Wie mich die Parteikultur beeinflusst hat: Konkurrenzdenken, Ungeduld, mangelnde Kritikfähigkeit
(Minghui.org) Als ich bei einer Auseinandersetzung den Koordinator von meiner Sichtweise überzeugen wollte, sagte er: „Du bist so stur. Kannst du nicht ein wenig flexibler sein?“
Seine Worte stimmten mich nachdenklich. Bevor ich anfing, Falun Gong zu praktizieren, war ich ein jähzorniger Mensch gewesen und bestand immer darauf, die Dinge auf meine Art zu machen. Deshalb hatte ich viele Probleme. Eigentlich dachte ich, dass ich mich durch die jahrelange Kultivierung schon sehr verbessert hätte. Doch der Kommentar des Koordinators erinnerte mich daran, dass ich noch einen langen Weg zu gehen hatte.
Die auffälligsten Probleme waren, dass ich sehr geschwätzig bin und andere immer von meiner Sichtweise überzeugen will. Auch wenn sich die Person im konkreten Fall nicht über mich beschwert hat, könnten ihre negativen Gefühle vielleicht eine Barriere zwischen uns errichtet haben.
Ich führe das auf mein mangelndes Selbstbewusstsein zurück. Beim Lesen der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei erkannte ich, wie mich die Parteikultur beeinflusst hatte. Ich möchte es anhand von vier Beispielen erläutern.
Ein Punkt ist das Konkurrenzdenken. Wegen Neid und Angeberei war ich von mir überzeugt und stets bereit zu streiten. Wenn ich die Oberhand hatte, freute ich mich, und wenn andere mir überlegen waren, war ich neidisch und ignorierte sie.
Der zweite Punkt ist die Ungeduld. Zum Beispiel unterbrach ich oft die anderen. Der Grund war: Ich dachte, dass meine Standpunkte wichtiger seien als ihre. Auf der anderen Seite wollte ich von niemandem unterbrochen werden. Ich war auch ständig darauf erpicht, neue Nachrichten weiterzuerzählen, als hätte ich Angst davor, dass sie es nicht erfahren oder dass sie es von anderen erfahren könnten.
Einmal beobachtete ich, wie ein Praktizierender bei Rot über die Ampel ging, um Zeit zu sparen. Oder ich schaute zu, wie sich andere einen gemütlicheren Sitzplatz zum gemeinsamen Fa-Lernen aussuchten und nicht auf die älteren Praktizierenden Rücksicht nahmen, die wegen ihrer schlechteren Sehfähigkeit eine bessere Beleuchtung benötigt hätten. Das ist unangemessen.
Das dritte Beispiel ist das Ego. Wegen meiner auf Wettbewerb ausgerichteten Mentalität und meiner Ungeduld riss ich Gespräche an mich und war nicht bereit, andere zu Wort kommen zu lassen, bis ich mit allen meinen Themen durch war. Das ist typisch für jemanden, der von der Parteikultur beeinflusst wurde.
Das letzte Beispiel betrifft die mangelnde Kritikfähigkeit. Wenn jemand mein Verhalten kritisierte, beschützte oder verteidigte ich mich unbewusst. Die Wurzel dafür liegt im Egoismus. Das heißt, ich traute mich nicht einzugestehen, dass ich Unrecht hatte. Selbst wenn ich es oberflächlich eingestand, dachte ich in Wirklichkeit nicht so.
In Hong Yin III schrieb der Meister:
„Starke Argumentation - nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“(Li Hongzhi, Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: Hong Yin III)
Ich weiß, dass ich es noch besser machen muss.
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