging so vier Tage lang. Ich wurde sehr schwach und hager und die Häftlinge fingen an, mich zu bedauern. Sie beklagten sich nicht mehr, wenn sie Nachtschichten machen mussten, um mich zu überwachen. Sie gaben mir beim Frühstück sogar etwas von ihrem Essen ab und versuchten, mich zu überreden aufzugeben, weil sie um mein Leben fürchteten.
Am fünften Tag wurde mir schwindlig und meine linke Gesichtshälfte wurde taub. Die Wärterin erlaubte mir, mich hinzusetzen. Als ich mich ausruhte, beobachtete mich die Wärterin. Plötzlich rief sie laut, dass andere kommen sollten. Sie sollten feststellen, ob meine linke Gesichtshälfte röter war als die rechte.
Als die anderen dies bestätigten, bestand sie darauf, mich ins Krankenhaus zu bringen. Ich sagte zu ihr, dass es mir nach einer Ruhepause gut gehen würde. Sie glaubte mir nicht und fürchtete, dass ich in Gefahr sein könnte. Sie gab mir Stift und Papier und forderte mich auf niederzuschreiben, dass sie nicht dafür verantwortlich sei, falls mir etwas passieren sollte.
Am nächsten Tag brachte mich die Wärterin Wei zum Arzt, um meinen Blutdruck messen zu lassen. Der Blutdruck lag bei 140 zu 175. Sie wollte mich zwingen, Medikamente einzunehmen, doch ich weigerte mich. Ich erklärte, dass der hohe Blutdruck davon komme, dass ich weder essen noch schlafen dürfe. Sie solle mir an diesem Abend erlauben, um 21:00 Uhr schlafen zu gehen. Wenn am nächsten Morgen mein Blutdruck immer noch hoch sein würde, würde ich die Medizin einnehmen.
Sie willigte ein und forderte mich auf, dies auf ein Stück Papier zu schreiben. Obwohl sie mir an jenem Tag erlaubte, mich um 21:00 Uhr schlafen zu legen, schränkte sie weiter meine Toilettennutzung ein und ließ mich den ganzen Tag lang nichts essen.
Am nächsten Tag war mein Blutdruck normal. Die Wärterin Wei glaubte es nicht. Der Arzt schlug vor, dass wir am darauffolgenden Tag noch einmal zu einer Messung kommen sollten. Mein Blutdruck blieb weiterhin normal.
Am achten Tag fühlte ich mich schrecklich unwohl und mein Sehvermögen wurde schlecht. Ich war verzweifelt, weil ich nicht im Gefängnis sterben wollte. In der Nacht schrieb ich eine Garantieerklärung und gab sie der Wärterin Wei. Sie bestand darauf, dass ich vor meinem Namen das Wort „Kriminelle“ einfügen sollte. Ich gehorchte.
Nachdem ich die Erklärung verfasst hatte, bedauerte ich es sehr. Ich wusste, dass ein Kultivierender so etwas nicht tun sollte.
Später schrieb ich eine feierliche Erklärung, dass meine Worte ungültig seien. Die Wärterin Wei war verärgert, aber nicht überrascht. Am Ende gaben sie es auf, mich umerziehen zu wollen.
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