Von einer Falun-Gong-Praktizierenden in China

Dies war das zweite Mal, dass ich das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) auswendig gelernt habe. Es hat bei mir ungefähr 10 Monate gedauert. Als ich vor 10 Jahren zum ersten Mal das Zhuan Falun auswendig lernte, dauerte es ca. 18 Monate. Seitdem habe ich zweimal versucht, das Buch auswendig zu lernen, konnte es aber nicht zu Ende bringen.

Im letzten September entschloss ich mich dazu, es noch einmal zu versuchen, und ich sagte mir, dass ich nicht auf halbem Wege aufhören durfte. Ich habe einen Vollzeitjob und muss an 2 Abenden pro Woche Überstunden machen. Normalerweise lerne ich das Zhuan Falun an den Abenden auswendig, an denen ich frei habe und an den Wochenenden und in den Ferien.

Ich lese auch andere Lektionen des Meisters und das Magazin Minghui Weekly. Ich weiß, dass die Fa-Berichtigung sehr ernsthaft ist und ich fleißig sein muss.

Das Fa auswendig zu lernen, ist auch ein Prozess der Verbesserung der Xinxing. Wenn mein Geist ruhig ist, ist das einfach. Wenn ich mich nicht konzentrieren kann, ist der Fortschritt langsam und ich mache häufig Fehler. Jedes Mal bevor ich anfange, das Fa auswendig zu lernen, sende ich aufrichtige Gedanken aus, um Störungen zu eliminieren.

Innerhalb dieser zehn Monate hatte ich viele Erkenntnisse und ich möchte zwei davon mit euch teilen.

Die erste Erkenntnis ist über den Eigensinn der Lust. Wenn ich den Teil über die Lust in Lektion 6 im Zhuan Falun auswendig lernte, ging das glatt und ich konnte mich daran erinnern, nachdem ich es zwei oder dreimal gelesen hatte. Ich denke, das lag wahrscheinlich daran, dass ich es in diesem Aspekt meiner Kultivierung gut gemacht habe. Ich bin 51 Jahre alt und mein Mann ist 53, aber er praktiziert nicht. Wir beide sind gesund und haben vor ca. 2 Jahren aufgehört, eine sexuelle Beziehung zu haben. Ich wusste, dass manche Praktizierenden das erreichen wollten, aber Schwierigkeiten dabei hatten. Für uns war es ganz natürlich. Obwohl wir immer noch im selben Bett schlafen, sind wir sexuell nicht aktiv.

Der Meister sagte im Zhuan Falun:

Dieser Tage habe ich über „Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar“ gesprochen. Das heißt, dass die streuende Energie, die unser Körper ausstrahlt, alle unrichtigen Zustände berichtigen kann. Also unter der Wirkung dieses Feldes, wenn du nicht an diese Sachen denkst, wird dein Ehepartner auch unbemerkt von dir beeinflusst. Du kommst nicht auf solche Gedanken, du wirst auch nicht auf solche Gedanken kommen und so wird er auch nicht daran denken. (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 349)

Ich glaube, dass das meine Situation ist.

Meine zweite Erfahrung war, dass ich mich so fühlte, als ob ich die Sitzmeditation machen würde, wenn mein Geist während des Auswendiglernens sehr ruhig war. Es war eine sehr heilige und heitere Empfindung.

Ich erinnerte mich klar daran, als ich den folgenden Absatz im Zhuan Falun auswendig lernte. 

„Unser Kultivierungsweg ist anders als die gewöhnlichen Kultivierungswege, bei denen die Menschen in Trance, durcheinander und ganz verwirrt sind. Unser Kultivierungsweg verlangt von dir, dass du dich selbst bei klarem Verstand kultivierst. Manche sagen immerzu: „Lehrer, ich schwanke, sobald ich die Augen schließe.“ Ich sage, das ist nicht unbedingt so, du hast dich schon daran gewöhnt, auf dein Hauptbewusstsein zu verzichten. Sobald du deine Augen schließt, lässt dein Hauptbewusstsein nach und es ist nicht mehr da, du hast dir diese Gewohnheit schon zu eigen gemacht. Warum schwankst du nicht, während du hier sitzt? Bleibe mit offenen Augen in diesem Zustand, dann mach deine Augen leicht zu, schwankst du? Absolut nicht. Du glaubst, dass das Qigong eben so praktiziert werden sollte, du hast bei dir die Vorstellung gebildet, dass du nicht mehr da bist, sobald du die Augen schließt, und nicht mehr weißt, wo du bist. Wir sagen, dass dein Hauptbewusstsein unbedingt klar bleiben muss, weil du bei diesem Kultivierungsweg dich selbst kultivierst. Du musst dich bei klarem Verstand erhöhen. Bei uns gibt es auch die ruhige Meditationsübung. Wie wird diese Übung praktiziert? Wir fordern von dir: Ganz gleich, wie tief du auch in die Meditation versinkst, du musst wissen, dass du selbst hier praktizierst, es ist keinesfalls erlaubt, in den Zustand einzutreten, in dem du von nichts mehr weißt. Aber welche konkreten Zustände werden dabei auftauchen? Es wird vorkommen, dass du ein wunder-schönes Gefühl hast, wenn du dich hinsetzt, so als ob du in einer Eierschale säßest, ein sehr angenehmes Gefühl, du weißt, dass du praktizierst, aber du hast das Gefühl, dass sich der ganze Körper nicht bewegen kann. All das muss bei unserem Kultivierungsweg vorkommen. Es gibt noch einen anderen Zustand: Beim langen Sitzen spürst du, dass deine Beine nicht mehr da sind, du kannst dich nicht mehr daran erinnern, wo deine Beine sind; dein Körper ist nicht mehr da, deine Arme sind nicht mehr da und deine Hände sind auch nicht mehr da, nur der Kopf bleibt noch übrig. Wenn du weiterpraktizierst, wirst du bemerken, dass der Kopf auch nicht mehr da ist; nur noch dein Denken, ein kleiner Gedanke weiß, dass du hier praktizierst. Es genügt schon, wenn wir diesen Zustand erreichen. Warum? Beim Praktizieren in diesem Zustand befindet sich der Körper in einem optimalen Umwandlungszustand und das ist der beste Zustand, deshalb fordern wir dich auf, bei der ruhigen Meditation in einen solchen Zustand einzutreten. Aber du darfst nicht einschlafen oder dösig werden, sonst kann das Gute von anderen praktiziert und weggenommen werden. (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 508)

Lange Zeit, nachdem ich diesen Absatz auswendig gelernt hatte, erinnerte ich mich an diese Worte, wann immer ich die Sitzmeditation machte und fühlte mich sehr friedvoll.

In den vergangenen elf Jahren habe ich die Übungen am Morgen mit Praktizierenden auf der ganzen Welt praktiziert. Ich stehe um 3:35 Uhr auf, um alle fünf Übungen zu praktizieren. Dann sende ich um 6 Uhr aufrichtige Gedanken aus, putze, koche das Frühstück und dann gehe ich zur Arbeit. Das stört meinen Mann überhaupt nicht.

Als ich das Fa auswendig lernte, hatte ich viele Erkenntnisse die schwer in Worte zu fassen sind. Ich möchte nur sagen, dass ich sehr dankbar für Falun Dafa und den Meister bin. Ich hoffe auch, dass andere Praktizierende und ich diese kostbare Zeit wertschätzen werden und mehr Menschen retten können.