Schicksal nach wiederholten Verhaftungen und Folterungen unbekannt

(Minghui.org) Als die Kommunistische Partei Chinas 1999 die Verfolgung in Gang setzte, fand Tang eine Ausgabe des Zhuan Falun (Hauptwerk im Falun Dafa) und las das ganze Buch durch. Sie erkannte, dass die Medienberichte völlig anders waren als die Lehre im Zhuan Falun – die Medienberichte stellten Verleumdungen gegen Falun Dafa dar. Anders als in den Medien berichtet, ist eines der Grundsätze im Falun Dafa, dass Praktizierende keinen Selbstmord begehen sollen. Als wahre Praktizierende gelten nur diejenigen, die sich strikt an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht halten, das sind die Kernprinzipien im Falun Dafa.

Tang war sich sicher, dass diese Praxis das war, wonach sie gesucht hatte. Obwohl die Situation in China für die Falun-Dafa-Praktizierenden damals äußerst bedrückend war, begann sie, ohne zu zögern, zu praktizieren.

Falun Dafa änderte Tangs Weltanschauung vollständig. Als jüngste Tochter war sie von ihrer Familie verwöhnt worden und war sehr egozentrisch. Durch die Kultivierung lernte sie, andere aus deren Perspektive zu verstehen.

Ihre Kollegen bemerkten die Veränderungen an ihr. Sie folgte nicht mehr blind den verschiedenen Trends in Literatur- und Kunstkreisen. Tang lernte Selbstdisziplin und verstand nun den Sinn eines höheren Lebensziels. Sie wollte das, was sie gefunden hatte, mit anderen teilen und anderen die wahren Hintergründe von Falun Dafa erklären.

18 Jahre brutale Verfolgung

Im Jahr 2000 wurde sie zunächst in eine Gehirnwäsche-Einrichtung geschickt, nachdem das Büro 610 Druck auf ihre Arbeitseinheit ausgeübt hatte. Sie war gezwungen, eine andere Arbeitsstelle anzunehmen. Ihre Familie wurde gezwungen, ebenfalls Druck auf sie auszuüben, damit sie ihren Glauben aufgab. Die Behörden bedrohten ihren Mann so sehr, dass er sich von ihr scheiden ließ.

Nachdem sie aus der Gehirnwäsche-Einrichtung entlassen worden war, ging Tang in die Obdachlosigkeit, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden. Körperlich und geistig von der Verfolgung erschöpft konnte sie sich nach ihrer Rückkehr an ihren Arbeitsplatz an viele Dinge nicht mehr erinnern.

2002 kam es zu einer weiteren Verhaftung, danach wurde Tang im Untersuchungsgefängnis Shanghai festgehalten. Im Oktober 2007 sperrte man sie dann kurzzeitig ins Gefängnis des Bezirks Xuhui, bevor sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht wurde.

Im Februar 2008 wurde sie erneut verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Xuhui festgehalten. Später schickte man sie zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie weitere acht Monate festgehalten wurde. Im November 2008 ließ man sie frei, um sie am 31. Dezember 2008 erneut festzunehmen und sie ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager gefangen zu halten, wo sie gezwungen war, über einen längeren Zeitraum zu stehen und auf einem kleinen Hocker zu sitzen – eine äußerst schmerzhafte Folter. Außerdem folterte man sie durch regelmäßige Zwangsernährung und zwang sie, unbekannte Medikamente einzunehmen.

Bevor sie ins Arbeitslager geschickt wurde, war Tang mit Anfang 20 sehr aufgeschlossen, optimistisch und fröhlich gewesen. Sie versuchte zunächst mit Vernunft, alle Versuche der Wärter, sie umzuerziehen, in Frage zu stellen.

Als die Wärter herausfanden, dass Tang mit ihrer Argumentation bei anderen Praktizierenden, die einer Gehirnwäsche unterzogen worden waren, Erfolg hatte, nahmen sie sie in Isolationshaft und ließen sie von Drogendealern überwachen. Sie misshandelten sie und zwangen sie, sich Videos anzusehen und verleumderische Propaganda über Falun Dafa zu lesen.

Dazu kam, dass sie nicht schlafen durfte und „Gedankenberichte“ schreiben musste. Es ist nicht bekannt, was sie während der Haft noch alles ertragen musste. 

Bei ihrer Freilassung einige Monate später hatte sich Tang völlig verändert – sie war extrem schwach und desorientiert. Sie blieb unter ständiger Beobachtung und verlor ihren Arbeitsplatz.

Misshandlungen in der Nervenheilanstalt

Eines Tages wurde Tang bei der Polizei angezeigt, weil sie im Bus Falun-Dafa-Musik gehört hatte. Gefesselt brachte man sie zur örtlichen Polizeiwache. Später hielt man sie einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Changning fest und anschließend in der Nervenheilanstalt des Bezirks Xuhui.

Tang berichtete dem Leiter der Nervenheilanstalt, dass sie eine Falun-Dafa-Praktizierende und in der Lage sei, auf sich selbst aufzupassen. Sie sagte auch, dass man sie nicht gewaltsam gegen ihren Willen festhalten dürfe. Der Direktor erwiderte, dass der Befehl, sie dort festzuhalten, von einer höheren Stelle gekommen sei.

Tang erklärte auch den Ärzten immer wieder, dass sie nicht im Krankenhaus festgehalten und nicht gezwungen werden sollte, Psychopharmaka zu nehmen. Allerdings wurde sie drei Mal täglich von einem Team, das sie runterdrückte und ihr mit einem Löffel den Mund öffnete, zwangsernährt. Danach lockerten sich Tangs Zähne.

Der behandelnde Arzt sagte, dass sie drei Monate später entlassen werden könne. Das Büro 610 drängte die Anstalt jedoch, sie dazubehalten und mit der Zwangsernährung fortzufahren. Tang erlebte Nebenwirkungen, zu denen auch akustische Halluzinationen und ein allgemeiner Rückgang der Gesundheit gehörten. Sie war vorher zierlich gewesen mit dunklem Haar, aber jetzt war ihr Haar fast völlig weiß.

Tang wurde fast zwei Jahre lang in der Nervenheilanstalt festgehalten. Erst als ihre Familie beim Büro 610 eine Garantieerklärung abgab und dem Krankenhaus 8.000 Yuan (ca. 1.000 Euro) zahlte, durfte sie sie nach Hause holen.

Unter strenger Beobachtung – jetzt wieder inhaftiert

Nach ihrer Heimkehr stand Tang weiterhin unter strenger Beobachtung. Mitarbeiter des örtlichen Wohnkomitees kamen oft, um „nach ihr zu sehen“. Ihr Nachbar unter ihr wurde auch dazu bestimmt, sie zu überwachen. Die Polizei schikanierte sogar ihre 80-jährige Mutter.

Weniger als sechs Monate später, am 7. August 2018, wurde Tang erneut verhaftet. Polizisten der Polizeibehörde des Bezirks Xuhui brachen in ihre Wohnung ein und brachten sie ins Untersuchungsgefängnis im Bezirk Xuhui. Ihr derzeitiger Zustand ist nicht bekannt.

Wir bitten alle, die Informationen über Tang Weimin haben, diese zu übermitteln.

An der Verfolgung beteiligte Personen:
Lu Yaodoing, Leiter der Polizeibehörde des Bezirks Xuhui: +86-2164861337Qiu Zhonghui, Leiter des Büros 610 des Bezirks Xuhui: +86-2164875589Guo Liming, Leiter des Untersuchungsgefängnisses des Bezirks Xuhui: +86-2154354692