„Umerziehungslager“ in der Region Xinjiang – was ich dazu weiß
(Minghui.org) Ich lebe in einer Stadt in der autonomen Region Xinjiang Uyghur. Soweit ich weiß, werden hier Falun-Dafa-Praktizierende seit der zweiten Jahreshälfte 2017 rechtswidrig verhaftet und in lokale „Umerziehungslager“ gebracht.
Unter den Verhafteten sind Paare, Mütter und Töchter sowie ältere Menschen in den 70er und 80er Jahren. Es heißt, dass jeder, der entlassen wird, eine Garantie unterschreiben und versprechen muss, nichts über die Lager zu berichten.
Einige Praktizierende, die in den Lagern festgehalten und später freigelassen wurden, haben diese Verfolgung nach ihrer Freilassung nicht bekannt gemacht. Manche wurden kurz nach ihrer Entlassung erneut verhaftet und wieder eingesperrt.
Die inhaftierten Praktizierenden waren meistens von der örtlichen Polizei rechtswidrig verurteilt oder auf die schwarze Liste gesetzt worden. Es gab auch Nicht-Praktizierende, die aus verschiedenen Gründen verhaftet und festgehalten wurden.
Von diesen wurden einige wegen der Teilnahme an einer Kundgebung festgehalten; einige, nachdem sie ins Ausland gereist waren; andere wegen des Verkaufs gebrauchter Mobiltelefone, die Informationen enthielten, die von der Regierung als „sensibel“ erachtet werden.
Mehrere Paare wurden verhaftet, weil sie auf WeChat über Angelegenheiten sprachen, die von der Regierung verboten sind. Andere benutzten Software, um auf Websites zuzugreifen, die durch die Internet-Zensur in China gesperrt sind. Und es waren auch häufig Petenten betroffen.
Es gab auch religiöse ethnische Minderheiten, die ihre Schriften im Untergrund versteckten. Die Polizei setzte spezielle Instrumente ein, um sie aufzuspüren.
Aus einigen Familien wurden mehrere Familienmitglieder verhaftet und bis zu zwei Jahre lang inhaftiert. Berichten zufolge gibt es keine zeitliche Begrenzung dafür, wie lange jemand im Lager festgehalten werden kann. Zurzeit werden immer mehr Menschen verhaftet und in die Lager gebracht.
Gehirnwäsche
Der Inhalt der intensiven Gehirnwäsche in den Lagern besteht darin, die „drei Identitäten zu akzeptieren“: Anerkennung des Mutterlandes, Anerkennung der chinesischen Nation und Anerkennung der Kommunistischen Partei Chinas.
Gefangene müssen sich Fernsehsendungen über Politik, Rechtsausbildung und Geschichte und so weiter ansehen. Außerdem müssen sie Lieder singen, die die Kommunistische Partei, die Volksbefreiungsarmee und den Sozialismus loben. Und sie müssen wöchentlich „persönliche Reflexionen“ schreiben.
Die Lager verwenden die gleichen Methoden zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Jeder, der das Lager betritt, muss drei Garantieerklärungen schreiben.
Jede Ecke wird wie in einem Gefängnis überwacht, auch die Schlafsäle, Flure, Erholungsbereiche, Baderäume und sogar die Toiletten. Ein Dutzend Menschen schlafen in einem zehn Quadratmeter großen Schlafsaal und manchmal müssen sie sogar auf dem Boden schlafen.
Man sagt, dass die Umerziehungslager von bestimmten Provinzen und Städten in China finanziert werden, um den Kampf gegen die sogenannten drei Kräfte – Separatismus, Extremismus und Terrorismus – zu unterstützen. Die Lager gibt es in verschiedenen Gebieten von Xinjiang. Die Anzahl der Gefangenen ist hoch. Diese Lager wurden aus mehreren Gründen bisher nicht bekannt.
Laufende Schikanen
Nur sehr wenige Menschen werden dort freigelassen. Und wenn, dann wagen sie nicht, das Lager nach ihrer Freilassung zu entlarven. Auch werden sie nach ihrer Rückkehr von Angestellten der örtlichen Gemeinde und Beamten der örtlichen Polizeiwachen schikaniert.
Sobald die Beamten wissen, dass jemand ein Falun-Dafa-Praktizierender ist, kommen Leute von der Gemeinde und der Polizeiwache zu ihnen nach Hause und schikanieren sie. Die Praktizierenden werden ständig angewiesen, Formulare auszufüllen, die Falun Dafa verleumden.
Jeden Tag müssen sie den Gemeindebehörden Bericht erstatten und einmal pro Woche „Gedankenreflexionen“ schreiben. Wenn die Praktizierenden nur im Geringsten davon abweichen, werden sie sofort ins Umerziehungslager gebracht.
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