China Fahui | Die Verfolgung vollkommen ablehnen
(Minghui.org) Ich bin fast 80 Jahre alt. Heute möchte ich von meiner Erfahrung berichten, wie ich die Verfolgung entschlossen ablehnte, als ich im April 2014 wegen meines Glaubens an Falun Dafa in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt wurde.
Ein klares Bewusstsein gewinnen
Die Situation in der Gehirnwäsche-Einrichtung war sehr übel und meine Gedanken waren nicht klar. Ich versuchte, auswendig gelernte Texte von Falun Dafa zu rezitieren, doch ich konnte mich nicht mehr an sie erinnern. Dann dachte ich an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. „Ok, zumindest kann ich ,Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gutʼ rezitieren“, sagte ich mir. Ich setzte mich zur Meditation hin und begann, diese Worte zu wiederholen.
Es war leichter gesagt als getan, da alle möglichen störenden Gedanken auftauchten und ich mich von ihnen leicht ablenken ließ. Die Worte von Meister Li Hongzhi aus dem Zhuan Falun kamen mir in den Sinn:
„Ganz gleich, welcher Buddha, welcher Tao, welche Gottheit, welcher Dämon es auch sein mag: „Versuch nicht, mein Herz zu bewegen“.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 356).
So beschloss ich, den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen und sonst nichts.
Allmählich wurde mein Körper warm und angenehm, als ob ich die einzige Person auf der Welt wäre. Es störte mich nicht mehr, wo ich war. Ich hatte ja noch die Prinzipien bei mir, die ich sehr schätzte.
Als meine Gedanken wieder klarer wurden, beschloss ich, das Fa zu rezitieren. In Essentielles für weitere Fortschritte II sagte der Meister:
„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ (Li Hongzhi, Störungen beseitigen, 05.07.2000 in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Ich begann, jeden Satz vom Fa zu rezitieren, an den ich mich erinnern konnte, aus Hong Yin, Essentielles für weitere Fortschritte und dem Zhuan Falun. Ich verbrachte damals die meiste Zeit damit, das Fa zu rezitieren.
Nach innen schauen
Nachdem ich mich an die Fa-Prinzipien erinnert hatte, begann ich über meine Eigensinne und Mängel nachzudenken, die dazu geführt hatten, dass ich eingesperrt worden war.
Der erste Grund war meine mangelhafte Kultivierung. Irgendwie hatte ich mein menschliches Verständnis von Verantwortung, Warmherzigkeit, Loyalität und so weiter in die Kultivierung hineingebracht. „Falun Dafa ist so aufrichtig und der Meister so großartig. Ich muss ihnen gegenüber treu sein“, hatte ich gedacht. Deshalb hatte ich die meiste Zeit damit verbracht, Projekte für Dafa zu unterstützen und nur sehr wenig Zeit damit, darüber nachzudenken, wie ich mich entsprechend den Fa-Prinzipien verhalten sollte, um meine Gedanken und mein Herz zu verbessern.
Der zweite Grund war mein Ego. Wann immer mich jemand gelobt hatte, auch Praktizierende, war ich zufrieden gewesen. Ein gewisser Übereifer hatte mein Ego noch weiter aufgebläht. Ich war außerdem geneigt, Entscheidungen alleine zu treffen. Kritik hatte ich nur schwer annehmen können.
Der dritte Grund waren meine Bequemlichkeit und meine Gefühle. 2013 kontaktierte mich eine etwa 50-jährige Praktizierende und ich half ihr, Arbeit und eine Bleibe zu finden. Später tauchten bei meiner Frau Krankheitssymptome auf. Die Praktizierende kam oft nach der Arbeit auf Besuch. Wir sandten aufrichtige Gedanken aus und danach ging sie wieder zu sich nach Hause. Meine Frau und ich dachten, dass das für sie zu schwierig sei und luden sie ein, bei uns zu bleiben.
Die Praktizierende hatte eine gutes Verständnis vom Fa und einen guten Charakter. Sie kochte sehr gut und hielt das Haus innen und außen sauber. Weil sie gebildet war, konnte sie gut Informationsmaterial über Dafa herstellen. Meine Frau und ich mochten es, sie bei uns zu haben, und konnten uns nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben. Weil wir keine Tochter hatten, behandelten wir sie als solche. Später gab sie ihren Job auf und arbeitete Vollzeit für uns, besorgte den Haushalt und machte das Essen.
