Internationaler Geschäftsmann berichtet von zehn Jahren Folter im Gefängnis – Teil I
(Minghui.org) [Anmerkung der Redaktion: Ein erfolgreicher Geschäftsmann aus der Provinz Gansu, der vier Sprachen spricht, wurde wiederholt verhaftet, weil er sich weigerte, auf Falun Dafa zu verzichten. Falun Dafa ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der seit Juli 1999 vom kommunistischen Regime Chinas verfolgt wird. Nach seiner dritten Verhaftung im Mai 2002 verurteilte man ihn zu zehn Jahren Gefängnis. In dieser zweiteiligen Serie beschreibt er die Folter, die er dort erlitten hat.]
Mein Name ist Han Xu, ich bin 52 Jahre alt. Früher war ich als Exportverkäufer und Leiter des Datenverarbeitungszentrums in einem Import- und Export-Teppichunternehmen weltweit unterwegs.
Bevor ich Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) praktizierte, stellte ich meine persönlichen Interessen immer in den Vordergrund und versuchte auf jede nur erdenkliche Weise, zu Reichtum zu gelangen. Nachdem ich 1998 angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verstand ich endlich den wahren Sinn des Lebens und wollte zu jemandem mit hohen moralischen Ansprüchen werden. Ich nahm keine Büroartikel mehr mit nach Hause und arbeitete fleißig, ohne dafür Überstundenzuschläge zu erwarten. Ich brachte auch die angespannte Beziehung zur Familie meiner Frau in Ordnung.
Als im Juli 1999 die Verfolgung des Falun Dafa begann, wurde ich festgenommen und zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Gefängnis wurde ich gefoltert und musste Zwangsarbeit leisten; unter dem Druck ließ sich meine Frau von mir scheiden.
Misshandlung im Untersuchungsgefängnis
Am 21. und 22. Juli 1999 ging ich zur Provinzregierung, um für das Recht einzutreten, Falun Dafa zu praktizieren. Ich wurde in der Grundschule Taoshuping eingesperrt. Am 14. Januar 2000 nahmen sie mich erneut fest, als ich nach Peking fuhr, um Gerechtigkeit für Dafa zu fordern. Sie brachten mich in das Sicherheitsuntersuchungsgefängnis Lanzhou und hielten mich dort zehn Tage lang fest.
Dann wurde ich am 13. Oktober 2000 verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Dashaping inhaftiert. Die Polizei hatte den Verdacht, dass ich mit einem Praktizierenden verwandt war, der wegen der Aufklärung über die wahren Umstände von Falun Dafa verhaftet worden war. Das war der Grund.
Bei meiner Ankunft in der Haftanstalt wurden mir alle meine Kleidungsstücke und persönlichen Gegenstände von einem Häftling gestohlen. Dann war ich gezwungen, unbezahlte Arbeit zu leisten. Ich musste schwarze Melonenkerne für den taiwanesischen Konzern „Zhenglin Food“ schälen und wurde geschlagen und geohrfeigt, wenn ich meine Quote nicht erreichte. Jeder Schlag wurde von der Frage begleitet: „Habe ich dich geschlagen?“ Die Schläge hörten erst auf, wenn ich „Nein“ und „Danke“ antwortete, dann war Schluss. Wenn jemand Widerstand leistete, schlugen die anderen Häftlinge ihn.
Die Saatgutproduktion war eine saisonale Arbeit. Wir mussten die Schale um den Samen mit unseren Vorderzähnen knacken und dann die Samen mit unseren Fingernägeln herausnehmen. Bei einige Häftlinge waren danach die Zähne beschädigt, und bei anderen fielen die Fingernägel ab.
Der Häftlingschef forderte von allen, dass ihre Familien Geld und Zigaretten mitbrachten. Sie waren für den Oberaufseher, im Austausch für Drogen. Diejenigen, deren Familie kein Geld und keine Waren schickte, bekamen die schmutzigsten Jobs. Außerdem wurden sie verprügelt, beschimpft und durften mit niemandem sprechen.
Als Nahrung erhielten wir morgens Haferbrei, nachmittags ein hartes Brötchen und abends ein paar Nudeln. Alle hofften, dass sie lebend aus dem Gefängnis kommen würden.
Da es zu viele Menschen in der Zelle gab, musste ich mich zum Schlafen auf die Seite legen. Die hygienischen Bedingungen waren sehr schlecht und die meisten Häftlinge hatten Krätze. Ohne Medikamente musste man die eiternde Haut mit einer harten Bürste entfernen, bevor man den Eiter mit einem Zündholz herauszog. Dann rieben wir zur Desinfektion etwas Waschmittel darauf.
Als ich neuneinhalb Monate lang in Haft war, bekam ich am ganzen Körper Krätze. Es war sehr schmerzhaft und ich wurde fast ohnmächtig. Die Narben der Krätze sind noch an meinen Beinen zu sehen.
