Provinz Henan: Aus Angst, auf der Minghui-Website entlarvt zu werden, verurteilt Gericht einen Falun-Gong-Praktizierenden insgeheim

(Minghui.org) Li Quangui ist am 18. Januar 2018 vom Kreisgericht Anyang wegen seines Glaubens an Falun Gong [1] zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht informierte weder seine Familie noch seinen Anwalt über sein Urteil und das Strafmaß, was gegen die Verfahrensregeln verstößt. Li wurde in das Gefängnis Zhengzhou in der Stadt Xinmi überführt.

Als Lis Familie die Gerichtsmitarbeiter fragte, warum seine Verurteilung geheim gehalten worden sei, teilten sie ihnen mit, dass es daran gelegen habe, dass Informationen über seinen Prozess auf der Minghui-Website veröffentlicht wurden.

Verhaftung und Prozess

Li Quangui, 58, aus dem Dorf Fucheng, Großgemeinde Shuiye, war verhaftet worden, als er am 11. Juni 2017 im Gemeindebereich Jiangcun mit anderen Menschen über Falun Gong sprach und Broschüren darüber verteilte. Seine Wohnung wurde am nächsten Tag durchsucht. Die Polizei beschlagnahmte seine Bücher und Informationsmaterialien über Falun Gong.

Er wurde am 23. Juni aus einer Haftzelle in ein Untersuchungsgefängnis im Kreis Anyang verlegt.

Am Morgen des 31. Oktober 2017 fand dann der Prozess vor dem Gericht von Anyang statt. Vier seiner Familienmitglieder nahmen an dem Prozess teil, der eine Stunde dauerte.

Sein Anwalt plädierte für ihn auf nicht schuldig und erklärte, dass kein einziges Gesetz in China besagt, dass es ein Verbrechen ist, Falun Gong zu praktizieren. Er erläuterte, dass es nicht gegen das Gesetz verstößt, wenn Li mit Menschen über seinen Glauben spricht oder Falun-Gong-Bücher besitzt. Li sagte auch aus, wie ihm das Praktizieren von Falun Gong geholfen hatte, und wie wichtig es sei, der Öffentlichkeit zu helfen, die Fakten über diese Praktik zu erfahren und wie sie verfolgt wird.

Der Richter und die Beamten erhoben keine Einwände gegen die Verteidigung des Anwalts oder gegen Lis Aussage. Der Richter vertagte daraufhin das Verfahren und sagte, das Urteil werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Mehr als zwei Monate später, am 18. Januar 2018, verkündete das Kreisgericht Anyang das Urteil gegen Li, ohne seine Familie oder seinen Anwalt zu benachrichtigen.


[1] Falun Gong ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.