72-jährigem Mann droht Anklage wegen Besitzes von Informationsmaterial über Falun Dafa

(Minghui.org) Han Junde, ein 72-jähriger Mann, wurde im März 2018 bei einer Straßenkontrolle im Kreis Gucheng, Provinz Hebei verhaftet. Der Grund: Die Polizei fand Amulette mit Botschaften über Falun Dafa [1] in seinem Kofferraum.

Han Junde wohnt in der Stadt Baoding, Provinz Hebei. Als Polizisten ihn am 24. März 2018 um 9:00 Uhr festnahmen, beschlagnahmten sie gleichzeitig sein Auto. Sie brachten ihn zur Kreispolizei Gucheng, wo man ihn bis 18:30 Uhr festhielt. Dann kamen Polizisten der Bezirkspolizei Lianchi aus Baoding und holten ihn ab.

Um 22:00 Uhr traf Han bei der Polizeistation Yonghuazhonglu ein. Dort nahm man ihn in Strafhaft und ließ ihn gegen Mitternacht frei, nachdem seine Familie 10.000 Yuan [2] Kaution bezahlt hatte.

Tage später durchsuchten mehrere Polizisten die Wohnung, die Han mit seiner Frau und ihrer Tochter teilt. Dabei beschlagnahmten sie viele Informationsmaterialien über Falun Dafa. Bei den Polizisten handelt es sich um Sun Yan von der Polizeistation und der Polizeibeamte Du vom Staatssicherheitsbüro und andere.

Han und seine Frau besuchten danach mehrmals die örtliche Polizeistation und die Polizeidienststelle und forderten, das Verfahren gegen ihn einzustellen, da kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiert.

Ma Jianlong, der stellvertretende Polizeichef der Polizeistation, übermittelte den Fall an die örtliche Staatsanwaltschaft. Diese gab die Fallakte nach kurzer Zeit zurück mit der Begründung, dass die Beweise unzureichend seien.

Ma weigerte sich, die Anklage fallen zu lassen und ist dabei, eine erneute Einreichung der Akten vorzubereiten.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Han für seinen Glauben ins Visier genommen wird. Er schreibt es Falun Dafa zu, dass er mit Rauchen, Trinken und anderen schlechten Gewohnheiten aufhören konnte. Sein schlichter Wunsch nach einem gesunden Lebensstil führte dazu, dass er in Polizeigewahrsam geriet.

Im Jahr 2000 wurde er zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er sich weigerte, auf Falun Dafa zu verzichten. Im September 2001 wurde er von seinem Arbeitsplatz entlassen, als er noch inhaftiert war. Nachdem er 2003 aus dem örtlichen Arbeitslager entlassen worden war, sah er sich gezwungen, sieben Monate lang von zu Hause weg zu leben, um weitere Verhaftungen zu vermeiden, Seine Frau und seine zwei Töchter lebten in Angst. Seine Mutter, damals über 80 Jahre alt, war von seiner Tortur so traumatisiert, dass sie bettlägerig krank wurde.


[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt), eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode, wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Allerdings werden Praktizierende dieses Kultivierungswegs seit 1999 in China verfolgt. In China erklären die Praktizierenden den Menschen manchmal die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung, indem sie ihnen ein Amulett bzw. etwas geben, das sie schätzen sollten und auf dem Worte stehen, die sie an das Gute von Dafa erinnern.

[2] Das sind umgerechnet ca. 1.260 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro