Schwere Folter und Todesfälle: Polizeistation von Nangshan sogar im Bericht der Menschenrechtsorganisation der UN erwähnt

(Minghui.org) Eine Polizeistation in der chinesischen Provinz Heilongjiang ist seit Jahren dafür berüchtigt, Falun-Dafa-Praktizierende besonders schwer zu verfolgen. Ihr Name „Nangshan“ steht für Berichte über Todesfälle, brutale Übergriffe und schlimmste Folter. Bereits zweimal tauchte die Polizeistation im Menschenrechtsbericht der Vereinten Nationen auf.

Ein aktueller Fall ist der von Huang Guodong. Der Falun-Dafa-Praktizierende starb am 31. Oktober 2017. Die letzten Monate vor seinem Tod hatte er wegen der erlittenen körperlichen und seelischen Misshandlungen Schwierigkeiten beim Essen und beim Toilettengang.

Nachdem Huang auf der Polizeistation Nanshan festgehalten wurde, kam er in das Gefängnis Mudanjiang. Wegen seines Glaubens an Falun Dafa folterte man ihn dort massiv. Auf der Polizeiwache hängten die Wärter ihn an seinen Daumen auf und schlugen ihn. Als er von den Schmerzen ohnmächtig geworden war, kratzten sie seine Rippen mit Münzen und stachen Zahnstocher in seine Fingerspitzen, um ihn wieder zu Bewusstsein kommen zu lassen. Sobald er wach war, begann die Folter erneut.

So wie Huang verloren auch Gao Bingrong (w) und Cui Cunyi (m) durch körperliche und seelische Misshandlung ihr Leben. Auch sie wollten nicht das Praktizieren von Falun Dafa aufgeben. Andere Praktizierende wie Zhao Jun (w) trugen Behinderungen davon.

Gao Bingrong: Gepeinigt bis zur geistigen Verwirrtheit und Tod

Gao lebte in der Gemeinde Tielinghe, die zum Revier der Polizeistation Nanshan gehört. Durch das Praktizieren von Falun Dafa verbesserte sich ihre Gesundheit und ihr Familienleben wurde ausgeglichener. Miao Qiang, der stellvertretende Leiter der Polizeistation Nanshan, und mehrere andere Polizisten verhafteten sie im Februar 2001.

Dort schlugen sechs männliche Polizisten auf Gao ein, von 19:00 Uhr bis in den frühen Morgen um 1:30 Uhr. Miao zwang sie, den Begründer von Falun Dafa zu beschimpfen und auf Falun-Dafa-Büchern herumzutrampeln und sie dann zu zerreißen. Anstatt Gaos Blutergüsse und Verletzungen zu behandeln, brachten die Beamten sie anschließend in das Untersuchungsgefängnis Mudanjiang.

Gaos Zustand bei der Einlieferung war fürchterlich – sie war nun behindert. Überall im Gesicht und an den Gliedmaßen gab es Schwellungen. Statt ihrer Augen waren nur noch zwei schmale Schlitze zu sehen und es gab mehrere eiergroße Klumpen auf ihrem Kopf. Sie war geistig verwirrt, weinte und kauerte sich zusammen, als ob sie Angst davor hätte, geschlagen zu werden. Wenn sie später solche Angstattacken übermannten, mussten Wärter und Häftlinge sie festhalten. Schließlich wurde sie freigelassen, doch ging es ihr Tag für Tag schlechter. Ein Jahr später war sie tot.

Cui Cunyi wird tot an Familie übergeben – fünf Rippen gebrochen, ganze Lunge schwarz

Der 54-jährige Cui Cunyi war wegen der Verfolgung von Falun Dafa gezwungen, sich von zu Hause fernzuhalten. „Sag ihm, er soll zurückkommen und es wird ihm gut gehen“, sagte ein lokaler Polizist zu seiner Familie. Doch kurz nach Cuis Rückkehr verhaftete die Polizei ihn am 13. Mai 2002 und brachte ihn zur Polizeistation Nanshan. Zwei Tage später wurde seine Familie über seinen Tod informiert.

