Fengtun Gefängnis: Folter und Misshandlungen an neun Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Bei einer Polizeirazzia am 21. März 2017 wurden neun Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen. Am 26. Dezember 2017 mussten sie vor dem Bezirksgericht Tiefeng erscheinen; weitere Verhandlungen gab es am 5. und 7. Juni 2018. Am 28. Juni 2018 verkündete der Richter das Urteil: drei Jahre Haft für alle neun. Ihre Anwälte erhielten erst am 24. Juli Mitteilung darüber.

Bei den verhafteten Praktizierenden handelt es sich um Li Shunjiang (m), Zhang Fuhai (m), Tian Yong, Li (m), Tian (m), Wang Aihua (w), Zhang Liqun (m), Gao Fuping (m), und Zhao Yi (m). Sie wurden am 29. November 2018 ins Gefängnis in Fengtun gebracht.

Zhao Yi wurde zusätzlich mit einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.550 Euro) belegt.

Details zu den neun Praktizierenden

Li Shunjiang kommt aus der Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang. Infolge der Misshandlungen im Gefängnis Fengtun bekam er Pleura-Ergüsse (eine übermäßige Flüssigkeit in Brust und Lunge). Anfang August 2019 brachte man ihn ins Tailai-Gefängnis, wo sich sein körperlicher Zustand verbesserte. Jedoch ließ die Leitung ihn nicht mit seinem Anwalt sprechen.

An 11. September 2019 besuchte seine Familie ihn im Gefängnis. Ein Wärter musste ihn auf dem Weg in den Besucherraum stützen. Li war abgemagert und seine Stimme war leise und schwach.

Der Wärter erzählte seiner Familie, dass ihm gerade die Flüssigkeit aus Brust und Lunge abgepumpt worden sei. Den Zustand habe er im Fengtun-Gefängnis bekommen. Seit er im Tailai-Gefängnis sei, gehe es ihm besser.

Lis Familie beauftragte einen Anwalt, wegen den Misshandlungen gegen das Fengtun-Gefängnis Beschwerde einzureichen. Doch die Wärter im Tailai-Gefängnis lehnten ein Gespräch mit dem Anwalt ab.

Auch die anderen Praktizierenden wurden im Fengtun Gefängnis gefoltert. Hier einige Details.

Zhang Fuhai wurde mit Elektrostäben geschockt, mit Chiliwasser besprüht und von den Wärtern geschlagen, bis er das Bewusstsein verlor.

Tian Yongs Augen wurden mit Chiliwasser besprüht. Die Wärter traten gegen seine Geschlechtsteile, die noch geschwollen waren, als seine Familie ihn kürzlich im Gefängnis in Tailai besuchte. Später bekam Tian Nierensteine und leidet jetzt unter akuten Rückenschmerzen.

Zhang Shimin wurde zu zwei Jahren und acht Monaten mit drei Jahren Bewährung verurteilt. Zusätzlich bekam er eine Geldstrafe von 20.000 Yuan.

Song Yulan wurde zu einem Jahr und sechs Monaten mit zwei Jahren Bewährung verurteilt. Sie wurde mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (1.280 Euro) belegt.

Li ist Ingenieur. Vor seiner letzten Verurteilung hatte er wegen seines Glaubens zwischen 2001 und 2010 neun Jahre im Gefängnis in Tailai verbracht. Nach seiner letzten Verhaftung war er im Gefängnis verschiedenen Foltermethoden ausgesetzt. Unter anderem stülpten im Wärter eine Plastiktüte über den Kopf und „putzten“ seine Zähne mit Urin. Ein Beamter stach ihm mit einem kleinen Messer in den Fuß und goss Alkohol und Salz auf die Wunde.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.