71-Jährige erstattet Strafanzeige gegen früheren Chef der KP Chinas
(Minghui.org) Zhao Yun, 71, ist eine ruhige, zierliche Frau mit kurzem Haar. Sie hat nie geheiratet und ist schon immer schüchtern gewesen. Sie führte ein einfaches Leben und hatte wenig Interesse an weltlichen Dingen. Niemand hätte je erwartet, dass sie irgendwie in Schwierigkeiten geraten könnte. Und doch wurde sie im Jahr 2002 in ihrer Wohnung festgenommen und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Gong praktiziert.
Im Frauengefängnis Heilongjiang erlitt Zhao schreckliche Folterungen: Durch brutale Schläge platzte ihr Trommelfell, sie wurde in Unterwäsche bekleidet im Schnee begraben und 15 Tage lang in Einzelhaft gesperrt. Trotz der Folter hielt Zhao standhaft an ihrem Glauben fest. Im Jahr 2015 erstattete sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), der die brutale Verfolgung von Falun Gong begann.
Ungerechtfertigte Inhaftierung
Am 30. August 2002 brachen Polizisten in Zivil in die Wohnung von Zhao ein, verhafteten sie und brachten sie in die Strafanstalt Nr. 2 in Harbin. Als Zhao von Polizisten gefragt wurde, ob sie weiterhin Falun Gong praktizieren werde, antwortete sie entschlossen: „Ja!“ Am 21. März 2003 wurde sie dann zu fünf Jahren Haft verurteilt und ins Frauengefängnis Heilongjiang gebracht.
Um Falun Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, wiesen Gefängniswärter kriminelle Insassen an, ihre Befehle auszuführen. Einmal schlug ein Wärter Zhao so hart, dass ihr Trommelfell platzte und zu bluten anfing. Ein anderes Mal mussten Zhao und andere Praktizierende unter der brennenden Sonne laufen. Als Zhao langsamer wurde, trat die Insassin Li Mei sie zu Boden.
Begraben im Schnee
Zhao und andere Falun Gong-Praktizierende protestierten gegen ihre illegale Inhaftierung, indem sie sich weigerten, Namensschilder zu tragen. Deshalb mussten sie mit nur wenig Nahrung, ohne Trinkwasser und ohne Toilettenpause in eisiger Kälte verharren. Nach sieben Tagen war Zhao die Einzige, die sich immer noch weigerte, ihr Namensschild zu tragen.
Zu diesem Zeitpunkt lag noch Schnee. Li Mei und einige andere Insassen zogen Zhao die Winterjacke und ihre Hosen aus und warfen sie in einen Schneehaufen. Dann schaufelten sie Schnee auf Zhao und begruben sie darunter.
„Falun Dafa ist gut“
Jeden Abend um 20:00 Uhr hielten Gefängnispolizisten einen Appell ab. Ab Anfang 2004 antwortete Zhao beim Appell mit „Falun Dafa ist gut.“ Während der ersten Tage wurde sie gefesselt und geschlagen. Dann kam sie in Einzelhaft. Dort wurden ihr die Hände hinter dem Rücken gefesselt und mit einem Ring am Boden befestigt. Sie musste 15 Tage und Nächte, mit begrenzten Toilettenpausen in dieser Position verharren.
Als sie aus der Einzelhaft entlassen wurde, antwortete sie beim Appell immer noch mit: „Falun Dafa ist gut.“ Die Polizisten sperrten sie schließlich in ihre Zelle ein, sodass sie beim Appell nicht mehr antworten konnte.
Gemäß Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht leben
Die Insassin Li Mei half den Polizisten, Falun Gong-Praktizierende zu foltern. Am Tag, nachdem sie mit den anderen Zhao im Schnee begraben hatte, fragte sie Zhao: „Was hältst du von mir?“
Sie sah Li Mei ruhig in die Augen und sagte: „Ich hege keinen Hass oder Groll gegen dich.“ Li Mei war sprachlos. Am nächsten Tag kam sie zu Zhao und zeigte ihr einen Daumen nach oben. „Ich bewundere dich Tante Zhao.“ Von da an hörte Li Mei damit auf, Falun Gong-Praktizierende zu foltern.
Im selben Gefängnistrakt war auch eine 23-jährige, stumme Frau. Wegen ihrer Behinderung wurde sie häufig von anderen Insassen schikaniert. Zhao hingegen war freundlich zu ihr und kümmerte sich um sie.
Zhao wurde am 23. August 2007 freigelassen.
Im Jahr 2000 war Zhao schon einmal verhaftet und beinahe vier Monate lang festgehalten worden, weil sie für Falun Gong appellieren wollte. Sie wurde auf dem Weg nach Peking verhaftet und in die Haftanstalt Nr.2 in Harbin gesperrt.
Zhao war vor ihrem Ruhestand Angestellte bei der Technischen Vertriebs- und Versandgesellschaft in Heilongjiang.
Hintergrund
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.
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