Neid finden und beseitigen – eine große Hürde in der Kultivierung
(Minghui.org) Den Neid beseitigen, war eine der größten Hürden in meiner Kultivierung.
Der Meister sagte:
„Weil der Neid nicht beseitigt ist, wird er mit Buddhas in Konflikt kommen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 44)
Nach meinem Verständnis ist es so: Wenn wir unsere Xinxing in einem Konflikt nicht bewahren können oder wenn wir jemanden wegen diesem oder jenem Problem schlecht behandeln, basiert unser Verhalten auf dem Neid. Ich möchte auf diesen Punkt näher eingehen.
Formen des Neids
Ich habe viele Praktizierende sagen hören: „Ich bin kein neidischer Mensch; ich beneide ihn nicht um das, was er besitzt oder um das, was er ist. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe.“ Diese Art des Denkens ist meiner Meinung nach zu eng gefasst. Weil wir Westler gelernt haben, neidisch zu sein heißt, dass wir den Status eines anderen oder materielle Dinge wollen, haben wir eine feste Ansicht über den Neid gebildet. Als Kultivierende wissen wir jedoch, dass wir nicht den Prinzipien von Nichtpraktizierenden folgen dürfen, wenn wir in der Kultivierung erfolgreich sein wollen. Aus diesem Grund müssen wir uns am Fa messen und tiefer in unserer Denkweise bohren.
Nach neun Jahren Arbeit in einem gewöhnlichen Unternehmen startete ein Praktizierender ein Projekt, um Praktizierenden zu ermöglichen, in einer Kultivierungsumgebung zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig konnten wir dort auch das Fa verbreiten und auf die Verfolgung von Falun Gong in China aufmerksam machen. Ich wurde gefragt, ob ich am Projekt teilnehmen wolle. Es war eine schwere Entscheidung, weil ich eine sehr gute Position in dem Unternehmen hatte und das Beschäftigungsverhältnis mir viele Vorteile bot. Letztendlich stimmte ich zu und gab die alte Arbeitsstelle auf.
Denkweise des Selbstschutzes
Es dauerte nicht lange, da wurde ich fast täglich kritisiert. Ich konnte es nicht ertragen, auf diese Weise mein Gesicht zu verlieren. Bei jedem Meeting wurde ich kritisiert. Es gab natürlich viele Gründe dafür, weil mein Verhalten in vielen Aspekten nicht angemessen war. Bei fast jedem Meeting reagierte ich ablehnend oder wurde wütend, wenn andere mir etwas aufzeigten. Meine häufigste Reaktion war, wenn mir jemand sagte, dass ich etwas nicht gut gemacht hatte: „Was ist mit dir? Hast du bemerkt, wie schlecht du diese oder jene Sache getan hast?“
Der Grund dafür war, dass ich beim Umgang mit Mitpraktizierenden gewohnheitsmäßig „Informationen“ über alles sammelte, was sie falsch machten. Diese schlechte Gesinnung war ein Schild, das mich für den Fall schützte, dass sie mich kritisieren wollten. Meine menschliche Seite wollte sich vor Verletzungen schützen.
Ich glaube, dass ich mich in diesem einen Jahr mehr kultiviert habe als in den neun Jahren zuvor, weil ich früher keine gute Kultivierungsumgebung gehabt hatte.
Der Meister sagt:
„Bei der Kultivierung hat ein Mensch sehr viele Pässe zu überwinden. Die Ursache liegt darin, dass ein Mensch ständig verschiedenartige Anschauungen nach seiner Geburt bildet, während er die menschliche Gesellschaft erkennt, sodass Eigensinne entstehen. Denn die menschliche Gesellschaft ist eine Welt, wo Leiden, persönliche Vorteile und Genuss parallel existieren. Es gibt eben sehr viele Leiden im Leben eines Menschen, egal wie viel Geld du auch hast und zu welcher sozialen Schicht du gehörst. Aufgrund des Leidens fühlt man sich unwohl, sodass sich der Widerstand gegen das Leiden unbewusst bei einem Menschen entwickelt, dabei hat man das Ziel, etwas glücklicher zu leben. Denn das Streben nach Glück wird bei den Menschen dazu führen, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie sie möglichst nicht verletzt werden, wie sie ein gutes Leben führen können, wie sie aus der Gesellschaft etwas herausragen können, wie sie Erfolg haben, mehr erreichen und zu den Stärkeren gehören können usw. Während diese Erfahrungen gesammelt werden, sind nun einmal die Anschauungen über das Leben entstanden. Diese Erfahrungen wiederum führen dazu, dass die Anschauungen in der Praxis gefestigt werden.“ (Li Hongzhi, Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08.10.2005)
Wegen dieser starren Denkweise war ich nicht in der Lage, Kritik überhaupt anzunehmen. Ich glaubte, dass jeder „schlecht“ und „sehr eigensinnig“ sei. Um Kritik zu akzeptieren, musste ich diese schmutzige Denkweise loswerden. Aus diesem Grund konnte ich keine Güte entwickeln. Egal von welchem Blickwinkel aus betrachtet, nahm ich einen entgegengesetzten Weg.
