Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Bilanz Oktober 2019: Insgesamt 274 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet

5. Dezember 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in China

(Minghui.de) Nach den von Minghui.org erfassten Daten wurden im Oktober 2019 insgesamt 274 Falun-Dafa-Praktizierende [1] in China verhaftet und 127 wegen ihres Glaubens schikaniert. Mindestens 152 befinden sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch in Haft.

Die Verhaftungen und Schikanen im Oktober fanden in 26 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten statt. Aus zehn Regionen wurden Zahlen von Verhaftungen gemeldet, die im zweistelligen Bereich lagen. Die meisten Verhaftungen wies die Provinz Hebei auf (53), gefolgt von der Provinz Liaoning (41).

24 der betroffenen Praktizierenden waren zum Zeitpunkt der Verhaftung oder Schikane 65 Jahre oder älter; der Älteste war 87 Jahre alt.

Am 1. Oktober 2019 jährte sich die Machtergreifung der Kommunistischen Partei Chinas zum 70. Mal. Dieser Termin wurde vom Regime als ein „äußerst sensibles Datum“ [2] bezeichnet. Die Vorbereitung von groß angelegten Feiern im ganzen Land führte in den Monaten vor dem Jahrestag zu einer verstärkten Verfolgung der Falun-Dafa-Praktizierenden.

Nach den Minghui.org vorliegenden Informationen wurden 922 Praktizierende im Juli, 548 im August, 636 im September und 274 im Oktober verhaftet.

Es folgt eine Auswahl von Fällen, in denen es zu Verhaftungen und Schikanen kam. Aufgrund der strengen Zensur durch die Regierung kann die Anzahl der Falun-Dafa-Praktizierenden, die verhaftet und schikaniert wurden, nicht immer rechtzeitig gemeldet werden. Die Informationen sind auch nicht leicht zugänglich.

Ehepaar im Gefängnis – Sohn allein zurückgelassen

Liu Yanwei, gebürtig aus der Stadt Tongjiang in der Provinz Heilongjiang, zog in die etwa 80 Kilometer entfernte Stadt Fujin, um nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet zu werden.

Ihr neuer Wohnsitz blieb der Polizei nicht lange verborgen. Am Nachmittag des 1. Oktober 2019 wurde sie von zwei Beamten gepackt, in ein Auto geschoben und weggefahren. Das geschah kurz nachdem sie ihren Sohn nach Tongjiang geschickt hatte, um seine Großeltern zu besuchen. Der Sohn war gerade erst bei ihr angekommen, um seine Schulferien bei ihr zu verbringen.

Als ihr Sohn am selben Tag nach dem Besuch bei seinen Großeltern in Tongjiang nach Fujin zurückkehrte, war Li bereits mehrere Stunden weg.

Ihr Sohn wartete in ihrem vorübergehenden Wohnsitz auf sie. Aber sie kam nicht mehr zurück. Erst als er am 6. Oktober in den Zug steigen wollte, um wieder zur Schule zu fahren, erfuhr er von ihrer Verhaftung.

Lius Verhaftung erfolgte zwei Monate nachdem ihr Mann, Zhang Baochun, am 1. August wegen ihres gemeinsamen Glaubens verhaftet worden war. Zhang wird im Untersuchungsgefängnis der Stadt Tongjiang festgehalten.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts war von der Polizei nichts darüber zu erfahren, wo Liu festgehalten wird.

Es war nicht das erste Mal, dass das Paar wegen seines Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war. Im Jahr 2008 waren sie im Abstand von zehn Monaten zu Gefängnisstrafen verurteilt worden: Zhang zu sechs Jahren und Liu zu siebeneinhalb Jahren.

76-Jährige aus Shandong verhaftet

Wang Zhen, 76, wurde am Morgen des 31. Oktober 2019 auf der Straße ihres Heimatortes in der Stadt Weifang in der Provinz Shandong verhaftet.

Als Wangs Söhne Zhang Ping und Zhang Zhao am Nachmittag desselben Tages nach Hause kamen, sahen sie. wie die Polizei versuchte, in ihre Wohnung einzudringen. Sie weigerten sich, der Polizei die Tür zu öffnen. Bald danach kam ein Sonderkommando der Polizei und öffnete die Tür.

