Nach jahrelanger Haft und Misshandlungen erwartet Mann erneut ein Gerichtsurteil (Heilongjiang)

(Minghui.org) Ein 56-jähriger Mann aus der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang, wartet in einem Untersuchungsgefängnis in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, auf sein Urteil.

Li Shaozhi wurde in Harbin, der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang, von Polizisten aus Changchun verhaftet. Die Verhaftung erfolgte am 22. September 2017. Es ist nicht bekannt, warum die Polizei von Changchun 260 Kilometer nach Harbin reiste, um ihn zu verhaften.

Nach seiner Entlassung aus einer fünfjährigen Haftstrafe 2011 sah sich Li gezwungen, nach Harbin umzuziehen. Er war zu der Haftstrafe verurteilt worden, weil er sich geweigert hatte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Nach beendeter Haftstrafe setzte er das Praktizieren fort.

In China praktizierten Millionen Menschen offen diesen Übungsweg, bevor das kommunistische Regime unter Jiang Zemin plötzlich den Kurs änderte und am 20. Juli 1999 die Niederschlagung von Falun Dafa begann. Dies führte zu der schweren Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden, die bis heute andauert.

Zwangsarbeit und Obdachlosigkeit

Im August 1998 begann Li Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas mit der Verfolgung begonnen hatte, reiste Li wie viele Falun-Dafa-Praktizierende nach Peking, um an die Regierung zu appellieren. Am 4. Februar 2000 wurde er verhaftet und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Während seiner Gefangenschaft im Zwangsarbeitslager weigerte er sich, seinen Glauben aufzugeben. Er wurde schwer gefoltert und misshandelt – sowohl körperlich als auch seelisch. Er bekam Krätze, eine Hautkrankheit, die den Körper mit juckenden Krusten bedeckt. Seine Haut eiterte schließlich und nässte aufgrund der unhygienischen Bedingungen im Lager. Li entkam am 3. November 2000 aus dem Arbeitslager und wanderte fast sechs Jahre lang ohne festen Wohnsitz umher. Am 31. August 2006 geriet er erneut in die Fänge der Polizei. Wieder war er im Gefängnis Folter und Schlägen ausgesetzt, so dass er halb gelähmt wurde und zu Ohnmachtsanfällen neigte.

Geistig desorientiert und noch nicht vollständig von der Folter erholt, wurde Li am 21. April 2007 vor das Bezirksgericht Xiangyang in der Stadt Jiamusi gestellt. Der Richter verurteilte ihn zu fünf Jahren Gefängnis.

Nach seiner Entlassung zog Li 2011 nach Harbin. Mit Gelegenheitsarbeiten hielt er sich über Wasser, bevor er 2017 erneut verhaftet wurde.

Nicht schuldig“

Nach seiner letzten Verhaftung gab die Staatsanwaltschaft des Bezirks Nanguan Lis Akte dreimal an die Polizei von Changchun zurück, weil es an Beweisen mangelte. Schließlich wurde sie an das Bezirksgericht Nanguan weitergeleitet.

Li erschien am 16. November 2018 vor Gericht, und sein Anwalt plädierte in seinem Namen auf „nicht schuldig“.

Derzeit wartet er auf das Urteil im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 des Bezirks Nanguan, wo er seit seiner Verhaftung 16 Monate lang festgehalten wird.

Lis Eltern gehen auf die 90 zu und sind bettlägerig. Sie warten besorgt auf seine Entlassung.

Frühere Berichte:

Niemand benachrichtigt die Familie eines Falun-Gong-Praktizierenden nach seiner Verhaftung

Practitioner Mr. Li Shaozhi from Jiamusi City, Heilongjiang Province Partially Paralyzed from Torture

A Police Officer Forces A Person to Give False Testimony Against Mr. Li Shaozhi from Heilongjiang Province


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.