Am 26. Juli 2001 wurde ich freigelassen. Als meine Frau kam, um mich nach Hause zu holen, wagte sie nicht, mich anzusehen und versteckte sich hinter jemandem, weil ich sehr abgemagert aussah.
Wieder verhaftet
Am 2. Mai 2002 war ich auf dem Heimweg, als zwei Leute auftauchten und mich zu Boden stießen. Sie legten mir Handschellen an und stülpten mir einen Beutel über den Kopf.
Die Polizei brachte mich zu einem unbekannten Ort und beschlagnahmte alle meine persönlichen Gegenstände, auch mein Geld. Nachdem sie mich in ein Zimmer gebracht hatten, wollten sie mich auf die Knie zwingen. Als es ihnen nicht gelang, stießen sie mich zu Boden. Dann stellten sie einen Stuhl über meinen Körper, und eine Person setzte sich auf den Stuhl. Zwei Polizisten packten meine Arme von hinten, während sie auf meine Füße traten, um ein Foto zu machen. Dann verhörten sie mich die ganze Nacht über. Ich sagte ihnen, dass ich nichts falsch gemacht hätte, und kooperierte nicht.
Folternachstellung: Auf dem Boden unter einem Stuhl gefesselt
Am nächsten Morgen wurde ich zum Untersuchungsgefängnis Xiguoyuan gebracht. Bei der Ankunft musste ich mich einer Leibesvisitation unterziehen. Danach wurde mir gesagt, ich solle Melonenkerne zum Schälen auslesen. Aber ich weigerte mich. Ich sagte, dass ich kein Verbrechen begangen hätte, indem ich Falun Dafa praktizierte. Ich weigerte mich auch, in der Hocke zu kauern oder auf den Anwesenheitsruf zu antworten.
Als meine Haft am 45. Tag verlängert wurde, schrieb ich ein Protestschreiben. Die Beamten des Büros für öffentliche Sicherheit der Stadt kamen, um mich zu verhören. Ich fragte sie nach dem Grund, warum sie mir nach der Beschlagnahmung meiner Gegenstände keine Quittung gegeben hätten, auch nicht über das Bargeld und mein Sparbuch in Höhe von mehr als 10.000 Yuan [1].
Der Beamte He Bo antwortete: „Glauben Sie nur ja nicht, dass Sie dieses Geld zurückbekommen. Wir werden es definitiv als Beweis für die Gebühren von Falun Gong verwenden.“
Um dagegen zu protestieren, schlug ich meinen Kopf hart gegen die Wand (ich begreife jetzt, dass diese Aktion nicht im Einklang mit den Falun-Dafa-Prinzipien stand) und trat in einen Hungerstreik. Ich wurde ins Kangtai-Krankenhaus gebracht, mit schweren Fesseln an den Füßen. Dieses Krankenhaus ist auch bekannt als Arbeitsumerziehungskrankenhaus Dashaping.
In dem Augenblick, als ich durch die Tür kam, wurde mir gesagt, ich solle in die Hocke gehen. Aber ich weigerte mich. Dann injizierte mir eine Krankenschwester ein unbekanntes Medikament. Ich sagte dem Arzt, dass ich mich seit drei Tagen im Hungerstreik befände, woraufhin er mich verhöhnte.
Die Ärzte verschrieben eine Menge Medikamente, obwohl ich ihnen mitteilte, dass ich keine Medikamente benötigte. Meine Familie wurde später dazu gebracht, die medizinischen Kosten zu übernehmen.
Nach etwa 20 Tagen wurde ich zurück ins Gefängnis gebracht, als das von meiner Familie bezahlte Geld aufgebraucht war. Nachdem meine Familie etwas mehr Geld gegeben hatte, wurde ich ins Krankenhaus zurückgebracht.
Folter, Demütigungen und Todesdrohungen
Polizeibeamte des Büros für öffentliche Sicherheit in Lanzhou brachten mich in das Zimmer 518 im Hotel Jinquan in Lanzhou, und sechs Personen, darunter Zhang Chengfu, wurden beauftragt, mich zu überwachen.
Ich forderte einen Beweis von ihnen für die Rechtmäßigkeit der Inhaftierung, und sie zeigten mir am nächsten Tag ein Formular, obwohl die Staatsanwaltschaft bereits eine Entlassungsbescheinigung ausgestellt hatte. Diese hatten sie jedoch vor meiner Familie verschwiegen. Ich weigerte mich, das Formular zu unterschreiben und verlangte von ihnen, meine Familie zu informieren und einen Anwalt zu beauftragen. Sie lehnten meine Anträge ab, da das Staatssicherheitsbüro wollte, dass ich gestand, wo ich meine tragbare Festplatte erhalten hatte, die Informationen über Falun Dafa enthielt.
