Ein neuer westlicher Praktizierender: Mein Kultivierungsweg von eineinhalb Jahren

(Minghui.org) Im Winter 2016 habe ich begonnen, mich im Falun Dafa zu kultivieren. Obwohl ich noch nicht lange durch Dafa gestählt wurde, möchte ich gerne meine Verständnisse und Erkenntnisse der letzten eineinhalb Jahre mit euch teilen.

Wie sich anfängliche Neugierde in Ehrfurcht wandelte

Anfangs las ich das Buch Zhuan Falun von Meister Li Hongzhi und die ergänzenden Schriften mit Neugier. Darin wurden die Prinzipien des Universums offenbart, die Struktur des Kosmos und die Fülle des Lebens erklärt und so manche Einblicke in die Geschichte der Menschheit enträtselt. Die Mysterien unserer Welt wurden offenbart – wer würde das nicht hören wollen?

Ich erinnerte mich, dass der Meister den Dafa-Schülern sagte, sie sollen das Fa lernen:

„Solange du das Fa gewissenhaft lernst, kannst du alle Schwierigkeiten überwinden; solange du das Fa gewissenhaft lernst, kannst du im Fa die Antworten für alle Knoten im Herzen finden, die du nicht lösen kannst, und auch Antworten für die Dinge, die du nicht überwinden kannst, all dies kannst du lösen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.-30.03.1998)

Als ich das erste Mal Materialien über Shen Yun in Bürogebäuden verteilte, wandelte sich meine anfängliche Motivation von Neugierde in feierliche Ehrfurcht. Diese Erfahrung erlaubte mir, eine größere Tiefe zu sehen und die Kraft des Fa-Lernens zu erleben.

Ein Team verteilte Shen-Yun-Materialien an den Arbeitsplätzen. Eines Tages liefen die Dinge beim Verteilen nicht so gut. Müde und ausgelaugt kam ich nach Hause, hatte stechende Kopfschmerzen und fühlte mich unausgeglichen. Dann setzte ich mich mit gekreuzten Beinen hin, um das Fa zu lernen. Weil das Gelesene nicht direkt mit meiner Situation zu tun hatte, verband ich mich mit dem, was ich las. Ich spürte eine beruhigende Wärme an meinen Händen und eine sanfte, aber kräftige pulsierende Energie strömte durch meinen Körper. Nach dem Fa-Lernen waren meine Kopfschmerzen verschwunden, mein Geist war kristallklar und meine Motivation richtiggestellt. Ich war bereit, am nächsten Morgen wieder hinauszugehen und den Menschen von Shen Yun zu erzählen.

Seit dieser Zeit lese ich das Fa, wenn ich mich im Kopf benebelt fühle oder mit den menschlichen Eigensinnen ringe. Ist meine Konzentration gut, kann ich deutlich fühlen, wie meine Hände warm werden und wie eine starke Energie unrichtige Zustände auflöst. Inzwischen lese ich die Schiften nicht mehr aus Neugierde, ich versuche auch nicht bewusst, Gewinn daraus zu ziehen, sondern lerne sie als Teil meines Lebens – ein Leben der Kultivierung. Es ist wirklich ein wundervoller Weg.

Die Übungen praktizieren – der beste Weg, um Müdigkeit zu beseitigen

Die Dinge gut auszubalancieren, die richtigen Prioritäten zu setzen, war oft eine schwierige Aufgabe. An der Universität war ich bestrebt, einen guten Abschluss zu machen, gegenüber meinem Professor ein verantwortungsvoller wissenschaftlicher Mitarbeiter zu sein und ein aktiver Studentenführer im Falun Dafa Club. Auch bei meiner Arbeit als Softwareentwickler und im häuslichen Bereich legte ich Wert darauf, verantwortungsbewusst zu sein; ich beteiligte mich auch an den Hausarbeiten. Ich wollte keinen einzigen Bereich meines Lebens vernachlässigen.

