Kultivierung, Studium und Beziehungen richtig ausbalancieren

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Taiwan 2018

(Minghui.org) Grüße an den Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!

Ich bin ein junger Falun-Dafa-Schüler und studiere derzeit in der Stadt Tainan für meinen Master-Abschluss.

Als ich in der dritten Klasse war, stellte meine Mutter meinem Bruder und mir Falun Dafa vor. Wir lernten gemeinsam das Fa und praktizierten die Übungen. Ich war als Kind wirklich schlecht gelaunt und leicht irritiert und wurde oft wütend. Aber Falun Dafa wirkte magisch auf mich und jedes Mal, wenn ich das Fa lerne, verschwinden der Ärger und die unangenehmen Gefühle. Dann fühle ich mich sehr wohl und zufrieden. Aus diesem Grund bin ich bei der Kultivierung im Falun Dafa geblieben und sie ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden.

Auf Grund der Einflüsse der gewöhnlichen Gesellschaft und insbesondere des jahrzehntelangen schulischen Lernens hatte ich allmählich eine Menge wissenschaftlicher Anschauungen akzeptiert, die nicht dem Maßstab des Dafa entsprechen. Mein Verständnis des Fa war auch nicht gut genug, um es gut zu verstehen. Daher machte ich nur begrenzte Fortschritte bei der Erhöhung meiner Xinxing.

Im Folgenden möchte ich meine Erfahrung während einer wirklich großen Xinxing-Prüfung in Bezug auf mein Fa-Lernen und meine Beziehung zu meinem Universitätsprofessor in den letzten zwei bis drei Jahren beschreiben. Dabei konnte ich das Problem überwinden, indem ich das Fa auswendig lernte und nach innen schaute.

Ohne es zu bemerken, auf dem Weg der alten Mächte

Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind gar nicht wusste, was gute Noten und Ruhm und Reichtum waren, aber in der Schule arbeitete ich immer sehr fleißig. Doch unter dem Einfluss meiner Mitschüler begann ich mich immer mehr um meine Noten, meine Stellung in der Klasse und mein Ansehen bei den Lehrern usw. zu kümmern. Später in der Mittelstufe, der Oberstufe und der Universität lernte ich mit großer Ernsthaftigkeit und verbrachte viel Zeit damit, zu lernen und zu forschen. Ich war ein hervorragender Student und hatte die Chance, viel früher als andere Studenten in einem Forschungslabor zu arbeiten. Ich wusste jedoch nicht, dass meine Anhaftungen – einschließlich Überschwang, Angeberei, Eifersucht und Kampfgeist sowie das Streben nach Ruhm und Reichtum – enorm angewachsen waren. Ich dachte, dass ich es besser als die anderen machte und konnte es nicht ertragen, wenn mich jemand überbot. Es schien so, als würde mein Professor meine Fähigkeiten schätzen. Deshalb bekam ich einige Sonderforschungsaufgaben – das alles wegen meiner  Anhaftungen. In Wirklichkeit stellten diese zusätzlichen Projekte eine sehr schwere Belastung für mich dar, und so blieb mir wenig Zeit für mein normales Studium. Auch in den Projekten zur Bestätigung des Dafa, für die ich verantwortlich war, blieb ich oft zurück. Allerdings war mir lange Zeit nicht bewusst, dass ich mich auf dem von den alten Mächten arrangierten Weg befand. Deshalb machte ich in diesem sehr geschäftigen Tempo bis zum Ende meines Grundstudiums und auch im Studium für den Master-Abschluss so weiter.

Nach den Zwischenprüfungen hatte der Professor noch höhere Erwartungen an mich. Ich konnte das Tempo und den Druck nicht mehr aushalten. Egal wie sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die drei Dinge [1] und die Arbeit im Labor nicht ausbalancieren. Es kam so weit, dass die Ergebnisse dauernd hinter meinen Erwartungen zurückblieben. Ich war sehr frustriert und unglücklich und weinte in der Nacht.

Später verschlechterte sich die Situation sogar noch weiter und ich weinte fast jeden Tag und verlor auch an Gewicht. Ich begann mich sogar zu fragen, ob ich an Depressionen leiden würde. Täglich lernte ich das Fa. Dann verbesserte sich die Situation manchmal. Aber es gab keine grundlegende Verbesserung. So verhielt es sich über ein Jahr lang.