Folter-Darstellung: Handschellen und Fußfesseln
Als mich vierzig Tage später ein großer Mann demütigte und mich schlug, nachdem er sich betrunken hatte, beschloss ich, am nächsten Morgen zu fliehen. Ich wurde aber erwischt und geschlagen. Sie ketteten meine Hände an die Fußfesseln, so dass ich den ganzen Tag lang gebückt ausharren musste. Mir wurde der Schlaf entzogen und ich musste gegen die Wand schauen, wobei meine Hände hinter meinem Rücken gefesselt waren. In dieser Position musste ich 24 Stunden lang sitzen.
Mindestens eine Woche lang durfte ich weder schlafen noch die Augen schließen. Allmählich begann ich zu halluzinieren und fiel hin. Zhang zog mich an den Handschellen hoch und verursachte dadurch unerträgliche Schmerzen. Meine Handgelenke waren danach stark geschwollen.
Zhang folterte mich fast täglich und gab mir für jede Mahlzeit nur zwei kleine Brötchen und einen Pappbecher mit Wasser zu trinken. Ein Mann, der beauftragt wurde, mich zu überwachen, bemitleidete mich. Er gab mir einen kleinen Apfel oder zwei Würstchen und extra Wasser. Als das Wetter kalt wurde und ich keine Kleider hatte, gab er mir ein paar alte Kleidungsstücke. Er sagte mir mit Tränen in den Augen, dass er es nicht ertragen könne, dass ich so gequält würde. Da ihm seine Arbeit gekündigt worden war, hatte er diesen Job annehmen müssen, um etwas Geld zu verdienen.
Zhang schockte auch meine Zehennägel mit elektrischen Schlagstöcken. Dazwischen verpasste er einem anderen Praktizierenden im Nebenraum elektrische Schläge. Er kam zurück und erzählte mir, dass der Praktizierende bei jedem Stromschlag in die Höhe gesprungen sei. Als die Beamten sahen, dass ich mich weigerte, etwas zu sagen, drohten sie mir: „Niemand wird wissen, ob wir dich lebendig im Berg begraben haben.“
Der Abteilungsleiter des Staatssicherheitsbüros schlug und beschimpfte mich. Als er später anfing zu erbrechen, behauptete er, dass ich ihn beschimpft hätte.
Ein anderes Mal trat ein Beamter des Staatssicherheitsbüros mit Lederschuhen auf meiner Brust herum, was sehr schmerzhaft war.
Folterdarstellung: Die Arme sind mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt.
Gefoltert bei der Vernehmung
Im Oktober 2002 wurde ich in Handschellen und Fußfesseln in das Büro für öffentliche Sicherheit des Kreises Hu in der Provinz Shaanxi überführt. Früher hatte ich mit ein paar Praktizierenden in Xi'an Mitmenschen über Falun Dafa informiert. Als einer dieser Praktizierenden verhaftet wurde, wurde ich mit hineingezogen und dann später in das Gerichtsverfahren einbezogen.
Folternachstellung: An ein Heizungsrohr gefesselt
Sie fesselten meine Hände an ein Heizrohr, bevor sie mich und eine andere Praktizierende am nächsten Tag ins Drogenrehabilitationszentrum Lajiatan überführten. Wir wurden im Zentrum verhört.
Sie verhörten zuerst die andere Praktizierende in einem angrenzenden Raum. Ich konnte sie vor Schmerzen schreien hören, als sie versuchten, ein Geständnis durch Folter zu erzwingen. Die Praktizierende weigerte sich zu kooperieren.
Als nächstes wurde ich verhört und der Hauptmann, Fan Hede, sagte mir, dass sie alles wüssten, was ich in Xi'an getan hätte, und dass sie nur die Informationen überprüfen wollten. Er behauptete, dass die Praktizierenden, die ich kannte, bereits im Zentrum festgehalten würden. Er sagte, dass sie jemanden normalerweise fesseln und ihn alles gestehen lassen würden, wenn er es nicht mehr ertragen könnte. Ich sagte ihm, dass er Falun-Dafa-Praktizierende verfolge, die gute Menschen sind.
Sie fesselten mich und zwangen mich in eine V-förmige Position zwischen zwei Stühlen. Mit dem Kopf, der meine Oberschenkel berührte, fühlte ich mich, als würden mein unterer Rücken und meine Arme gleich brechen. Zur gleichen Zeit schlugen sie auf meine Schulter. Ich verlor das Bewusstsein und als ich den Schmerz nicht mehr ertragen konnte, gab ich dem Druck der Polizeibeamten nach und beschimpfte Dafa. Das bedaure ich immer noch sehr schmerzlich.
Um zu vertuschen, was sie getan hatten, zwangen sie mich, in meiner Erklärung dem Büro für öffentliche Sicherheit zu danken, dass es mir „geholfen“ und mich „umerzogen“ hatte.
(wird fortgesetzt)
Frühere Berichte:
Calling for the Rescue of Falun Dafa Practitioner Mr. Han Xu in Lanzhou City
Proficient in Four Languages, Mr. Han Xu Is Wrongfully Imprisoned and Tortured for Ten Years for His Belief
[1] Das sind umgerechnet ca. 1.260 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro
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