Behindert nach Folter in Polizeigewahrsam – seit Jahren starke Schmerzen

(Minghui.org) Drei Jahre nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis leidet Zheng noch immer unter starken Schmerzen. „Ich kann mich nicht mehr selbst versorgen“, beschreibt Zheng ihren Zustand. „Wegen der Folter im Gefängnis kann ich nichts mit den Händen heben. Meine Schulter ist verkrüppelt, weil ich aufgehängt wurde. Ich habe Schmerzen im Schlüsselbein, im Rücken und in den Schultern.“

Zheng Weili, 58, ist eine Falun-Gong-Praktizierende aus der Stadt Qiqihar.  Sie wurde 2008 verhaftet, weil sie mit ihren Mitmenschen über die Verfolgung von Falun Gong gesprochen hatte. In Polizeigewahrsam schwoll Zhengs Körper stark an. Trotzdem blieb sie an einen eisernen Stuhl gefesselt, wo sie sich nicht bewegen konnte. Als sie daraus befreit wurde, konnte sie nicht mehr laufen. 

Später wurde Zheng zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis entzog man ihr den Schlaf und ließ sie zehn Monate lang auf dem Boden liegen. Erst am 23. April 2015 wurde sie entlassen.

Beine von der Folter mit Eisenstuhl gelähmt

Mitarbeiter des Büros 610 der Stadt Zhuozhou verhafteten Zheng am 28. April 2008. Danach war sie über 24 Stunden an einen eisernen Stuhl gefesselt. Ihr Oberkörper war zusätzlich mit einem Klebeband vollständig an die Rückenlehne des Stuhls fixiert. Man wollte verhindern, dass ihr Körper durch Stromschläge unwillkürlich hochschnellte. Als die Polizisten jedoch sahen, dass ihr ganzer Körper angeschwollen war – zumal sie zuvor an Nierenversagen gelitten hatte –  benutzten sie keine elektrischen Schlagstöcke.

Folter-Nachstellung: An einen eisernen Stuhl gefesselt

Als man Zheng aus dem eisernen Stuhl befreite, konnte sie nicht mehr laufen. Sie wurde ins Untersuchungsgefängnis Zhuozhou gebracht, wo sie wieder jeden Tag an den eisernen Stuhl gefesselt wurde. Als sie ohnmächtig wurde, brachte man sie ins Krankenhaus.

Um gegen die unmenschliche Behandlung zu protestieren, trat Zheng in einen Hungerstreik, aber die Polizei führte eine brutale Zwangsernährung durch. Mehr als ein Jahr nach der Verhaftung am 28. Juni 2009 überführte man Zheng ins Frauengefängnis Hebei.

Zehn Monate lang auf dem Boden liegen gelassen

Im Gefängnis zwang man Zheng, sich Videos anzusehen, die Falun Gong verleumdeten. Da sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben, wurde sie in Isolationshaft gesperrt. Dort ließ man sie mehr als 20 Tage lang von sechs Uhr morgens bis zwei Uhr morgens am nächsten Tag auf dem Betonboden sitzen. Nachdem die Polizei gegen Zhengs Willen ihren Fingerabdruck auf eine sogenannte „Einverständniserklärung zur Umerziehung“ gepresst hatte, wurde sie in ihre Zelle getragen. Später erklärte sie diese Einverständniserklärung für ungültig. 

Zheng hatte 1997 angefangen, Falun Gong zu praktizieren. Durch das Praktizieren hatte sie ihre Gesundheit wiedererlangt, nachdem sie zuvor an Nierenversagen, Magen- und Herzerkrankungen sowie anderen Beschwerden gelitten hatte. Solch einen wunderbaren Übungsweg, dem sie ihre Gesundheit verdankte, wollte sich nicht aufgeben, auch wenn das kommunistische Regime seit 1999 Falun Gong auszulöschen versuchte.

