Von einer Hauptkoordinatorin zur einfachen Praktizierenden

(Minghui.org) Ich würde gerne einige meiner Kultivierungserfahrungen mit euch teilen. Vor einiger Zeit trat ich von der Rolle der Koordinatorin aller lokalen Projekte zurück und begann, bescheiden mit anderen Mitpraktizierenden zusammenzuarbeiten. Seitdem hat sich mein Kultivierungsweg verbessert. Ich habe jetzt ein tieferes Verständnis der Fa-Prinzipien in Bezug auf die solide Kultivierung, des Nach-innen-Schauens, die Unterstützung des Meisters bei der Fa-Berichtigung und die Erfüllung meiner Gelübde. Ich habe die Freiheit und Leichtigkeit erlebt, wenn man wirklich selbstlos ist.

Festgenommen, eingesperrt und gefoltert

An einem Wintermorgen brachen fünf Polizisten in Zivil in meiner Wohnung ein. Sie durchsuchten meine Wohnung und nahmen viele Materialien über Dafa mit. Ich stand sowohl körperlich als auch psychisch unter einem extremen Druck und konnte mich an keine Zitate des Meisters mehr erinnern. Aber ich hatte einen klaren und entschlossenen Gedanken: „Egal was passiert, ich höre nur auf das, was der Meister sagt. Ich folge nur dem Meister. Niemand kann mir Schaden zufügen.“ Mit diesen Gedanken konnte ich alles vernünftig behandeln.

In der Polizeistation wurde ich an einen Eisenstuhl gekettet. Egal wie brutal die Polizeibeamten mich behandelten, ich wurde nicht wütend und blieb ruhig. Voller Gutherzigkeit sprach ich mit den Polizisten. Ich erklärte ihnen, wie ich in der Vergangenheit im Gefängnis gefoltert worden war. Meine Erfahrungen hätte ich auch in der Strafanzeige gegen den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Jiang Zemin niedergeschrieben.

Ich erklärte den Polizeibeamten auch, dass Falun-Dafa-Praktizierende so viel erduldet hätten, weil sie den guten Menschen die wahren Umständen nahebringen wollen. Die Menschen hätten dann die Möglichkeit, sich von den Machenschaften der Partei zu distanzieren, wenn diese strafrechtlich angeklagt wird. Ich erzählte ihnen, dass solange die Polizei und die gewöhnlichen Menschen die Tatsachen wüssten und ihnen damit der Austritt aus der Partei möglich wäre, mir das Leid nichts ausmachen würde. Ich erklärte ihnen weiter, warum ich eine Strafanzeige gegen den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Jiang Zemin eingereicht hatte. Außerdem erläuterte ich ihnen das Prinzip der Vergeltung. Ich sagte ihnen, dass ich das Recht hätte, sie anzuzeigen. Sie würden gegen das Gesetz verstoßen, sollten sie mich einsperren.

Zuerst behandelte mich der Polizeichef schlecht, aber sein Verhalten änderte sich, als er mir zuhörte. Als ich mich weigerte, irgendwelche Fragen zu beantworten, beantwortete er die Fragen selbst. Als ein Polizist ihn fragte, wie er das Material beschreiben sollte, das sie aus meiner Wohnung entwendet hatten, sagte ich zu ihm, er solle nichts notieren, denn andernfalls würde ich zu drei Jahren Gefängnis verurteilt werden.

Zwei Polizisten wurden angewiesen, mich zu beobachten, während die anderen zum Mittagessen gingen. Ich kam wieder zur Besinnung und erinnerte mich an das Gedicht des Meisters:

Körper im Käfig gefangen, sei nicht traurigAufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten, das Fa ist daRuhig überlegen, wie viele eigensinnige Dinge noch daMenschliches Herz abgelegt, Böses vernichtet sich selbst(Li Hongzhi, Sei nicht traurig, 13.01.2004, in: Hong Yin II)

Ich rezitierte dieses Gedicht immer wieder und entschuldigte mich beim Meister. Ich bat um seine Hilfe und Unterstützung, damit ich freigelassen wurde. Ich versprach, dass ich in Zukunft jede Gelegenheit wahrnehmen würde, um mich weiter gut zu kultivieren, nach innen zu schauen und meine Gedanken und meine Taten zu kontrollieren. 

Allmählich konnte ich mich an das Fa erinnern, das ich auswendig gelernt hatte.