Die oben beschriebene Denkweise ist unter Nichtpraktizierenden sehr bekannt und auch eine Form des Neides.
Stolz
Ich war auch sehr stolz. Das war auch mit Neid verbunden, aber das wusste ich nicht. Dieser Faktor hielt mich davon ab, Fortschritte zu machen und bestimmte Neigungen abzulegen. Was bedeutet es, diese Neigungen zu beschützen? Man möchte sie nicht loslassen und findet verschiedene Ausflüchte, um die Haltung zu verteidigen, obwohl sie nicht mit den Fa-Prinzipien übereinstimmt.
Ich arbeite in der Küche. Nachdem ich das gewünschte Gericht zubereitet hatte, sagte ein jüngerer Praktizierender oft, dass es nicht gut genug sei oder es nicht so gut schmecke. Nachdem wir die Küche gereinigt hatten, sagten die Praktizierenden der Frühschicht, dass sie dreckig gewesen sei, dass etwas nicht an seinem Platz gestanden habe und so weiter. Mit ernster Miene sagte ich: „Wie kannst du es wagen? Ich weiß genau, wie man kocht! Und ich habe mir alle Mühe gegeben, alles gut zu machen!“ Ich verletzte den anderen, weil er mein Können anzweifelte, obwohl ich mir so viel Mühe gegeben hatte.
Bin ich so der bescheidene Mensch, den der Meister haben möchte? Wie kann ein Praktizierender seine Ebene erhöhen, wenn er nicht akzeptieren kann, dass er etwas falsch gemacht hat? Hat nicht selbst Shakyamuni jedes Mal, wenn er zurückblickte, gesehen, dass sein Verständnis falsch gewesen war?
Stolz führt dazu, dass jemand falsche Werte oder falsche Leistungen schützt. Manche Praktizierende können Dinge aus ihrer Vergangenheit nicht loslassen und denken deshalb, dass sie sehr fähig seien. Wenn jemand ihnen einige Schwächen aufzeigt, können sie sie nicht akzeptieren, weil sie an den „früheren großen Erfolgen“ festhalten oder glauben, dass sie „wer weiß wie großartig“ sind. Das ist auch eine Form des Neides. Nichts in diesem Raum ist tatsächlich wahr, weil es nicht unser wahres Zuhause ist. Unsere wirklichen Leistungen sind die der Kultivierung: Eigensinne beseitigen, Lebewesen barmherzig behandeln und dem Meister in der Zeit der Fa-Berichtigung von ganzem Herzen helfen.
Andere kontrollieren wollen
Der Meister sagt:
„‚Ich habe 100 Punkte bekommen, ich habe 100 Punkte bekommen!‘ Das Kind rennt von der Schule nach Hause, die Tür noch nicht aufgemacht, schimpft schon jemand im Zimmer: ‚Was ist denn schon Besonderes daran, 100 Punkte zu bekommen? Was gibt es denn da anzugeben! Wer hat denn nicht schon einmal 100 Punkte bekommen!‘“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, 424)
Ich hatte nie verstanden, was der Meister damit aufzeigen wollte. Dennoch machte ich ähnliche Erfahrungen, wie der vom Meister beschriebene chinesische Nachbar.
Ich erledige alle Aufgaben, die mir zugewiesen werden, sehr gewissenhaft. Früher war ich eine Zeit lang beim Militär. Ich bin schon früh auf der Arbeit und gehe erst, wenn ich mit dem Ergebnis meiner Arbeit zufrieden bin. Manchmal hat das schon etwas Zwanghaftes. Weil ich das weiß, habe ich dazu bestimmte Denkweisen entwickelt.
Ich schaue immer auf das, was die anderen tun, wie viel sie tun und wie viel Zeit sie mit Dingen verbringen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. Wenn ich putze und mir niemand dabei hilft, beschwere ich mich. Wenn ich mehr Stunden als die anderen arbeite, beschwere ich mich. Wenn ich mir sehr viel Mühe gegeben habe, alles richtig zu machen, andere sich aber nicht um das Problem kümmern, beschwere ich mich und bin sauer.
Warum war ich wie der chinesische Nachbar im oberen Beispiel? Er ist introvertiert, und wenn andere nicht so sind wie er, wird er wütend und beginnt zu schimpfen. Also denkt jemand, der neidisch ist, dass jeder so sein müsse wie er, weil er sich im Recht fühlt. Diese Denkweise entspricht nicht den Fa-Prinzipien: Wir Praktizierenden wissen, dass jeder sein eigenes Schicksal hat. Jeder von uns hat unterschiedliche Mengen an Karma und Tugend und somit auch unterschiedliche Schwierigkeiten und Glück. Ich kann andere nicht mit mir vergleichen und verlangen, dass sie so sind wie ich.
Hier teile ich nur meine eigenen Erfahrungen mit. Wenn es eure Aufgabe ist, andere zu kontrollieren, ist es eine andere Situation. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Jedenfalls sollen wir anderen gegenüber nicht zornig sein Wir müssen in jeder Situation unser Bestes geben.
