Kultivierung und die Beseitigung der Angst
Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2016, München
(Minghui.org)
Verehrter Meister,
liebe Mitpraktizierende,
ich bin ein Dafa-Praktizierender aus Schweden und habe 2011 mit der Kultivierung begonnen.
Im Juni 2011 rief mich ein Freund an und erzählte mir, dass ein Mädchen meinen rechtlichen Beistand brauche. Da ich Anwalt bin, bat er mich um Hilfe. Ungefähr zwei Wochen später telefonierte ich etwa 20 Minuten mit dem Mädchen. Ich erfuhr, dass sie mit einem Neuseeländer verheiratet war und mit ihm hier in Schweden bei mir um die Ecke lebte. Wir wollten uns daher ein paar Tage später persönlich treffen. Das Treffen endete damit, dass wir ungefähr acht oder neun Stunden miteinander sprachen. Ihr Ehemann lud mich ein, am nächsten Tag mit ihm zusammen in einen nahegelegenen Park zu gehen und die Falun Gong-Übungen auszuprobieren. Ich willigte ein. Als ich am nächsten Morgen unter der Dusche stand, fühlte ich plötzlich eine starke Kraft, die mich fast vom Boden hochzog. Ich hatte das Gefühl, in Licht zu baden. Danach bestellte ich mir sofort das Hauptwerk des Falun Gong, das Zhuan Falun von Herrn Li Hongzhi. Ich las es in etwas mehr als einer Woche durch. Seitdem bin ich ein Dafa-Praktizierender und mein Leben hat sich auf nur jede erdenkliche Weise geändert.
In den fünf Jahren meiner Kultivierung hatte ich die Ehre, für alle unsere Medien arbeiten zu dürfen, für den Fernsehsender, die Zeitung und den Radiosender. Außerdem hatte ich mit einigen internationalen Projekten zu tun, wie beispielsweise das Team, das sich um juristische Probleme kümmert.
Ich würde sagen, dass ich ein glücklicher Mensch bin. Vom Leben habe ich viele Geschenke bekommen. Von Kindheit an hatte ich die Möglichkeit, eine ungeheure Menge Wissen zu erwerben und sehr viele Fähigkeiten zu entwickeln. Wenn ich jetzt auf mein Leben zurückblicke, hat meine Mutter alles getan, was sie konnte, damit ich Selbstvertrauen aufbauen und eine positive Einstellung gegenüber dem Leben entwickeln konnte. Ich habe kaum Angst vor dem Leben. Trotz all dieser guten Dinge hatte ich dennoch immer ein nagendes Gefühl im Inneren und Angst, Fehler zu machen. Diese Angst hatte ich schon, als ich klein war, und sie ist jetzt immer noch da. Die Angst vor Fehlern ist der Grund, warum ich so hart zu mir selbst war, um erfolgreich zu werden. Ich wollte in allem der Beste sein und war niemals bereit aufzugeben. Ich habe immer gekämpft, egal worum es ging. In der Schule, im Sport, in der Musik und später am Arbeitsplatz rackerte ich mich ab und kämpfte.
Als ich 30 Jahre alt war, erhielt ich das Fa. Ich erkannte schließlich, wo das Gefühl der Angst herkam. Ich hatte eine Mission – dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und Lebewesen zu retten, die wichtigste Aufgabe! Jetzt verstand ich, weshalb ich so viele Jahre Angst gehabt hatte, Fehler zu machen. Im Verlauf meiner Kultivierung wurde oft geprüft, ob ich diese Angst noch hatte. Im Folgenden findet ihr einige der Schwierigkeiten, auf die ich während der Kultivierung stieß – verursacht durch die Angst vor Fehlern.
Die wahren Umstände persönlich erklären
Den ersten Pass in meiner Kultivierung hatte ich nach zwei Monaten. Ich war zu einer Geburtstagsfeier eines Freundes eingeladen, zu der viele Leute kommen sollten, die ich nicht kannte. An diesem Abend saß mir am Tisch ein Mädchen gegenüber, das ungefähr in meinem Alter war. Wir begannen, uns über das Leben zu unterhalten und nach einer Weile fragte ich sie, ob sie Falun Gong kenne und schon etwas über die Verfolgung in China gehört habe. Sobald ich die Worte „Falun Gong“ ausgesprochen hatte, wurden ihre Augen schwarz und sie sah mich beinahe wütend an. Sie sagte: „Das sind die Leute, die kleine Kinder verbrennen!”