Eine Gelegenheit, um nach innen zu schauen

Zusätzlich zum Rezitieren und dem ständigen Aussenden aufrichtiger Gedanken schaute ich nach innen und reflektierte mein jüngstes Verhalten. Ich hatte einen Streit mit einer anderen Praktizierenden namens May gehabt in Bezug auf die Produktion und den Vertrieb von Tischkalendern, die Informationen über Falun Dafa enthielten. Weil ich das Problem aus einem starken menschlichen Blickwinkel betrachtet hatte, wurden auch andere Praktizierende involviert. Ich hatte mich nicht gut kultiviert. Stattdessen schaute ich nach außen und beschuldigte May. Ich dachte, ich sei sehr aufrichtig. Lange Zeit sah ich auf sie herab. Eines Nachts, als ich eingesperrt war, fragte sie mich in einem Traum: „Hast du nach innen geschaut?“

Während meiner Haft fand ich Anhaftungen und menschliche Vorstellungen, die nicht mit dem Fa übereinstimmten. Da beschloss ich, die Praktizierenden freundlich zu behandeln und mich solide zu kultivieren.

Dank der Bemühungen der Praktizierenden und unter dem Schutz des Meisters wurde ich freigelassen. Nach meiner Rückkehr wurde mir klar, dass jeder Praktizierende die Dinge selbst regeln konnte, also hatte ich mehr Zeit für mich.

In der Vergangenheit hatte ich viele Projekte der Dafa-Praktizierenden koordiniert. Zum Beispiel das Schreiben und Redigieren von Texten, die Flyerverteilung, das Aufhängen von Transparenten und die Erklärung der wahren Umstände. Ich war bei jedem Projekt an vorderster Front. Allmählich verließen sich die Praktizierenden auf mich. Ich hatte stets alles geplant und Anweisungen vergeben. Nach meiner Inhaftierung wussten die örtlichen Praktizierenden nicht, was sie tun sollten, und waren ängstlich. Einige ließen in ihrer Kultivierung locker und andere fühlten sich verloren.

Ich erkannte, dass ich andere Praktizierende nicht länger bitten sollte, mir blindlings zu folgen. Jeder hat seinen eigenen Kultivierungsweg; es gibt kein Schema, dem man folgen kann. Ich erkannte auch, dass es falsch war, alles für andere Praktizierende zu organisieren. Dies hatte dazu geführt, dass sie sich auf mich verließen und mich bewunderten. Ich hatte sie tatsächlich daran gehindert, ihren eigenen Weg zu gehen und die Wege einzuschlagen, die der Meister für sie arrangiert hatte. Meine Handlungen entsprachen nicht dem Fa. Wenn ich sie an der Vollendung hindern würde, hätte ich eine große Sünde begangen und müsste die Konsequenzen tragen.

Also nahm ich einige Veränderungen vor. Einige Praktizierende boten dann an, Projekte zu koordinieren. Wenn Probleme auftraten, trafen sie ihre eigenen Entscheidungen basierend auf den Fa-Prinzipien und kamen nicht mehr zu mir. Einige kompetente Praktizierende übernahmen Projekte und führten sie ohne Rücksprache mit mir durch.

Schließlich wurde ich eine einfache Praktizierende und war nicht mehr damit beschäftigt, Informationsmaterialien weiterzuleiten oder Probleme für andere Praktizierende zu lösen. So begann ich, mich ruhig zu kultivieren und die Dinge zu tun, die ich im tiefsten Inneren tun sollte.

Mein Ego loslassen

May hatte einige Vorteile, die ich nicht hatte. Ich akzeptierte ihre friedliche Art, Dinge zu erledigen. Ich versuchte auch, nicht mehr auf sie herabzusehen. Seit ich sie akzeptiert hatte, akzeptierte sie mich auch. Ich wollte sie nicht mehr ändern, sondern ließ sie ihre Rolle spielen und arbeitete mit ihr zusammen. Einmal tauschten wir uns lange miteinander aus. Diesmal stritten wir uns nicht mehr oder verteidigen uns wie früher.

Als May festgenommen und inhaftiert wurde, beschwerten wir uns nicht über ihre Unzulänglichkeiten. Stattdessen koordinierten wir ihre Rettung.

Während ich im Stillen kooperierte, machten mich einige Praktizierende hinter meinem Rücken schlecht. Dieses Mal wurde ich nicht wütend oder beschuldigte niemanden, stattdessen schaute ich nach innen. Ich stritt mich nicht mit ihnen und verteidigte mich nicht, sondern behandelte sie barmherzig. Als der Meister sah, dass ich mich aufrichtig kultivieren wollte, beseitigte er viele schlechte Dinge für mich. Ich beschwerte mich nicht mehr und hatte nicht mehr das Gefühl, dass mir Unrecht getan wurde.

Ich wusste, dass alle Beschwerden über mich auf meinen Hang nach Ruhm zurückzuführen waren. Ich hörte gerne Lob, war eitel und wollte auf niemanden hören. Seit ich diese Anhaftungen erkannt hatte, fühlte ich mich ruhig und friedlich. Ich war nicht mehr so emotional wie früher, sondern fühlte mich entspannt.

Ich war voller Freude, als ich mein Ego losließ. Alles um mich herum wurde heiter und friedlich und ich spürte, dass der Fashen des Meisters bei mir war.