Der 54-jährige Cui Cunyi aus der Stadt Mudanjiang stirbt innerhalb von zwei Tagen nach seiner Festnahme und Inhaftierung im Polizeirevier Nanshan.

Cui hatte Blutergüsse am ganzen Körper, fünf gebrochene Rippen, geschwollene Augen und schwarze Beine.

Als sie an die Provinzregierung Heilongjiang appellieren wollten, hinderte die Polizei sie an der Nutzung sämtlicher öffentlicher Verkehrsmittel. Erst nach mehrfacher Aufforderung durch seine Familienmitglieder und wegen deren Appellen an die Provinzregierung und Peking zahlte die Polizei von Mudanjiang der Familie 500.000 Yuan [1].

Aufgrund von Fällen wie bei Cui hat die Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen die Polizeistation Nanshan 2005 in ihren jährlichen Menschenrechtsbericht aufgenommen und eine Überprüfung beantragt. Bislang wurden noch keine Beamten zur Verantwortung gezogen.

Zhao Jun: Mit Zahnstochern in die Fingerspitzen gestochen, Behinderung

Beamte der Polizeistation Nanshan haben eine besonders perfide Foltermethode. Sie benutzen Zahnstocher, um sie den Praktizierenden in die Fingerspitzen zu stechen. Xie Chunsheng, der Leiter der Polizeistation, und Miao gingen am 24. Februar 2001 zu Zhao Jun nach Hause. Xie forderte Zhao auf, zu einem Gespräch zu kommen. Sobald Zhao – nur in Sandalen – aus der Tür trat, zwangen die Beamten ihn in einen Polizeiwagen und brachten ihn zur Polizeiwache.

An diesem Abend wurde Zhao dreimal straff gefesselt. Vor Schmerzen verlor Zhao dreimal das Bewusstsein. Um ihn aufzuwecken, nutzten die Wärter wieder die oben beschriebene Methode. Sie kratzten seine Rippen mit Münzen und stachen seine Fingerkuppen mit Zahnstochern. In der Folge waren die Nerven seiner Arme so schwer geschädigt, dass er eine Behinderung davontrug. Dies wurde durch eine medizinische Untersuchung bestätigt.

Folternachstellung: Einstechen von Zahnstochern in die Fingerspitzen

Dennoch wollte sich Zhao nicht von seinem Glauben abbringen lassen. Als die Beamten das sahen, verhafteten sie seinen Sohn Zhao Dan. Er studierte damals Medizin, praktizierte aber nicht Falun Dafa. Sie fesselten Zhao Dan an Heizungsrohre, bedeckten seinen Kopf mit dicken Decken und erstickten ihn fast. Außerdem verweigerten sie ihm Getränke und die Benutzung der Toilette.

Am nächsten Morgen brachten zwei Beamte Zhao Dan zu seinem Vater und schrien: „Hey! Schau dir deinen Sohn an!“ Dann brachten sie Zhao Dan sofort weg. Als Zhao daran dachte, dass er selbst bereits in nur einer Nacht zum Invaliden geprügelt worden war, befürchtete er, dass auch sein Sohn derart gefoltert würde. Verzweifelt rief er: „Lassen Sie meinen Sohn frei! Ich werde alles zugeben, weswegen Sie mich anklagen!“ Daraufhin erpresste die Polizei 5.000 Yuan (ca. 650 Euro) von der Familie und ließ Zhao Dan frei.

Huang Guodong: Blut im ganzen Raum

Huang arbeitete in einer Fabrik. Von Kollegen und Nachbarn wurde er wegen seines Fleißes und seiner Großzügigkeit respektiert. Er war auch intelligent und gewann den vierten Platz im stadtweiten Schachwettbewerb. Durch das Praktizieren von Falun Dafa wurde er aufgeschlossener und gesünder. Einmal sagte er: „Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind das Beste. Ohne sie kann ich nicht leben.“

Da Huang wegen der Verbreitung von Informationen zur Aufdeckung der Verfolgung von Falun Dafa angezeigt wurde, wurden er und sein Sohn Ende Februar 2001 verhaftet und auf die Polizeistation Nanshan gebracht.

