Mann in Haft, Frau angeklagt – weil sie Falun Dafa praktizieren

20. November 2018 Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jiangsu

(Minghui.org) Ein Falun-Dafa-Praktizierender aus der Stadt Taicang wurde im Bezirk Rudong verhaftet, als er dort andere Praktizierende besuchte. Seiner Frau wurde mit Verhaftung gedroht, sollte sie weiterhin die Freilassung ihres Mannes fordern.

Qin Yanqiu, selbst Falun-Dafa-Praktizierende, weiß, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiert und dass ihr Mann, Shi Zehui, nie hätte verhaftet werden dürfen, weil er sich mit anderen Praktizierenden getroffen hat. Daher forderte sie unbeirrt die Freilassung ihres Mannes. Einige Tage vor der zweiten Anhörung ihres Mannes wurde sie dann selbst verhaftet. Zwei weitere Praktizierende in Taicang, mit denen sie in Kontakt war, wurden ebenfalls verhaftet.

Später verurteilte das Gericht ihren Mann zu dreieinhalb Jahren Gefängnis. Qin und die beiden anderen Praktizierenden warten nach zwei Anhörungen noch auf das Urteil.

Familie nach Verhaftung des Ehemannes bedroht

Shi Zehui war Ende Januar 2017 im Bezirk Rudong, etwa 113 km von seiner Heimatstadt Taicang entfernt, verhaftet worden. Seine Frau, Qin Yanqiu, reiste viele Male nach Rudong, um ihn zu besuchen, durfte ihn aber nie sehen.

Qin stellte zwei Anwälte als Vertreter ihres Mannes ein. Sie selbst wurde dann am 1. Oktober 2017 von der Polizei von Taicang verhaftet. Die Polizisten versuchten, den Sohn und die Schwiegertochter des Paares dazu zu bringen, die Anwälte zu entlassen, doch das Paar ignorierte ihre Drohung.

Shi stand am 19. September und am 12. Oktober 2017 vor dem Bezirksgericht Rudong. Seine Anwälte verteidigten sein verfassungsmäßiges Recht auf Glaubensfreiheit und forderten seinen Freispruch. Monate später verurteilte ihn das Gericht zu dreieinhalb Jahren.

Frau und ihre praktizierenden Freunde warten auf ihr Urteil

Die beiden Praktizierenden Chen Yonglin und Dong Meiying waren am 1. Oktober 2017 zusammen mit Qin Yanqiu verhaftet worden. Chen wurde später gegen Kaution freigelassen, während die anderen beiden Frauen im Untersuchungsgefängnis Taicang eingesperrt blieben.

Das Verfahren gegen die drei Frauen wurde dem Gericht der Stadt Zhangjiagang zugewiesen. Qin und Dong standen am 10. Juli 2018 vor Gericht. Bei der zweiten Anhörung am 24. Oktober 2018 war auch Chen dabei.

Dabei wurden die drei Praktizierenden von vier Anwälten vertreten. Diese legten dar, dass der Verfolgung von Falun Dafa die Rechtsgrundlage fehle und dass die von Falun Dafa gelehrten Prinzipien – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – universelle Werte seien, die niemandem in der Gesellschaft schaden würden.

Als der Staatsanwalt die Argumente der Anwälte nicht widerlegte, vertagte der Vorsitzende Richter die Anhörung und sagte, er werde eine weitere Anhörung zu einem späteren Zeitpunkt anberaumen.

Frühere Verfolgung

Shi und Qin, 56, waren seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 wiederholt wegen ihres Glaubens inhaftiert worden.

Qin ist insgesamt sieben Mal verhaftet worden. Im Jahr 2000 wurde sie für sechs Monate in einer Nervenheilanstalt festgehalten, 2001 zu fünfzehn Monaten Zwangsarbeit und 2005 zu vier Jahren Haft verurteilt.

Ihr Mann Shi, ein ehemaliger Lehrer am College in Jianxiong, war ebenfalls sieben Mal verhaftet worden. Er verbrachte über die Hälfte der letzten neunzehn Jahre seit Beginn der Verfolgung hinter Gittern, drei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und war zwei Mal in einem Gefängnis mit insgesamt achteinhalb Jahren.

Shi erkrankte während seiner Haft im Gefängnis Suzhou 2014 an Leberkrebs. Auch litt er unter Schwellungen der Nieren und der Lunge. Der Arzt vermutete, dass er nur noch drei Monate zu leben hätte.

Durch die vielen Jahre in Haft hatte Shi kaum noch Geld und konnte sich Behandlungskosten nicht leisten. Er wurde auf Kaution freigelassen. Zuhause praktizierte er wieder die Falun-Dafa-Übungen und erholte sich allmählich, wurde aber drei Jahre später wieder verhaftet und erneut verurteilt.