Ich erfuhr, dass sie 2001 in China gelebt hatte, als die Verfolgung gerade am schlimmsten war. Obwohl ich ein neuer Praktizierender war, verstand ich, dass ich ihr die Wahrheit erklären sollte. Ich blieb ruhig und erklärte ihr, dass ich ein Falun Gong-Praktizierender bin und dass die Dinge, die sie gesehen haben mochte, höchstwahrscheinlich auf das Wirken von Geheimagenten zurückzuführen war. Sie sah verwirrt aus. Ich sah ihr direkt in die Augen und sagte mit ruhiger Stimme: „Du irrst dich. Diese Dinge wurden von der Kommunistischen Partei Chinas inszeniert, um alle glauben zu lassen, dass Falun Gong nicht gut ist. Ich erkläre es dir. Ich bin ein Praktizierender. Wenn du wissen möchtest, was Falun Gong ist, dann kannst du gern vorbeikommen, die Übungen ausprobieren und es dir selbst ansehen.” In diesem Moment wurden ihre Augen heller und sie schien vollkommen sprachlos zu sein.Nach einer Weile sah sie mich an und lächelte. Dann sagte sie: „Ok, ich möchte die Übungen einmal ausprobieren. Treffen wir uns am Wochenende!”
Wenn ich auf dieses Ereignis zurückblicke, weiß ich, dass der Meister da war und mir die Stärke gab, diesem Mädchen zu helfen, die Wahrheit über Dafa zu erkennen.
Beseitigung des Krankheitskarmas
Als ich mich ungefähr sechs Monate kultiviert hatte, stieß ich auf die nächste große Schwierigkeit. Ich saß an meinem Arbeitsplatz und schrieb gerade etwas am Computer, als ich plötzlich einen stechenden und leicht brennenden Schmerz an der rechten Seite meines Gesichts fühlte. Es war ein sehr ungewohntes und auch sehr unangenehmes Gefühl. Am nächsten Morgen wachte ich auf und meine gesamte rechte Gesichtshälfte war gelähmt. Ich konnte nicht mehr richtig schlucken und mit meinem rechten Auge konnte ich überhaupt nicht mehr blinzeln. Außerdem fiel es mir schwer, deutlich zu sprechen. Als ich an diesem Tag auf der Arbeit ankam, schauten mich alle eindringlich an. Einige ältere Kolleginnen waren der Meinung, dass ich einen Schlaganfall gehabt hätte. Plötzlich schien jeder Arzt zu sein und alle sagten mir ständig, dass ich ins Krankenhaus gehen und mich behandeln lassen müsse. Sogar mein Chef kam in mein Büro und drohte mir fast an, dass wenn ich nicht freiwillig ins Krankenhaus gehen würde, dann müsse er etwas für mich als seinen Arbeitnehmer in meinem Interesse unternehmen.
In den darauffolgenden zwei Monaten musste ich jeden Morgen andere Leute davon überzeugen, dass es mir gut ging und ich keinen Schlaganfall gehabt hatte. Sogar Leute, die ich nicht kannte, fragten mich, was mit meinem Gesicht los sei und schauten mich dabei ziemlich ängstlich an.
Schon ganz am Anfang dieser Prüfung verstand ich die Lektionen des Meisters im Zhuan Falun. Ich verstand, dass wir Kultivierende nicht krank werden. Jede Reaktion des Körpers ist gut. Es handelt sich lediglich um Karma, das aus unserem System herausgedrückt wird. Ich wusste das und wenn die Menschen mich ständig auf meinen Gesundheitszustand ansprachen, lächelte ich einfach und sagte ihnen, dass es mir körperlich gut ginge und alles in Ordnung sei.
Nach ungefähr zwei Monaten verschwand die Gesichtslähmung und ich sah wieder normal aus. Ich konnte wieder sprechen und blinzeln. Während dieser Schwierigkeiten bewahrte ich starke aufrichtige Gedanken und bekam Unterstützung von einigen Praktizierenden unseres Ortes. Das half mir, ruhig zu bleiben und angesichts der ab und an auftretenden Angst mutig zu bleiben. Mein Glaube in das Fa wurde durch diese Schwierigkeit enorm gestärkt.
Verschiedene Schichten von Angst werden beseitigt
Im weiteren Verlauf meiner Kultivierung schien es weniger Prüfungen hinsichtlich der Angst zu geben. Ich verstärkte das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und versuchte, den Eigensinn der Angst zu beseitigen. Als diese Prüfungen dann doch auftraten, waren sie ziemlich heftig.
Anfang dieses Jahres war ich zu einer großen Tagung für Unternehmer in Stockholm eingeladen. An dieser Veranstaltung nahmen ungefähr 100 Leute der Region teil, die den größten und einflussreichsten Firmen angehörten. Als wir im Raum Platz nahmen und das Seminar begann, erfuhr ich, das sich einer der Redner auf Geschäfte mit China spezialisiert hatte und dazu einen Vortrag mit Empfehlungen für schwedische Unternehmen halten würde. Während er später seinen Vortrag hielt, erkannte ich, dass das eine sehr gute Gelegenheit war, allen Anwesenden die wahren Umstände zu erklären. Mit nur ein paar gut gewählten Fragen könnte ich das anschließende Gespräch in die richtige Richtung lenken. Als ich dort saß und gerade darüber nachdachte, spürte ich plötzlich, wie sich eine starke Angst in meinem Inneren aufbaute. Es fühlte sich an, als würde mich etwas in meinen Stuhl zurückdrücken und mich bewegungs- und sprachlos machen. Schweigend fühlte ich dann den entscheidenden Moment an mir vorbeiziehen. Dann war das Seminar zu Ende.