Zhang Ping wurde verhaftet. Zhang Zhao entkam zunächst, wurde dann aber am 2. November verhaftet.

Nach neun Jahren im Gefängnis: 79-Jährige erneut wegen ihres Glaubens verhaftet

Die 79-jährige Zhao Yulan wurde zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten verhaftet, weil sie mit anderen über ihren Glauben an Falun Dafa gesprochen hatte.

Zhao Yulan ist eine Einwohnerin der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning. Sie wurde am 18. April 2019 verhaftet. Obwohl Zhao kurz darauf aufgrund ihrer körperlichen Verfassung freigelassen wurde, ergriff die Polizei sie am 26. Oktober 2019 erneut. Sie wird derzeit im Untersuchungsgefängnis Nangou festgehalten.

Vor ihrer letzten Verhaftung war Zhao wegen ihres Glaubens bereits zweimal im Gefängnis mit insgesamt 9,5 Jahren Haftzeit.

Fünf Tage Haft – wegen Reue, ihrem Glauben abgeschworen zu haben

Eine Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Fengcheng in der Provinz Liaoning wurde fünf Tage lang eingesperrt, nachdem die Polizei herausgefunden hatte, dass sie eine Erklärung auf Minghui.org veröffentlicht hatte. In dieser Erklärung hatte sie eine Aussage widerrufen, die sie vor Jahren unter Druck unterzeichnet hatte, mit der sie ihren Glauben aufgegeben hatte.

Viele Falun-Dafa-Praktizierende werden nach ihrer Verhaftung unter Druck gesetzt, Erklärungen zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgeben. Dabei bedroht sie die Polizei häufig mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, ihrer Rentenzahlungen oder der Sicherheit ihrer Familienmitglieder.

Wang Shuqing gehört zu den Praktizierenden, die nach ihrer Freilassung ihre Erklärung widerrufen und ihre Absicht erklärt haben, Falun Dafa wieder zu praktizieren. Ihre Absicht veröffentlichen sie über eine Erklärung auf Minghui.org, der zentralen Kommunikationsplattform für alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der ganzen Welt.

Die Polizei sah die Erklärung, die Wang am 28. August 2019 auf der chinesisch-sprachigen Website Minghui.org veröffentlicht hatte. Wang wurde am 18. Oktober 2019 von vier Beamten der Bezirkspolizei Fengshan in ihrer Wohnung festgenommen.

Man hielt sie fünf Tage lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Dandong fest und ließ sie erst am 23. Oktober wieder frei.

Vater von drei Kindern wegen seines Glaubens an Falun Dafa festgenommen und nach seiner Entlassung von seinem Arbeitgeber gekündigt

Der etwas über 40 Jahre alte Chen Binggui, Busfahrer in der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong, wurde am 7. Oktober 2019 zu Hause verhaftet. Die Polizei hatte ihn Tage zuvor durch Überwachungskameras ausfindig gemacht. Diese zeigten, wie er Broschüren mit Informationen über Falun Dafa in der Stadt Lianjiang (etwa 95 km von Maoming) verteilte.

Seine drei Kinder im Alter von zwei, sechs und sieben Jahren sahen, wie ihr Vater weggebracht wurde. Sie waren dadurch schwer traumatisiert..

Chen wurde am 12. November 2018 nach 37 Tagen Haft entlassen.

Als er am nächsten Tag zur Arbeit ging, wurde ihm von der Personalabteilung des Busunternehmens mitgeteilt, dass er entlassen sei, weil die Polizei sie dazu gezwungen habe.

Weil er der einzige Ernährer war, sind er und seine Kinder, seine Frau und seine betagten Eltern jetzt in einer ernsten Notlage.

Guangdong: Mann im Hungerstreik aus Protest gegen rechtswidrige Verhaftung

Wang Shuicheng aus der Stadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong wurde am 5. Oktober 2019 verhaftet, weil er Broschüren über die Verfolgung von Falun Dafa verteilt hatte. Er trat in der Haftanstalt in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Verhaftung zu protestieren.

Seine Verhaftung wurde kürzlich vom örtlichen Staatsanwalt genehmigt, und nun steht ihm eine Anklage wegen seines Glaubens bevor.