Das war der Punkt, wo etwas schief zu laufen begann. Mit der Zeit kamen bei mir Gefühle und auch Begierde auf. Meine Frau bemerkte das. Wir intensivierten das Fa-Lernen und lasen Artikel auf der Minghui-Website, um meine Gedanken zu reinigen. An der Oberfläche liefen unser Leben, die Kultivierung und die drei Dinge ganz normal. Doch indem die Praktizierende bei uns lebte, blieb der Dämon der Begierde in meinem Kopf. Schließlich führte das zu meiner Verhaftung.
Als ich zurückblickte, erkannte ich, dass ich mich in einer Jauchegrube gewälzt hatte, dabei aber hoffte, den Gestank loszuwerden. Wie kann das gehen?
Aufrichtige Gedanken aussenden
Nachdem ich diese drei Mängel erkannt hatte, beschloss ich, aufrichtige Gedanken auszusenden, um sie zu beseitigen. So begann ich, neben dem Rezitieren des Fa auch aufrichtige Gedanken auszusenden.
In Hong Yin sagte der Meister:
„Hinwegkultiviert, Ruhm Reichtum Gefühle,Vollendet, steigen in die Himmelsgewölbe,Barmherzig die Welt schauen,Erst dann, erwacht aus dem Nebel.“(Li Hongzhi, Vollendet, vollbracht, 21.04.1996 in: Hong Yin)
Eines Tages, nachdem ich dieses Gedicht rezitiert hatte, fand ich meine Dimension wunderschön. Auch empfand ich Barmherzigkeit und Bedauern für die Beamten in der Gehirnwäsche-Einrichtung, weil sie sich mit dem, was sie taten, selbst verletzten. Ich behandelte alle, Wärter, Gefangene und Reinigungskräfte mit Güte. Sie mochten es, sich mit mir zu unterhalten. Manchmal belästigten mich Fliegen und ich tötete sie mit einer Fliegenklatsche. Ich fühlte mich schlecht dabei und sagte gedanklich zu den Fliegen: „Es gibt genug Platz in dieser Zelle. Ihr könnt hier herumspielen, aber bitte belästigt mich nicht.“ Interessanterweise quälten sie mich danach nicht mehr.
Kontaktaufnahme mit der Staatsanwaltschaft
Zwei Monate später wies ich Krankheitssymptome auf und man gewährte mir Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Weil ich zwei Monate lang das Fa rezitiert und aufrichtige Gedanken ausgesendet hatte, waren meine Gedanken rein. Ich weiß, dass es die Barmherzigkeit des Meisters war, die meine negativen Gedanken, mein Ego und meine Begierde beseitigt hatten.
Mein Fall wurde an die städtische Staatsanwaltschaft weitergegeben. Meine Frau und ich beschlossen, dorthin zu gehen und ihnen die wahren Umstände von Falun Dafa zu erklären. Die Staatsanwältin war eine junge Frau. Nach der Begrüßung berichtete ich ihr, dass der Kultivierungsweg mir körperliche Gesundheit geschenkt habe und ich meinen Charakter durch ihn verbessern konnte. „Wir sind heute gekommen, um Ihnen zu helfen zu verstehen, was Falun Dafa ist und um alle Fragen zu beantworten, die Sie vielleicht haben“, sagte ich.
Wir begannen uns zu unterhalten und sie berichtete mir, dass sie schon viele Fälle bearbeitet habe, Fälle mit Diebstahl, Betrug, Prostitution, Bestechung und Bandenmitgliedschaft. Ich dankte ihr für ihren Beitrag, die Ordnung in der Gesesellschaft aufrecht zu erhalten und fragte: „Haben Sie auch schon einen Fall eines Falun-Dafa-Praktizierenden verhandelt?“
Sie schüttelte den Kopf und sagte, dass dies ihr erster sei. Dann fragte ich sie, warum sie mich anklagen würde, wo ich doch der Gesellschaft keinen Schaden zugefügt hätte. „Die Anklage gründet auf dem Artikel 300 des Strafgesetzbuches“, sagte sie mit Überzeugung, „Sie werden angeklagt, weil Sie diese Nachrichten an andere geschickt haben.“
Da erklärte ich ihr, wie der frühere Staatschef Jiang Zemin das Rechtssystem missbraucht hatte, um Falun Dafa zu unterdrücken. „Vielen Praktizierenden und mir hat Falun Dafa sehr gut getan. Die Nachricht, die ich verschicke – „Falun Dafa ist gut“ – ist wahr und fügt der Gesellschaft keinen Schaden zu. Außerdem bringt es Segen, wenn man Unschuldige unterstützt – das ist etwas, was in der traditionellen chinesischen Kultur sehr geschätzt wurde. Daher ist nichts Falsche daran“, sagte ich. Sie hatte, ohne etwas zu sagen, ruhig zugehört.