Als das Seminar vorüber war, war ich wieder wach und versuchte, Kontakte zu knüpfen und mich mit den Leuten zu unterhalten. Ich erklärte ungefähr zehn Menschen die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong, bevor wir die Räumlichkeiten verlassen mussten.
Als ich nach Hause ging, war ich am Boden zerstört, weil ich mich von der Angst hatte überwältigen lassen und dadurch die Gelegenheit verpasst hatte, dem Meister bei der Errettung von 100 Menschen zu helfen. Zuhause angekommen, setzte ich mich hin und sendete aufrichtige Gedanken aus. Ich schwor, dass ich von jetzt an die Angst überwinden und solche Gelegenheiten gern annehmen würde, wann immer sie mir begegnen würden und egal wie groß sie auch sein mochten.
Schmerzen in der fünften Übung überwinden
Die größte und langanhaltendste Schwierigkeit seit Beginn meiner Kultivierung sind die Schmerzen in den Beinen bei der Meditationsübung. Der beste Weg, das Problem mit meinen Beinen zu beschreiben, ist, wenn man sich zwei Säulen vorstellt. Meine Gelenke und Knochen sind wie Eisenstangen und die Muskeln sind der Beton um sie herum. Schon seit dem erstmaligen Meditieren habe ich wahnsinnige Schmerzen beim Sitzen. Ich hatte einmal im Halblotus eine ganze Stunde lang meditiert. Einmal meditierte ich mit einem Mitpraktizierenden aus Neuseeland. Wir vereinbarten eine halbe Stunde Meditation, bei der ich großeSchmerzen hatte. Mir kam die halbe Stunde wie eine Ewigkeit vor. Danach stellte sich heraus, dass sich mein Mitpraktizierender einen Spaß mit mir gemacht und die einstündige Meditationsmusik abgespielt hatte.
Jedes Mal hatte ich beim Meditieren so starke Schmerzen, dass ich Angst davor bekam. Ich wusste, dass es extrem hart werden würde und dass ich von jetzt an immer eine ganze Stunde sitzen bleiben musste. Ich saß und mein Körper bewegte sich auf alle möglichen Arten und ab und zu zitterte er extrem stark. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würde ich vor Schmerzen das Bewusstsein verlieren. Gelegentlich bekam ich nach der Meditation auch hohes Fieber und musste dann ins Bett gehen und einige Stunden schlafen.
Nach einem Jahr wurde mir klar, dass diese Sache nicht schnell vorbeigehen würde und ich den Schmerz noch oft überwinden musste. Die einzige Möglichkeit, diesen Pass überwinden zu können, war, meine Angst loszulassen. Ich sagte mir jedes Mal: „Das wird weh tun, aber viel Karma und viele schlechte Substanzen werden dadurch aus meinem Körper herausgeschafft!” Das wurde vor jeder Meditation zur Routine. Wenn ich unerträgliche Schmerzen hatte, rezitierte ich auch das Lunyu.
Vor ungefähr einem Jahr, nach vier Jahren Schmerz in der Meditation, habe ich es letztendlich geschafft, meine Beine in den Doppellotussitz zu bekommen. Jetzt schaffe ich es, etwas mehr als eine halbe Stunde zu sitzen. Als ich es geschafft hatte, im Doppellotussitz zu sitzen, hatte ich beim Meditieren wieder von Neuem unerträgliche Schmerzen. Der Unterschied ist, dass ich jetzt keine Angst mehr davor habe. Ich weiß, dass es etwas ist, durch das ich hindurchgehen muss, um meine höchste Ebene zu erreichen. Mir ist auch bewusst, dass mein Körper dabei jedes Mal gereinigt wird.
Oft denke ich an die Worte des Meisters im Zhuan Falun:
„In Wirklichkeit ist es so, ihr könnt das später einmal versuchen. Bei den wirklichen Schwierigkeiten oder beim Überwinden des Passes versuch es einmal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!” (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 340)
Diese Worte geben mir wirklich innere Ruhe. In den Momenten, wenn ich zweifle oder Angst auftaucht, weiß ich, dass ich jede Prüfung und Schwierigkeit auf meinem Weg überwinden kann, solange ich fest im Fa bin.
Für dieses großartige Dafa, das ich erhalten durfte, möchte ich dem Meister sagen: „Danke, Meister. Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen.”
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Rubrik: Fa-Konferenzen