Die Polizei schikanierte und bedrohte Wangs Familie, um von ihr Informationen über ihn zu erzwingen.

Frau aus Liaoning nach sieben Jahren Haft wieder inhaftiert

Nachdem die Verwaltungsbeamten der Stadt Fengcheng in der Provinz Liaoning Informationsmaterialien über Falun Dafa in der Stadt entdeckt hatten, forderten sie die Polizei auf, zu ermitteln. Jiang Fengli wurde am 14. Oktober 2019 als Verdächtige verhaftet.

Jiang, 60, lebt in Fengcheng. In den letzten zehn Jahren wurde sie fünfmal verhaftet und zu zwei Haftstrafen verurteilt. Beide Haftzeiten, insgesamt sieben Jahre, verbrachte sie im Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Sie wurde im Gefängnis schweren Folterungen ausgesetzt.

Polizei von Guangdong schikaniert Falun-Dafa-Praktizierende in Hunan, weil sie Plakate über ihren Glauben aufgehängt hat

Polizisten aus der Provinz Guangdong reisten über 400 Kilometer in die Provinz Hunan, um eine über 80 Jahre alte Falun-Dafa-Praktizierende zu schikanieren. Sie hatten herausgefunden, dass die Frau in Guangdong Plakate aufgehängt und Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.

Li Guihua, eine Bürgerin der Stadt Chenzhou in der Provinz Hunan, fuhr Anfang Oktober 2019 in die Stadt Dongguan in der Provinz Guangdong, um ihren Sohn und ihre Tochter zu besuchen.

Am 12. Oktober 2019, einen Tag vor ihrer Heimfahrt nach Chenzhou, hängte Li Plakate über Falun Dafa in der Nähe eines Bauernmarktes in Dongguan auf.

Später fand die Polizei durch Videos von Überwachungskameras heraus, dass Li diese Poster aufgehängt hatte. Sie schikanierten Lis Tochter und Sohn zu Hause, fanden die Mutter aber nicht mehr vor.

Am Morgen des 16. Oktober 2019 brachen vier Beamte aus Dongguan zusammen mit ihren Kollegen aus Chenzhou in Lis Wohnung ein. Sie durchsuchten jeden Raum und machten Fotos von allem, ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen. Li wurde eine Stunde später zur örtlichen Polizeiwache gebracht.

Die Polizei fotografierte Li und entnahm ihr Blut- und Urinproben. Sie nahmen ihr auch ihr Mobiltelefon weg und gaben es erst ein paar Stunden später zurück. Bevor Li gegen 20:00 Uhr freigelassen wurde, musste sie ein unbekanntes Dokument unterschreiben.

Drei Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und mehr als zehn schikaniert

Die Frauen Zhao Xueqing, Wang Haiping und Ma Haifang wurden in der Zeit vom 2. bis 6. Oktober 2019 in ihren Wohnungen im Kreis Kangping in der Provinz Liaoning verhaftet. Zhao wird im Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang festgehalten.

Zusätzlich zu diesen Verhaftungen wurden im Oktober mehr als zehn Praktizierende von der Polizei des Kreises Kangping schikaniert, während sie mit ihrer Herbsternte beschäftigt waren. Die Praktizierenden wurden befragt und unter Druck gesetzt, Erklärungen zur Aufgabe ihres Glaubens zu schreiben.

Frühere Berichte:

Bilanz September 2019: Insgesamt 636 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet

Bilanz August 2019: Insgesamt 548 Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen

Bilanz Juli 2019: Insgesamt 922 Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen

Bilanz 1. Halbjahr 2019: Insgesamt 2.014 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet

Bilanz Mai 2019: Insgesamt 341 Falun-Dafa-Praktizierende im Mai 2019 verhaftet

Bilanz April 2019: Insgesamt 688 Falun-Dafa-Praktizierende in China verhaftet

Bilanz März 2019: 245 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet

Bilanz Februar 2019: Insgesamt 101 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet

Bilanz Januar 2019 - Insgesamt 181 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Sensible Tage“ oder sensibles Datum“: Das sind Tage, an denen das Regime Protestaktionen von Regimegegnern oder anderen unterdrückten Minderheiten befürchtet. Deshalb kontrolliert sie diese an solchen Tagen besonders scharf.