Misshandelt in zwei Frauengefängnissen – eine Falun-Gong-Praktizierende berichtet
(Minghui.org) Die 50-Jährige Sun Meihua wurde zweimal für insgesamt achteinhalb Jahre zu Haftstrafen verurteilt – weil sie Falun Gong praktiziert. Im August 2017 ließ man sie zwar frei, doch sie und ihre Familie sind seitdem weiter den Schikanen der Polizei ausgesetzt.
Sun aus der Stadt Suzhou wurde in China wegen ihres Glaubens an Falun Gong schwer verfolgt. Falun Gong ist eine spirituelle Lehre, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht und seit 1999 vom kommunistischen Regime verfolgt wird.
Das Folgende ist eine Zusammenfassung dessen, was sie erlitten hat; es beruht auf ihrer persönlichen Erzählung.
Frauengefängnis Nantong – Täuschungen und Lügen, um die Familie zu instrumentalisieren
Die Polizei brach am frühen Morgen des 16. Mai 2007 in Suns Haus ein und brachte sie gewaltsam zur Polizeiwache Guangfu. Später wurde sie rechtswidrig zu fünf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.
Während Sun im Frauengefängnis Nantong inhaftiert war, brachen im März 2008 mehrere Gefängniswärter zusammen mit dem Polizeichef in Suns Haus ein. Dort zwangen sie ihren Mann, ihre beiden Kinder und ihre alte Schwiegermutter, Falun Gong und Sun vor laufender Kamera zu beschimpfen. Später spielten sie dieses Videomaterial Sun und den Insassen im Gefängnis vor – zu Gehirnwäschezwecken.
Im Oktober 2008 lockten die Gefängnisinstrukteurinnen [1] Gu Chunyan und Zheng Chenhong Suns Vater, ihren Ehemann, ihren jüngeren Bruder sowie Suns Tochter in einen Besprechungsraum im Gefängnis.
Mit enormem Druck und unter Drohungen brachten sie Suns Mann und ihren jüngeren Bruder dazu, Sun ins Gesicht zu schlagen. Ihre zehnjährige Tochter war zugegen und erschrak dabei so sehr, dass sie die ganze Zeit über zitterte. Die Instrukteurinnen hatten den Angehörigen erzählt, dass sie Sun, sollte sie sich weigern, Falun Gong aufzugeben, in Isolationshaft sperren und mit elektrischen Schlagstöcken schocken würden.
Nachdem Suns Familienmitglieder gegangen waren, sagte Instrukteurin Gu Chunyan zu einer Kollaborateurin [2], sie solle Sun anlügen, dass ihr Vater an Krebs erkrankt sei und eine dringende Operation brauche. Sun erinnert sich mit tiefem Bedauern an die damalige Situation: „Ich war damals so besorgt um meinen alten Vater, dass ich zustimmte, eine Erklärung zu schreiben, die ich niemals hätte schreiben sollen.“ Daraufhin rief Gu Chunyan sofort Suns Familienangehörigen an und befahl ihnen, ins Gefängnis zurückzukehren. Suns Tochter war so verängstigt, dass sie unterwegs in die Hose machte.
Als sie ankamen, brachte Gu Chunyan einen Kuchen und sagte, dass sie ihn von ihrem eigenen Geld gekauft hätte, um zu feiern. „Sun hat nämlich heute Falun Gong aufgegeben“, log sie die Angehörigen an. Suns Tochter wusste nicht, was vor sich ging. Sie hielt ihre Mutter fest und weinte laut. Später gab Sun eine feierliche Erklärung ab, in der sie bekundete, dass alles, was sie unter Zwang und Täuschung gesagt oder geschrieben habe, ungültig sei.
Um Sun weiter zu täuschen, beorderte Gu Chunyan auch den Sekretär der Kommunistischen Partei aus Suns Dorf und ein paar Polizisten ins Gefängnis und forderte sie auf, 500 Yuan [3] auf Suns Gefängniskonto einzuzahlen, um die „Freundlichkeit“ der kommunistischen Regierung zu zeigen.
Die zweite Instrukteurin, Zheng Chenhong, forderte zwei Mitarbeiter auf, Sun zu täuschen und sagte: „Schau, die Kommunistische Partei ist so freundlich zu dir und hat 500 Yuan auf dein Konto überwiesen. Nicht mal deine Familienmitglieder geben dir Geld!”
Sun sagte ihnen, dass sie das Geld zurückgeben würde, wenn sie nach Hause zurückkäme. Sie sollten aufhören, in dieser Weise mit ihr zu reden.
Als Zheng Chenhong das hörte, schleppte sie Sun in einen anderen Raum, um sie mit elektrischen Schlagstöcken zu schocken. Gu Chunyan und der Gefängnisleiter Wang schlossen sich an und schockten Suns Hals, ihre Hände und ihren Mund. Sun wand sich vor Schmerzen auf dem Boden.
Im Jahr 2009 richtete das Frauengefängnis Nantong eine „Abteilung zur intensiven Umerziehung“ ein, um Falun-Gong-Praktizierende dazu zu zwingen, ihre Überzeugungen aufzugeben. Man zog eine ältere Frau nackt aus und zwang sie, vor der Überwachungskamera zu stehen. Eine weitere neue Praktizierende in den Vierzigern wurde mit elektrischen Schlagstöcken geschockt und musste lange Zeit stehen bleiben, bis sie einen Nervenzusammenbruch erlitt.
Erneute Festnahme – brutale Verfolgung im Frauengefängnis Nanjing
Im Jahre 2012 ließ man Sun frei, sie konnte nach Hause. Jedoch waren Zivilpolizisten ihr auf Schritt und Tritt hinterher, als sie Besorgungen machte.