In dieser Zeit verbrachte ich auch einige Monate im Ausland. Nachdem ich meine Universität verlassen hatte, konnte ich mich vorübergehend von dem schlechten Umfeld fernhalten. Aber sobald ich zurückkam, türmte sich alle Trübsal wieder über mir auf. Ich begriff, dass ich mich meinen grundlegenden Anhaftungen stellen musste.

Zu dieser Zeit nahm ich an dem eintägigen Fa-Lernen im Süden Taiwans teil. Man bat uns, den Artikel „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen“ auswendig zu lernen. Das war das erste Mal, dass ich die Schriften des Meisters auswendig lernte. Während des Lernprozesses war ich überrascht, dass meine tief verwurzelten Vorstellungen dem glichen, wie sie der Meister im Fa beschrieb:

„Aufgrund des Leidens fühlt man sich unwohl, sodass sich der Widerstand gegen das Leiden unbewusst bei einem Menschen entwickelt, dabei hat man das Ziel, etwas glücklicher zu leben. Denn das Streben nach Glück wird bei den Menschen dazu führen, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie sie möglichst nicht verletzt werden, wie sie ein gutes Leben führen können, wie sie aus der Gesellschaft etwas herausragen können, wie sie Erfolg haben, mehr erreichen und zu den Stärkeren gehören können usw. Während diese Erfahrungen gesammelt werden, sind nun einmal die Anschauungen über das Leben entstanden. Diese Erfahrungen wiederum führen dazu, dass die Anschauungen in der Praxis gefestigt werden.“ (Li Hongzhi, Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08.10.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Erst nachdem ich diesen Absatz auswendig gelernt hatte, wurde mir ernsthaft bewusst, wie sehr mich diese eigensinnigen Vorstellungen kontrollierten. Dies beeinträchtigte auch mein Verständnis des Fa, wie es der Meister lehrt. So beschloss ich, jeden Tag eine Seite des Zhuan Falun auswendig zu lernen. Ich wollte meinen Kopf mit dem Fa anfüllen, anstatt mit den Dingen der Wissenschaft. Ich nahm fortan den vom Meister und nicht den von meinem Professor arrangierten Weg.

Nachdem ich angefangen hatte, das Fa auswendig zu lernen, bestand der größte Unterschied darin, dass mir an jedem schwierigen Tag immer ein Satz des Fa in den Sinn kam. Das erlaubte mir, mein Verhalten besser mit dem Maßstab des Fa zu messen. Dabei entdeckte ich meine Anhaftungen, die sich hinter den Problemen im Labor verbargen, wie Eifersucht, Kampfgeist, Überschwang, Angeberei und das tief verwurzelte Streben nach Ruhm und Reichtum. Als ich diese Anhaftungen nach und nach aufgab, bemerkte ich entsprechende Veränderungen an den Menschen um mich herum. Mir wurde immer klarer, dass alle Schwierigkeiten im Labor direkt auf meine Anhaftungen gerichtet waren. Ich verstand, dass der einzige Weg, die Probleme zu lösen, darin besteht, nach innen zu schauen.

Ich war zum Beispiel derjenige, der während unserer regelmäßigen Labortreffen am meisten sprach. Meine Ideen wurden vom Professor immer sehr geschätzt. Eines Tages mussten wir über unseren Fortschritt bei unserer Gruppenarbeit berichten. Die anderen Studenten waren nicht selbstbewusst genug, um zu berichten. Deshalb begann ich wie üblich als erster, meine Ideen kundzutun. Diesmal bat mich der Professor, aufzuhören und die anderen sprechen zu lassen. Ich war sofort frustriert und enttäuscht. Aber schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass ich meine Gedanken immer gerne ausdrücken und ins Rampenlicht rücken wollte. Das war tatsächlich Angeberei, – eine sehr starke Anhaftung.

