Praktizierende aus Shandong stirbt nach Haftentlassung unter dem Druck der Verfolgung

(Minghui.org) Liu Xiuzhen wurde im Jahr 2014 in das Frauengefängnis Jinan überführt, weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa [1] festhielt.

Zwei Wochen danach wurde bei der Praktizierenden aus der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong Lungenkrebs diagnostiziert. Neun Monate später, als sich der Krebs bis in die Gebärmutter ausgebreitet hatte, wurde Liu eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt.

Nach ihrer Heimkehr bedrängten die Polizisten die Praktizierende in ihrem Zuhause. Im Jahr 2015 war ihr Krebs ausgeheilt. Doch die Schikanen der Polizei setzten Liu sehr zu. Am 4. Januar 2019 starb sie.

Zu dieser Zeit war Lius Sohn, der 38-jährige Yang Naijian, im Gefängnis der Provinz Shandong, weil auch er an seinem Glauben an Falun Dafa festhielt. Er durfte nicht an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen.

Verurteilt wegen Fotografien über Nachstellungen von Foltermethoden an Falun-Dafa-Praktizierenden

Liu führte ein Restaurant und einen Friseursalon. Sie begann im Jahr 2005, Falun Dafa zu praktizieren. Sie schätzte die Kultivierungspraktik dafür, dass sie dadurch inneren Frieden fand. 

Im Jahr 2006 wurde Liu von der Polizei festgenommen. Man hatte sie angezeigt, weil sie ein Transparent über Falun Dafa aufgehängt hatte. Liu wurde zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis Jinan verurteilt. Ihr Vater starb kurz nach ihrer Inhaftierung an den Folgen der psychischen Belastung, die die Haft seiner Tochter für ihn darstellte.

Am 2. Mai 2013 setzten die Polizeibehörde und die Staatssicherheitsbehörde der Stadt Qingdao über 70 Polizisten ein. Sie umzingelten die Wohnung von Liu Xiuzhen, schlugen die Tür ein und brachen gesetzeswidrig ein. Sie verschleppten alle ihre Angehörigen und ihre Freunde Lu Xueqin, Li Hao, insgesamt 16 Personen. Als Grund ihrer Razzia gab die Polizei an: „Versammlung von Falun-Gong-Praktizierenden.“ Am 4. Juni verbreitete der staatlich kontrollierte Fernsehsender CCTV und die Xinhua-Website eine Nachricht über diese Aktion: Die Polizei der Stadt Qingdao habe das „Delikt“ aufgeklärt, dass Falun-Gong-Praktizierende Fotos von Foltermethoden im Gefängnis nachgestellt und sie fotografiert hätten.

Am 9. Juni erstellte die Polizei einen widerrechtlichen Haftbefehl, der mit dem Vorliegen einer Straftat nach § 300 des chinesischen Strafesetzbuches begründet wurde: Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu behindern. Anschließend änderte die Polizei die Bezeichnung für die Straftat in „Anstiftung zur Subversion der Staatsmacht“ und zwang ihre Angehörigen, den Haftbefehl zu unterschreiben.

Nach 14 Monaten Untersuchungshaft und Misshandlungen verurteilte das Gericht Liu am 17. Juli 2014 zu drei Jahren Haft. Ihr Sohn Yan wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Das war für Lius Mutter ein weiterer schwerer Schlag. Sie starb Anfang 2018.

Am 22. Oktober 2014 überführten die Beamten Liu in das Frauengefängnis Jinan. 

Als ihre Familie sie am 6. November 2014 besuchen wollte, teilten Beamte den Angehörigen mit, dass Liu wegen eines Schattens auf der Lunge in das Polizeikrankenhaus Jinan gebracht worden sei.

Die Familie beantragte, Liu am 30. Juni 2015 im Krankenhaus zu sehen. Die Behörden informierten sie, dass der Verdacht auf Krebs bestätigt worden sei. Liu sollte schon bald eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt bekommen.

Als ihre Familie Liu wiedersah, war sie bereits abgemagert und sehr schwach. Sie erzählte ihnen, der Arzt habe gesagt, dass der Krebs bereits die Gebärmutter befallen habe. Behandelt wurde jedoch nur der Lungenkrebs.

Als Liu am 29. Juli 2015 das Gefängnis verließ, sagte ein Gefängniswärter, dass der Arzt die ihr verbleibende Lebensdauer auf nur drei Monate schätze.

Zuhause begann Liu damit, wieder Falun Dafa zu praktizieren. Daraufhin verbesserte sich ihr Gesundheitszustand wieder. Nach einem Monat hatte sich ihr Körper erholt und Lius Teint erstrahlte. All ihre Freunde und Verwandte waren ganz erstaunt und riefen: „Falun Dafa ist unglaublich!“

Doch das Nachbarschaftskomitee und das Büro 610 schikanierten Liu weiter. Als sie am 9. August 2016 gemeinsam mit Familienangehörigen inhaftierte Verwandte im Provinzgefängnis Shandong in Jinan besuchen wollte, wurde die Gruppe am Bahnhof abgefangen. Drei Spezialpolizisten umzingelten Liu Xiuzhen und überprüften ihre Identität.

Insbesondere vor dem Gipfeltreffen der Shanghai Cooperation Organization im Juni 2018 stand Liu unter Beobachtung. Mehrere Personen waren außerhalb ihrer Wohnung stationiert und folgten ihr überall hin. Die ständigen Schikanen und Einschüchterungen setzten Liu unter großen psychischen Druck. Ihr Zustand verschlechterte sich rasch. Drei Monate später starb sie. Es war der 4. Januar 2019.

Frühere Berichte:

Frauengefängnis Shandong: Späte Diagnose Krebs - Falun Gong-Praktizierende hätte schon längst aus dem Gefängnis freigelassen werden müssenQingdao Practitioner Ms. Liu Xiuzhen Seriously Ill in Jinan Women's PrisonStadt Qingdao, Provinz Shandong: Mehrere Falun Gong-Praktizierende verhaftetFalun Gong-Praktizierende in 20 Minuten Schauprozess verurteilt, weil sie Foltermethoden nachstelltenFalun Dafa-Praktizierender Yang Naijian im Gefängnis Jinan gefoltert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.