Der Meister sagt:
„Natürlich ist deine Xinxing sehr hoch und dein Herzenszustand sehr aufrichtig, du erhöhst deine Xinxing, erhöhst deine Ebene, tust nichts Schlechtes, sondern Gutes, so zeigt sich das.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, 507)
Ich sollte nicht schwanken und im Inneren suchen, was es ist, dass diese Gefühle auslöst.
Egoismus
Wir wissen, dass alle Eigensinne dem egoistischen menschlichen Herzen entspringen.
Ich ärgere mich jedes Mal, wenn mich jemand um etwas bittet, das kompliziert ist oder zusätzlichen Aufwand erfordert. Dann beschwere ich mich und reagiere unwirsch. Wenn es Komplikationen gibt, um die ich mich kümmern muss, werde ich unfreundlich und wütend. Das ist auch eine Form des Neides. Wenn mich jemand um etwas bittet, das außerhalb meiner Zuständigkeit liegt und mir keinen Nutzen bringt, rege ich mich auf oder beschwere mich.
Dasselbe ist mir bei der Koordination von Aktivitäten mit Mitpraktizierenden aufgefallen. Mir wurde eine bestimmte Aufgabe zugeteilt, aber weil jemand nicht erschienen ist, musste ich seine Aufgabe übernehmen. Ich ärgerte mich über diese Person, obwohl ich den Grund für sein Fernbleiben nicht kannte. Wie kleinkariert!
Ich erinnere mich auch an eine andere Situation, als die Polizei versuchte, unsere Spruchbänder aus Chinatown zu entfernen. Diese Situation bestand über lange Zeit und wurde von den Schurken der Kommunistischen Partei Chinas organisiert. Da ich immer dort war, musste ich die Angelegenheit mit der Polizei und den Behörden regeln. Mein Herz war bewegt, ich spürte Ärger und Angst. Während ich mit den Polizisten diskutierte, kam eine Praktizierende zu mir und sagte: „Schau dir dein Gesicht an. Du bist so bewegt!“ Ich musste mich zurückhalten, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Ich war so verärgert über die Praktizierende, weil sie mich in so einem kritischen Moment angesprochen hatte.
Der Meister sagt:
„Wisst ihr dieses? Nur solange du ein Kultivierender bist, egal in welcher Umgebung, unter welchen Umständen, werde ich jede Trübsal und unerfreuliche Angelegenheit benutzen, um euren Eigensinn zu beseitigen und eure Dämon-Natur ans Licht zu bringen und zu beseitigen. Das gilt auch bei der Arbeit für das Dafa, egal für wie gut und heilig du die Sache hältst. Weil eure Erhöhung am wichtigsten ist.“ (Li Hongzhi, Weitere Erkenntnis, 09.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte)
Es dauerte viele Jahre, um das zu verstehen und loszulassen. Ich dachte, dass sie falsch lag, aber dieser Vorfall wurde arrangiert, damit ich diese gewalttägige und bösartige Gesinnung entfernen konnte. Die Wurzel dafür lag auch im Neid.
Ich könnte noch viele Beispiele anführen über mein Unvermögen, meine Eigensinne zu erkennen. Heute habe ich einige Aspekte des Neides zusammengefasst, eines der größten Hürden in meiner Kultivierung.
Ich hoffe, dass es anderen dabei helfen kann, aufrichtig nach innen zu schauen und sich selbst zu berichtigen.
Der Meister sagt:
„Ich sage den Praktizierenden heute: Verharre nicht so eigensinnig im Nebel.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 432)
Ich habe viele Praktizierende gesehen, die sich aus Neid zurückgezogen haben. Sie waren nicht in der Lage, ihre schlechten Eigenschaften zu erkennen. Sie dachten, dass alle anderen falsch handeln würden. Oft rechtfertigten sie sich damit, dass nicht nur sie so handeln würden, sondern dass viele Praktizierende „Dinge alleine tun“, weil sie es nicht akzeptieren können, dass andere sie auf ihre Fehler hinweisen.
Kritik ist sicherlich nicht so etwas wie eine frische Brise, aber warum will man es auf dem Weg zur Gottheit leicht haben? Kultivierung ist wirklich nicht einfach, aber wenn es Probleme gibt, kann man ihnen nicht mit einer aufrichtigen Haltung begegnen und verlässt die lokale Gruppe. Der Meister ist traurig, wenn er das sieht. Das Böse hat dann sein Ziel erreicht.
Das Obige sind nur einige meiner Erfahrungen bezüglich der Beseitigung des Neides. Jetzt, wo ich einige Fortschritte gemacht habe, fühle ich mich leichter und zufriedener. Mein schläfriger Zustand während des Fa-Lernens hat sich deutlich verbessert. In den letzten zwei Jahren wurden mir mehr Fa-Prinzipien während des Fa-Lernens gezeigt als in den dreizehn Jahren zuvor. Der einzige Weg, um uns zu erhöhen, ist, ernsthaft nach innen zu schauen!
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