Verfolgung: Der Leidensweg einer alten Dame aus Guiyang
(Minghui.org) Gao Qingdi ist eine Falun-Gong-Praktizierende, die in der Industriestadt Guiyang lebte. Am Morgen des 6. Mai 2017 verließ sie ihre Wohnung. Erst am nächsten Morgen kam sie zurück – in Begleitung von vier Polizisten. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und nahmen sie anschließend wieder mit zur Polizeistation.
Danach gab es keine Information über ihren Aufenthaltsort. Ihre Familie und ihre Freunde ließen nichts unversucht, um sie zu finden, bis sie schließlich herausfanden, dass sie in einer Gehirnwäsche-Einrichtung war, und zwar in der Einrichtung Liannigou in der Großgemeinde Jinzhu Stadt Guiyang. Dies war das zweite Mal, dass sie dorthin gebracht wurde.
Übersicht über die vorherige Verfolgung
Nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, weigerte sich Gao, ihren Glauben aufzugeben, genau wie ihre Bemühungen, die verleumdende Propaganda gegen Falun Gong aufzudecken. Daraufhin wurde sie verhaftet, in einem Untersuchungsgefängnis und einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und ihre Wohnung durchwühlt. Ihre Familie wurde wegen der Methode der KP, auch Familienangehörige in die Verfolgung einzubeziehen, belästigt.
Mai 2013: Verhaftet, Haus durchsucht und Eigentum beschlagnahmt
Mehr als zehn Polizisten und Agenten von der Polizeistation Hebin, der Polizeistation Shifulu und dem Nachbarschaftskomitee Boailu brachen am 22. Mai 2013 in Gaos Wohnung in der Fuyi-Straße, Stadt Guiyang ein.
Die Polizisten zeigten weder einen Durchsuchungs- noch einen Beschlagnahmebefehl, bevor sie Gaos Haus durchsuchten. Sie beschlagnahmten ihren Desktop-Computer, Laptop, Aufnahmegerät, Handy, CDs, MP5-Player und alles, was mit Falun Gong zusammenhängt. Außerdem nahmen sie ihre Bankkarte, mehr als 600 Yuan in bar (ca. die Hälfte ihrer Rente in der Stadt Guiyang) , Gold und Silberschmuck, alte Münzen, also alle Wertgegenstände mit. Außer ein paar Kleidungsstücken war alles verschwunden, als sie aus der Haft freigelassen wurde.
Auf der Polizeistation Hebin wurde Gao von etwa acht Polizisten abwechselnd verhört. Danach gingen diese Polizei zurück in ihre Wohnung und durchsuchten sie wieder. Gao brachte man währenddessen in das Bezirkskrankenhaus Nanming für eine körperliche Untersuchung. Dort nahm man ihr Blut ab. Am frühen Morgen brachte man sie dann in das Bezirksuntersuchungsgefängnis Nanming.
Mitte 2013: 36 Tage im Untersuchungsgefängnis Nanming
Bei der Ankunft im Untersuchungsgefängnis Nanming wurde Gao durchsucht und fotografiert. Während ihrer Haftzeit verhörte die Polizei von Hebin sie dreimal. Sie weigerte sich, irgendwelche Dokumente zu unterschreiben, aber die Polizisten bedrängten sie weiterhin, ihre Unterschrift zu geben.
Es gab 47 Häftlinge in dieser Zelle. Zwei Drogenabhängige wurden angewiesen, Gao rund um die Uhr zu überwachen. Alles wurde aufgezeichnet, sogar ihre Toilettenbesuche. Sie musste mehr als zehn Stunden am Tag arbeiten. Weil sie sich weigerte, die Gefängnisregeln aufzusagen, musste sie die Toiletten reinigen und Geschirr waschen.
Ständig waren zwei Fernsehgeräte an, die verhinderten, dass Gao schlafen konnte. Das Essen war minderwertig und Pflege- und Hygienebedürfnisse wurden auf zehn Minuten pro Tag beschränkt. Man zwang sie auch, militärische Übungen auszuführen.
Nach 36 Tagen Haft wurde ihr Fall von der örtlichen Staatsanwaltschaft zurückgewiesen. Allerdings erhielt sie von der Polizeibehörde des Bezirks Nanmin sechs Monate Hausarrest.
Juni 2013 bis Januar 2017: In Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt
Nach der Freilassung aus dem Untersuchungsgefängnis wurde Gao von Polizisten der Polizeistation Hebin und der Polizeistation Zhongdong sowie von zwei Frauen des Nachbarschaftskomitees Zhongdong in die Gehirnwäsche-Einrichtung Lannigou gebracht.
Dort blieb sie vom 28. Juni 2013 bis zum 27. Januar 2014.
Zwei Häftlinge wurden eingeteilt, um sie zu überwachen. Sie durfte mit niemanden sprechen, und die Lichter waren die ganze Nacht an, was zu Schlafentzug führte. Angesichts der minderwertigen Nahrung und Misshandlungen magerte Gao ab und ihre Haare wurden weiß.
Die Angestellten forderten von ihr, die Garantieerklärungen zu schreiben und zu versprechen, dass sie Falun Gong aufgeben werde. Sie drohten, dass sie sonst nicht freigelassen würde. Am 24. Januar 2014 kamen Polizisten von der Staatssicherheitsabteilung und verhörten sie. Sie drohten damit, Gaos Renteneinkommen zu beschlagnahmen und sie langfristig zu inhaftieren.
Als sie dann am 27. Januar 2014 freigelassen wurde, filmte die Polizei sie auf dem ganzen Heimweg, bis sie ihre Wohnung betrat.
Auch danach wurde sie weiterhin von der örtlichen Polizei und dem Nachbarschaftskomitee belästigt. Ihre Rentenzahlung wurde einbehalten, sie wurde überwacht und ihr Telefon wurde angezapft.
Methode der Einbeziehung von Angehörigen
Als Gao in der Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten wurde, gingen ihre Schwester und ihre Cousine in ihre Wohnung, um ihr Eigentum zu holen. Allerdings wurden sie verhaftet und in dieselbe Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Man hielt sie dort mehr als sechs Monate fest.
Gaos Mutter hatte vor 1999 Falun Gong praktiziert, aber ihren Glauben aufgegeben, weil die Beamten drohten, ihre Rentenzahlungen einzustellen.
Gaos ältere Schwester wurde ein paar Monate vor ihrem Ruhestand entlassen, weil sie Falun Gong nicht aufgab. Die beiden Schwestern mussten von der Rente ihrer Mutter leben, die nur 900 Yuan (ca. 110 €) [1] pro Monat betrug.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €
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