Dadurch blieb mir weniger Zeit zum Schlafen. Trotzdem stand ich am frühen Morgen auf und praktizierte die Übungen. Ich rief mir die Worte des Meisters in der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika ins Gedächtnis:

„In Wirklichkeit befürchtet ihr, dass ihr euch nicht gut ausruhen könnt. Habt ihr nicht darüber nachgedacht, dass die Kultivierung die beste Erholung ist? Sie kann die Erholung ermöglichen, die du auch durchs Schlafen nicht bekommen kannst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.-30.03.1998)

Ich erinnere mich, dass in einer bestimmten Zeit auch das Ausschlafen meine Erschöpfung nicht lindern konnte, aber die Übungen schon. Wann immer ich die ersten vier oder die fünfte Übung zu Ende praktizierte hatte, war jegliches Gefühl von Erschöpfung verschwunden und mein Geist war wieder klar und hellwach. Seither mache ich die Übungen, um mich von Schwäche und Erschöpfung zu erholen.

Dafa bestätigen: „Das im Lotto gewonnene Fahrrad zurückgeben“

Als ich mich ein halbes Jahr kultiviert hatte, wurde ich vom Geld verlockt, als ich vom Studentenwohnheim in das Wohnviertel umzog. Das Studentenwohnheim schickte mir fälschlicherweise einen Gutschein für eine Einzahlung, die ich jedoch schon für die letzten Monatsmieten verwendet hatte. Das Geld kam per Scheck über 1.683 US-Dollar. Zuerst war ich überglücklich und dachte: „Boah, ‚ohne trachten kommt es von selbst‘, gut so!“ Ich sprang auf mein Fahrrad und wollte zur Bank, um den Scheck einzulösen.

Doch unterwegs meldete sich mein Gewissen. Ich erinnerte mich an eine Stelle im Zhuan Falun, an der ein Vater, dessen Kind ein Fahrrad in der Lotterie gewonnen hatte, sich fragt: „Ich bekomme ungerechtfertigt dieses Geld, wie viel De muss ich dafür hergeben?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 250). Also fuhr ich zum Studentenwohnheim zurück in dem Bewusstsein, das zu tun, was richtig war. Ich gab dort den Scheck zurück und wartete auf eine Antwort. Sie riefen mich zurück und sagten mir, dass sie tatsächlich einen Fehler gemacht hätten, der sehr bedauerlich sei, und dass sie mir nur danken könnten. Sie sagten mir auch, dass ich das Richtige getan hätte und es nicht viele Menschen gäbe, die so etwas tun würden. Außerdem hätte ich ihnen geholfen, einen Fehler in ihrem System zu entdecken, den sie nun korrigieren könnten.

Ich erzählte ihnen, dass Falun-Dafa-Praktizierende sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten und tun, was richtig ist. Ich nahm die beiden Lotusblumen von meinem Rucksack und gab sie ihnen. Die Damen waren sehr berührt und sagten: „Er bringt uns nicht nur das Geld zurück, sondern macht uns auch noch Geschenke!“ Ich ging zufrieden weg mit dem Gefühl, sie hatten verstanden, dass Falun Dafa gut ist.

Ich versuche aufzuholen

Der Meister sagte auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014 bezüglich neuer Praktizierender zu den langjährigen Praktizierenden:

„Nehmt sie öfters mit, sodass sie Schritt halten können. Allmählich verstehen sie es. Sie wissen nicht, wie wichtig es ist, fleißig voranzukommen. Je mehr du nachlässt, desto lockerer gehen sie mit sich selbst um. Es kann sogar sein, dass sie nicht in die Tür der Kultivierung eintreten können. Ihr sollt sie unbedingt mehr anleiten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014 - Fragen und Antworten, 16.10.2014)

In diesem Punkt haben es die lokalen Praktizierenden meiner Meinung nach sehr gut gemacht. Es gab für mich eine Fülle von Gelegenheiten, mit langjährigen Praktizierenden zusammenzuarbeiten. Solange ich bereit war, die Gewohnheiten eines alltäglichen Menschen aufzugeben, meine Denkweise zu ändern und anhand des Fa Prioritäten setzte, konnte ich alles gut ausbalancieren. Ich nahm an den Aktivitäten teil und beobachtete, wie erfahrene Praktizierende die wahren Umstände erklärten oder Projektarbeit erledigten.