Nach einem weiteren Monat, in dem sie wegen gelähmter Beine im Bett lag, wurde Zheng erneut auf den Boden gelegt. Vier Häftlinge hinderten sie abwechselnd rund um die Uhr am Schlafen, indem sie mit Stöcken auf sie einstießen. Danach litt Zheng an Bluthochdruck, Herzproblemen und Schwellungen am ganzen Körper. Sie erinnert sich: „Mir war so schwindlig, dass mir der Boden senkrecht zu sein schien. Ich war 30 Tage lang halb bewusstlos. Der einzige Gedanke, den ich hatte, war, dass ich noch am Leben war.“

Als Zheng sich weigerte, ein Namensschild zu tragen und beim Appell zu antworten, beorderte die Polizei ihren Sohn aus Shanghai ins Gefängnis. Er durfte erst dann wieder zur Arbeit gehen, als Zheng den Forderungen der Polizei nachkam. Als sie sich später wieder weigerte, das Namensschild zu tragen, wurden alle in ihrer Zelle bestraft: Sie wurden gezwungen, lange Zeit zu sitzen und durften nicht schlafen gehen. Die Polizei bestrafte jeden auf diesem Stockwerk, nur damit die Insassen Zheng unter Druck setzten.

Da Zheng gelähmt war, konnte sie ohne Hilfe nicht auf das Bett steigen. So blieb sie zehn Monate lang auf dem Betonboden – das alles nur, weil sie sich geweigert hatte, ein Namensschild zu tragen und dem Appellruf Folge zu leisten. Am 12. April 2015 wurde sie schließlich freigelassen, aber erst nachdem ihr Sohn die Papiere für sie unterschrieben hatte.

Zwangsarbeitslager, weil sie sich für Falun Gong einsetzte

Zhengs Tortur begann, als sie im Dezember 2000 auf den Platz des Himmlischen Friedens in Peking ging, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong einzusetzen. Als sie nach Qiqihar zurückkehrte, wurde sie verhaftet und auf das Polizeirevier Xinjianglu gebracht. Man legte ihre Hände in Handschellen und zog sie von hinten hoch, dann hängte man sie an die Stange eines Etagenbetts. Ihre Beine wurden mit einer dünnen Eisenkette zusammengebunden, so dass ihr Körper in der Luft baumelte. Dann stieß man sie an, so dass sie hin und her schwankte. „Ich hatte das Gefühl, als ob alle meine inneren Organe auseinandergerissen wurden. Der Schweiß tropfte herunter“, erinnert sich Zheng. „Einer der Polizeibeamten sagte zu mir: ‚Ich werde dich für immer gelähmt machen.‘“

Am 8. Januar 2001 wurde Zheng in das Untersuchungsgefängnis Qiqihar überführt. Sie musste 22 Kilo schwere Fußfesseln tragen, weil sie sich weigerte, die Gefängnisvorschriften zu rezitieren und auf den Appellruf zu antworten. Aus Protest trat sie in einen Hungerstreik. Vier Monate später wurde sie ins Zwangsarbeitslager Shuancheng gebracht.

Am 13. Mai 2002, dem Welt-Falun-Dafa-Tag, stellten Falun-Gong-Praktizierende im Arbeitslager Transparente aus dem Garn ihrer Pullover her. Auf den Transparenten stand: „Falun Dafa ist ein aufrichtiger Weg, Falun Dafa ist gut!“ Die Transparente wurden am frühen Morgen an den Fenstern mehrerer Gefängniszellen aufgehängt.

Als die Wärter zur Arbeit kamen und die Transparente sahen, waren sie schockiert. Sie holten alle Praktizierenden zusammen. Zheng und andere Praktizierende wurden an Eisenstühle gefesselt bzw. in Isolationshaft gesperrt.

Zheng erinnert sich an den Vorfall: „Wir durften uns nicht waschen und bekamen nur wenig zu essen. Nach 23 Tagen konnte keiner von uns alleine aufstehen. Die Wärter fragten immer wieder, wer diese Aktion organisiert habe, aber niemand antwortete. Als wir nach 45 Tagen in unsere Zellen zurückgebracht wurden, konnte keiner von uns gehen.“

Am Ende wurden die Strafen für alle Praktizierenden um vier Monate verlängert. Zheng wurde im Oktober 2002 freigelassen.