Miao Qiang und andere Beamte banden seine Daumen zusammen, hängten ihn daran auf und schlugen ihn. Nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, misshandelten sie seine Rippen und Fingerspitzen, wie sie es bereits mit Zhao getan hatten. Weitere Folterungen folgten. Huang schrie vor Schmerzen, dennoch wurde er 24 Stunden durchgehend gefoltert. Danach war sein Kopf angeschwollen und er hatte überall Blutergüsse. Schließlich verlor er die Kontrolle über seinen Darm. Überall im Raum war Blut.

Aber das war erst der Anfang. Die Polizisten fesselten ihn mit Handschellen und legten ihm Fußfesseln an. Sie hielten ihn in einem Untersuchungsgefängnis fest, in dem Miao und andere Polizisten weiter auf ihn einprügelten. Huangs Frau kontaktierte das Büro 610 und die Polizeistation und bat um seine Freilassung. Doch der Antrag wurde abgelehnt und die Polizei verlangte von ihr stattdessen Geld.

Die Beamten schmiedeten auch Pläne, wie sie ihn zusätzlich zu der körperlichen Misshandlung zwingen könnten, seinen Glauben aufzugeben. Ein Häftling, der im Speisesaal arbeitete, berichtete, ihnen sei gesagt worden, sie sollten Huangs Essen mit unbekannten Medikamenten versetzen, damit er ständig Durchfall bekam. Die Wärter fragten dann Huang – der damals nichts von diesem Anschlag wusste – warum die Falun-Dafa-Übungen seine Gesundheit nicht verbessern würden. Sie dachten, sie könnten so seinen Glauben erschüttern.

Innerhalb der nächsten zehn Monate magerte Huang durch die Misshandlungen und die Medikamente ab; bald befand er sich in einem sehr schlechten Zustand. Sein Fall wurde in den Menschenrechtsbericht der Vereinten Nationen von 2001 aufgenommen. Anstatt jedoch freigelassen zu werden, wurde er am 12. Dezember 2001 vor Gericht gestellt. Huang war zu schwach, um vor Gericht zu sprechen. Dennoch wurde er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Man brachte ihn ins Gefängnis von Mudanjiang. Dort litt er unter Kälte und Hunger. Neben anderen Folterungen wurden seine Geschlechtsteile und sein Anus mit Elektroschlagstöcken geschockt.

Gesamtübersicht der in Nanshan angewendeten Foltermethoden

Zu den Foltermethoden, die in der Polizeistation Nanshan und ähnlichen Orten angewendet werden, gehören: Elektroschocks mit Hochspannungsschlagstöcken, Waterboarding, im eisigen Winter mit kaltem Wasser übergossen werden, Prügel, Festbinden auf einem Eisenstuhl, den Kopf gegen eine Wand schlagen, Zwangsernährung, Ersticken, Verbiegen der Finger, langes bewegungsloses Stehen, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Verbot der Toilettenbenutzung und vieles mehr.

Neben den oben genannten Fällen litten auch viele andere Praktizierende unter solchen Misshandlungen. Zhang Yuliang wurde 2001 von Miao geschlagen. Seine inneren Organe waren danach beschädigt und er hatte lange Zeit Blut im Urin. Dennoch wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem seine Verwandten in Kanada seinen Fall der kanadischen Regierung angetragen hatten, schrieb ihnen der kanadische Außenminister John Baird, dass er eng mit dem damaligen Premierminister Stephen Harper zusammengearbeitet habe, um die chinesische Regierung aufzufordern, inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende freizulassen.

Frühere Berichte:Mann aus der Provinz Liaoning stirbt nach zehn Jahren GefängnisKanadisches Außenministerium zeigt sich besorgt wegen der in China inhaftierten Praktizierenden


[1] Das sind umgerechnet ca. 65.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.