Seligenstadt: „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht wird die Welt verbessern“
(Minghui.org) Vor der Kulisse von jahrhundertealten Fachwerkhäusern bauten Praktizierende am Samstag, den 22. Juli, einen Informationsstand auf dem Seligenstädter Marktplatz auf. Da sie morgens um 9:00 Uhr nur zu zweit waren, packte ein benachbarter Standleiter gerne mit an und erfuhr dadurch auch gleich, was Falun Gong ist und wie sehr die Falun-Gong-Praktizierenden in China verfolgt werden.
Es war ein sonniger Tag. Die Ortsansässigen kommen gerne auf den Marktplatz. Sie genießen hier das besondere Flair, kaufen frisches Obst und Gemüse ein und halten einen Plausch miteinander. So kam es auch an diesem Tag am Stand der Falun-Gong-Praktizierenden zu verschiedenen Begegnungen.
Die Falun-Gong-Praktizierenden in Seligenstadt zeigen die Übungen und verteilen Flyer an die Marktbesucher.
Eine sportlich gekleidete Dame blieb mit ihrem Fahrrad ein paar Schritte vom Stand entfernt stehen und blätterte interessiert in einem Flyer, den sie zuvor von einer Praktizierenden erhalten hatte. Nach einer Weile ging eine Praktizierende auf sie zu und begann ein Gespräch mit ihr. Bei Falun Gong handele es sich um ein Kultivierungssystem in der Tradition des chinesischen Altertums. Es sei mit sanften körperlichen Übungen und einer Philosophie verbunden, die auf den Werten Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht basiere, erzählte sie. Die Dame blickte von dem Flyer auf und trat näher an den Stand, während sie sich erkundigte, wo man die Übungen lernen könne. Unterdessen fiel ihr Blick auf das Rollbanner, das auf den preisgekrönten Dokumentarfilm „Ausgeschlachtet – Organe auf Bestellung“, der im Februar 2016 auf 3sat ausgestrahlt wurde, hinwies. [1]. Sie war sichtlich schockiert und wollte sich zuhause im Internet weiter über die Verfolgung und den Organraub informieren. Zum Schluss unterschrieb sie die bereitliegende Petition der DAFOH [1] und steckte sich weiteres Informationsmaterial in die Tasche. Bevor sie ging, sagte sie, dass sie zur Übungsgruppe in das naheliegende Aschaffenburg kommen werde, um dort die Übungen zu lernen.
Zwei ältere Damen, die ebenfalls mit ihren Fahrrädern unterwegs waren, verweilten lange am Stand der Praktizierenden. Sie hatten schon Erfahrungen mit anderen Qigong-Arten gemacht und fanden die Falun-Gong-Übungen sehr ansprechend. Deshalb steckten sie sich einiges an Informationsmaterial in ihre Taschen. Sie wollten es zu Hause studieren und nahmen sich vor, sich mit der nächstgelegenen Übungsgruppe zu treffen, um die Übungen zu lernen. Sie waren entsetzt über das Leid, das die Praktizierenden und ihre Familien in China im Zuge der Verfolgung ertragen müssen. Daher war es auch selbstverständlich für sie, die Petition gegen den Organraub zu unterschreiben. Eine von ihnen war schon einmal in China gewesen und hatte deshalb einen besonderen Bezug zu diesem Land.
Ein alter Herr mit langem Bart und Hosenträgern gekleidet, kam zielgerichtet auf den Stand zu und schaute sich die Informationsmaterialien an. Er sagte in starkem Akzent und mit einem entschlossenen Kopfschütteln, dass er die Petition nicht unterschreiben könne. Er sei ein alter italienischer Mafiosi gewesen, der schon viele schlechte Dinge getan habe. Aber die Werte Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht – ja, die finde er gut. Diese Werte würden die Welt besser machen, sagte er, bevor er dann weiterging.
Eine ältere Dame erzählte, dass sie einer jüdischen Familie, die in USA lebt und damals mit ihrer Familie aus Hitlerdeutschland vertrieben wurde, Seligenstadt und den jüdischen Friedhof gezeigt habe. Sie unterschrieb gerne die Petition gegen den Organraub.
Um 13:00 Uhr war der Wochenmarkt zu Ende und so bauten auch die Praktizierenden wieder ihren Stand zusammen. Sie freuten sich über die vielen Gespräche, die sie mit den Marktbesuchern geführt hatten. Auf dem Heimweg sahen sie, dass sich rund um Seligenstadt dunkle Gewitterwolken aufgebaut hatten, nur in der Stadt selbst schien noch die Sonne.
[1] Der Film präsentiert Augenzeugenberichte und medizinische Fakten, die beweisen, dass in China zehntausende unschuldige Menschen – vorwiegend Falun-Gong-Praktizierende – auf Bedarf für einen illegalen Handel mit Transplantations-Organen ermordet werden.
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