Nach innen schauen und die Lücken schließen

(Minghui.org) Ich stecke derzeit in einem Zustand fest. Morgens bin ich schläfrig und kann nicht zu den Übungen aufwachen. Jeden Tag lerne ich das Fa. Es scheint, als würde ich nur so tun, als ob ich die Übungen mache. Ich erlebe keine Erhöhung in meiner Kultivierung.

Als ich nach innen schaute, spürte ich meine vielen Anhaftungen, aber ich fand nicht die Ursache für mein Problem. Allerdings bekam ich eine Vorstellung davon, was das Problem sein könnte, als ich zur Ruhe kam.

Den Neid loslassen

Meine offensichtlichste Anhaftung ist der Neid. Entweder schaue ich auf andere herab oder ich bin eifersüchtig auf ihre Leistungen.

Eine jüngere Kollegin von mir hatte relative einfache Gedanken. Als sie von Falun Dafa hörte, begann sie sich allmählich zu kultivieren, obwohl sie in einer atheistischen Umgebung aufgewachsen war.

Diese Kollegin ist sehr offen und erzählt mir oft Dinge über ihre Arbeit und aus ihrem Privatleben. Ich verwende oft meine eigenen Anschauungen, um sie zu inspirieren. Das gibt ihr das Gefühl, dass ich aufmerksam und nachdenklich bin.

Ich ließ mich von diesem Verhalten mitreißen und begann, mich mehr in ihr Leben einzubringen. Egal, ob ihre Probleme groß oder klein waren, ich wollte sie auf den "richtigen" Weg bringen. Auf der Oberfläche sah es so aus, als würde ich es zu ihrem Wohl tun, aber tatsächlich befriedigte ich meine egozentrische Anhaftung.

Diese Einstellung basierte nicht auf dem Fa, sondern ließ mich im Laufe der Zeit immer mehr vom aufrichtigen Weg abweichen und machte mich immer egozentrischer.

Der Meister sagt:

„Sie sind auf unterschiedlichen Ebenen zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen und haben einige wenige Grundsätze gesehen, blieben aber sehr weit entfernt von den Erleuchteten, die die Menschen erlösen;“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 150)

Dieser Teil des Fa des Meisters versetzte mir einen Stoß, so dass ich mein Verhalten erneut überprüfte. Obwohl die Kollegin in ihren Gedanken einfach ist, ist sie auch eine Praktizierende. Deshalb arrangiert der Meister ihren Weg, und das Fa leitet sie an. Daher kann ich mein begrenztes Wissen nicht dazu verwenden, ihr zu sagen, wie sie ihren Weg gehen soll, insbesondere wenn es um die Dankbarkeit und den Groll von Lebewesen geht.

Die Kultivierungswege der Praktizierenden sind unterschiedlich. Die Dinge, auf die jeder trifft, haben ihre schicksalshaften Zusammenhänge und Kultivierungsfaktoren. Wir sind nicht in der Lage, diese Beziehungen zwischen den Menschen klar zu sehen. Deshalb kann unsere beliebige Einmischung leicht Karma für uns selbst und auch Störungen für die Kultivierungswege der anderen Praktizierenden verursachen.

Das Fa verlangt von den Praktizierenden, dass sie die Dinge ohne Absicht tun.

Der Meister sagt:

„Denn sie können den schicksalhaften Zusammenhang der Dinge nicht sehen, also ob diese Sache in Wirklichkeit gut oder schlecht ist und welche schicksalhaften Zusammenhänge bestehen. Ein normaler Kultivierender hat nicht so eine hohe Ebene und kann solche Dinge nicht sehen, deshalb befürchtet er, dass eine Sache oberflächlich gesehen gut, aber dann vielleicht doch schlecht ist, wenn er sie tut. Deshalb bleibt er möglichst tatenlos und tut nichts, um zu vermeiden, dass er weiterhin Karma erzeugt.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 510)

Wie kann ich meine Wahrnehmungen anderen aufzwingen? Als Kultivierender muss ich lernen, das Leben so anzunehmen, wie es sich zeigt. Auch wenn die Menschen andere Eigenschaften haben als ich. Egozentrisch zu sein, macht mich zu einem oberflächlichen Menschen. Und engstirnig zu sein, lässt mich leicht neidisch werden.

Der Meister sagt:

„Ich sage den Praktizierenden heute: Verharre nicht so eigensinnig im Nebel. Das Ziel, das du erreichen willst, ist, dich zu noch höheren Ebenen zu kultivieren und dafür muss der Neid beseitigt werden.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 432)

Die falsche Freundlichkeit, die Egozentrik, die Einmischung in die Angelegenheiten anderer und das Herabblicken auf andere stammen vom Neid. Diese Anhaftung muss von der Wurzel her beseitigt werden.

Loslassen von Anhaftungen

Obwohl ich mich schon so lange kultiviere, habe ich meine Anhaftung an das Essen nie ernst genommen. Bei meinem Essen bin ich sehr wählerisch. Mir ist klar, dass der Meister in seinen Vorträgen über dieses Thema gesprochen hat, aber ich konnte die Anforderungen des Meisters einfach nicht erfüllen.

Der Meister sagt:

„Was auch immer ihnen gegeben wurde, wurde gegessen, als Kultivierender darf man beim Essen auch nicht wählerisch sein; unter den Speisen, die ihnen gegeben wurden, konnte vielleicht Fleisch sein.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 412)

Ich beschloss, bei meinem Essen nicht mehr wählerisch zu sein. Ich werde alles essen, was verfügbar ist, und nichts verschwenden. Dennoch dachte ich immer noch daran, welche speziellen Lebensmittel gut für die Gesundheit oder meine Figur sind.

Der Meister sagt:

„Wenn jenes Herz losgelassen werden kann, hat die Substanz selbst keine Wirkung. Was die Menschen wirklich stört, ist jenes Herz.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 414)

Als ich diesen Abschnitt im Zhuan Falun noch einmal gelesen hatte, erkannte ich, dass ich immer noch an den Vorstellungen der alltäglichen Menschen festhielt. So wählte ich aus, was ich essen sollte, damit es mir gut ging. Wie kann der Körper eines Praktizierenden von der Nahrung der gewöhnlichen Menschen beeinflusst werden? Wie können wir zu den höheren Ebenen vordringen, wenn wir die weltlichen Vorstellungen nicht beseitigen. Wie wird sich unser Körper in die hochenergetischen Substanzen umwandeln?

Als ich nach innen schaute, bemerkte ich, dass ich zu viele Lücken hatte, die von den alten Mächten ausgenutzt werden konnten, um mich zu verfolgen. Glücklicherweise half mir der Meister, meine Lücken zu erkennen, als ich das Fa lernte. So bin ich in der Lage, mich selbst zu korrigieren.