Drei Praktizierende verurteilt, weil sie zusammen Falun-Dafa-Bücher lasen (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Sechs Einwohner der Stadt Suining, Provinz Sichuan sind im März dieses Jahres verhaftet worden, weil sie zusammen die Lehre von Falun Dafa[1] lasen. Drei wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Das Landgericht Shehong verurteilte am 30. September 2019 Xie Chengfang (w), Fan Xiushan (w) und Liu Qiong (w). Xie und Fan wurden durch gerichtlich bestimmte Anwälte vertreten, diese mussten ein Schuldgeständnis einreichen.

Xie wurde zu 1,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (511 Euro) verurteilt. Sie befindet sich derzeit noch in Untersuchungshaft.

Fan wurde zu 2,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan verurteilt. Liu erhielt zwei Jahre und eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (383 Euro). Sie verbüßen ihre Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses.

Gemeinsam das Buch Zhuan Falun gelesen – dann verhaftet

Die drei Praktizierenden waren am 20. März 2019 verhaftet worden. An diesem Tag lasen sie zusammen mit drei weiteren Praktizierenden das Buch Zhuan Falun. Bei den anderen drei weiblichen Praktizierenden handelte es sich um Luo Tongyu, Tu und He.

Als die sechs Frauen mit dem Lesen fertig waren, ging Luo zuerst und wurde von Beamten verhaftet, die draußen gewartet hatten.

Die Beamten gingen danach zurück und klopften an die Tür. Die anderen Praktizierenden dachten, dass Luo zurückkomme, um etwas zu holen. Deshalb öffneten sie die Tür und sahen sich dann mehreren Polizisten gegenüber.

Wohnungsdurchsuchungen: Alle Bücher und Informationsmaterialien beschlagnahmt

Die Beamten durchsuchten die Besitztümer jeder Praktizierenden und beschlagnahmten ihre Bücher. Auch nahmen sie ihnen Hunderte Informationsbroschüren über Falun Dafa weg.

Die sechs Praktizierenden wurden danach zur Polizeistation gebracht, wo sie verhört wurden. Die Polizei wollte wissen, wie sie Falun Dafa kennengelernt und von wem sie die Materialien erhalten hatten.

Noch am gleichen Tag durchsuchte die Polizei Xies Wohnung. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker.

Am nächsten Tag war Fans Wohnung an der Reihe; auch ihr wurden sämtliche Falun-Dafa-Bücher entwendet.

Tu ist um die 70 Jahre. Tu und He wurden gegen 1 Uhr morgens am 21. März 2019 freigelassen.

Luo, 60, wurde nach sieben Tagen Haft im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Shehong entlassen.

Verhör und massive Drohungen, auch bei Angehörigen

Am 21. März wurden Xie, Fan und Liu ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Suining gebracht. Sie wurden in verschiedenen Räumen festgehalten und separat verhört. Die Polizei erzählte jeder, dass die beiden anderen Praktizierenden ihnen bereits Auskunft über sie gegeben hätten. Die Polizei versuchte, die Frauen dazu zu bringen, sich gegenseitig zu beschuldigen.

Neben intensiven Verhören zwang die Polizei die Praktizierenden, sich verleumderische Videos gegen Falun Dafa anzusehen, in dem Versuch ihren Glauben zu erschüttern.

Die Polizei drohte Fan, sie zu drei Jahren Gefängnis zu verurteilen, ihrem Enkel zu verweigern, ein College zu besuchen oder einen Job zu finden. Sie ließen auch ihren Mann, ihren Sohn und ihre Schwiegertochter kommen. Diese sollten sie bitten, Falun Dafa aufzugeben.

Da sie den Druck nicht ertragen konnten, schrieben Liu und Fan Erklärungen gegen ihren Willen, dass sie auf Falun Dafa verzichten würden. Sie wurden am 18. beziehungsweise. 26. April freigelassen.

Die Polizei drohte Fan, dass sie sie wieder in Gewahrsam nehmen würde, sollte sie mit Falun-Dafa-Praktizierenden Kontakt aufnehmen.

Xie weigerte sich, die Verzichtserklärung zu schreiben. Ihre Verhaftung wurde am 27. April genehmigt, einen Tag nach der Entlassung von Fan. Sie wird seitdem im Untersuchungsgefängnis festgehalten.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.