Sich selbst loslassen und sich leichtfüßig kultivieren
(Minghui.org) Ich habe im August 1998 mit der Kultivierung im Falun Dafa angefangen. In der anfänglichen Phase beteiligte ich mich an der Fa-Berichtigung mit Frohsinn und auch etwas Enthusiasmus, wobei ich aber der Erhöhung der Xinxing viel Aufmerksamkeit schenkte. Später kam ich dann nur stockend voran. Unzählige Male richtete mich der Meister wieder auf, wenn ich hingefallen war, sodass ich mit mehr Vernunft weitergehen konnte.
1. Das schwere „Ich“ loslassen
Seit vielen Jahren bin ich als Lehrerin tätig. Meine belehrende Haltung, die ich mir in diesem Beruf angeeignet habe, schlich sich unbemerkt in die Kultivierung ein. Im Familienleben war ich immer diejenige, die sich gern um alles kümmerte: Ich ging für die Eltern einkaufen, beschützte meine jüngere Schwester und so weiter. Das Verantwortungsbewusstsein war bei mir sehr stark. Als ich das Fa kennenlernte, gab es noch sehr wenige junge, gut gebildete Praktizierende bei uns. Darum machte ich vieles aus eigener Initiative. Ich trug den Kassettenrekorder zum Übungsplatz, brachte anderen die Übungen bei, besorgte die Bücher und organisierte eine Fa-Konferenz.
Als die Verfolgung von Falun Dafa in China begann, wurde ich automatisch Kontaktperson für viele Anliegen. Ich tat auch mein Bestes, um die Wünsche meiner Mitpraktizierenden zu erfüllen. Doch nach längerer Zeit nahm ich mich selbst sehr wichtig. Ich hielt mich für eine Leiterin, an der keiner zweifeln durfte. Ich hatte das Sagen und keiner wagte, mich direkt auf meine Mängel hinzuweisen. Ich stritt mit anderen, bestimmte, wann wir uns zum Fa-Lernen trafen und was wir zusammen lasen - alles musste so sein, wie es mir passte.
Eines Tages las ich in einem Buch des Meisters und fühlte mich sehr erleuchtet. Sofort wollte ich, dass auch die Gruppe dieses Buch las. Jetzt finde ich es lächerlich, aber zu jener Zeit waren mir meine Arroganz und meine Beharrlichkeit nicht bewusst.
Dann kam eines Tages ein Praktizierender von außerhalb unserer Stadt zum Chinesischen Neujahr zu uns. Er sagte, dass viele Mitpraktizierende Kritik an mir üben würden. Das war ein erschütternder Stockschrei für mich. Beim Austausch erkannte ich meine Unzulänglichkeiten und die Verletzungen, die ich anderen zugefügt hatte. Eine andere Praktizierende musste später in eine andere Stadt umziehen. Sie unterhielt sich aus Sorge sehr lange, geduldig und gutherzig mit mir und wies mich auf viele meiner Probleme hin.
Am Tag darauf schaute ich mir das Video „Die Fa-Erklärung an die Praktizierenden in Australien“ an. Ziemlich schnell begriff ich, dass ich mich zu wichtig genommen hatte. Dieser Eigensinn war fürchterlich stark. Ich sandte daraufhin aufrichtige Gedanken aus, um alle diese schmutzigen Substanzen und Angewohnheiten zu beseitigen. Später sah ich im Traum, dass der Meister viel Schmutz von mir beseitigt hatte. Nach und nach konnte ich mit einer friedlichen Haltung mit Praktizierenden diskutieren und mich mit ihnen austauschen, mein Befehlston war verschwunden. Ich entschuldigte mich bei denjenigen, die ich beim Reden immer unterbrochen hatte.
2. Nur der Meister berichtigt alles
Jetzt kann ich mit allen Verhaltensweisen der Mitpraktizierenden umgehen. Früher musste ich unbedingt einen anderen überzeugen, wenn seine Worte meiner Meinung nach nicht im Fa waren. Ich rezitierte oft die Worte des Meisters, um die Richtigkeit meiner Ansicht zu bestätigen. Im Austausch ging es oft darum, jemand anderen zu ändern, die Mängel der anderen aufzuzeigen: Wer beim Fa-Lernen einschlief; wer seine Hand beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken fallen ließ; wer starke familiäre Gefühle hatte; wer sich für materielle Vorteile interessierte und so weiter.
Durch das Fa-Lernen und die Hinweise durch den Meister verstand ich, dass alle diese Phänomene normal sind. Menschen haben eben viele Mängel bei der Kultivierung. Jeder hat ja den Meister, der sich um ihn kümmert; jeder kultiviert sich in den vom Meister arrangierten verschiedenen Phasen. Dass ich die Mängel meiner Mitpraktizierenden sah, sollte nicht bedeuten, dass ich sie ändern sollte. Möglicherweise sollte ich eher dabei meine Eigensinne beseitigen und die Mitpraktizierenden einfach tolerieren lernen.
Auch bei der Erklärung der wahren Umstände arbeitete ich daran, mich selbst leichtzunehmen. Früher war ich der Ansicht, dass meine Mitpraktizierenden die wahren Umstände nicht so gut erklären konnten wie ich. Einmal wollte eine Bäuerin durch die Erklärung eines Mitpraktizierenden schon austreten, dann mischte ich mich ein und erzählte ihr die Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas. Danach wollte die Frau nicht mehr austreten. Mir wurde klar, dass ich nicht auf die Lebensumstände der Bäuerin eingegangen war. Sie wollte nur ein einfaches Leben führen, während ich sie mit Geschichte und Politik belästigte. Ich hielt meine Idee einfach für besser, wodurch ich Abneigung bei anderen hervorrief.
Jetzt bin ich erleichtert und mein Herz ist auch nicht mehr so schwer wie früher, als ich über alles die Kontrolle haben musste. Die Mitpraktizierenden haben ihren Weg bereits gebahnt. Jeder muss die Gelegenheit bekommen, reifer zu werden. Diese Chance darf ich den anderen nicht wegnehmen.
Ich kann mich jetzt selbst loslassen und kultiviere mich leichtfüßig. Ich bemühe mich, weiterhin die herablassende Haltung zu Mitpraktizierenden zu beseitigen und nur auf die Vorzüge der anderen zu achten.
Alles liegt ausschließlich im Arrangement des Meisters.
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