Familie eines Praktizierenden wird bedroht, weil sie gegen Urteil Berufung einlegen will
(Minghui.org) Herr Xu Yan, 53, ist im Gefängnis Hulan der Provinz Heilongjiang eingesperrt. Er wurde am 10. Mai 2014 verhaftet, weil er Falun Gong praktiziert.
Sein Fall wurde heimlich im Gericht der Stadt Shuangcheng verhandelt. Das Ergebnis: Verurteilung zu drei Jahren Haft. Herr Xu und seine Familie wollten gegen das Urteil Berufung einlegen, doch der Vize-Vorsitzende Richter Hu Yelin hat der Familie gedroht, dass die Strafe für Herrn Xu noch schwerer ausfallen wird, sollte die Familie eine Berufung anstreben.
Festgenommen und Wohnung durchsucht
Mein Name ist Xu Yan. Ich komme aus dem Dorf Xiaomatun in der Gemeinde Handian des Bezirks Shuangcheng, Stadt Harbin. Harbin liegt in der Provinz Heilongjiang.
Am 10. Mai 2014 war ich allein zu Hause. Da kamen fünf Beamte der Polizeiwache der Gemeinde Handian sowie Zhou Cunfu aus dem Dorf Xiaomatun zu mir nach Hause. Der Beamte Zhang Shaogang und ein anderer Polizist packten mich und fragten, ob ich immer noch Falun Gong praktizieren würde.
Sie behaupteten, dass ihnen jemand gesagt habe, ich würde Falun Gong praktizieren. Ich sagte ihnen, dass es wahr sei, da das Praktizieren von Falun Gong nicht gegen das Gesetz verstoße. Drei von ihnen durchwühlten meine Wohnung, während zwei mich festhielten. Sie machten auch Videoaufnahmen.
Mein Nachbar kam herein, um nachzusehen, was los sei, und wurde vertrieben. Sie beschlagnahmten meinen Drucker, meinen Projektor, einen DVD-Player und Kleidung. Nachdem ich auf die Polizeistation gebracht worden war, gingen sie noch einmal zurück und beschlagnahmten dann noch meinen Computer und andere persönliche Gegenstände.
Sie verhörten mich auf der Polizeistation. Dort wiederholte ich, dass ich nicht gegen das Gesetz verstoßen hätte. Danach brachten sie mich in die Haftanstalt Shuangcheng.
Haftanstalt Shuangcheng
Der Beamte Zhang Rui und zwei andere Polizisten kamen am 13. Mai in die Haftanstalt. Einer von ihnen sagte, dass sein Name Wang Yubiao sei; er sei von der Staatssicherheitsabteilung.
Ich weigerte mich, irgendeine ihrer Fragen zu beantworten. Schließlich wurde Wang Yubiao ziemlich wütend und sagte: „Vor einigen Jahren hätte ich Ihnen noch eine gute Lektion erteilt. Morgen werden wir einen guten Platz für Sie finden.“ Danach gingen sie davon.
Am nächsten Nachmittag brachte mich Zhang Rui in die Haftanstalt Shuangcheng.
Die Wärter in der Haftanstalt steckten das Geld ein, das meine Familie für mich dagelassen hatte.
Der Leiter Wu Jiafeng befahl den Gefangenen, mich zu zwingen, die Böden und Toiletten zu reinigen. Zhang Laowu, ein Gefangener aus der Gemeinde Wujia, behauptete, dass ich nicht laut genug reagiert hätte, als sie meinen Namen aufgerufen hätten. Dann schlug er mir mit einem Pantoffel ins Gesicht und trat auf meine Brust. Der Gefangene Zuo Dan aus der Gemeinde Shuangcheng befahl dem Häftling Xiao Cao, mir 30-mal ins Gesicht zu schlagen.
Die Beamten Zhang Rui, Zhang Shaogang, Wang Yubiao, Zhang Zhenting (von der Staatsanwaltschaft Shuangcheng) sowie vier Beamte aus der Stadt Harbin kamen zur Haftanstalt, um mich zu verhören.
Etwa Mitte August sagte mir ein Wärter, dass ich heute vor Gericht gestellt werde. Im Gericht befanden sich vier oder fünf Richter, darunter Zhang Zhenting. Es waren insgesamt 12 Personen im Gerichtssaal.
Ich fragte sie, warum meine Familie nicht benachrichtigt worden sei, doch niemand antwortete mir. Später sagte ein Wärter der Haftanstalt: „Sie hatten zu viel Angst, es Ihrer Familie zu sagen. Sie haben Angst, dass Ihre Familie dem Gericht Schwierigkeiten machen würde.“ Während der Verhandlung hat jemand namens Hu Yelin Falun Gong verleumdet.
Im September verkündete der Richter das Urteil, eine dreijährige Haftstrafe. Am 10. September wurde ich in das Gefängnis Hulan gebracht. In der schlimmsten Umerziehungsabteilung verlangten sie von mir, Erklärungen zu schreiben, dass ich Falun Gong aufgeben würde. Später wurde ich in die Abteilung Nr. 9 verlegt und zu schwerer Zwangsarbeit gezwungen.
Die Verfolgung hat mir und meiner Familie viel Leid zugefügt. Die Polizei sagte, man würde meine Frau verhaften. Also war sie gezwungen für längere Zeit unser Zuhause zu verlassen. Meine Tochter wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Polizeistation beordert. Mein ältester Sohn machte sich Sorgen um mich und kündigte deshalb seinen Arbeitsplatz in Peking. Mein jüngster Sohn war in seinem letzten Jahr in der Schule. Er machte sich zu große Sorgen um mich, um nach einem Arbeitsplatz zu suchen. Die Polizei beschlagnahmte eine Menge meiner persönlichen Gegenstände im Wert von mehr als 50.000 Yuan (ca.6700 Euro). [1]
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €
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