In Besprechungen oder Diskussionen mit anderen Studenten hielt ich es auch immer für notwendig, alles bis ins kleinste Detail zu diskutieren. Dabei wollte ich sicherstellen, dass ich meine Ideen vollständig zum Ausdruck gebracht hatte. Ich zeigte sogar alle kleinen Fehler der anderen auf und kritisierte sie. Ich erkannte nicht, dass diese Haltung zu dominant war und andere verletzen könnte. Einige Mitstudenten betrachteten mich daher als störrischen Menschen, als jemanden, mit dem man schwer reden könne. Lange Zeit hatte ich keine Ahnung, warum manche Leute so von mir dachten. Ich kam nicht auf die Idee, dass ich sie bedrängte, mir zu folgen. Später las ich auf der Minghui-Website einen Artikel zum Erfahrungsaustausch über Kampfgeist. Es hieß, dass der Kampfgeist in anderen Räumen ein kleines Wettbewerbsmonster sei. Erst da realisierte ich, dass hinter der Ansicht, einfach meine Anliegen vorbringen zu wollen und dem unaufhörlichen Streit über Kleinigkeiten ein starker Kampfgeist stand. Nachdem ich das begriffen hatte, fiel es mir leichter, ruhig zu bleiben und anderen zuzuhören, anstatt so sehr darauf bedacht zu sein, immer meine eigenen Gedanken auszudrücken.

Früher waren die Laboraufgaben am wichtigsten. Auch wenn etwas Wichtiges anstand, sagte ich die Aktivitäten zugunsten der Laborarbeit ab. Ich schloss zuerst den Auftrag aus dem Labor ab, auch dann, wenn es sich um Aktivitäten für Falun Dafa handelte. Ich dachte, nur auf diese Weise würden Nicht-Praktizierende denken, dass ich hart arbeitete. Außerdem sollte der Professor nicht denken, dass ich viel Zeit mit Projekten zur Fa-Bestätigung verbrachte.

Erst lange Zeit später spürte ich, dass das nicht richtig war. Es schien, als hätte der Professor mein Leben für mich arrangiert und nicht der Meister. Also passte ich mein Zeitmanagement an und setzte die Kultivierung und die Aktivitäten für Falun Dafa an die erste Stelle. Außerdem sah man mich weniger im Labor. Dies hatte jedoch Auswirkungen auf mein Ansehen. Es schien, dass der Professor mich nicht mehr so schätzte. Er ließ sogar andere Studenten die Forschungsprojekte leiten und ich war ihr Assistent. Dies war sehr vernünftig und besser für meine Kultivierung, dennoch zeigten sich bei mir noch manchmal Neid und Angeberei. Dadurch, dass ich das Fa durchgehend lernte und sogar auswendig lernte, bemerkte ich allmählich, dass hinter diesen Dingen meine Anhaftungen an Ruhm und Reichtum und mein Kampfgeist steckten. Diese hatte ich für eine sehr lange Zeit nicht abgelegt. Mit diesem Gedanken konnte ich das Verhältnis zum Professor besser ausbalancieren. Ich überlegte, dass es vielleicht nicht meine Aufgabe war, hier zu bleiben und für den Professor zu arbeiten wie meine Mitstudenten. Vielleicht hatte ich einen anderen Weg.

So lernte ich, nach innen zu schauen, wenn mich etwas bewegte. Ich versuchte, mir die entsprechenden Anhaftungen ohne Bedauern anzusehen und sie zu beseitigen. All meine negativen Gefühle und die Schwierigkeiten mit meinem Professor, die einst so kompliziert waren, lösten sich allmählich auf. Der Professor hatte mir immer viele Aufgaben gegeben und gedacht, dass nur ich sie erfüllen könne. Aber nun begann er, die schweren Aufgaben den anderen Studenten zuzuteilen. Er vergaß sogar, den Jahresplan mit mir zu besprechen. Daher hatte ich mehr Zeit zum Fa-Lernen und konnte die Übungen regelmäßiger praktizieren. Die anderen Studenten machten ihre Aufgaben sehr gut. Ich hatte das Gefühl, dass der Meister die Aufgaben für mich umgeleitet hatte. Die großen Projekte, die mir ursprünglich zugeteilt worden waren, sagte man ab oder wies sie anderen zu. Daher konnte ich im zweiten Jahr meines Studiums die Masterarbeit schreiben und gleichzeitig die drei Dinge gut machen.