Es war der 20. August 2014, als Sun um 9:00 Uhr morgens auf dem Weg zum Markt war. Ein Polizeibeamter in Zivil fing sie ab und rief einen Streifenwagen herbei; der brachte sie zur Polizeistation Guangfu.
Sun erklärte den Polizisten die wahren Umstände über Falun Gong, während sich die Beamten die Materialien und Bilder anschauten, die sie in Suns Tasche gefunden hatten. Am Abend brachten sie sie in das Untersuchungsgefängnis Nr. 4 von Huangdai, wo sie vier Tage bleiben musste.
Sun trat aus Protest gegen die rechtswidrige Festnahme in einen Hungerstreik. Daraufhin führten die Aufseher eine Zwangsernährung durch und setzten ihr einen Tropf, mit dem sie ihr unbekannte Drogen verabreichten. Später wurde sie ins Frauengefängnis Nanjing gebracht, wo man sie misshandelte.
Von den Gefängnisbehörden eingesetzte Häftlinge beobachteten sie unablässig. Eines Tages, als Sun „Dafa-Schülerin“ als ihren Namen auf ein Gefängniskonto schrieb, stürzten sich drei Insassen auf sie. Sie malträtierten ihren Mund mit einer Toilettenbürste und stopften ihr einem schmutzigen Lappen in den Mund, um sie vom Schreien abzuhalten. Sie schlugen ihr auf den Kopf und in den Bauch und kniffen ihr in den Genitalbereich.
Im Gefängnis mussten sich die Häftlinge immer wieder die inszenierte „Selbstverbrennung“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens ansehen. Als Sun versuchte, die Gefängniswärterin Han Yamei über die wahren Zusammenhänge aufzuklären, befahl diese den Häftlingen, Sun auf dem Boden hin und her zu zerren, bis sie zu erbrechen begann.
Im Winter durfte Sun nur dünne Kleidung tragen; niemand durfte ihr etwas Warmes leihen.
Da Sun sich weigerte, mit den Verbrechern zu kooperieren, musste sie drei Monate lang jeden Tag 22 Stunden aufrecht stehen. Das war von Februar bis Mai 2016. Im Februar, wo es sehr kalt war, musste sie im Wind vor einem offenen Fenster stehen. Sobald sie einschlief, gossen ihr Häftlinge kaltes Wasser ins Gesicht. Die Insassin Yi Shanling schlug Sun jedes Mal auf die Augen, wenn sie ihre Augen schloss.
„Durch die Insassen Yi Shanling, Zhang Rongying und Long Lijuan hatte ich sehr zu leiden. Alle meine Zähne wurden mir ausgeschlagen und eine Handvoll Haare ausgerissen“, erinnert sich Sun.
Als sie erneut versuchte, der Wärterin Han Yamei die wahren Hintergründe der Verfolgung zu erklären, verbot Han ihr, ein Gefängnis-Konto zu eröffnen und erlaubte ihr nur einen Mund voll Essen bei jeder Mahlzeit. Han verbot auch das Duschen und zwang sie, jedes Mal um Erlaubnis zu bitten, wenn sie die Toilette benutzen musste.
Wärter Zhu Shengyan wies auch Häftling Zhang Rongying an, Sun zu misshandeln.
„Sie zwangen mich, vor jeder Mahlzeit die Gefängnisregeln zu unterschreiben. Als ich mich weigerte, zwangen sie mich, Reste vom Boden der Toilette zu essen. Als ich mich weigerte, beim täglichen Militärtraining mitzumachen, zerrten sie mich auf dem Boden hin und her, zogen an meinen Haaren und schlugen mir hart auf den Kopf. Sie beschimpften mich und schlugen mich, wann immer sie wollten. Mein Körper war immer voller Blutergüsse“, berichtete Sun.
Von Oktober bis Dezember 2015 durfte Sun jeden Tag nur eine Stunde von 4:00 bis 5:00 Uhr schlafen.
Als sie eines Tages nicht rechtzeitig aufstehen konnte, zerrten die Insassen Long Lijuan und Zhang Rongying Sun zu Boden und schlugen brutal auf sie ein. Auch Häftling Yi Shanling prügelte mit und schlug ihr ins linke Auge, das stark anschwoll.
Im Frauengefängnis Nanjing wurde Sun auch dreimal einer Blutuntersuchung unterzogen.
Vier Tage vor ihrer Freilassung versuchte das Gefängnis, sie zu zwingen, eine Abfindungserklärung zu unterzeichnen. Als sie sich weigerte, befahlen die Wärter den Insassen, Sun auf dem Boden hin und her zu zerren. Als sie sich widersetzte, traten sie ihr hart in die Brust.
Sun wurde zwar am 29. August 2017 freigelassen, aber die örtliche Polizei belästigt sie und ihre Familie weiterhin.
Frühere Berichte:
Ms. Sun Meihua Illegally Tried Again in Jiangsu Provincehttp://en.minghui.org/html/articles/2015/6/25/151247.html
Erneute Verhandlung für Frau Sun Meihua vor dem Bezirksgericht Wuzhonghttp://de.minghui.org/html/articles/2015/5/31/115227.html
[1] Instrukteure sind speziell ausgebildete „Erzieher“, die das Verhalten der Gefangenen beurteilen und bewerten. Sie sind befugt, die Gefangenen zur Gehirnwäsche zu schicken und sie zu bestrafen.
[2] Durch Gehirnwäsche „umerzogene“ ehemalige Falun-Gong-Praktizierende.
[3] Das sind umgerechnet ca. 65 €. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €.
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