Ich erklärte ihr, dass es niemandem etwas Gutes bringt, der Kommunistischen Partei zu helfen, unschuldigen Praktizierenden Leid zuzufügen. „Außerdem ist der Artikel 300 des Strafgesetzbuches sehr unbestimmt und es werden keine Einzelheiten angegeben. Wenn wir uns vor Gericht treffen, werde ich sie bestimmt fragen, gegen welches Gesetz ich verstoßen und wie ich der Gesellschaft geschadet habe.“ Ich sprach weiter: „Außerdem verlangt das neue System, dass Regierungsbeamte für die Fälle die Verantwortung tragen, die sie selbst bearbeitet haben. Viele Menschen, die sich an der Verfolgung beteiligt haben, haben Konsequenzen erfahren. Möchten Sie wirklich eine von ihnen sein?“, fragte ich. Sie schien über meine Worte nachzudenken.
Ich berichtete ihr von Fällen, die auf der Minghui-Website nachzulesen waren, wo Beamte den Praktizierenden in ihrem Machtbereich geholfen haben. Da ich Hoffnung und Erleichterung in ihren Augen sehen konnte, erklärte ich ihr, wie den Praktizierenden durch die Hasspropaganda, durch brutale Folterungen und Misshandlungen geschadet wurde. „Wissen Sie, dass Gefängniswärter weiblichen Praktizierenden die Kleider ausgezogen haben, um sie überall mit Elektrostäben zu schocken? Im Arbeitslager Masanjia haben Beamte weibliche Praktizierende in die Zellen von männlichen Strafgefangenen gesteckt. Können Sie sich vorstellen, wie schrecklich das für die Frauen war?“ Als ich das sagte, traten Tränen in meine Augen.
Die Staatsanwältin bot mir ein Taschentuch an. Lange Zeit sagte sie nichts. Als ich ging, half sie mir aufzustehen und sagte: „Bitte passen Sie auf sich auf. Ich habe jetzt verstanden.“
Bald danach wurde der Fall jemand anderem zugeteilt.
Das Urteil ablehnen
Als ich nach innen schaute, warum das Problem noch nicht vollständig gelöst worden war, erkannte ich, dass ich mich voll und ganz gegen die Verfolgung stellen musste. Außerdem war das eine Gelegenheit für mich, mich zu erhöhen und Lebewesen zu erretten. Deshalb suchten meine Frau und ich die Polizeidienststellen, die Justizbehörde, das Gericht und das Komitee für Politik und Recht auf. Auch schrieben wir viele Briefe und schickten Informationsmaterial an diese Behörden.
Zu meinem Fall gab es vier Verhandlungen. Das Büro 610 schickte sehr viele Einsatzkräfte aus und sperrte den Verkehr während der Verhandlungen. Anstatt eingeschüchtert zu sein, erachtete ich dies als Gelegenheiten, den Menschen von Falun Dafa zu berichten. Ich erklärte den Richtern und anderen Beamten, dass ich gegen kein Gesetz verstoßen habe und auch der Artikel 300 nicht zutrifft. „Es ist Jiang Zemin und sein Gefolge, die rechtswidrig gehandelt haben und unschuldige Menschen verfolgen“, sagte ich.
Das erste Urteil lautete fünf Jahre Gefängnis. Als mich ein Beamter aufforderte, es zu unterschreiben, schrieb ich: „Das Urteil ist ungültig“. Ich wusste, dass mein Weg vom Meister eingerichtet wurde und von sonst niemandem.
Ich kontaktierte weiterhin verschiedene Regierungsstellen und erklärte ihnen, dass Falun Dafa gut ist und die Verfolgung falsch. Sechs Monate später fand die zweite Verhandlung statt und dem ersten Urteil wurde stattgegeben. Ich rief den Vorsitzenden Richter an und sagte ihm, dass das Urteil unbegründet sei und ich es nicht annehmen würde.
Nachdem ich einige Tage bei anderen Praktizierenden gewohnt hatte, ging ich wieder hinaus, um die Menschen über die Vorteile zu informieren, die Falun Dafa mir und der Gesellschaft gebracht hatte. Seitdem mache ich das so.
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