Chinese in den Neunzigern hat keine Angst, Falun Gong zu lernen - und das trotz der Verfolgung
(Minghui.org) Am 1. April 2015 ertönte ein lautes Klopfen an meiner Wohnungstür im dritten Stock. Es war der ältere Herr, der im ersten Stock wohnte. Er fragte mich, ob ich ihm helfen könne, Falun Gong zu lernen. Das brachte mich in eine Zwickmühle.
Dieser Herr war in den Neunzigern und bei schlechter Gesundheit. Deshalb nahm ich an, dass es für ihn schwierig werden würde, die Übungen zu lernen. Außerdem: Wie sollte ich mit seiner Familie umgehen, wenn dabei etwas schiefgehen sollte? Doch andererseits: Wie konnte ich eine Bitte ablehnen, die aus einem reinen Herzen kam? Womöglich war dies Schicksalsverbindung. So musste ich ihm helfen.
In diesem Moment erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 44)
Ich erkannte, dass es als Praktizierender meine Pflicht ist, jedem zu helfen, der Falun Gong lernen möchte. Wie konnte ich zuerst an mich selbst denken?
Ich musste meine falschen Gedanken ablegen und diesem Menschen helfen.
Der Wunsch, ein guter Mensch zu werden
Ich erzählte ihm, dass der Meister in diese Menschenwelt gekommen sei, um den Menschen dabei zu helfen, zu ihrem Ursprung zurückzukehren, und nicht, um ihre Krankheiten zu heilen. Solange wir uns wirklich kultivieren und erhöhen, würde der Meister uns helfen. Ein guter Mensch zu sein, begünstige wiederum die Heilung von Krankheiten, erklärte ich weiter.
Als Praktizierender lernt man, ein guter Mensch und noch viel besser als irgendein Vorbild zu sein. Da mein Nachbar schwerhörig war, fragte ich ihn mit lauter Stimme, ob er sich nach der Lehre des Meisters richten und ein guter Mensch werden wolle. Er lächelte und nickte mit einem freudigen Blick.
Dann brachte ich ihm die erste Übung bei. Obwohl er sie wiederholt übte, hatte er Schwierigkeiten. Er konnte seine Hände nicht strecken und konnte sich nicht merken, was ich ihm gerade beigebracht hatte. Ich hatte meine Bedenken, doch sein Optimismus und seine ernsthafte Lernbereitschaft beschämten mich. So übte ich mich in Geduld und schon bald begriff er die Bewegungsabläufe. Danach begleitete ich ihn hinunter zu seiner Wohnung.
Nichts ist unmöglich
Als er am nächsten Tag wiederkam, sahen wir uns gemeinsam die DVD mit der Übungsanleitung des Meisters an. Er lernte die erste Übung vor dem Bildschirm, wobei er die Anweisungen genau befolgte. Schließlich konnte er die erste Übung alleine praktizieren.
Im Anschluss daran lasen wir gemeinsam das Fa. Nach zwei Stunden fiel mir auf, dass wir erst zehn Seiten gelesen hatten. Ich wurde unruhig, weil ich mich fragte, wann wir in diesem Tempo jemals mit Lektion 1 des Zhuan Falun (Li Hongzhi) fertig sein würden.
Mir kam in den Sinn, dass Falun Gong außergewöhnlich ist. War das nicht eine Prüfung für meine Xinxing (Herzensnatur)? Wie konnte ich es aufgeben, diesem begeisterten Menschen zu helfen? Deshalb machte ich weiter.
Am dritten Tag kam mein Nachbar wieder zu mir, um die Übungen zu lernen und das Fa mit mir zu lesen. Sein Fortschritt an diesem Tag freute mich sehr; er lernte viel schneller als am ersten Tag. Meine Zuversicht stieg drastisch, da er mit jedem Tag besser und schneller lernte.
Am fünften Tag schlug ich seinem Sohn vor, seinem Vater einen DVD-Spieler zu kaufen, damit sich dieser die Übungs-DVD zu Hause anschauen könnte und nicht jeden Tag zu mir nach oben kommen müsste.
Drohungen wirken nicht
Die Schwiegertochter meines Nachbarn drohte ihm: „Wenn du weiterhin Falun Gong praktizierst, wirst du verhaftet und eingesperrt. Wenn das passiert, werde ich dir nicht jeden Tag Essen ins Gefängnis bringen. Das ist sicher.“
Der alte Herr erwiderte: „Wie können sie Leute wie mich, die weder stehlen noch rauben, verhaften? Ich habe keine Angst. Falun Gong zu praktizieren, ist das Einzige, was ich tun möchte.“
„Danke, Meister!“
Ein paar Tage später kam er zu mir, überreichte mir ein Dankgeschenk und sagte: „Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Meine Rücken- und auch meine Kopfschmerzen sind verschwunden. Auch kann ich jetzt viel besser schlafen und essen. Mein Sohn hat darauf bestanden, mir einen häuslichen Betreuer zu suchen. Doch das ist jetzt nicht mehr notwendig.“
Ich sagte zu ihm, dass er dem Meister und nicht mir danken sollte. Denn der Meister hat ihm geholfen, seine Gesundheit wiederzuerlangen. Daraufhin sagte er immer wieder: „Danke, Meister! Danke, Meister!“
Ich begleitete ihn zu seiner Wohnung und erklärte ihm, dass Praktizierende weder Geld noch Geschenke von Personen annehmen, die den Wunsch haben, Falun Gong zu lernen. Stattdessen sollten wir ihnen dabei helfen, den Kultivierungsweg zu lernen.
Bevor ich mich verabschiedete, erklärte ich dem Rest seiner Familie die wahren Umstände von Falun Gong.
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