Ich sah und bewunderte ihre Entschlossenheit beim Sammeln von Unterschriften in Universitäten. Wir standen bei heißen Temperaturen an Touristenattraktionen, um die wahren Umstände zu erklären. Ich bemerkte, dass die Praktizierenden ihre Wochenenden damit verbringen, an die zu errettenden Lebewesen zu denken. Sie ließen mich an Paraden teilnehmen und ich fühlte die Kraft und die Güte eines großen Körpers der Dafa-Schüler. Auf der größten Gesundheitsmesse der USA lernte ich, wie ihre Nicht-Regierungsorganisation den Kontakt zu einflussreichen medizinischen und öffentlichen Gesundheitsinstitutionen herstellte, um den erzwungenen Organraub aufzudecken.

Sie brachten mich zu unterschiedlichen Orten, um Shen Yun vorzustellen. Ich sah, dass sie sich von negativen Worten alltäglicher Menschen nicht berühren ließen und standhaft aber gütig mit ihrer schweren Arbeit fortfuhren. Sie schulten mich geduldig und im Detail, wie man die Shen-Yun-Auftritte während der Produktion unterstützen kann. Die Praktizierenden mit technischen Fähigkeiten brachten mir bei, wie man Mail-Versandlisten verwaltet und die Medien informiert, und führten mich in die TV- und Online-Werbung von Shen Yun ein.

Sie nahmen mich mit in die Staatsregierung von Georgia, um mit Politikern zu sprechen und ich wurde Zeuge, wie Praktizierende echte Verbindungen herstellten. Auf der Oberfläche baten sie um Hilfe, aber in Wirklichkeit erweckten und inspirierten sie die Lebewesen, damit sie die richtige Entscheidung treffen konnten. Und schließlich tauschten sie sich mit mir online über ihre Erfahrungen aus, wie die Plattform für Schönheitswettbewerbe zu einer internationalen Bühne zur Aufklärung über die wahren Umstände wurde, um sich für die Menschenrechte in China einzusetzen. Ich bin mir sicher, dass diese Aufzählung nicht vollständig ist, weil ich mich nicht an alles erinnere.

Das letzte Jahr war bei Weitem das intensivste Jahr meines Lebens. Der Meister hat meinen Körper gereinigt und mein Denken und meinen Geist erhöht. Wir wissen alle, dass es keine Worte gibt, um unsere Dankbarkeit gegenüber dem Meister auszudrücken. Mir standen die Tränen in den Augen, weil ich beim Lesen allmählich erkennen konnte, was der Meister wirklich für uns getan hat. Aber ich bin auch allen Praktizierenden unendlich dankbar, die mich mitgenommen und mich durch ihre aufrichtigen Gedanken und ihre harte Arbeit angeleitet und inspiriert haben.

Ich hoffe, dass wir alle fleißig bleiben, uns gegenseitig unterstützen und unsere Gelübde in der Fa-Berichtigung einlösen können.

Kultivierung ist ernsthaft, die Anforderungen sind hoch – das gilt auch für neue Praktizierende

Durch die Teilnahme an vielen Projekten und Aktivitäten entwickelte ich langsam die Vorstellung, dass ich sehr fähig sei, anstatt zu sehen, dass alles, einschließlich meiner Fähigkeiten, vom Meister gegeben worden war, damit ich meine Aufgabe erfüllen konnte. Mit der Zeit begann ich dann bei den Aktivitäten, mich selbst zu bestätigen anstatt das Fa. Was passiert, wenn wir uns selbst bestätigen?

