In Freiheit, aber nicht frei – nach 18 Monaten Haft wird eine Praktizierende weiter schikaniert

(Minghui.org) Luo Mingyou, eine 66-jährige Bürgerin der Stadt Chongqing, war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa 18 Monate lang inhaftiert. Seit ihrer Freilassung im Oktober 2018 schikanieren Beamte sie weiter, weil sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben. So zum Beispiel am Morgen des 20. Januar. Da kamen neun Personen von verschiedenen lokalen Einrichtungen zu ihr nach Hause und versuchten, ihre Wohnung zu durchsuchen. Luo hielt sie davon ab und erklärte, dass sie nichts Unrechtes getan habe.

Verhaftung, Verhör unter Folter und kein Essen oder Trinken

Luo wurde am 15. April 2017 in ihrer Wohnung von der Polizei und Agenten des Büros 610 Yongchuan verhaftet.

Als die Polizei sie verhörte, zwang man sie, zwei Tage und eine Nacht auf einer Tigerbank zu sitzen. Trotz der Einschüchterungen weigerte sich Luo, Angaben darüber zu machen, wer mit ihr Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Auch verriet sie nicht den Besitzer des verwendeten Fahrzeugs und auch nicht, wie sie sich gegenseitig kontaktiert hatten.

Die Polizei gab Luo bis zum nächsten Abend kein Essen und kein Wasser. Danach wurde sie in ein örtliches Krankenhaus zu einer Untersuchung gebracht. Gleich im Anschluss brachte die Polizei sie ins Untersuchungsgefängnis Yongchuan. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie etwa 48 Stunden lang nichts gegessen oder getrunken. Trotz ihres Protestes befahlen die Beamten den Gefängniswärtern, sie zu fesseln und ihr eine Uniform anzuziehen.

Am dritten Tag verhörte ein Wärter sie weiter und befahl ihr, Reinigungsarbeiten durchzuführen, obwohl sie noch immer nichts gegessen hatte.

Während dieser Tage versuchte Luo, einen Anwalt zu finden, der für sie auf nicht schuldig plädiert. Der Anwalt, den ihr Sohn einstellen konnte, weigerte sich jedoch, ihre Unschuld zu verteidigen. Luo schrieb daraufhin einen Brief an ihren Sohn, aber der wurde von den Wärter zurückgehalten.

Unklare Fakten, unzureichenden Beweise – dennoch verurteilt

Die Staatsanwaltschaft Yongchuan lehnte Luos Fall zunächst am 27. August 2017 und dann am 12. Oktober 2017 wegen unklarer Fakten und unzureichender Beweise ab. Am 12. November 2017 reichte die Polizei den Fall zum dritten Mal ein.

Beim Prozess vor dem Gericht in Yongchuan am 24. Januar 2018 wurde Luo zu 18 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan [2] verurteilt. Nach ihrer Freilassung im Oktober 2018 fand sie heraus, dass das Geld ohne ihr Wissen von ihrem Bankkonto abgebucht worden war.

Frühere Berichte:

Ein Richter verklagt drei Bürger wegen ihres Glaubens

Additional Persecution News from China – April 18, 2017 (18 Reports)


[1] Das Büro 610: eine außergerichtlichen Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Gong beauftragt ist.
[2] Das sind umgerechnet ca. 390 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.