Der große Xinxing-Test – direkt auf mein tief verwurzeltes Streben nach Ruhm und Reichtum abzielend

Durch das Auswendiglernen des Fa änderten sich viele meiner Vorstellungen grundlegend. Ich hatte keine Angst mehr, Leiden zu ertragen und Schwierigkeiten zu begegnen. Ich konnte zwischenmenschliche Konflikte mit dem Fa beurteilen und meinen moralischen Kompass beibehalten. Ich hatte keine Lust mehr, ständig mit anderen Leuten auf der Ebene von Wissenschaft und Logik zu streiten. Trotzdem gab es während dieser Zeit immer noch einen relativ großen Xinxing-Test, der direkt auf mein tief verwurzeltes Streben nach Ruhm und Reichtum abzielte. Seit meiner frühen Schulzeit hatte ich nach Ruhm und Reichtum gestrebt. Dabei war ich davon überzeugt, dass mir von Geburt an gute Noten und Erfolg zustünden. Ich erhoffte mir unbewusst von den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen Ruhm und Reichtum, anstatt einfach meine Pflichten zu erfüllen. Vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichte man einen von mir verfassten Forschungsartikel. Aber man führte mich nicht als einen der Autoren auf. Aus diesem Grund begann ich Groll gegenüber meinem Professor zu entwickeln. Später konnte ich durch ständiges Fa-Lernen und den Austausch mit Mitpraktizierenden die Situation akzeptieren und sie leichtnehmen.

Aber dann schien mein Professor meine Forschungsergebnisse nur auszunutzen und brachte mir nichts Neues bei. Er bat mich, die unveröffentlichten Ergebnisse meiner Masterarbeit den anderen Studenten mitzuteilen. Es war wirklich hart für mich und ich fühlte mich äußerst unwohl bei der Bitte. Eines Tages, nachdem ich das Fa gelernt hatte, fragte ich mich, was mich eigentlich immer so aufwühlte. Plötzlich kam mir der Gedanke, doch an den Meister und das Fa zu glauben. Ich folgte dem vom Meister arrangierten Weg. Wenn der Meister es so arrangierte, dass der Professor sich so verhielt, bedeutete das, dass es etwas gab, was ich verbessern musste. Plötzlich erkannte ich darin den Weg, meine Barmherzigkeit zu kultivieren. Selbst wenn jemand uns verletzt, sollten wir ohne Zögern an den anderen denken und ihn unterstützen. Als ich den Ärger überwand, konnte ich dem Professor meine Situation auf friedliche Weise erklären. Er zeigte Verständnis und bestand nicht mehr darauf, dass ich meine Ergebnisse weitergab.

Zusammenfassend möchte ich sagen: Nachdem ich meinen Kultivierungszustand verbessert hatte, verbrachte ich nicht mehr so viel Zeit mit dem Studium und der Forschung. Stattdessen versuchte ich mein Bestes, die drei Dinge gut zu machen. Meine Masterarbeit und meine Fortschritte in der Forschung blieben dabei trotzdem nicht zurück. Vielmehr arbeitete ich jetzt effizienter und mir kamen sehr oft neue Ideen. Im Labor war ich nicht mehr so sehr darauf aus, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen oder Bestätigung von meinen Professoren zu erhalten. Stattdessen beurteilte ich meine Forschungen mit dem Fa. Dadurch waren meine Gedanken noch klarer und andere Professoren konnten meine Theorien leichter akzeptieren. So konnte ich meine Masterarbeit reibungslos abschließen.

Während ich diesen Erfahrungsbericht schrieb, erkannte ich auch viele weitere Anhaftungen. Da war meine Angst und mein geringes Selbstwertgefühl, weil ich dachte, dass ich mich nicht gut kultiviert hätte. Vor nicht allzu langer Zeit fragte mich der Koordinator des Falun-Dafa-Projekts, an dem ich beteiligt bin, warum ich die Qualität des Projektes nicht steigern könnte. Wäre ich vielleicht übermäßig beschäftigt mit dem Studium und hätte dafür nicht genug Zeit? Ich war für eine Sekunde fassungslos. Dann wurde mir klar, dass ich mich weiter erhöhen musste. Es reicht nicht aus, nur meine täglichen Aufgaben zu bewältigen. Ich muss meine Xinxing immer weiter erhöhen und meine Fähigkeiten erweitern, damit ich meine Pflichten als Falun-Dafa-Schüler wirklich gut audfüllen kann.

Das Obige ist nur mein Verständnis auf meiner begrenzten Ebene. Bitte weist mich auf etwas Unangemessenes hin.

Ich danke dem Meister. Ich danke den Mitpraktizierenden.


[1] Die drei Dinge, die Falun-Dafa-Praktizierende tun sollen sind: 1. Das Fa lernen 2. Aufrichtige Gedanken aussenden und 3. Den Mitmenschen die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung erklären.