Im Zhuan Falun heißt es:

„…bin ich dann vielleicht kein normaler Mensch? Ich habe Falun Dafa vom Lehrer Li lernen können, ich kann es so gut lernen, ich bin stärker als alle anderen, ich bin vielleicht auch gar kein normaler Mensch.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 372)

Diesbezüglich sagte der Meister:

„Dieser Gedanke ist schon falsch.“ (ebenda)

Es zeigte sich besonders bei der Organisation einer Filmvorführung an meiner Universität.

Da es mein letztes Semester war, wollte ich eine große Veranstaltung organisieren, um die wahren Umstände zu erklären. Ich hatte einen Weg gefunden, um die Veranstaltung zu finanzieren, ohne mich auf die Praktizierenden am Ort zu verlassen. Ich setzte einfach das ein, was ich bei der Promotion für Shen Yun gelernt hatte. Da ich früh mit den Vorbereitungen begonnen hatte, war die Werbung auf dem Campus umfassend – Transparente, Plakate, Flyer und Werbung im Fernsehen. In allen Speisesälen gab es Serviettenhalter mit dem Motiv der Veranstaltung. Ich erklärte den Mitgliedern der Fakultäten die wahren Umstände und erhielt ihre Unterstützung. Dann besuchte ich ihre Klassen, um den Film vorzustellen. Ich kontaktierte alle Verantwortlichen der asiatischen Studentenorganisationen und deren Clubs und lud sie zur Veranstaltung ein. An dem besagten Tag erwartete ich, dass die Studenten nur so hereinströmen würden, aber nur acht Studenten erschienen. Ich war zutiefst enttäuscht.

Rückblickend gab es bei der Organisation dieser Veranstaltung viele Lücken. Die größte war, die fehlende Kooperation mit einem Mitpraktizierenden an der Universität. Meine Versuche, mit anderen Studentenorganisationen in Kontakt zu kommen, waren übereifrig gewesen und hatten nicht den sozialen Kontext berücksichtigt. Die menschlichen Eigensinne und Gefühle ließen meinen Fokus entgleisen. Und wieder hatte ich viele Elemente der Selbstbestätigung hineingemischt, die meine Motive unrein werden ließen. Ich fiel hin, damit ich daraus Tao erkennen konnte. Schließlich gelobte ich mir und wollte das auch allen Praktizierenden sagen, dass ich von nun an härter und professioneller arbeiten würde, mit einem besseren Verständnis für den sozialen Kontext und dem größtmöglichen Fokus darauf, alle Gesinnungen der Selbstbestätigung zu korrigieren.

Meinen Weg gut gehen

Der Meister sagt:

„Bis zum heutigen Schritt ist die Fa- Berichtigung im Universum wirklich in ihrer Endphase angekommen. Außerdem geht sie schon über zur Fa- Berichtigung in der Menschenwelt.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung zum 25. Jahrestag der Verbreitung von Dafa auf der Fa-Konferenz in New York, 28.05.2017)

„Alles, was ich in der Geschichte gesagt habe, geht gerade in Erfüllung. Ich habe keine Prophezeiung ausgesprochen. Aber ich habe die gesamte Lage der Fa-Berichtigung im Universum Schritt für Schritt und bis zu ihrem Ende erklärt. Schaut zu, alles wird zur Realität.“ (ebenda)

Da ich das Fa in dieser Übergangsphase erhalten habe, bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich ein Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung bin. Ich hoffe, dass ich den langjährigen Praktizierenden etwas von dem Gefühl in der Anfangszeit zurückbringen kann, sich mit ganzem Herzen zu kultivieren. Ich bewundere die Kultur, die der Meister und die Dafa-Schüler erschaffen haben! Ich hoffe dass wir alle unseren Weg gut gehen können!

Bitte weist mich auf alles Unangemessene hin.

Danke Meister. Danke an die Mitpraktizierenden.