Frei von Angst und Sorge

(Minghui.org) Vor zwei Jahren verlor ich durch eine Fehlinvestition all mein Erspartes und das Geld, das ich von meiner Mutter geerbt hatte. Fast zu gleichen Zeit verlor ich auch meine Arbeit und konnte keine neue finden. Zu all dem Übel kam noch hinzu, dass mein Vater, der auch ein Praktizierender ist, festgenommen wurde und ich Geld für einen Anwalt brauchte.

Ich war verzweifelt und die Angst, pleite zu sein, übermannte mich. Ich wusste, um den Pass zu überwinden, musste ich meine Angst loslassen, aber das war nicht einfach. Das Einzige, was ich in diesem Moment tun konnte, war, fortwährend das Fa zu lernen. Damit konnte ich meine Gedanken beruhigen und musste nicht ständig an meine Situation denken.

Allmählich gelang mir das auch ganz gut. Trotz der furchtbaren Situation war ich entspannt und zufrieden. Ich sorgte mich nicht mehr um die Zukunft und war auch nicht mehr ängstlich wegen der aktuellen Situation. Es war das erste Mal, dass ich so ein wunderbares Gefühl erlebte.

Später erkannte ich, dass ich nach finanziellem Gewinn getrachtet und Angst gehabt hatte, nichts zu besitzen. Seit ich ein Kind war, wurde mir beigebracht, jeden Cent umzudrehen und für schlechte Zeiten zu sparen. Die tief versteckte Anschauung, die sich dabei gebildet hatte, war, dass nur ein Sparguthaben mir ein Gefühl von Sicherheit geben konnte. Ich fragte mich, ob es mir möglich war, weder Angst noch Sorgen zu haben, wenn ich kein Geld besäße.

Der Meister sagte:

„Denn ihr seid den Anforderungen entsprechende, den Maßstab erreichende wahre Kultivierende, die sich nicht wegen Geld oder materieller Interessen erschrecken lassen. Diese Sachen sollten von Kultivierenden sowieso abgelegt werden.“ (Li Hongzhi, Den letzten Eigensinn beseitigen, 12.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II) 

Es war sehr schwer für mich, das Geld komplett loszulassen. In den folgenden Jahren erlebte ich immer wieder finanziell harte Zeiten. Trotzdem konnte ich jedes Mal, wenn ich das Fa mehr lernte, den Eigensinn ein Stück mehr loslassen. Und jedes Mal wenn ich das tat, verbesserte sich die Situation.

Der Meister sagte:

„Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 580)

Eine Praktizierende erzählte mir einmal, dass sie ein sehr einfaches Leben führe, damit sie ihr weniges Geld für Dafa-Projekte ausgeben könne. Damals hielt ich nicht viel davon, denn ich hatte noch keine finanziell harten Zeiten erlebt. Jetzt habe ich vollsten Respekt vor dieser Praktizierenden. Sie war auf einer Ebene, auf der sie nicht mehr um sich selbst oder um ihre Zukunft besorgt war. Sie war selbstlos und dachte nur daran, Menschen zu erretten.

Kürzlich verwendete ich all mein erspartes Geld der letzten sechs Monate dafür, Informationsmaterialien für die Erklärung der wahren Umstände herzustellen. Natürlich zögerte ich anfangs ein bisschen und dachte darüber nach, ob ich das Geld nicht später brauchen würde. Nachdem ich das Geld dann doch ausgegeben hatte, beseitigte der Meister meine Anschauung und erlaubte mir, völlig sorglos zu sein. Das Gefühl, selbstlos zu sein, war heilig und wundervoll – es war, als könnte ich mein Herz für alles öffnen.

Der Meister sagte:

„Ich habe erklärt, dass unsere Schule direkt auf das Menschenherz gerichtet ist; es ist nicht so, dass du wirklich etwas von den materiellen Interessen verlieren sollst. Im Gegenteil, deine Xinxing wird gerade bei den materiellen Interessen der alltäglichen Menschen gestählt; was wirklich erhöht wird, ist deine Xinxing. Wenn du dieses Herz ablegen kannst, dann kannst du alles loslassen; wenn du materielle Interessen loslassen sollst, kannst du sie natürlich loslassen. Wenn du dieses Herz nicht ablegen kannst, dann kannst du nichts loslassen. Deshalb besteht der wahre Zweck der Kultivierung darin, das Herz zu kultivieren.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 346)

Nichts zu besitzen, ist kein Grund zur Sorge; an zu vielen Dingen festzuhalten dagegen schon. Als Praktizierende sollten wir uns von materiellen Interessen nicht bewegen lassen, denn Dafa verlangt von uns, frei von Angst und Sorge zu sein.