Lernen, ein Kind nach den Dafa-Prinzipien zu erziehen
(Minghui.org) Als ich jung war, arbeitete mein Vater in einer anderen Stadt und meine Mutter zog uns allein auf. Meine Mutter war von der Arbeit und dem Haushalt ständig erschöpft.
Sie hatte weder Zeit noch Geduld für uns Kinder. Ihrer Meinung nach war körperliche Bestrafung der beste und einzige Weg, uns zu disziplinieren. Dafür benutzte sie meistens eine Weidenrute. Weiden wachsen in meiner Heimatstadt reichlich.
Meine Mutter glaubte, dass Weidenruten weich genug seien, um keine Verletzungen zu verursachen. Trotzdem bereiteten sie genug Schmerzen, damit wir Kinder uns die Lektion merkten.
Früher war ich auch von der Richtigkeit dieses Gedankens überzeugt, verwarf diese Ansicht jedoch, als ich Falun Dafa zu praktizieren anfing.
Auch wenn Weidenruten keine schweren Verletzungen verursachen, kann diese Art der Behandlung die geistige und seelische Gesundheit von Kindern sehr stark beeinträchtigen. Ich erinnere mich, dass ich meiner Mutter nach jeder Prügel grollte. Ich schwor mir, dass ich meine Kinder nicht schlagen würde. Meiner Mutter sagte ich, dass meine Kinder dann glücklich aufwachsen würden!
Doch ohne die Anleitung des Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht hätte ich wahrscheinlich meine Tochter genauso erzogen wie meine Mutter mich.
Es war Sommer. Meine Tochter war ein Jahr alt. Ich bereitete ein Bad für sie vor. Sie badete so gerne. Während ich sie wusch, spielte sie normalerweise mit ihren Gummitieren. An jenem Tag wollte sie jedoch nicht ins Wasser. Als mein gutes Zureden nicht wirkte, verlor ich die Beherrschung und versohlte ihr den Hintern.
Am nächsten Morgen wachte meine Tochter mit hohem Fieber auf. Da wurde mir mit einem Schlag klar, warum sie nicht hatte baden wollen. Am Vortag musste ihr kalt gewesen sein. Tränen strömten mir über das Gesicht. Was für eine unwürdige Mutter ich war!
Der Meister sagt:
„Wir sagen auch, wenn sich jeder von uns nach innen kultiviert und die Ursachen bei seiner eigenen Xinxing sucht, wenn jeder die Ursachen bei sich selbst sucht und es beim nächsten Mal gut macht, nachdem er etwas Schlechtes getan hat, und wenn jeder bei seinem Handeln zuerst an die anderen denkt, dann wird die Gesellschaft der Menschheit besser, die Moral steigt wieder und die geistige Einstellung und die öffentliche Sicherheit werden sich auch verbessern, vielleicht wird es gar keine Polizei mehr geben.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 575)
Ich hatte als Praktizierende falsch gelegen und auch als Mutter. Ich entschuldigte mich in Gedanken beim Meister, dass ich nicht an das Fa gedacht hatte. Dann entschuldigte ich mich bei meiner Tochter: „Es tut mir leid, es war alles meine Schuld. War dir gestern kalt? Wolltest du deshalb nicht baden?“ Sie nickte.
Von diesem Tag an erinnerte ich mich immer an die Lehre des Meisters und behandelte meine Tochter in ruhiger Weise. Doch ein paar Jahre später verlor ich noch einmal die Beherrschung.
Die Kinder in unserer Nachbarschaft spielten gerne nach der Schule zusammen und blieben bis zum Abendessen draußen. Meine Tochter war da keine Ausnahme. Ab der zweiten Klasse vernachlässigte sie ihre Hausaufgaben. Sie spielte so lange draußen, bis ich von der Arbeit nach Hause kam. Eines Tages kam ich erst spät von der Arbeit nach Hause. Meine Tochter war immer noch draußen.
Ich sagte ihr, dass sie ihre Hausaufgaben machen solle, dann kochte ich das Abendessen. Nachdem ich das Geschirr aufgeräumt hatte, ging ich zu ihr. Sie hatte während der ganzen Zeit nur ein paar Worte geschrieben. Ich fragte sie, was los sei. Sie gab keine Antwort.
Da brach der Zorn aus mir heraus wie ein Vulkan. Ich nahm ein Lineal und griff mir ihre Handfläche. Kurz bevor ich sie schlagen wollte, trafen sich unsere Blicke.
Der Ausdruck meiner Tochter brachte meine Kindheitserinnerungen zurück. Schlagartig fiel mir die Lehre des Meisters ein:
Der Meister sagt:
„Manche werden sogar zornig, wenn sie ihre Kinder erziehen und stellen dabei die ganze Bude auf den Kopf. Wenn du deine Kinder erziehst, brauchst du doch nicht so zu sein, du sollst dich nicht wirklich ärgern, du sollst sie mit Vernunft erziehen, erst dann kannst du die Kinder wirklich gut erziehen“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 569)
Ich senkte meine Hand und das Lineal landete leicht auf der Handfläche meiner Tochter. Ich sagte mit freundlicher, aber strenger Stimme: „Ich will dich verprügeln, aber es widerstrebt mir. Mein Mutterherz schmerzt, wenn du verletzt bist. Aber du kannst nicht nur spielen und keine Hausaufgaben machen.“
Plötzlich brach meine Tochter in Tränen aus. Still beendete sie ihre Hausaufgaben. In dieser Nacht kuschelten wir im Bett und redeten. Sie erzählte mir, wie verängstigt und einsam sie gewesen war, als mein Mann und ich im Arbeitslager waren. Weil mein Mann und ich Falun Dafa praktizieren, brachte man uns ins Arbeitslager. Mein Mann war damals noch im Gefängnis. In dieser Nacht waren wir uns sehr nahe.
Nachdem man meinen Mann entlassen hatte, kultivierten wir uns weiter und stellten uns den Schwierigkeiten als Familie. Die Noten meiner Tochter verbesserten sich. Sie wurde schließlich an einer Elite-Universität angenommen.
Viele Eltern sind frustriert, wenn sie keine wirksamen Wege finden, ihre Kinder zu disziplinieren. Über die Erziehung meines einzigen Kindes wurde ich mitfühlender mit diesen Eltern. Mein Hass auf meine Eltern löste sich auch auf. Seitdem denke ich mit Mitgefühl und Verständnis an sie.
Meine Mutter fragte mich einmal: „Sind alle Falun-Dafa-Praktizierenden so nett wie du und denken immer zuerst an andere Menschen?“
„Ja“, antwortete ich. „Jeder aufrichtige Falun-Dafa-Praktizierende ist so, und viele können es noch besser als ich!“
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