Im Mittelpunkt stehen zu wollen, ist ein Zeichen für Selbstsucht
(Minghui.org), Als ich mir heute die Radiosendung „Erfahrungsaustausch“ im Minghui-Radio anhörte, wurde ich mir plötzlich einer grundlegenden Anhaftung bewusst. Sie besteht bereits lange Zeit und war von mir bislang unentdeckt geblieben. Es ist Selbstsucht.
Ich wuchs in einer ländlichen Gegend auf. Seit ich denken kann, hatte ich das Gefühl, anderen überlegen und anders als sie zu sein. Das scheint mir zur zweiten Natur geworden zu sein. Bewusst oder unbewusst drehte sich alles um mich.
Ich nenne ein paar Beispiele. Meine Mutter war in meiner Grundschulzeit sehr streng. Sie erlaubte mir nicht, morgens früher zur Schule zu gehen. Meine Freunde, egal ob wir in der selben Klasse waren oder nicht, kamen alle gerne erst zu mir nach Hause. Dann gingen wir zusammen zur Schule.
Im Sommer gingen alle auf den Schulhof, um die Kühle zu genießen. Dann wiesen die Lehrer normalerweise mich an, alle Kinder zusammenzuführen, um ein Spiel zu spielen. Nach der Schule spielten die Kinder aus umliegenden Dörfern manchmal noch zusammen, und ich war natürlich auch dabei. Wenn ich nicht mehr mitpielte, hörten die anderen auch auf zu spielen und die Gruppe löste sich auf.
In der Schule war ich nicht immer gut. Dennoch war ich bei den Lehrern sehr beliebt. Als ich dann arbeiten ging, war auch mein Chef sehr um mich bemüht. Während meiner Schwangerschaft meinte ich, besondere Aufmerksamkeit erhalten zu müssen. Ich ließ mich gerne von meiner Mutter verwöhnen. Die Liste könnte ich noch um einiges fortsetzen. Es war nichts Außergewöhnliches für mich. Ich hielt es für natürlich und selbstverständlich und war mir dessen überhaupt nicht bewusst.
Durch die Kultivierung im Dafa habe ich jetzt meine falsche Anschauung erkannt. Mir steigt die Schamröte ins Gesicht, wenn ich an mein Verhalten denke. Ich habe mich streng an die Maßstäbe von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gehalten. Aber meine Selbstsucht war mir nicht bewusst. Sie steckte in mir bis in die Knochen. Daher kam ich gar nicht auf den Gedanken, mich gezielt mit dieser Anhaftung auseinanderzusetzen, geschweige denn, sie wegzukultivieren.
Weil ich Falun Dafa praktiziere, war ich einmal in einem Arbeitslager eingesperrt. Dort sagte eine junge Mitpraktizierende kurz vor ihrer Freilassung zu mir: „Es ist gut, alle anderen in einer Gruppe nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.“ Damals hielt ich ihre Worte für richtig. Als ich jetzt darüber nachdachte, erkannte ich, dass das ein typischer Gedanke für Selbstsucht ist. Während meiner Haftzeit wurde diese junge Mitpraktizierende erneut festgenommen und ins Arbeitslager gebracht. Vielleicht lag es daran, dass ihr unbewusstes Streben nach Selbstbestätigung von den alten Mächten ausgenutzt wurde.
Eine Mitpraktizierende sagte einmal, dass sie in ihrer Kindheit immer das Gefühl gehabt habe, nur Zuschauerin zu sein, wenn sie mit anderen Kindern spielte. Mir ging es ebenso. Im Austausch mit Praktizierenden hielt ich mich selbst für hervorragend. Ich meinte, dass mein Herz sich außerhalb der irdischen Welt befand und ich eben nur auf das Dafa gewartet hätte. Ich hatte sogar das Gefühl, der Meister kümmerte sich besonders um mich.
Der Meister sagt:
„Er denkt: ‚Also hier am Übungsplatz ist nur mein Himmelsauge gut geöffnet, bin ich dann vielleicht kein normaler Mensch? Ich habe Falun Dafa vom Lehrer Li lernen können, ich kann es so gut lernen, ich bin stärker als alle anderen, ich bin vielleicht auch gar kein normaler Mensch.‘ Dieser Gedanke ist schon falsch.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 360)
Entsprachen meine Gedanken nicht dem, dass das eigene Herz Dämonen erzeugt? Ich war erschüttert und mir brach kalter Schweiß aus.
Jetzt bin ich mir endlich im Klaren darüber. Wenn ich früher auf ein Problem stieß, lehnte ich die egoistischen Gedanken nur in Bezug auf die konkreten Erscheinungen des Problems ab. In Wirklichkeit zeigt dieser einfache und unauffällige Gedanke, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, das Streben nach dem „Selbst“. Nur wenn wir diese egoistischen Gedanken loslassen, können wir die drei Dinge wirklich gut machen und nicht uns, sondern das Fa bestätigen.
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