Behinderte Frau rechtswidrig zu acht Jahren Haft verurteilt – Berufungsklage zurückgewiesen

(Minghui.org) Zhu Ya, eine behinderte Frau, wurde im April von Beamten in Zivil auf ihrem Heimweg vom Einkauf verschleppt. Nun verurteilte man sie insgeheim zu acht Jahren Haft im Frauengefängnis Wuhan.

Danach legten ihre Familienmitglieder beim örtlichen Mittleren Gericht Berufung ein. Innerhalb von zwei Wochen, einer ungewöhnlich kurzen Zeit, wurde – wiederum im Geheimen – entschieden, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten. Dazu fand weder ein Prozess statt noch wurden die Familienmitglieder darüber benachrichtigt.

Seit dem Tod ihres Mannes lebte Zhu bei ihrer Tochter. Die 54-Jährige ist eine Falun-Dafa-Praktizierende und stammt aus dem Bezirk Huangpi in der Stadt Wuhan.

Auf dem Weg nach Hause verschleppt

Inzwischen ist bekannt, dass die Polizei Zhu am 25. April 2018 vor ihrem Hause aufgelauert hatte. Beamte in Zivil nahmen sie mit und brachten sie zur Polizeiwache Qianchuan. Danach gingen die Polizisten zurück in ihre Wohnung und durchsuchten sie.

Noch am selben Tag wurde Zhu in das Untersuchungsgefängnis von Wuhan City gebracht. Dort steckte man sie für 14 Tage in eine Zelle für gefährliche Gefangene. Am 9. Mai wurde sie vom Sicherheitsbüro Huangpi illegal verhaftet und in ein normales Gefängnis überführt. Ihre Familie wusste davon nichts.

Schließlich gab es am 15. Juni einen Prozess vor dem Bezirksgericht Huangpi. Zhus Anwalt wies die Anschuldigungen des Staatsanwalts in seiner Verteidigungsrede zurück. Insbesondere betonte er, dass Zhu weder die Absicht gehabt noch etwas getan habe, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren, wie der Staatsanwalt behauptete. Die vor Gericht vorgelegten Beweise seien für eine Anklage nicht relevant.

Zhu spricht vor Gericht: „Meine Gesundheit hat sich durch Falun Dafa verbessert“

Zhu sprach auch zu ihrer eigenen Verteidigung. Bevor sie Falun Dafa praktizierte, habe sie beim Gehen ihr behindertes linkes Bein mit der linken Hand unterstützen müssen, berichtete sie. Durch das Praktizieren von Falun Dafa ginge es ihrem Bein nun deutlich besser. Ihre Nierenerkrankung sei ebenfalls geheilt, sie sei nun gesünder denn je.

Doch ihre Argumente und die der Anwälte wurden vom Richter ignoriert. Innerhalb von nur einem Monat, also einer ungewöhnlich kurzen Zeit, wurde am 17. Juli ohne Prozess im Geheimen eine Haftzeit von acht Jahren festgelegt. Zhu muss zudem eine Geldstrafe von 20.000 Yuan [1] zahlen. Ihre Familienmitglieder legten beim örtlichen Mittleren Gericht Berufung ein. Ihr Anwalt sagte, die Bearbeitung dauere in der Regel mehr als zwei Monate. Nur zwei Wochen später wurde das Urteil bestätigt.

Unterdessen Verschleppung ins Frauengefängnis

Der nächste Schock folgte, als ihre Familie sie am 19. September im Untersuchungsgefängnis besuchen wollte. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Zhu bereits im Frauengefängnis Wuhan. Der Familie wurde mitgeteilt, Zhu sei am 12. September dorthin überführt worden.

Zhu: eine von vielen, die vor den Militärweltspielen verhaftet wurden

Die 7. CISM-Militärweltspiele finden vom 15. bis 30. Oktober 2019 in Wuhan statt. In Vorbereitung auf die Spiele verschärften die Beamten von Wuhan auf verschiedenen Ebenen sowie das Büro 610 die Unterdrückung der Falun-Dafa-Praktizierenden.

Neben Zhu gerieten in den letzten Monaten viele lokale Praktizierende ins Visier der Verfolger.

Die 76 Jahre alte Tong Julan wurde am 28. Februar 2018 zu Hause verhaftet. Ihre Akte wurde kürzlich an das Bezirksgericht Xinzhou zur Verhandlung übergeben.

Hou Mila (w) wurde am 19. April 2018 zusammen mit vier anderen Praktizierenden verhaftet, ihre Wohnung durchsucht und ihre Familienmitglieder überwacht. Vier Tage später wurden Cai Manyi und ihr Mann verhaftet.

Zhou Mingli, eine fast 70 Jahre alte Praktizierende, wurde am 24. April verhaftet und kürzlich in die Gehirnwäsche-Einrichtung Ertouwan gebracht.

Wu Bilin (w), 69, wurde am 23. Mai zu Hause verhaftet. Ihre Akte wurde Anfang Juli an den Bezirk Hanyang weitergeleitet.

Am 2. Juni wurden mehrere ältere Praktizierende in der Nähe des Zhongshan Parks verhaftet. Wang Chunhong (w) wurde auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Kurz darauf wurde ihre Wohnung durchsucht. Sie schaffte es zu entkommen und lebt jetzt versteckt, um nicht verhaftet zu werden.

Da einige Veranstaltungen der Militärweltspiele in Jiangxia stattfinden werden, setzt das Büro 610 lokale Praktizierende unter Druck, an Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen.

Früherer Bericht:

Behinderte Frau zu acht Jahren verurteilt – sie wollte ihren Glauben nicht aufgeben


[1] Das sind umgerechnet ca. 2.400 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.